Wenn es erst einmal wach ist, hält es die Welt in Atem: Das Pubertier. Und inzwischen hat sich Nick zu einem Parade-Exemplar entwickelt.
Als männliches Pubertier besticht auch er durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen, Umwelt und Politik sowie durch seine anhaltende Begeisterungsfähigkeit für ganz schlechtes Essen und seltsame Musik.
Er wächst wie Chinagras und trägt T-Shirts und Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Ansonsten allerdings ist die Kommunikation mit dem Pubertier auf ein Mindestmaß reduziert, es spricht wenig, dafür müffelt und chillt es ausgiebig.
Und die Liebe spielt in diesem dritten Teil der Pubertier-Saga eine immer größer werdende Rolle sowie auch die Wahl der richtigen Schuhmode. Im Pubertierlabor werden über einen möglichen Zusammenhang beider Phänomene Mutmaßungen angestellt.
Gemutmaßt werden darf außerdem über die Frage, wann diese verfluchte Pubertät eigentlich aufhört. Der Erzähler schaut manchmal in den Spiegel und denkt: Eigentlich nie.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 29/2017) — Platz 4
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 36/2017) — Platz 20
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 35/2017) — Platz 12
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 34/2017) — Platz 8
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 32/2017) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 31/2017) — Platz 2
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 30/2017) — Platz 3
Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch »Maria, ihm schmeckt’s nicht!« gehört zu den erfolgreichsten Büchern der vergangenen Jahrzehnte. Es folgten unter anderem: »Antonio im Wunderland« (2005), »Mein Leben als Mensch« (2009), »Das Pubertier« (2014), »Kühn hat zu tun« (2015) und »Im Reich der Pubertiere« (2016). Jan Weiler verfasst zudem Hörspiele und Hörbücher, die er auch selber spricht. Jan Weiler lebt bei München.
»Das Buch tut Teenager-Eltern in der Seele gut, denn da weiß einer, wovon er spricht.« Schweizer Familie (CH) 20170914
»Sprachlich sind die Erziehungsszenen im Buch ausgezeichnet und vor allem ironisch abgetastet.«, Heimatblatt, 05.07.2017
»Amüsant, mit trockenem Humor und scharfer Beobachtungsgabe seziert Jan Weiler das Familienleben.«, Allgemeine Zeitung, 05.07.2017
»Als Jan Weiler 2014 ›Das Pubertier‹ auf die Leser losließ, war schnell klar: Auf dieses kleine Büchlein haben die Menschen gewartet.«, Gala, 04.07.2017
»Fein beobachtete Familiengeschichten, die vielen vertraut sein dürften.«, BuchMarkt
»So witzig wie wahr.«, Dresdner Morgenpost, 05.07.2017
»Das Buch tut Teenager-Eltern in der Seele gut, denn da weiß einer, wovon er spricht.«, Schweizer Familie (CH), 14.09.2017
»Pointiert und einfach köstlich.«, Mittelbayerische Zeitung, 30.08.2017
»Witzig und angenehm selbstironisch.«, Hörzu, 04.08.2017
»Mit feiner Ironie seziert er das Leben mit einem Teenager. Amüsant, ironisch und, wie leidgeprüfte Familien bestätigen können: einfach wahr.«, Gala, 20.07.2017
»Balsam für die Seele aller Betroffenen (Eltern), die erkennen: Auch anderen geht es so. Beste Unterhaltung!«, Express Köln, 16.07.2017
»Unterhaltsamer Trost für Eltern.«, Der Spiegel, 15.07.2017
»›Und ewig schläft das Pubertier‹ ist eine amüsante Fundgrube für Eltern und für solche, die gerne in eigenen Jugenderinnerungen schwelgen.«, Hellweger Anzeiger, 08.07.2017
»›Und ewig schläft das Pubertier‹ zeigt einmal mehr, wie wort-witzig und hintersinnig Weiler von familiären Verwerfungen zu erzählen versteht.«, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 07.07.2017
»Weiler hat mit seinen kurzweiligen und glänzend beobachteten Familiengeschichten nicht nur die Herzen leidvoll geprüfter Eltern erobert.«, Abendzeitung, 06.07.2017
»Süffig, voller Selbstironie, macht anderen Pubertier-Eltern Mut.«, myself, 06.07.2017
