RANDGUT
Universitätsverlag Brockmeyer
978-3-8196-1037-0 (ISBN)
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"...Gegenüber den etablierten Gattungen hat der Aphorismus den Vorteil der Narrenfreiheit. Wer nicht für vollgenommen wird, kann aus dem Vollen schöpfen. Dabei ist das Spielfeld für den Aphorismus erstaunlich gross: Es reicht vom Alltäglichen zum Philosophischen, vom Trivialen zum Poetischen, vom Verspielten zum Polemischen.
Im vorliegenden Bändchen habe ich gesammelt, was mir in den letzten Monaten auf- und zugefallen ist. Nicht immer waren das Münzen, in manchen Fällen nur Bierdeckel, fast immer aber Fundstücke aus den Aussenbezirken des zeitgeistigen
Denkens: Randgut eben." (Heimito Nollé, aus dem Vorwort)
Heimito Nollé wurde 1970 in Zürich geboren, studierte Philosophie und Geschichte an den Universitäten Zürich und Berlin und schloss mit einer Arbeit über Hannah Arendt ab. Die Befreiung von den wissenschaftlichen Fesseln setzte die lange brach liegenden literarischen Energien (wieder) frei. Dabei hat es ihm die Kurzform des Aphorismus besonders angetan. Warum? Weil Sprache sich in einer lärmigen Kommunikationsgesellschaft nur in verdichteter Form behaupten kann. So wie Werbung? Ja, so wie Werbung. Für die Sprache. Heimito Nollé ist 1. Preisträger des Aphorismen-Wettbewerbs 2014 des Deutschen Aphorismus-Archivs (DAphA). Er lebt mit Frau und Hund in Merenschwand (Schweiz).
Jacques Wirion ist Gymnasiallehrer, Essayist und Aphoristiker in Luxemburg. Er ist Präsident des Luxemburgischen Germanistenverbandes.
Aus dem Nachwort: ...Besonders gut gefällt mir, dass er sich als Sprücheklopfer einer gewissen Eitelkeit bezichtigt. Ohne Schrulligkeiten kommt man in dieser Beschäftigung wohl nicht weiter. Seine Differenzierung unserer «Sätzchen» vom Tweet ist wichtig, aber noch wichtiger ist seine Distanz zum Genre, die sich in dem schönen Bild («der Aphoristiker als Masturbator am Eingang zur Leipziger Messe») offenbart. Sehr nachdenklich hat mich folgender Satz gemacht: «Es wäre interessant zu erfahren, in welcher Rolle man stirbt.» [71,2] Herrliche Antithese im letzten Aphorismus: «Wer keinen Humor hat, ist nicht weit genug in den Ernst des Lebens gedrungen.» [95,5] (J. Wirion)
'Mit vierzig verspürt man allmählich den Wunsch, jemand zu sein. Und sei es sich selbst.' 'Mein Glaube an die Literatur reicht immer nur ein paar Sätze weit.' 'Der Konsument hätte es in der Hand, hätte er noch eine Hand frei.' 'Nur unausgegorene Ideen machen besoffen.' 'Bei manchen gelüfteteten Schleiern war das ganze Geheimnis der Schleier.' 'Warum die Intelligenz meist friedlich ist? Weil sie kein Heer zusammenkriegt.' 'Esoterik ist der Wühltisch der Religionen. 'Durststreckenläufer.' 'Wer leserfreundlich schreibt, wird auch nur aus Leserfreundlichkeit gelesen. 'Wer ganz verstanden wird, ist erledigt. 'Die, denen wir nur flüchtige Aufmerksamkeit schenkten, standen eines Tages als Flüchtlinge vor uns.
Erscheinungsdatum | 07.10.2016 |
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Illustrationen | Irene Weingartner |
Nachwort | Jacques Wirion |
Verlagsort | Bochum |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 207 mm |
Gewicht | 168 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Literatur ► Aphorismen |
Schlagworte | Aphorismen • Belletristik und verwandte Gebiete • Europa • Indoeuropäische Sprachen • Kurztexte • Satire • Schweiz • Sprüche • Wortspiele |
ISBN-10 | 3-8196-1037-5 / 3819610375 |
ISBN-13 | 978-3-8196-1037-0 / 9783819610370 |
Zustand | Neuware |
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