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Hotel subKult und die BDSM-Idioten

Das zweite Abenteuer mit Hans Bremer

(Autor)

Buch | Softcover
228 Seiten
2016
Traumwelt Verlag
978-3-939362-20-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hotel subKult und die BDSM-Idioten - Stefan Bouxsein
CHF 10,95 inkl. MwSt
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Das zweite Abenteuer mit Hans Bremer.
Aus der Idiotenreihe mit den Idioten, die man einfach gerne haben muss.

Stefan Bouxsein wurde 1969 in Frankfurt am Main geboren, studierte Verfahrenstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen und verget seine Bücher im eigenen Traumwelt Verlag.

„Ein Hotel?“ „Ein Hotel in idyllischer Lage. Im Odenwald. Es steht seit einem halben Jahr zum Verkauf. Ein wunderschönes Landhotel mit 14 Zimmern. Da könnte man was draus machen.“ Susanne saß nachdenklich vor dem Laptop und betrachtete sich Fotos von dem Objekt. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn ich lag gerade auf dem Sofa und schaute Fußball. Seitdem ich Sky empfangen konnte, schaute ich ziemlich häufig Fußball. Irgendwo gab es ja immer ein interessantes Spiel. Momentan lief die zweite Halbzeit der Partie zwischen dem Fußballclub Wüstensöhne von Katar und dem KT Dubai. Die Klimatechniker aus Dubai wurden von einem Klimaanlagenhersteller gesponsert, wie ich bei der Halbzeitanalyse von einem fachkundigen Moderator erfahren habe. „Vom Prinzip her könnten wir es nach dem gleichen Schema aufziehen, wie wir es mit unserem Bauernhof gemacht haben“, murmelte Susanne vor sich hin. „Ein FKK-Hotel?“, fragte ich mit wenig Enthusiasmus in der Stimme. Susanne und ich hatten vor einiger Zeit in der Wetterau ein Ferienparadies für Nudisten eröffnet. Einen FKK-Bauernhof, der kurz nach seiner spektakulären Eröffnung abgebrannt war. „Nein, natürlich kein FKK-Hotel“, sagte Susanne und ich ahnte, dass sich in ihrem Kopf etwas zusammenbraute. „Aber so etwas Ähnliches. Ein Hotel für Gäste mit speziellen Interessen.“ Ich war mehr auf Al Ach Achmarain konzentriert. Der Stürmer von KT Dubai schoss gerade das 4:2. „Was für Interessen?“, fragte ich noch recht desinteressiert. Der Treffer von Al Ach Achmarain kam mir währenddessen aus der Perspektive der dritten Zeitlupeneinstellung sehr abseitsverdächtig vor. „Dominanz und Devotion“, verkündete Susanne mit sakraler Stimme. Diese Information konnte ich im Moment nicht wirklich verarbeiten, deswegen verdrängte ich sie zunächst. Die Wüstensöhne von Katar liefen nämlich wie die Irren auf das Tor des KT Dubai zu. Die abgezockten Klimatechniker behielten aber einen kühlen Kopf und konterten die Wüstensöhne eiskalt aus. Al Ach Achmarain lupfte dann auch mit spielerischer Leichtigkeit zum 5:2 ein. Die Kamera schwenkte auf die Ehrentribüne und zeigte die versteinerte Miene von Scheich Hasch al Hassan Bin Schaschlik. Der Präsident der katarischen Wüstensöhne wirkte leicht angefressen. Jede Wette, dass er seinem Kumpel Scheich Hasch al Hassan Bin Maschlik, dem ehrwürdigen Präsidenten des KT Dubai, schon kurz nach Spielende einen Deal anbieten würde. Eine Flotte fabrikneuer Boing 747 gegen den treffsicheren Al Ach Achmarain. Oder so etwas in der Art. So lief das ja bei den Arabern. Das waren Geschäftsleute. Al Ach Achmarain machte seinen Job jedenfalls sehr ordentlich und als der Schiedsrichter abpfiff, hatte er noch zwei Mal nachgelegt. Die Wüstensöhne von Katar verließen mit hängenden Köpfen den Platz und ich schaltete den Fernseher aus. Seit vier Wochen wohnte ich jetzt mit Susanne in Suite 202 im Frankfurter Hof. Nachdem unsere Existenzgrundlage, die FKK-Oase auf meinem Bauernhof in der Wetterau, abgebrannt war, hatten wir uns hier niedergelassen. Neben Sky gab es einen hervorragenden