»Mit trockenem Humor und scharfer Beobachtungsgabe seziert Jan Weiler das Familienleben, das nicht immer harmonisch ist.«, Rüsselheimer Echo, 06.07.2017
»Neues, urkomisches Lesefutter aus dem Pubertierlabor.«, Westfälische Nachrichten, 06.07.2017
»Witz, Selbstironie und zarte Einfühlung zeichnen Jan Weilers ›Pubertier‹- Geschichten aus.«, Süddeutsche Zeitung, 06.07.2017
»Ein Büchlein von 128 amüsanten Seiten voller Humor und Feingefühl, leiser Verzweiflung und hohem Unterhaltungsfaktor.«, Passauer Neue Presse, 05.07.2017
»›Und ewig schläft das Pubertier‹ ist eine amüsante Fundgrube für Eltern und für solche, die gerne in eigenen Jugenderinnerungen schwelgen.«, Emder Zeitung, 05.07.2017
Der Schläfer Manchmal kann ich nicht schlafen. Es ist dann nichts Besonderes, aber ein Gegrübel legt sich über meine Müdigkeit, und ich denke über alles Mögliche nach, zum Beispiel über die Veränderungen bei uns zu Hause. Die Kinder werden immer größer. Manchmal brauchen sie mich überhaupt nicht mehr. Es ist nicht zum Aushalten. Der Vater als Instanz, als erfahrener Lehrer in den Dingen des Lebens, als eine Art Meister Yoda im familiären Sternenkrieg. So sehe ich mich gerne. Leider betrachten mich meine Kinder ganz anders, nämlich als möchtegernautoritäre Nervensäge mit zweifelhaftem Musikgeschmack. Dabei würde ich meinen Kindern so gerne noch Sachen beibringen. Aber das klappt nicht mehr. Vor einiger Zeit zum Beispiel stellte mir Nick eine Frage zur Französischen Revolution. Ich liebe die Französische Revolution. Schon wegen der Klamotten. Und wegen Danton. Also begann ich, mit großer Begeisterung alles zu erzählen, was mir noch einfiel. Zum Beispiel fasziniert mich die Tatsache, dass die Regenten der damaligen Zeit unfassbare Ferkel waren. Sie verrichteten ihr Geschäft gerne direkt in den Salons ihrer Paläste, überpuderten ihre Körpergerüche, anstatt sich zu waschen, und hatten Zähne wie Gollum. Ebenfalls sehr eindrucksvoll fand ich immer, dass der ermordete Jean Paul Marat einen sehr coolen Turban in der Badewanne trug. Mein Sohn hörte geduldig zu, um schließlich mitzuteilen, das sei alles ganz interessant, er habe aber nur wissen wollen, wer beim Sturm auf die Bastille befreit wurde. Wusste ich natürlich nicht und verwies auf Wikipedia. Das ist ja eigentlich der größte Jammer: Wenn man schon mal etwas beitragen kann, ist es nicht gefragt. Und wenn man gefragt wird, kann man nichts beitragen. Ich habe mich weitgehend damit abgefunden und konzentriere mich auf geheime Fähigkeiten, die ich an mir entdeckt habe und die ich vor meiner Frau und den Kindern verberge wie Superkräfte, von denen niemand wissen darf. Zum Beispiel kann ich meine Familienmitglieder am Reinkommen erkennen. Gut, es sind nur drei, manchmal auch vier, denn Carlas Freund Alex darf inzwischen auch ohne sie ins Haus und betritt es meistens durch die unabgeschlossene Terrassentür, was ich etwas merkwürdig finde. Wir haben nie darüber gesprochen. Das Haus hat eine Klingel. Er könnte auch einen Schlüssel von uns haben. Aber er kommt durch den Garten und steht dann plötzlich wie der Sensenmann mit dem Brotmesser in der Hand in unserer Küche. Jedenfalls kann ich meine Familie an Eigenheiten ihres Reinkommens erkennen. Bei Sara höre ich den Schlüsselbund und das Geräusch, wenn sie einen Kleiderbügel in die Garderobe hängt. Carla hingegen benutzt keine Kleiderbügel. Dafür geht sie, nachdem sie das Haus betreten hat, aufs Klo. Das eben war eindeutig unser Nick. Er ist am einfachsten zu erkennen. Er wirft die Tür zu, wumms. Dann lässt er den Rucksack fallen, rumms, dann geht er ins Wohnzimmer, schlurf, und sinkt auf die Couch hinab, was ein nicht näher beschreibbares Plumps-Geräusch macht, das lautmalerisch ungefähr klingt wie sack. Manchmal hört man vorher noch die Kühlschranktür, aber meistens nur sack. Dann muss man schnell sein, wenn man ihn sprechen möchte, denn innerhalb weniger Augenblicke ist er eingeschlafen. Seine Müdigkeit ist legendär. Letzte Woche war ich mit ihm im Teppichhaus. Er