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Zwergenkinder #1 bis 4: Sammelband mit vier Fantasy Abenteuern aus dem Zwischenland der Elben -  Alfred Bekker

Zwergenkinder #1 bis 4: Sammelband mit vier Fantasy Abenteuern aus dem Zwischenland der Elben (eBook)

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2018 | 1. Auflage
650 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-0180-1 (ISBN)
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Zwergenkinder #1-4 Vier Fantasy Abenteuer von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 653 Taschenbuchseiten. Vier Fantasy-Abenteuer aus dem Zwischenland der Elben. Dieses Buch enthält die vier Romane: Alfred Bekker: Die Magie der Zwerge Alfred Bekker: Die Zauberaxt der Zwerge Alfred Bekker: Die Dracheninsel der Zwerge Alfred Bekker: Der Kristall der Zwerge Das Zwischenland ist in großer Gefahr. Um sie abzuwenden, folgt der Elbenkrieger Lirandil einer alten Prophezeiung. Drei Zwergenkinder muss er finden: Eines ist ein Zauberlehrling, eines kennt die Zukunft und eines hat die Kraft und das Geschick eines Schmieds. Diese drei ahnen noch nicht, dass nur sie allein die Macht haben, ihre Welt vor dem Untergang zu bewahren. Wird ihnen das gelingen?

Tomli, der Zauberlehrling


„Heya! Vorwärts!“, rief Tomli. Der Zwergenjunge saß auf einem zweibeinigen Laufdrachen, dessen Vorderfüße tief in den Wüstensand einsanken.

Das Tier öffnete sein Maul und brüllte laut. Dabei zischte eine Stichflamme zwischen seinen mächtigen Zähnen hervor, und es ruderte mit den kleinen Stummelärmchen, die ihm unterhalb des Kopfes aus dem Körper wuchsen.

„Lass das!“, rief der Zwergenjunge. „Die Luft flimmert hier ohnehin schon vor Hitze! Willst du etwa, dass sich mein Bart entzündet?“

Tomli war zwar noch ein Junge, aber auch junge Zwerge hatten schon Bärte. Alle Angehörigen des Zwergenvolkes trugen sie. Die Zwerge kamen schon damit auf die Welt, und auch wenn Tomlis Bart noch lange nicht so dicht und lang war wie der eines erwachsenen Zwergs, so bedeckte er doch den Großteil seines Kinns und der Wangen. Später einmal, wenn er alt genug war, würde er ihn sich vielleicht flechten, so wie sein Lehrmeister Saradul, dessen Bart vermutlich bis zum Boden reichen würde, hätte er ihn nicht zu sieben Zöpfen geflochten.

„Na, wirst du wohl, du faules Drachenvieh!“, rief Tomli, als der Laufdrache nun endgültig stehen blieb und durch ein weiteres, noch empörteres Brüllen deutlich machte, dass er unter gar keinen Umständen mehr bereit war, auch nur einen seiner Krallenfüße vor den anderen zu setzen.

Heißer, übel riechender und schwefelhaltiger Qualm drang aus seinem Maul, dann machte der Drache einen Sprung und krümmte gleichzeitig den Rücken, sodass Tomli in hohem Bogen aus dem Sattel flog.

Der Zwergenjunge landete jedoch weich im Sand.

Während der Laufdrache schnaubte, rappelte sich Tomli auf. Er zog sich das Wams aus grober Zwergenwolle glatt und rückte das Kurzschwert zurecht, das er am Gürtel trug. Dann hob er den Helm auf, den er beim Sturz verloren hatte. Doch bevor er ihn sich wieder aufsetzte, schüttelte er zunächst den Sand heraus.

Der Laufdrache stand da und sah ihn mit seinen rötlich schimmernden Augen an.

Tomli überlegte, ob er einen der Zaubersprüche anwenden sollte, die ihm sein Lehrmeister Saradul beigebracht hatte. Schließlich war Tomli ein Zauberlehrling, und ein Laufdrache war auch durch einfache Zwergenmagie zu beeinflussen.

