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Ausgeliefert (eBook)

Ein Jack-Reacher-Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017
491 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-21458-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Unversöhnlich, unerbittlich, unschlagbar: Jack Reacher, der eigenwilligste Ermittler der amerikanischen Thrillerliteratur.
Ein Mann und eine Frau treffen zufällig auf einer Straße in Chicago zusammen. Plötzlich tauchen zwei Männer auf und entführen die beiden mit vorgehaltener Waffe. Sie werden mit Handschellen aneinandergekettet, in einen Lieferwagen geworfen und in die tiefen Wälder Montanas gebracht. Die Frau ist Holly Johnson, Agentin des FBI und Tochter eines der ranghöchsten Generäle Washingtons. Der Mann ist Jack Reacher ...

Jack Reacher greift ein, wenn andere wegschauen, und begeistert so seit Jahren Millionen von Lesern. Lassen Sie sich seine anderen Fälle nicht entgehen. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

1

Nathan Rubin starb, weil er sich mutig zeigte. Es war nicht jene Art von Mut, mit der man im Krieg einen Orden bekommt, sondern diese plötzliche Aufwallung von Empörung, die dazu führen kann, dass man auf der Straße umgebracht wird.

Er ging früh von zu Hause weg, so wie er das immer machte, sechs Tage die Woche, fünfzig Wochen im Jahr. Ein schmales Frühstück, angemessen einem kleinen, rundlichen Mann, der vorhatte, auch in seinen vierziger Jahren in Form zu bleiben. Langer Gang durch die mit Teppichen belegten Korridore eines Hauses am See, wie es sich für einen Mann gehörte, der an jedem der dreihundert Tage, an denen er arbeitete, tausend Dollar verdiente. Ein Daumendruck auf den Knopf des Garagentüröffners und eine kleine Drehung des Handgelenks, um den lautlosen Motor seiner teuren importierten Limousine zu starten. Eine CD in das Abspielgerät, ein kleiner Schwenk nach rückwärts auf die kiesbelegte Einfahrt, ein kurzes Antippen der Bremse, ein kleiner Schubser am Wählhebel der Automatik, ein wenig Gas, und die letzte, kurze Fahrt seines Lebens hatte begonnen. Sechs Uhr neunundvierzig morgens, Montag. Die einzige Ampel auf seiner Route stand auf Grün, und das war die unmittelbare Ursache seines Todes. Das bedeutete nämlich, dass das Präludium von Bachs Fuge in b-Moll noch achtunddreißig Sekunden zu laufen hatte, als er hinter seinem Praxisgebäude auf den reservierten Parkplatz bog. Er blieb sitzen und hörte sich das Stück zu Ende an, bis der letzte Orgelklang verhallt war, und das wiederum bedeutete, dass die drei Männer, als er aus seinem Wagen stieg, so nahe herangekommen waren, dass er unwillkürlich zu ihnen hinübersah. Die drei änderten ihren Kurs, drei Männer im Gleichschritt, wie Tänzer oder Soldaten. Er wandte sich ab und ging auf das Gebäude zu. Aber dann blieb er stehen. Sah sich um. Die drei Männer waren an seinem Wagen. Machten sich an den Türen zu schaffen.

»He!«, rief er.

Ein Ruf, der Überraschung, Ärger und Herausforderung ausdrückte. Die Art von instinktivem Laut, wie ihn ein ernsthafter, naiver Bürger von sich gibt, wenn etwas geschieht, was nicht geschehen sollte. Die Art von instinktivem Ruf, die bewirkt, dass ein ernsthafter, naiver Bürger umgebracht wird. Er ertappte sich dabei, wie er geradewegs auf seinen Wagen zuging. Zwar war er eins zu drei in der Minderzahl, aber er war im Recht, und das verschaffte ihm Auftrieb und machte ihn selbstbewusst. Er ging mit schnellen Schritten zurück, wütend, und fühlte sich dabei so fit, als hätte er die Lage voll im Griff.

