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Wolkenblau - Eine Liebe auf Hiddensee (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
256 Seiten
Feelings (Verlag)
978-3-426-44225-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wolkenblau - Eine Liebe auf Hiddensee -  Jule Vesterlund
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Romantischer Liebesroman auf Hiddensee in der Ostsee von Jule Vesterlund Was tun, wenn man plötzlich feststellt, die besten Jahre seines Lebens an einen untreuen, verheirateten Liebhaber verschenkt zu haben? Tief verletzt flüchtet die Hamburgerin Paula Hennings auf eine kleine Insel in der Ostsee. Aber Neuankömmlinge bleiben dort nicht lange unentdeckt. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der charmante Martin sie umwirbt und so ganz anders zu sein scheint. Und warum fühlt Paula sich dann ausgerechnet zu dem schroffen Meeresbiologen Simon hingezogen? Dabei hat der sein Herz doch längst an die attraktive Vicky verschenkt. Doch Paula muss begreifen, dass die Insel ihren eigenen Rhythmus schreibt ... »Wolkenblau - Eine Liebe auf Hiddensee« ist die überarbeitete Neuausgabe des bereits von der Autorin selbst veröffentlichten Titels. feelings-Skala (1=wenig, 3=viel): Humor: 1, Gefühl: 3, Erotik: 1 »Wolkenblau - Eine Liebe auf Hiddensee« ist ein eBook von feelings*emotional eBooks. Mehr von uns ausgewählte erotische, romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserem Blog: http://feelings-ebooks.de/. Genieße jede Woche eine neue Geschichte - wir freuen uns auf Dich!

Jule Vesterlund ist das Pseudonym der Autorin Anja Behn. Neben ihrer Leidenschaft für Küstenkrimis widmet sie sich auch dem Schreiben von gefühlvollen Liebesromanen. Als waschechte Rostockerin liegt es für sie auf der Hand, dass die Wahl ihrer Settings auf die mecklenburgische Ostseeküste fällt. 'Wolkenblau' - ihr Erstling bei feelings - spielt vor der romantischen Kulisse Hiddensees.

Jule Vesterlund ist das Pseudonym der Autorin Anja Behn. Neben ihrer Leidenschaft für Küstenkrimis widmet sie sich auch dem Schreiben von gefühlvollen Liebesromanen. Als waschechte Rostockerin liegt es für sie auf der Hand, dass die Wahl ihrer Settings auf die mecklenburgische Ostseeküste fällt. "Wolkenblau" - ihr Erstling bei feelings - spielt vor der romantischen Kulisse Hiddensees.

4


Über den Wipfeln der hohen Kiefern versank die blassrote Abendsonne und tauchte den Küstenwald in ein geheimnisvolles Zwielicht. Der Wind hatte deutlich nachgelassen, trotzdem trieb die Ostsee einen kalten Luftstrom auf die Insel. Betrübt wandte Paula sich vom Fenster ab und hockte sich mit angewinkelten Beinen auf das weiche Bett. Ihre Hand tastete nach dem E-Book-Reader auf der karierten Tagesdecke. Nach drei Klicks ploppte der neue Krimi ihres norwegischen Lieblingsautors auf, den sie schon vor Wochen heruntergeladen hatte. Doch bereits nach einer Seite legte sie das Gerät wieder beiseite. Der einsame, eisige Winter im hohen Norden Skandinaviens hellte ihre Stimmung nicht gerade auf. Mit geschlossenen Augen ließ sie sich in die weichen Kissen fallen.

Seit drei Tagen verkroch sie sich nun auf Hiddensee, und nach wie vor hämmerte dieser beklemmende Schmerz in ihrer Brust. Sie hatte gehofft, dass die Wut allmählich die Oberhand gewinnen würde und sie endlich ihre Gefühle kontrollieren könnte. Doch die SMS von Gesine hatte den mühevoll errichteten Schutzschild in ihrem Innern zum Einsturz gebracht. Warum bloß hatte sie das Handy mit in den Frühstücksraum genommen?

Nach dem Aufstehen hatte sie sich noch gut gefühlt. Im Spiegel des kleinen Badezimmers hatte die alte Paula sie mit herausforderndem Blick angeschaut. Übermütig war sie in Pulli, Jeans und ihre neuen Outdoorschuhe geschlüpft und beschwingt die schmale Holztreppe ins Erdgeschoss hinabgestiegen. Obwohl schon einige Pensionsgäste in dem gemütlichen Frühstücksraum saßen, konnte sie einen freien Tisch am Fenster ergattern. Der herrliche Blick auf den Küstenwald hatte ihre Laune zunehmend gehoben, und sie beschloss, das kleine Dorf zu erkunden. Sie hatte sogar an Martin gedacht und gehofft, dass sie ihm vielleicht irgendwo über den Weg laufen würde. Schließlich waren sie auf einer Insel! Als die gedrungene Gestalt der Pensionswirtin mit einer Thermoskanne Kaffee an den Tisch getreten war, hatte sie Edda mit einem breiten Lächeln angestrahlt.

