Die Spiegelstadt (eBook)
992 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-20256-9 (ISBN)
Doch in einer fernen, verlassenen Stadt lauert der Eine: Zero. Der Erste. Der Vater der Zwölf, der den Ursprung des Virus in sich trägt. Einst ein hochbegabter Wissenschaftler, der, seit er seine große Liebe verlor, nur noch von Rachedurst und Wut erfüllt ist. Sein Ziel ist es, die Menschheit endgültig auszulöschen. Seine Truppen sind bereit. Und der Zeitpunkt ist gekommen.
Nur Amy vermag ihn jetzt noch aufzuhalten, das Mädchen aus dem Nirgendwo, die einzige Hoffnung der Menschheit. Und so treten sie und ihre Freunde an zum letzten großen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit ...
Justin Cronin wurde 1962 in New England geboren. Er studierte in Harvard und besuchte den renommierten Iowa Writers' Workshop. Für seine Romane wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Übersetzungsrechte an seiner Passage-Trilogie, die mit »Der Übergang« begann, wurden innerhalb kürzester Zeit in 23 Länder verkauft. Justin Cronin lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Houston, Texas.
PROLOG
Aus den Schriften des Ersten Chronisten (»Das Buch der Zwölfe«)
Vorgelegt auf der Dritten Internationalen Tagung zur Nordamerikanischen Quarantäne-Periode
Zentrum zur Erforschung menschlicher Kulturen und Konflikte
University of New South Wales, Indo-Australische Republik
16.–21. April 1003 n. V.
Fünftes Kapitel
1. So begab es sich, dass Amy und ihre Gefährten zurückkehrten nach Kerrville im Lande Texas.
2. Dort aber sollten sie erfahren, dass drei aus ihrer Zahl verloren waren. Und diese drei waren Theo und Mausami, seine Frau, und Sara, genannt Sara die Heilerin, Frau des Hollis.
3. Denn der Ort Roswell, da sie Zuflucht genommen, ward belagert von einer großen Heerschar von Virals, die da töteten alles, was lebte. Und nur zwei aus ihrer Zahl blieben am Leben. Diese waren Hollis der Starke, Ehemann der Sara, und Caleb, der Sohn Theos und Mausamis.
4. Und eine große Traurigkeit befiel sie alle wegen der Freunde, die sie verloren.
5. Und an dem Ort Kerrville lebte Amy unter den Schwestern, die da waren die Frauen GOTTES, und desgleichen tat Caleb und lebte unter Amys Obhut.
6. Und es geschah zu derselben Zeit, dass Alicia, genannt Alicia Blades »von den Messern«, und Peter, der Mann der Tage, zu den Waffen griffen und sich zugesellten den Expeditionstruppen, die Soldaten waren von Texas, und sich aufmachten, die Zwölf zu suchen, da sie wussten, dass sie, töteten sie einen der Zwölf, auch töteten seine Vielen und ihre Seelen sandten zu dem HERRN.
7. So ward manche Schlacht geschlagen und manches Leben verloren. Doch sie konnten die Zwölf nicht töten noch die Orte finden, da sie hausten, denn es war nicht der Wille GOTTES.
8. So gingen die Jahre dahin, fünfe an der Zahl.
9. Und am Ende dieser Zeit empfing Amy ein Zeichen, und dieses Zeichen war ein Traum. Und in diesem Traum kam Wolgast zu ihr und hatte die Gestalt eines Mannes. Und Wolgast sprach:
10. »Mein Meister wartet, und der Ort, da er wartet, ist ein großes Schiff, in welchem er haust. Denn ein Wandel geht über das Land. Bald werde ich kommen und dich holen, um dir den Weg zu weisen.«
11. Dieser aber war Carter, der Zwölfte der Zwölf, den man sollte heißen Carter den Traurigen, ein rechtschaffener Mann in seiner Generation und geliebt von GOTT.
12.Und so harrte Amy der Wiederkehr Wolgasts.
Sechstes Kapitel
1. Zu jener Zeit aber gab es noch eine weitere Stadt der Menschheit, nämlich im Lande Iowa, und sie trug den Namen Homeland.
