Museum für Wunder (eBook)
232 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7392-8655-6 (ISBN)
Nicht nur dem Ungesagten, auch dem Unsagbaren eine Stimme leihen, das war Dichtung für ihn: der Schmerzlaut, die Klage über eine unüberwindliche Distanz. Klaus-Dieter Schönewerk war aufgewachsen als jemand, der Erwartungen erfüllen wollte. „Forscht, bis ihr wisst“, hatte Brecht geraten, und der lyrische Übervater Johanns R. Becher, dessen Ehefrau Lilly den jungen Autor ermutigte, mahnte: „Die Macht ist euch gegeben, dass ihr sie nie, nie mehr aus euren Händen gebt.“ Wer die Welt verändern will, muss sich verbünden. Dem Primus fiel das leicht. Er führte das große Wort, respektlos, aber verlässlich, wurde – kaum erwachsen – Klubhausleiter, studierte Germanistik und Kunstgeschichte und leitete schon Arbeitsgemeinschaften schreibender Arbeiter und Studenten, gab Anthologien heraus, machte sich in der Presse bemerkbar und wurde Anfang der siebziger Jahre einer der jüngsten Redakteure beim Neuen Deutschland in Berlin. Er war erfolgreich als Journalist, als Leiter des vielfach ausgezeichneten Zirkels schreibender Arbeiter, als Verteidiger des Ästhetischen in Kunst und Literatur gegen die Zumutungen der Ideologie. Gleichzeitig sind die Signale der Entfremdung, des Zweifels, des Ausweichens in dieser Zeit unüberhörbar. Wenn er über Fritz Cremers Gekreuzigten schrieb: „Wer, wie er, so nackt ist, wird sich kleiden“, war ein gesellschaftliches Jahrtausendprogramm skizziert, dass die sozialistische Provinz nicht wärmte, sondern frösteln machte… Dennoch war ihre Niederlage auch die seine. Dass er in seinen späten Versen ganz bei sich ankam, bei einem lakonisch-elegischen Ton, der die nunmehr real-existierende Karikatur einer Gesellschaft des Gedichtes verweist, zeichnet den Dichter Klaus-Dieter Schönewerk aus. Mit den vorliegenden mehr als 180 Gedichten findet er als Lyriker endlich den verdienten Weg in die Öffentlichkeit.
Erscheint lt. Verlag | 11.1.2016 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Schlagworte | DDR • Deutschland • Liebe • Lyrik • Natur |
ISBN-10 | 3-7392-8655-5 / 3739286555 |
ISBN-13 | 978-3-7392-8655-6 / 9783739286556 |
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Größe: 459 KB
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