»Vielen Dank für den Tipp mit dem tollen Laden. Ich habe dort alles bekommen, was ich für meinen Aufenthalt benötige.«

»Das freut mich zu hören. Dann sind Sie ja jetzt hervorragend ausgerüstet, um die atemberaubende Schönheit unserer Insel zu erkunden«, bemerkte Edda freundlich und goss das dunkle Gebräu in Paulas blaue, mit weißen Punkten geschmückte Porzellantasse.

»Stimmt, ich wollte heute zum Leuchtturm rauf. Der ist doch sicher für Besucher zugänglich, oder?«, fragte Paula.

»Ja, eigentlich schon«, bestätigte die Frau ihre Vermutung und stellte die Kanne auf den Tisch. Sie hob das schlohweiße Haupt und richtete ihre graublauen Augen auf Paula. »Nur zu dieser Jahreszeit gibt es keine geregelten Öffnungszeiten. Aber zweimal pro Woche organisiert die Tourist-Information eine geführte Wanderung zum Leuchtturm Dornbusch. Sie haben Glück. Es geht heute gegen zehn Uhr am Hafen los.« Edda blickte auf die silberne, feingliedrige Armbanduhr an ihrem Handgelenk und nickte. »Frühstücken Sie in Ruhe zu Ende, es ist noch genügend Zeit.«

Die Pensionswirtin griff nach der Kanne und wandte sich zum Gehen. Doch da fiel ihr noch etwas ein. »Sie können natürlich auch Simon und Martin fragen, wenn Sie die beiden an ihrer Station antreffen sollten. Die haben ebenfalls einen Schlüssel für den Leuchtturm«, sagte Edda im lockeren Plauderton.

»Martin? Martin Grothe?« Paula horchte auf.

»Richtig. Er und Simon sind Wissenschaftler des Meeresmuseums in Stralsund. Sie nutzen häufig die kleine Forschungsstation, um an ihrem Schweinswalprojekt zu arbeiten. Kennen Sie Martin?« Neugierig musterten ihre trüben Augen Paula.

Schweinswale? Vortrag? Plötzlich fand sie seine Einladung von gestern alles andere als langweilig. Vielleicht würde es doch ein sehr interessanter Abend werden. Lächelnd hatte sie Edda angeschaut, ohne auf deren Frage einzugehen: »Wären Sie so lieb, mir den Weg zum ›Klabautermann‹ zu erklären?«

Paula öffnete die Augen und blickte starr auf die gelaugte Kiefernholzdecke in ihrem Zimmer. Da hatte sie sich noch sicher gefühlt. Nichts schien ihr diesen neuen, unerwarteten Schwung nehmen zu können. Bis ihr Handy piepte und sie im Glauben unerschütterlicher Willensstärke die eingegangene SMS geöffnet hatte:

Es tut mir so schrecklich leid.

Ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe.

Doch das mit Jan ist einfach so passiert, ohne

dass ich es wollte. Kannst du mir verzeihen?

Gesine

Und da war es wieder, dieses Messer, das noch immer tief in ihrem Herzen steckte und sich mit scharfer Klinge auf und ab bewegte. Wie konnte sie nur glauben, dass alles schon vorüber war. Die Enttäuschung, der Schmerz, der Verrat. Sofort waren ihr die Tränen in die Augen geschossen, und sie hatte keine Luft mehr bekommen. Zitternd hatte sie das Handy in die Jeans gestopft, sich durch einen wässrigen Schleier an Edda vorbeigeschlichen und war blind die Treppe hinaufgestolpert. In ihrem Zimmer hatte sie sich heulend auf das Bett geworfen, wo sie schließlich den ganzen Tag verbracht hatte.

Kraftlos wälzte Paula sich auf die Seite und stand auf. Im Bad ließ sie ein paar Minuten kaltes Wasser über die Unterarme laufen, vergrub das Gesicht in dem feuchten Nass in ihren Händen und hob den Kopf zum Spiegel. Die Paula vom Morgen war verschwunden. Doch ganz weit hinten spürte sie die Kämpferin in sich. Das leise Aufbegehren der Betrogenen. Mit einem Ruck zog sie den Duschvorhang beiseite und drehte das heiße Wasser auf. Sie würde es überleben, und es lag ganz allein an ihr, wie lange es dauern würde.

