After passion (eBook)
704 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-16266-5 (ISBN)
Tessa Young ist attraktiv und klug. Und sie ist ein Good Girl. An ihrem ersten Tag an der Washington Central University trifft sie Hardin Scott. Er ist unverschämt und unberechenbar. Er ist ein Bad Guy. Er ist genau das Gegenteil von dem, was Tessa sich für ihr Leben wünscht. Und er ist sexy, gutaussehend und zieht Tessa magisch an. Sie kann nicht anders. Sie muss ihn einfach lieben. Und sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.
Mit exklusivem Zusatzmaterial! Dieser Band enthält einen Brief der Autorin an ihre Fans und ein bisher unveröffentlichtes Kapitel aus Hardins Sicht.
Anna Todd (Autorin/Produzentin/Influencerin) ist die New-York-Times-Bestseller-Autorin der AFTER-Serie. Anna war schon immer eine begeisterte Leserin und begann schließlich, über Wattpad eigene Geschichten zu veröffentlichen. AFTER wurde mit über zwei Milliarden Reads zur meistgelesenen Serie auf der Plattform. Die Printausgabe von AFTER wurde 2014 erstveröffentlicht. Danach erschien die Serie in 35 Sprachen, verkaufte weltweit über 12 Millionen Exemplare und ist ein internationaler Nummer-1-Bestseller. Anna Todd war als Produzentin und Drehbuchautorin an den Verfilmungen von AFTER PASSION und AFTER TRUTH beteiligt. 2017 gründete sie das Unterhaltungsunternehmen Frayed Pages Media, um innovative und kreative Arbeiten für Film, Fernsehen und Verlagswesen zu produzieren. Die aus Ohio stammende Anna lebt derzeit mit ihrer Familie in Los Angeles.
- Spiegel Jahres-Bestseller: Belletristik / Paperback 2019 — Platz 9
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 30/2016) — Platz 19
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 21/2016) — Platz 20
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- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 17/2016) — Platz 17
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 15/2016) — Platz 16
- Spiegel Jahres-Bestseller: Belletristik / Paperback 2015 — Platz 4
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»Pflicht«, antwortet Hardin, noch bevor ich ihn fragen kann. Der Blick seiner grünen Augen durchbohrt mich mit solcher Intensität, dass mir klar wird: Ich bin die, die dran ist, ich muss mich etwas trauen.
Und ich zögere, denn ich habe mir das nicht wirklich gut überlegt und nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet. Was soll ich ihm jetzt für eine Aufgabe stellen? Ich weiß, dass er alles tun würde, bloß um keinen Rückzieher zu machen.
»Ich … hm. Du sollst …«
»Was denn nun?«, fragt er ungeduldig. Am liebsten würde ich ihn zwingen, über jeden hier etwas Nettes zu sagen, aber ich entscheide mich dagegen, auch wenn es amüsant wäre.
»Zieh dein T-Shirt aus und erst nach dem Spiel wieder an!«, schreit Molly. Ich bin echt froh. Natürlich nicht, weil Hardin sein T-Shirt ausziehen wird, sondern weil mir nichts eingefallen ist. Jetzt stehe ich nicht mehr unter Druck, ihm zu sagen, was er tun soll.
»Wie kindisch«, beschwert er sich, zieht aber anstandslos das Shirt über den Kopf. Sofort wird mein Blick von seinem Oberkörper angezogen, von den Tattoos auf seiner überraschend gebräunten Haut. Unter den Vögeln auf seiner Brust hat er sich einen großen Baum auf den Bauch stechen lassen. Die Zweige sind kahl und irgendwie unheimlich. Seine Oberarme sind von mehr Motiven bedeckt, als ich vermutet hätte: kleine, scheinbar zusammenhanglose Bilder und Symbole, die sich über seine Schultern bis zu seinen Hüften ziehen. Als Steph mir einen leichten Stoß versetzt, wende ich hastig den Blick ab und hoffe, dass mich niemand beobachtet hat.
Das Spiel geht weiter. Molly küsst sowohl Tristan als auch Zed. Steph erzählt uns von ihrem ersten Mal. Nate küsst das andere Mädchen.
Wie bin ich nur in diese Truppe hormongesteuerter College-Rock ’n’ Roll-Freaks gelandet?
»Tessa, Wahrheit oder Pflicht?«, will Tristan von mir wissen.
»Warum fragst du überhaupt? Wir wissen doch, dass sie sowieso Wahrheit sag –«, seufzt Hardin.
»Pflicht«, antworte ich und überrasche die anderen und mich.
»Hmmm … Tessa, dann sollst du … einen Schluck Wodka trinken«, meint Tristan lächelnd.
»Aber ich trinke nicht.«
»Das ist ja der Sinn einer Pflichtaufgabe.«
»Hör zu, wenn du nicht willst …«, setzt Nate an, aber gleichzeitig sehe ich, wie sich Hardin und Molly über mich lustig machen.
»Nur einen Schluck«, höre ich mich sagen. Eigentlich erwarte ich, dass Hardin wieder eine verächtliche Miene aufsetzt, doch er sieht mich nur ganz seltsam an.