Aber dieses Gefühl war eine Illusion. Ein weicher Vorstadttyp wie er würde niemals eine Situation wie diese in den Griff bekommen. Und was er als Fitness ansah, war bloß Produkt eines Fitnessclubs. Hier hatte das überhaupt nichts zu bedeuten. Seine straffen Bauchmuskeln rissen bereits nach dem ersten brutalen Schlag. Sein Gesicht ruckte nach vorn und dann nach unten, harte Knöchel verwandelten seine Lippen in Brei und zerschmetterten seine Zähne. Grobe Hände und muskelbepackte Arme fassten ihn und hielten ihn hoch, als ob er gewichtslos wäre. Die Autoschlüssel wurden ihm entrissen, und dann traf ihn ein schmetternder Schlag am Ohr. Sein Mund füllte sich mit Blut. Er fiel auf den Asphalt, und dann krachten schwere Stiefel auf seinen Rücken herunter. Und auf seinen Bauch und seinen Kopf. Um ihn wurde es schwarz, wie auf einem Fernsehschirm bei einem Gewitter. Die Welt verschwand einfach. Sie schrumpfte zu einem dünnen, heißen Strich zusammen und verlosch.

Und so starb er, weil er den Bruchteil einer Sekunde lang mutig gewesen war. Aber nicht gleich. Er starb viel später, nachdem der Sekundenbruchteil von Mut in lange Stunden qualvoll keuchender Angst übergegangen war und nachdem die langen Stunden der Angst in schreiender Panik explodiert waren.

Jack Reacher blieb am Leben, weil er vorsichtig geworden war. Er war vorsichtig geworden, weil er ein Echo aus seiner Vergangenheit gehört hatte. Aus seiner umfangreichen Vergangenheit. Und das Echo stammte so ziemlich aus ihrem schlimmsten Teil.

Dreizehn Jahre Militärdienst lagen hinter ihm, und die einzige Verwundung, die er dabei abbekommen hatte, stammte nicht von einer Kugel. Sie stammte von einem Fragment aus der Kinnlade eines Sergeants der Marines. Reacher war in Beirut stationiert gewesen, in dem US-Stützpunkt beim Flughafen. Auf den Stützpunkt wurde ein Attentat mit einer Autobombe verübt. Reacher stand gerade am Tor, und der Sergeant stand hundert Meter näher bei der Explosion. Der Knochensplitter aus seiner Kinnlade war das Einzige, was von dem Mann übrig blieb. Er traf den hundert Meter von ihm entfernt stehenden Reacher und bohrte sich wie ein Geschoss in seinen Bauch. Der Militärarzt, der Reacher zusammenflickte, sagte ihm später, er könne von Glück reden. Er sagte ihm, dass eine richtige Kugel wesentlich schmerzhafter gewesen wäre. Das war das Echo, das Reacher hörte. Und er beachtete es genau, als er jetzt, dreizehn Jahre später, dastand und jemand eine Pistole auf seinen Bauch gerichtet hielt. Aus etwa vier Zentimeter Distanz.

Die Pistole war eine Neun-Millimeter-Automatik. Sie war nagelneu. Sie war geölt. Und sie war nach unten gerichtet, gezielt auf seine alte Narbe. Der Mann, der sie auf ihn richtete, sah durchaus so aus, als wisse er, was er tat. Die Waffe war entsichert. Die Mündung zitterte kein bisschen. Keine Nervosität. Der Finger am Abzug war bereit abzudrücken. Das konnte Reacher sehen. Er konzentrierte sich voll auf diesen Finger am Abzug.