wünschte sich einen flotten Bodenbelag für sein Zimmer. Dieses Zimmer heißt im internen Sprachgebrauch nur noch: die Schläferzelle. Wir waren also im Teppichhaus. Die Ausstellungsstücke lagen in großen weichen Stapeln herum. Ich lief mit Nick durch die Reihen, wir fassten Teppiche an, begutachteten die Qualität, Muster und Farben. Ich prüfte, streichelte und redete vor mich hin. Dann entdeckte ich einen sehr schönen Teppich und sagte: »Was ist mit dem hier? Weich und hochflorig. Hochflorig ist super. Das bedeutet, dass die Chipskrümel ungestört einen eigenen Knabberzeug-Staat da drin errichten können. Nick. Nick?« Ich drehte mich um, aber mein Sohn war weg. Ich entdeckte ihn schließlich in dreißig Metern Entfernung, wo er auf einem Turm aus Teppichen des Modells »Harmonie« Platz genommen hatte, um sofort in embryonaler Stellung ein Nickerchen zu beginnen. Wir haben uns dann für diesen Teppich entschieden und fuhren nach Hause. Der Teppichkauf war so anstrengend, dass Nick sich nicht bloß währenddessen, sondern auch danach ein wenig hinlegen musste. Dasselbe muss er auch nach der Schule, nach dem Training, nach dem Essen und nach dem Duschen sowie vor der Schule, vor dem Training, vor dem Essen und vor dem Duschen. Manchmal machen Sara und ich uns Sorgen. Neulich ist er in der Schlange bei McDonald’s eingeschlafen. Ich musste ihn wecken und seine Bestellung aus ihm herausschütteln. Nick erinnert mich an den berühmten Wanja aus einer Geschichte von Otfried Preußler. Wanja verpennt darin Jahre seines Lebens, die er im Wesentlichen schlummernd auf einem Ofen verbringt. Wenn er wach ist, futtert er Sonnenblumenkerne. Eines Tages steht er auf, zieht los und wird am Ende Zar von Russland. Letzteres ist von unserem Nick nicht zu erwarten, und ich will auch gar nicht, dass er Zar wird, weil Zaren historisch betrachtet eine kurze Lebenserwartung haben. Es würde mich aber freuen, wenn er mich beim Sprechen wenigstens nicht immer angähnen würde. Forscher sprechen dieser Symptomatik einen gewissen Krankheitswert zu, manchmal ist dann die Rede von Narkolepsie, an der Nick jedoch nicht leidet. Er kann nämlich überraschend aufgeweckt sein, wenn es ihm Spaß macht oder das Wachsein sich lohnt. Unser Arzt sagte dann auch, die ganze Sache habe bei ihm mit dem Melatoninspiegel zu tun. Und dass die Jugendlichen eben allgemein abends früher ins Bett müssten. Wenn sie dies beherzigten, sei der Spuk schnell vorbei. Es gibt auch mindestens einen sehr sympathischen Aspekt an der Dauermüdigkeit unseres Kindes, den man mit einem Zitat gut veranschaulichen kann. »Im Kino einzuschlafen bedeutet, dem Film bedingungslos zu vertrauen«, hat der Filmkritiker Michael Althen einmal bemerkt. Dieses Bonmot lässt sich aufs ganze Leben anwenden: Ständig einzupennen bedeutet, dem Leben bedingungslos zu vertrauen. Dies ist am Ende eine wirklich beruhigende Erkenntnis. Schlaft schön, liebe Kinder. Wenn ihr aufwacht, liegt immer noch das ganze Leben vor euch.
Erscheinungsdatum | 27.06.2017 |
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Reihe/Serie | Das Pubertier |
Illustrationen | Till Hafenbrak |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 108 x 170 mm |
Gewicht | 214 g |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga ► Humor / Satire |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Belletristik: Humor • Bestseller • Buch • Bücher • chilaxen • Chillen • Constantin • Das Pubertier • Der Markisenmann • Eltern • Erziehung • Familienleben • Film • Geschenk • Heike Makatsch • Im Reich der Pubertiere • Jugendliche • Jungen • Jungs • Kinder • Kolumne • Liefers • Mädchen • Mädchen • Original • Pubertät • Pubertät; Romane/Erzählungen • Pubertät • Pubertierlabor • Schlafen • Skaten • Smartphone • Teenager • ZDF-Serie |
ISBN-10 | 3-492-05772-1 / 3492057721 |
ISBN-13 | 978-3-492-05772-1 / 9783492057721 |
Zustand | Neuware |
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