2. In dieser Stadt lebte ein Volk von Menschen, die hatten getrunken vom Blut eines Virals, auf dass sie lebten und herrschten über viele Generationen. Diese aber nannte man Rotaugen. Der Größte unter ihnen war Guilder, der Direktor, ein Mann aus der Zeit Davor.
3. Und der Viral, von dem sie sich nährten, war Grey, genannt die Quelle. Denn in seinem Blute war die Saat des Zero, der war der Vater der Zwölf. Und Grey schmachtete in Ketten und litt große Qualen.
4. An diesem Ort lebten die Menschen als Gefangene der Rotaugen. Sie mussten ihnen dienen und tun nach ihrem Begehr. Es zählte aber zu diesen Gefangenen Sara, die Heilerin, entführt von dem Ort Roswell, und ihre Freunde wussten nicht, dass sie noch lebte.
5. Und Sara hatte eine Tochter namens Kate, doch das Kind ward ihr genommen. Und die Rotaugen sagten Sara, ihre Tochter sei nicht am Leben geblieben, und trugen damit großes Weh in ihr Herz.
6. Es begab sich aber, dass dieses Kind einer Frau unter den Rotaugen gegeben ward, und die Frau war Lila, Wolgasts Weib.
7. Denn Lilas Tochter war gestorben in der Zeit Davor, und obgleich viele Jahre vergangen waren, brannte die Wunde noch heiß in ihrem Herzen, und sie fand Trost in Kate und sah in ihr das Kind, das sie verloren.
8. Und es begab sich weiter, dass etliche Menschen in Homeland sich erhoben wider ihre Unterdrücker, und diese hieß man die Rebellen. Und Sara wurde eine von diesen, und sie ward gesandt zu Lila, ihr zu dienen in der Kuppel, jenem Ort, an dem die Rotaugen wohnten, auf dass sie lerne, wie sie lebten. So gewahrte sie, dass ihre Tochter noch lebte.
9. Und zu derselben Zeit entdeckten Alicia und Peter das Nest des Martínez, der war der Zehnte der Zwölf, an dem Ort Carlsbad, und sie kämpften dort mit seinen Vielen. Doch fanden sie Martínez nicht, er hatte jenen Ort längst verlassen.
10. Denn Zero hatte Guilder, dem Direktor, befohlen, eine mächtige Festung zu erbauen, in der die Zwölf sollten Wohnung nehmen und sich nähren vom Blute der Tiere und auch vom Blute der Homelander. Ihre Vielen hatten fast jedes Lebewesen auf der Erde verschlungen und sie so zum Ödland gemacht, das weder für Mensch noch Viral oder irgendein Tier taugte.
11. Und dieser Absicht gemäß befahlen die Zwölf ihren Vielen, zu verlassen ihre Orte der Dunkelheit, um zu sterben. Dieses aber hieß man die Abstoßung.
12. Und die Zwölf begaben sich auf die Reise nach Homeland, das viele Meilen weit entfernt war, auf dass sie herrschen mögen über die Erde.
Siebtes Kapitel
1. Doch gab es einen, der der Worte Zeros nicht achtete, und das war Carter der Traurige, Zwölfter der Zwölf. Er hieß den Wolgast, Amy zu führen an den Ort, da er hauste, auf dass sie beide sich verbünden könnten wider seine Gefährten.
2. Und Amy gehorchte seinem Befehl und ging vom Ort Kerrville nach der Stadt Houston, und es begleitete sie Lucius der Getreue. Er stand ihr zur Seite und war ein rechtschaffener Mann in den Augen GOTTES.
3. Und in der Stadt Houston fand Amy das Schiff, welches hieß Chevron Mariner, darin Carter seine Wohnung genommen. Vielerlei begab sich zwischen ihnen, und als Amy hervorkam, war ihr Körper nicht länger der eines Kindes, sondern der einer Frau, und gemeinsam mit Lucius machte sie sich auf den Weg nach Homeland, um dort zu kämpfen mit den Zwölf.
4. Zu der Zeit aber reisten auch Peter, der Mann der Tage, und Michael, genannt der Clevere, sowie Hollis, der Ehemann der Sara, nach Homeland, um zu sehen, was dort geschah. Denn sie ahnten, dass Sara gefangen war an jenem Ort, und viele andere mit ihr.