Zimmerservice, einen Spa-Bereich mit Sauna, Massage- und Wellness-Angeboten, eine Bar, die keine Wünsche offen ließ, und ein Restaurant, in dem allerhand Köstlichkeiten serviert wurden. Eigentlich fühlten wir uns hier pudelwohl. Wenn uns mal die Decke auf den Kopf fiel, setzten wir uns in Susannes Porsche Carrera Cabrio Turbo Dingsbums und brausten durch den Taunus. Aber vor einer Woche war ich mit Susanne im Kino gewesen und seither war sie nicht mehr so richtig zufrieden mit unserem dekadenten Dasein im Frankfurter Hof. Wir hatten uns Shades of Grey angeschaut. Susanne war nach der Vorstellung wie elektrisiert aus dem Kino gegangen. Ich hatte schon so ein komisches Gefühl, als Susanne die Karten vorbestellt hatte. Mir kam nämlich wieder in den Sinn, wie und wo wir uns eigentlich kennen gelernt hatten. Nämlich in einem erotischen Urlaubsdorf auf den Seychellen. Der Reiseveranstalter hatte sich einiges einfallen lassen, um die erotischen Träume der zahlenden Kundschaft auf der Insel im Indischen Ozean in Erfüllung gehen zu lassen. Ich hatte die Reise bei einem Online-Gewinnspiel gewonnen und mich kurzerhand für einen Urlaub mit dem Schwerpunkt Soft und Prickelnd entschieden. Das hätte ganz schön werden können, aber es kam dann ganz anders. Das war auch gut so, denn seitdem bin ich mit Susanne zusammen. Susanne hatte eine Woche devote Unterwerfung auf der Insel gebucht. Die ersten zwei Tage hat sie es noch genossen, doch dann wurde ihr es zu viel des Guten. Sie flüchtete aus ihrer Urlaubshütte und suchte in meiner Behausung Asyl. Ich gewährte ihr Schutz, pflegte ihren arg verdroschenen Hintern und haute ihrem dominanten Gegenstück ganz humorlos eins in die Fresse. Susanne war sich danach ganz sicher, dass sie von devoter Subkultur nun endgültig die Schnauze voll hatte. Stattdessen organisierte sie anschließend mit unglaublicher Geschäftstüchtigkeit den kometenhaften Aufstieg unseres FKK-Bauernhofes, dessen spektakuläre Eröffnung von der Weltpresse begleitet wurde. Leider ist er dann ja bei einer aus dem Ruder gelaufenen Party bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Mit der Versicherungssumme, die wir für unseren abgefackelten Hof erhalten hatten, hätten wir hier zwar noch gut und gerne zwei Jahre residieren und Fußball gucken können, aber Susanne dokterte seit unserem Kinobesuch immer öfter an neuen Geschäftsideen herum. „Mensch, Hans, das ist unsere Rettung. Wir verblöden hier doch, merkst du das denn nicht?“ „Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe mich zum Beispiel in den letzten Wochen zu einem Experten in Sachen Fußball in den Vereinigten Arabischen Emiraten weiterentwickelt. Wer kann das schon von sich behaupten?“ Susanne schaute mich mitleidig an. „Ach, Hans. Vor einigen Wochen warst du noch geschäftsführender Gesellschafter der FKK-Wetterau GmbH und hast die Weltpresse auf dich aufmerksam gemacht. Und jetzt bist du nur noch ein fauler Sack, der nicht weiß, wie er den Tag rumkriegen soll. Und mir geht es nicht besser. Maniküre, Friseur, Massage, Sauna. Das ist mein Tagesablauf. Unser Geist bleibt auf der Strecke. Wir haben uns vom Luxus einlullen lassen. Unser Spirit ist binnen kürzester Zeit völlig verkümmert. Wir müssen wieder was auf die Beine stellen. Und dieses Landhotel ist die perfekte Grundlage für eine subkulturelle Erholungsoase. Glaub mir, es wird eine wunderbare Zeit!“ „Subkulturelle Erholungsoase?“ Ich blieb skeptisch. Unsere FKK-Oase hatte mich schon an den Rand des Wahnsinns gebracht und ich war gar nicht so unglücklich darüber, dass ich diese Episode einigermaßen unbeschadet überstanden hatte. „Ich bin hier ganz zufrieden. Alles, was ich brauche, bist du, Susanne“, umschmeichelte ich meine Traumfrau. „Wir müssen hier wieder raus, Hans. Raus aus dem Mikrokosmos der Suite 202 mit dem Zimmerservice für geistige Tiefschläfer und rein in den Makrokosmos universeller Erleuchtung.