 

»Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass du kommst.« Martin musste schreien, damit sie ihn verstehen konnte. Er kam von der Theke und drückte ihr lächelnd ein Glas Rotwein in die Hand. In dem schwarzen Jackett und der hellen Hose wirkte er wesentlich älter als gestern im »Lütt Eck«. Dicht gedrängt wie Ölsardinen standen sie am Eingang und versuchten, sich mühsam einen Weg durch den bis zum Bersten gefüllten »Klabautermann« zu bahnen. Die Kneipe lag im Zentrum von Kloster und erinnerte sie an einen irischen Pub. Dunkelbraunes Holz, das alles rustikal und urig erscheinen ließ, ein langer Tresen, um den sich die Menschen in angeregten Gesprächen scharten, rockige Livemusik, und über allem hing der herbe, würzige Geruch von Bier.

»Es tut mir leid, dass ich den Vortrag verpasst habe«, versuchte Paula, die laute Musik der Liveband und das Stimmengewirr zu übertönen.

»Macht nichts, so spannend war der nun auch nicht. Der Abend beginnt doch erst jetzt, richtig schön zu werden«, sagte Martin und zog sie an der Hand zu einem der langen Tische in der Ecke, an dem eine ziemlich ausgelassene Stimmung herrschte.

»Hört mal, das ist Paula. Ich habe sie eingeladen, den Abend mit uns zu verbringen.«

Urplötzlich verstummte das Geplauder am Tisch. Zwölf Augenpaare starrten sie neugierig an. Paula nickte flüchtig in die Runde und quetschte sich auf die lederbezogene Eckbank. Martin nahm auf dem Stuhl neben ihr Platz. Augenblicklich setzte die Unterhaltung am Tisch wieder ein, was sie erleichtert zur Kenntnis nahm.

»Und, habe ich zu viel versprochen? Die Insel hat einiges zu bieten, oder?« Martin grinste sie breit an. In seinen haselnussbraunen Augen blitzte wieder dieses schelmische Funkeln auf, das sie schon gestern bemerkt hatte.

»Ja, du hast mich überrascht. Obwohl ich jedoch den Verdacht hege, dass du an die Türen sämtlicher Einheimischer geklopft und ihnen für ihr Erscheinen Freibier versprochen hast«, scherzte sie. Aber Martin hatte recht, die Band spielte toll, und das Flair im »Klabautermann« konnte sich durchaus mit einer Szenekneipe in Hamburg messen.

»Dann habe ich also berechtigten Grund zu der Hoffnung, dass du deinen Aufenthalt auf Hiddensee verlängern wirst?«

»Weil mir eure Lokalitäten so gut gefallen?«

»Weil du meiner Einladung gefolgt bist.« Er legte den Kopf schief und schaute sie frech an.

»Bilde dir bloß nichts darauf ein, Martin. Mir hat vor lauter Arbeit der Kopf geraucht«, log sie schnell. »Ich musste nur für ein paar Stunden aus der Pension.«

»Jetzt aber mal Butter bei die Fische! Du bist doch nicht wirklich zum Arbeiten hier, oder?«, fragte er.

Verblüfft blickte Paula ihn an. War sie so leicht zu durchschauen?

»Ich habe beruflich ein paar wichtige Dinge zu entscheiden, dafür erschienen mir Ruhe und Abgeschiedenheit an der Ostsee ideal«, versuchte sie es mit der halben Wahrheit.

Zögernd musterte er sie. Die Antwort war nicht das, was er erwartet hatte. »Wir haben eben alle so unsere kleinen Geheimnisse, nicht wahr?«, sagte er mit einem Augenzwinkern.

»Das sagt ausgerechnet der Mann, der mir bei seiner Einladung verschwiegen hat, dass er der Meeresbiologe ist, der den Vortrag hält?«, zog Paula ihn auf.

»Du hast Erkundungen über mich eingeholt?« Martin hob belustigt die Augenbrauen. »Das schmeichelt mir. Doch leider muss ich dich enttäuschen.«

»Glaube mir, Martin, du wärst nicht die erste Enttäuschung in meinem Leben.« Ihre Stimme klang fester als beabsichtigt.

»So ernst?«

Sein fragender, entsetzter Blick ließ sie unwillkürlich auflachen. »Nun sag schon, was hat meine geheime Quelle falsch ausgeplaudert.«

Martins kurze Unsicherheit war verschwunden, und der lebenslustige, gesellige Kerl in ihm kam wieder zum Vorschein. »Ich bin lediglich biologisch-technischer Assistent. Der unscheinbare Watson, der die Geräte schleppt. Der Doktor der Meeresbiologie, der uns vorhin mit seinem Vortrag gequält...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2016
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Hiddensee • Insel • Insel-Roman • Meeresbiologe • Ostsee • Urlaubslektüre • Urlaubsroman • Vertrauen
ISBN-10 3-426-44225-6 / 3426442256
ISBN-13 978-3-426-44225-8 / 9783426442258
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