5. Und bei ihnen waren noch zwei Gefährten. Die eine war Lore, genannt Lore die Pilotin, und der zweite war ein Verbrecher, Tifty der Gangster geheißen.
6. Und wiederum zur selben Zeit begab Alicia sich auf die Reise nach Iowa und folgte Martínez, dem Zehnten der Zwölf, da sie gelobt hatte, ihn zu töten. Martínez nämlich war der Ruchloseste unter diesen Dämonen, ein Mörder vieler Frauen und eine Geißel der Erde.
7. Alicia aber geriet in Gefangenschaft im Homeland und ertrug mancherlei Drangsal von der Hand der Rotaugen und ihrer Gehilfen, die Kols genannt wurden. Und der Schlimmste der Kols hieß Sod. Doch Alicia war stark und beugte sich nicht.
8. Und als Sod eines Nachts wieder in ihre Zelle kam, um sie gefügig zu machen nach seiner finsteren Art, sprach Alicia zu ihm: »Löse doch meine Ketten, auf dass du deine Wollust desto leichter befriedigen kannst.« Und sie schlang ihm die Ketten um den Hals und tötete ihn auf diese Weise. Und sie entfloh und tötete dabei noch viele.
9. Und in der Wildnis hinter den Mauern von Homeland erschien ihr Amy, und Alicia sah, dass sie nun eine Frau war an Körper und Geist. Und Amy tröstete sie, denn sie waren Schwestern im Blute.
10. Alicia aber hatte ein Geheimnis, und das war der Blutdurst. Denn die Saat der Zwölf in ihr wurde stark und machte aus ihr einen Viral. Darob aber ward ihr das Herz sehr schwer, denn sie liebte ihre Gefährten innig und wollte nicht von ihnen getrennt sein.
11. Und zu derselben Zeit ward Sara entdeckt von den Rotaugen und geriet in Gefangenschaft, wo sie mancherlei Misshandlung erlitt. Denn Guilder, der Direktor, verlangte, dass alle, die sich erhoben hatten wider ihn, das ganze Ausmaß seines Zorns spüren sollten.
12. Doch die Stunde der Abrechnung war nah, denn Amy und Alicia hatten sich zu den Rebellen gesellt, um sich wider die Rotaugen zu erheben. Und gemeinsam ersannen sie einen Weg, die Menschen von Homeland zu befreien und die Zwölf zu vernichten und zugleich Sara zu erretten.
Achtes Kapitel
1. Und es begab sich, dass Peter und seine Gefährten eintrafen im Lande Iowa, sodass sie nun alle zugegen waren und eine starke Heerschar bildeten. Aber die Größte unter ihnen war Amy.
2. Denn sie hatte sich den Rotaugen ergeben und also zu ihnen gesprochen: »Ich bin die Anführerin der Rebellen. Tut mit mir, wie ihr wollt.« Denn es war ihr Trachten, dass Guilder in seiner Wut die Zwölf entfessele, auf dass sie sie töteten.
3. Und alles geschah so, wie Amy es vorausgesehen hatte, und die Stunde ihrer Hinrichtung ward festgesetzt. Die aber sollte vollzogen werden im Stadion, einem großen Amphitheater aus der Zeit Davor, sodass die Bewohner von Homeland zu Zeugen würden.
4. Und Alicia und die anderen verbargen sich an jenem Ort, auf dass sie, sollten...
Erscheint lt. Verlag | 31.10.2016 |
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Reihe/Serie | Passage-Trilogie | Passage-Trilogie |
Übersetzer | Rainer Schmidt |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The City of Mirrors |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Apokalypse • Der Übergang • Die Zwölf • dystopie fantasy • eBooks • New-York-Times-Bestsellerautor • Postapokalypse • Spiegelbestseller • Spiegel-Bestseller-Autor • The Passage • Thriller • Trilogie • Überlebende • Virus |
ISBN-10 | 3-641-20256-6 / 3641202566 |
ISBN-13 | 978-3-641-20256-9 / 9783641202569 |
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