“ „Universeller Erleuchtung? Wovon redest du eigentlich?“ „Ich rede von dem, was uns fehlt. Was uns hier völlig abgeht. Von neuen Blickwinkeln. Von Ideen. Von Visionen.“ „Und das bekommen wir alles in einem Landhotel im Odenwald? Immerhin befinden wir uns hier in einem Luxushotel inmitten der Metropole Frankfurt am Main. Hier treffen die Kulturen aller Welt aufeinander. Und der Zimmerservice ist auch nicht zu verachten.“ „Morgen machen wir einen Ausflug in den Odenwald und schauen uns das Objekt aus der Nähe an. Vielleicht kommt ja der alte Hans wieder in dir zum Vorschein, wenn du erst mal ein wenig Luft von den neuen Möglichkeiten schnappst, die sich uns bieten. Und jetzt könntest du mir meine Zehennägel lackieren.“ Susanne reichte mir das Gläschen mit dem dunkelroten Nagellack und legte ihre Füße auf meinen Oberschenkeln ab. Das war eines der vielen kleinen Rituale, die wir uns in Suite 202 angewöhnt hatten. Susannes Zehennägel waren meine Sixtinische Kapelle. Hochkonzentriert machte ich mich ans Werk. Michelangelo hatte einen würdigen Nachfolger gefunden. Ich begnügte mich bei meiner Malerei zwar mit kleineren Flächen und beschränkte mich bei der Farbauswahl meist auf ein schlichtes, aber stimulierendes Dunkelrot, die Arbeit an sich verzückte mich aber stets auf’s Neue. Während ich pinselte, griff Susanne zum Telefon und bestellte beim Zimmerservice eine Flasche Schampus. „Ich dachte, du willst dem einlullenden Zimmerservice lieber entsagen“, neckte ich Susanne und freute mich schon auf die weiteren kleinen Rituale, die wir in Suite 202 so gerne pflegten. „Wir verabschieden uns aber mit einer unvergesslichen Nacht aus der Epoche der Dekadenz“, säuselte Susanne verheißungsvoll. „Kein Nagellack und kein Schampus mehr im Landhotel?“, erkundigte ich mich sorgenvoll. „Wir werden Hoteliers und den Zimmerservice ganz neu erfinden“, geriet Susanne in der parfümierten Luft der Suite 202 ins Schwärmen. „Knisterndes Kaminfeuer anstatt arabisches Ballgeschiebe“, seufzte sie. Ich unterbrach meine Pinselei und wollte protestieren, aber der Zimmerservice klopfte an der Tür und Susanne beorderte ihn herein. Unser Roomboy Jonathan schob ein Wägelchen mit der gekühlten Prickelbrause in unsere Suite. Jonathan kam aus dem Senegal, trug eine rote Uniform und war schwarz wie die Nacht. „Darf ich einschenken, Madame?“, erkundigte sich Jonathan und lächelte Susanne vielsagend an. Susanne nickte, Jonathan füllte die Gläser und ich pinselte den letzten Zehennagel dunkelrot an. „Wie gefällt dir mein Werk?“, fragte ich Jonathan und betrachtete mir zufrieden die zehn frisch lackierten Fußnägel auf meinem Schoß. „Ah, heute ein trockenes Weinrot“, urteilte Jonathan fachmännisch. „Das passt ausgezeichnet zu Madame Susanne. Kleine Nuancen französischer Verführungskunst, ein leichter Akzent südamerikanischen Temperaments, eine Brise afrikanischer Wildheit und ein Hauch karibischer Exotik. Sie haben die Füße der Madame wieder meisterlich in Szene gesetzt, Herr Bremer.“ „Ach, Jonathan, ich werde dich vermissen“, seufzte Susanne. „Wollen Sie unser Haus denn verlassen, Madame?“ „Ja, Jonathan. Wir müssen unsere Zelte hier abbrechen und weiterziehen. Ein Ruf aus dem Odenwald hat uns erreicht. Wir sind völlig erschöpft und müssen uns regenerieren.“ „Ja, das verstehe ich“, murmelte Jonathan. „So ein Leben in einer Suite kann schon anstrengend sein.“ Jonathan schenkte Susanne Schampus nach, das erste Glas hatte sie schon geleert. „Du sagst es, Jonathan. Aber im Odenwald werden wir die sexuelle Energie wieder finden, die uns hier verlorengegangen ist.