„So warte doch auf mich!“, vernahm er da einen Ruf, und im nächsten Moment kam ein weiterer Laufdrache über die Dünenkette gelaufen, die Tomli eben hinter sich gebracht hatte. Im Sattel saß niemand anders als sein Meister – Saradul, einer der wenigen Zauberer unter den Zwergen.

Sein Haar war schon ganz weiß, doch das hatte nichts mit seinem Alter zu tun. Meister Saradul war gerade mal etwas über zweihundert Jahre alt, und auch wenn Zwerge lange nicht so alt wie die fast unsterblichen Elben wurden, so bekam niemand von ihnen weiße Haare, nur weil er bereits seinen zweihundertsten Geburtstag gefeiert hatte.

Tomli hatte Gerüchte darüber gehört, dass Meister Saraduls weiße Haare von einem magischen Experiment herrührten, das ihn zu viel Kraft gekostet hatte. Aber Meister Saradul weigerte sich, mit seinem jungen Schüler darüber zu sprechen.

Auch Saraduls Laufdrache schien keine Lust mehr zu haben, den Weg fortzusetzen. Aber der Zaubermeister kannte ein paar Formeln aus der Zwergenmagie, die den freien Willen des Laufdrachen außer Kraft setzten.

Saradul atmete tief durch. „Hier ist ein guter Ort für die heutige Lehrstunde“, sagte er und glitt aus dem Sattel. Dabei hielt er seinen Helm fest.

Wie alle Zwerge war er breitschultrig und kräftig. Seine Beine waren allerdings verhältnismäßig kurz – kürzer als die von Menschen, die im Land der Zwerge „Rhagar“ genannt wurden.

„Laufdrachen sind nichts für lange Strecken“, meinte Tomli. „Für eine Reise in die Wüste sollten wir nächstes Mal ein Schiff der Sandlinger nehmen. Für unsere Laufdrachen haben wir uns eigentlich schon zu weit von der Stadt entfernt.“

„Ja, ich weiß“, stimmte Saradul ihm zu. „Aber ich möchte keines der Sandschiffe in der Nähe haben.“

„Warum nicht?“

„Deren Magie hätte dich irritiert, mein Schüler. Schließlich bist du ja noch ein Anfänger. Na ja, und zu Fuß wollte ich mich auch nicht hierher begeben. Also blieben nur die Laufdrachen.“

Beide Laufdrachen brüllten im selben Moment und voller Empörung laut auf. Dabei quollen Rauch und Flammen aus ihren Mäulern, und man mochte fast meinen, die beiden Geschöpfe hätten die Unterhaltung der Zwerge genau verstanden.

Die meisten zwergischen Gelehrten gingen sogar davon aus, dass Laufdrachen dazu in der Lage waren. Die Gelehrten der Menschen hingegen glaubten das nicht.

„Ihr wartet hier!“, befahl Meister Saradul den Laufdrachen und verstärkte seinen Befehl mit einem Zauberspruch in der alten Zwergensprache, die nur noch bei der Anwendung von Magie benutzt wurde.

Dann wandte sich Meister Saradul an seinen Schüler. „Lass uns hinter die nächste Dünenkette gehen, Tomli.“

„Aber warum denn?“

„Damit die armen Laufdrachen keinen Schaden davontragen, wenn du zum ersten Mal mit dem Zauberstab die Kraft der Magie zu konzentrieren versuchst. Dabei kann eine Menge schiefgehen, und genau deswegen haben wir uns ja so weit wie irgend möglich in die Wüste begeben.“

So überquerten Tomli und Saradul die nächste Kette der Sanddünen. Vielleicht bildete es sich Tomli nur ein, aber als er noch einmal zurückblickte, sahen die beiden Laufdrachen regelrecht erleichtert aus, dass sie in sicherer Entfernung warten durften.

Schließlich blieb Saradul stehen.