Reacher stand neben einer Frau und hielt ihren Arm. Er hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie starrte auf eine identische Neun-Millimeter, die auf ihren Bauch gerichtet war. Der Mann, der sie in Schach hielt, wirkte angespannter als der vor ihm. Er wirkte unruhig. Seine Waffe zitterte vor Anspannung. Seine Fingernägel waren zerkaut. Ein nervöser, fahriger Typ. Die vier standen auf der Straße, drei von ihnen reglos wie Statuen, während der vierte von einem Fuß auf den anderen trat. Sie waren in Chicago. Mitten im Stadtzentrum, auf einem belebten Bürgersteig, Montag, letzter Tag im Juni. Helllichter Tag, strahlende Sommersonne, die ganze Situation hatte sich im Bruchteil einer Sekunde ergeben. Auf eine Art und Weise, wie man sie nicht einmal in einer Million Jahre choreografisch hätte in Szene setzen können. Reacher war einfach die Straße hinuntergegangen, ohne Ziel, nicht schnell, nicht langsam. Er war gerade dabei gewesen, den Ausgang einer chemischen Reinigung zu passieren, als die Tür aufgestoßen wurde, mitten in sein Gesicht, und eine alte Gehhilfe aus Metall klappernd vor ihm auf den Bürgersteig fiel. Er hatte aufgeblickt und eine Frau in der Türöffnung gesehen. Die im Begriff war, einen ganzen Arm voll Reinigungsbeutel, neun waren es, fallen zu lassen. Sie war nicht ganz dreißig, teuer gekleidet, dunkel, attraktiv, selbstsicher. Offensichtlich hatte sie irgendein Problem mit einem ihrer Beine. Eine Verletzung vielleicht. Reacher erkannte an ihrer gezwungenen Haltung, dass das Bein ihr Schmerzen bereitete. »Würde es Ihnen etwas ausmachen?« schien ihr Blick zu sagen, und er hatte mit einem »Kein Problem«-Blick darauf geantwortet und den Stock aufgehoben. Er hatte ihr mit einer Hand die neun Plastikbeutel abgenommen und ihr mit der anderen die Gehhilfe gereicht, hatte sich die Beutel über die Schulter geschwungen und gespürt, wie die neun Drahtbügel in seine Finger schnitten. Sie hatte die Gehhilfe auf den Bürgersteig aufgesetzt und ihren Unterarm auf den gebogenen Knauf aus Metall gestützt. Er hatte ihr die Hand hingehalten. Sie hatte kurz gezögert. Dann hatte sie ein wenig verlegen genickt, und er hatte ihren Arm genommen und kurz gewartet und war sich dabei hilfsbereit und ein wenig ungeschickt vorgekommen. Reacher war der Meinung gewesen, dass er vielleicht ein paar Schritte mit ihr gehen würde, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Dann wollte er ihren Arm loslassen und ihr die gereinigten Kleidungsstücke zurückgeben. Aber beim Umdrehen war er geradewegs auf die zwei Männer mit den Neun-Millimeter-Automatikpistolen gestoßen.

Jetzt standen die vier da, zwei Paare, Angesicht zu Angesicht. Wie vier Leute, die in einer engen Nische in einem Schnellimbiss zusammen essen. Die zwei Männer mit den Waffen waren Weiße, gut genährt, auf unbestimmte Art militärisch wirkend und auf unbestimmte Art einander ähnlich. Mittelgroß, kurzes braunes Haar. Große Hände, muskulös, breite Gesichter mit unauffälligen Zügen. Angespannter Ausdruck, beide, und harte Augen. Der nervöse Typ war kleiner, so als ob er seine Energie damit verbrennen würde, sich Sorgen zu machen. Sie trugen beide karierte Hemden und Popelinwindjacken und standen aneinandergedrückt da. Reacher war wesentlich größer als die drei anderen. Er konnte über ihre Köpfe hinwegsehen. Überrascht schaute er sich um, die gereinigten Sachen der Frau über der Schulter. Die Frau stützte sich auf ihre Krücke und starrte die beiden stumm an, während die Männer ihre Waffen auf sie und Reacher richteten. Er hatte das Gefühl, dass sie schon eine Ewigkeit so dastanden. Aber er wusste, dass das ein trügerisches Gefühl war. Wahrscheinlich waren noch nicht mehr als eineinhalb Sekunden verstrichen.

Der Mann, der Reacher gegenüberstand, schien der Anführer zu sein. Der größere. Der ruhigere. Er sah zwischen Reacher und der Frau hin und her und deutete dann mit einer ruckartigen Bewegung mit dem Lauf seiner Automatik auf den Randstein.

»In den Wagen, Schlampe«, sagte der Mann. »Und du auch, Arschloch.« Er sprach ganz leise, aber man konnte hören, dass er es ernst meinte. Ohne auffälligen Akzent. Vielleicht aus Kalifornien, dachte Reacher. Am Randstein stand eine...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2017
Reihe/Serie Die-Jack-Reacher-Romane
Die-Jack-Reacher-Romane
Übersetzer Heinz Zwack
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Die Trying (02 Reacher)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte action • Alan Ritchson • Amazon Prime Video • Chicago • eBooks • Militär • Militärpolizei • Montana • Mord • MP • New-York-Times-Besteller • New-York-Times-Bestseller • Spiegelbestsellerautor • Streaming Serie • Thriller • TV Serie • TV-Serie
ISBN-10 3-641-21458-0 / 3641214580
ISBN-13 978-3-641-21458-6 / 9783641214586
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