“ Jonathan runzelte die Stirn. „Ist mir gar nicht aufgefallen, dass bei Ihnen da etwas verlorengegangen ist.“ „Noch mehr Sex im Landhotel?“, fragte auch ich überrascht. Susanne hörte in ihrem Kopf nun wohl auch die Worte, die sie gerade von sich gegeben hatte. „Spirituelle Energie“, verbesserte sie sich. „Spirituelle Energie ist gut“, bestätigte Jonathan. „In Afrika nennen wir es auch Voodoo.“ „Sexuelle Energie ist aber auch nicht verkehrt“, warf ich dazwischen und streichelte Susannes Füße. „Wenn Sie heute Nacht vielleicht etwas leiser mit dieser Energie sein könnten“, bat Jonathan höflich. „Die Gäste aus Suite 201 und 203 und 205 und 206 haben sich schon wieder beschwert ...“ „Kleingeister“, zischte Susanne. „Morgen beschweren sich bestimmt auch die Gäste von Suite 101 bis 888“, sagte ich mit einem schelmischen Grinsen voraus. „Aber du kannst sie ja dann beruhigen, Jonathan. Wir machen morgen einen Ausflug in den Odenwald. Dann herrscht wenigstens tagsüber Ruhe in unserer Suite.“ Jonathan antwortete mit der Andeutung einer Verbeugung. Die üppigen Trinkgelder, die ich regelmäßig an die Hotelangestellten verteilte, verschafften uns eine gewisse Narrenfreiheit im Frankfurter Hof. Als meine Hände langsam von Susannes Füßen weiter über ihre Waden streichelten, zog sich Jonathan zurück. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, machten sich erste Energieströme unter meinem Kunstwerk bemerkbar. Fünf weinrot lackierte Zehennägel versprühten kleine Nuancen französischer Verführungskunst, einen leichten Akzent südamerikanischen Temperaments, eine Brise afrikanischer Wildheit und einen Hauch karibischer Exotik. Oder anders ausgedrückt: Susannes drückte mir ihren Fuß in den Schritt. Sie drückte aber nicht einfach nur, sie zauberte mir mit unheimlich viel Gefühl im Fuß äußerst angenehme Vibrationen in die Lendengegend. Dagegen waren die technisch brillanten Lupfer aus dem Fußgelenk von Al Ach Achmarain reinste Bauerntölpelei. Während es im Lendenbereich vibrierte, summte in meinen Synapsen aber noch eine unverarbeitete Information herum. Vibration im Unterleib und Summen in der Großhirnrinde disharmonierten in meinem Körper. Ich fühlte mich wie zweigeteilt. Unten war Party und oben wurde noch gearbeitet. Mit akustischen Signalen versuchte ich den Zwiespalt in mir aufzubrechen und begann eine der Situation angemessene Konversation mit Susanne. „Mmmhh, Ssssuusssannee ... aaaah jaaa Ssssuuuusssaaanneee Suuu... ahh Suuu...Suuu...aaah ... Suuu..suu... subkulturelle ... was war das?“ Susanne spielte ihr Spiel genauso unbeirrt weiter wie der KT Dubai. Leichtfüßig tänzelte sie mich um den Verstand und konterte meinen Konversationsversuch mit gehauchter Stimme. „Subkulturelle Erholungsoase. Dominanz und Devotion.“ „Ahh jaa. Das ist gut“, hauchte ich zurück. Aber dann kamen zu dieser Aussage auch Bilder in meinen Kopf und meine Stimmlage veränderte sich abrupt von Entzückt in Entsetzt. „Willst du dir etwa wieder von wildfremden Männern den Po versohlen lassen?“ „Natürlich nicht. Dafür habe ich doch dich, Hans. Aber wir bieten unseren Gästen ein Ambiente subkultureller Identifikation. Wir schaffen eine Quelle nicht versiegender sexueller Energie.“

"Grüß Gott", grüßte er und hob seinen Hut dabei leicht an. "Da habt ihr euch aber einen schönen Platz ausgesucht, um eine Rast auf eurer Wanderschaft einzulegen."
"Seid ihr schon lange unterwegs?", erkundigte ich mich.
"Wir sind Mitglieder von den leutseligen Odenwälder Wandersleut und wandern jeden Tag drei Stunden", bekam ich zu hören.
"Ihr könnt euch ja zu uns gesellen und ein wenig ausruhen", schlug ich vor.
Der Wandersmann bekam jetzt aber von seiner Gefährtin den Ellenbogen in die Seite gestoßen und etwas ins Ohr geflüstert. Sie hatte sich unsere Truppe mittlerweile wohl etwas genauer betrachtet.