„Nun ist der Moment gekommen“, erklärte er in feierlichem Tonfall. „Der Moment, da du von einem Anfänger der Zauberkunde zu einem richtigen Zauberlehrling wirst, der mit einem Zauberstab umzugehen lernt.“ Saradul zog einen messingfarbenen Stab aus seinem Gürtel und reichte ihn Tomli. „Nimm ihn, ich habe ihn extra für dich geschmiedet. Sieh dir die Zeichen an, die ich in das Metall eingraviert habe. Das sind die Zeichen der zwergischen Magie, wie sie in unserem Volk seit Urzeiten gelehrt wird. Und darunter steht dein Name.“

„Ich danke Euch, Meister Saradul“, sagte Tomli.

Als er den Zauberstab entgegennahm, fühlte er eine Welle der Kraft, die davon ausging und zunächst durch seinen Arm und dann durch seinen ganzen Körper fuhr.

„Sei vorsichtig damit, Tomli“, mahnte Meister Saradul. „Wenn man diesen Stab unbedacht benutzt, kann man großen Schaden anrichten.“

„Das ist mir durchaus bewusst, Meister“, versicherte Tomli. In all den Unterrichtsstunden der letzten Jahre, während derer ihn der Zauberer in angewandter Magie unterwiesen hatte, hatte Tomli schon viel Grundlegendes über die Zwergenmagie gelernt. Darum wusste er, dass ein Zauberstab, wie Saradul ihn schmiedete, diese Magie noch erheblich verstärken konnte.

„Ich habe eine ganze Nacht damit verbracht, diesen Stab herzustellen“, erklärte Saradul und unterdrückte ein Gähnen. „Ohne einen Wachzauber wäre ich vermutlich zwischendurch eingeschlafen, aber die Tradition der Zwergenmagier verlangt nun einmal, dass ein Zauberstab in einer einzigen Nacht geschaffen wird und man außerdem die ganze Zeit über festgelegte Zaubersprüche murmelt. Wenn man sich dabei auch nur ein einziges Mal vertut, kann man den Stab gleich wieder einschmelzen, und dann war alles umsonst.“

„Ich weiß Eure Mühe sehr zu schätzen, Meister Saradul“, versicherte Tomli.

„Fangen wir mit einer leichten Übung an“, schlug Saradul vor. „Erschaffe eine Linse aus flimmernder Luft, durch die man weit entfernte Orte sehen kann!“

„Nichts leichter als das“, behauptete Tomli.

Er murmelte einen Spruch in der alten Zwergensprache, nahm den Zauberstab in beide Hände und streckte ihn von sich. Die Zeichen auf dem Metall leuchteten rötlich auf, und noch während Tomli die magischen Worte sprach, begann die Luft auf eine Weise zu flimmern, wie es selbst bei größter Hitze in der tiefsten Wüste von Rhagardan nur sehr selten geschah.

„Vorsicht, Vorsicht!“, rief Meister Saradul. „Weniger Kraft! Weniger Magie! Viel, viel weniger! Und konzentriere dich mehr!“

Der Luftwirbel wurde größer, und Sandfontänen sprühten in die Luft. Tomli schüttelte sich, als der Sand ihm ins Gesicht flog und es zwischen seinen Zähnen knirschte.

Eine Blase aus trüber, fast undurchsichtiger und immer stärker flimmernder Luft entstand und wurde größer und größer. Dann zog sie sich auseinander, wurde oval und überragte bald darauf die höchsten Sanddünen in der Umgebung.  .

Endlich gelang es Tomli, das Wachstum der flimmernden Blase zu stoppen. Ihr Inneres wurde klarer. Sie wirkte wie ein riesenhaftes Vergrößerungsglas, wie es vor allem von magisch unbegabten Menschen benutzt wurde, die schlechte Augen hatten.

Tomli machte einen Schritt nach vorn und streckte den Zauberstab vor, sodass er genau in die...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-0180-9 / 3738901809
ISBN-13 978-3-7389-0180-1 / 9783738901801
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