"Wo kommt ihr denn her?", fragte der Wanderer nun etwas zurückhaltender. Sein Blick fiel auf die Skatrunde und den Zofenspieltisch.
Ich stand nun auf und ging dem guten Mann einen Schritt entgegen. Susanne begleitete mich. "Ich bin der Hans. Marquis de Hans", stellte ich mich offiziell vor.
"Oh, ein Marquis", raunte die Wanderfrau.
"Oh, was ist das denn?", raunte der Wandermann und zuckte zusammen.
Hinter mir war Betty aufgetaucht und ließ ihre Peitsche gekonnt in der Luft knallen. "Gibt es ein Problem?", erkundigte sie sich.
"Nein, kein Problem, Betty. Ich bin gerade dabei, uns unseren Odenwälder Nachbarn vorzustellen. Betty kommt übrigens aus dem Sudan und ist unser dominantes Zimmermädchen", stellte ich sie auch gleich mal vor.
"Ja, das sieht man", stöhnte der Wanderer ungläubig. "Aber wie kommt ein dominantes Zimmermädchen aus dem Sudan in den Odenwald?" Die Wandertruppe drängte sich schutzsuchend um ihren Anführer.
"Das ist schnell erklärt", schaltete sich Susanne nun ein. "Wir sind die neuen Besitzer des Landhotels und haben heute nach umfangreichen Umbauarbeiten das Hotel subKult im schönen Odenwald eröffnet. Wir haben uns auf Urlaubsgäste mit subkulturellen Interessen spezialisiert und beschäftigen international erfahrenes Personal. Sehen Sie den kleinen Japaner da drüben? Das ist Hitoshi. Er ist Sushi-Großmeister, Fesselkünstler und beherrscht das ganze Spektrum fernöstlicher Kampfsportarten."
"Ah ja", nickte der Wanderer und schien schwer beeindruckt.
"Wir wandern aber auch gerne", fügte ich hinzu.
"Stimmt", schaltete Karl sich nun ein. "Bevor wir mit dem Hotel hier an den Start gegangen sind, haben wir einen FKK-Bauernhof geführt und sind jeden Tag stundenlang splitternackt wandern gewesen. Stimmt's, Trude? Das war doch herrlich."
"Das war schon besser als der Lack- und Lederkram jetzt", pflichtete Trude ihm bei.
"Nacktwandern?", entfuhr es einer der Wanderfrauen entsetzt. "Das machen Sie hier im Odenwald aber nicht, sonst beschwere ich mich beim Förster."
Ich wollte die gute Frau gerade beruhigen, da bekam sie plötzlich einen ganz erschrockenen Gesichtsausdruck, schnappte nach Luft und bekreuzigte sich schließlich. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Maria sich umgezogen hatte und in ihrem neuen Kostüm zu uns kam. Sie sah wirklich umwerfend aus. "Das ist Maria, unsere Hausdame", klärte ich die Wandersleut auf.
"Maria", flüsterte die Wanderin fassungslos. "Wenn das unser Pastor erfährt ..."
"Das ist ja Sodom und Gomorra in unserem schönen Odenwald", entfuhr es einer anderen Wanderfrau.
Sir William war mittlerweile wieder zu sich gekommen und rappelte sich auf. "Was sind das denn für Gestalten?", rief er beim Anblick der Einheimischen aus.
"Das sind nette Menschen aus der Umgebung", versuchte ich den Sir zur Räson zu bringen.
Sir William kam einige Schritte auf uns zu und setzte sich seine Brille auf die Nase. Mit mürrischem Gesichtsausdruck musterte er die Mitglieder der leutseligen Odenwälder Wandersleut. "Warum sind die Weiber denn so zugeknöpft?", raunzte er.
"Das ist ja unerhört", schnaubte eine der Damen.
Jetzt trat einer der Herren aus der Gruppe hervor, der sich bisher zurückgehalten hatte. "Diese Skatrunde dort drüben macht ja einen sehr profanen Eindruck. Ich bin nämlich ein leidenschaftlicher Skatspieler, müssen Sie wissen. Falls die

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Idiotenreihe ; 2
Verlagsort Deutschland
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 239 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte BDSM • Belletristik und verwandte Gebiete • Bondage • Devot • Devotion • Dominant • Dominanz • Hessen • Humor • Sadomaso • Sadomasochismus (SM); Humor • Satire • Subkultur • Witz
ISBN-10 3-939362-20-4 / 3939362204
ISBN-13 978-3-939362-20-3 / 9783939362203
Zustand Neuware
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