Jemand reicht mir die Wodkaflasche. Aus Versehen atme ich den stechenden Dampf ein. Ich rümpfe automatisch die Nase, während ich versuche, das glucksende Lachen hinter mir zu ignorieren. Dann bemühe ich mich, nicht an all die Lippen zu denken, die vor mir schon die Flasche berührt haben, aber schließlich setze ich sie einfach an und trinke. Der Wodka brennt bis hinunter in den Magen, aber irgendwie gelingt es mir, ihn zu schlucken. Er schmeckt scheußlich. Die Leute klatschen und johlen – alle außer Hardin. Wenn ich ihn nicht besser kennen würde, würde ich denken, dass er wütend oder enttäuscht ist. Er ist so seltsam.
Bald schon spüre ich die Hitze in meinen Wangen und den Alkohol im Blut, der mit jeder Runde mehr wird, in der ich wieder einen Schluck nehmen muss. Ich gehorche und muss zugeben, dass ich ausnahmsweise mal ziemlich entspannt bin. Ich fühle mich gut. Und mit diesem Gefühl erscheint alles ein bisschen einfacher. Die Leute um mich herum wirken auch witziger.
»Selbe Aufgabe«, meint Zed lachend und nimmt noch schnell selbst einen Schluck aus der Flasche, bevor er sie zum fünften Mal an mich weiterreicht. Ich kann mich nicht mal an die Wahrheiten oder Pflichten der anderen während der letzten paar Runden erinnern. Dieses Mal nehme ich zwei große Schlucke, bevor mir jemand die Flasche entreißt.
»Ich glaub, das reicht jetzt.« Hardin gibt die Flasche an Nate weiter.
Was, verdammt noch mal, bildet dieser Hardin Scott sich ein, dass er meint er könnte bestimmen, wann ich genug habe? Alle anderen trinken auch weiter, weshalb also ich nicht? Ich nehme Nate die Flasche weg und lächle Hardin noch süffisant an, bevor sie meine Lippen berührt.
»Ich kann echt nicht glauben, dass du noch nie betrunken warst, Tessa. Macht doch Spaß, oder?«, will Zed wissen. Ich muss kichern. Gedanken an die Vorträge meiner Mutter über verantwortungsloses Verhalten schießen mir durch den Kopf, aber ich schiebe sie beiseite. Es ist ja nur ein einziger Abend.
»Hardin, Wahrheit oder Pflicht?«, fragt Molly. Natürlich antwortet er wieder »Pflicht«.
»Dann fordere ich dich raus, Tessa zu küssen«, verkündet sie mit einem aufgesetzten Lächeln.
Hardins Augen weiten sich, und obwohl durch den Alkohol irgendwie alles aufregender geworden ist, würde ich am liebsten wegrennen.
»Nein, ich habe einen Freund.« Woraufhin mich zum hundertsten Mal an diesem Abend alle auslachen. Warum gebe ich mich überhaupt mit diesen Leuten ab, die sich dauernd über mich lustig machen?
»Na und? Es ist doch nur ein Spiel. Mach’s einfach«, drängt mich Molly.
»Nein, ich küsse niemanden«, fahre ich sie an und stehe auf. Ohne mich anzusehen, nimmt Hardin einen Schluck aus seinem Becher. Hoffentlich ist er verletzt. Eigentlich ist mir egal, ob er es ist oder nicht. Ich habe genug von diesen Spielchen mit ihm. Er hasst mich und ist einfach nur grob.
Erst als ich stehe, spüre ich plötzlich die volle Wirkung des Alkohols. Obwohl ich kurz stolpere, gelingt es mir wegzugehen, und irgendwie gelange ich durch die Menge zur Haustür. Draußen weht mir der Herbstwind ins Gesicht. Ich schließe die Augen und atme die frische Luft ein, bevor ich mich drüben auf meine bereits vertraute Steinmauer setze. Ehe ich richtig weiß, was ich tue, habe ich das Handy in der Hand und Noahs Nummer gewählt.
»Hallo?«, meldet er sich. Seine vertraute Stimme macht mich zusammen mit dem Wodka ganz sehnsüchtig.
»Hallo … Süßer.« Ich ziehe die Knie an die Brust.
Es folgt ein kurzes Schweigen. »Tessa, bist du etwa betrunken?«, fragt er vorwurfsvoll. Ich hätte ihn nicht anrufen sollen.
»Nein … natürlich nicht«, lüge ich und lege auf. Dann schalte ich das Handy aus. Ich will nicht, dass Noah zurückruft. Er macht das gute Gefühl vom Wodka kaputt, noch mehr als Hardin vorhin.
Frustriert stolpere ich zurück ins Haus, wobei ich die Pfiffe und geschmacklosen Kommentare der besoffenen Burschenschaftler ignoriere. Ich schnappe mir eine Flasche mit irgendwelchem braunen Zeug vom Tisch in der Küche und nehme einen Schluck, einen viel zu großen Schluck. Es schmeckt schlimmer als der Wodka, und ich habe das Gefühl, als stünde mein Hals in Flammen. Hektisch suche ich nach einem Becher mit irgendetwas anderem, um diesen Geschmack aus meinem Mund zu bekommen. Schließlich hole ich ein Glas aus einem der Küchenschränke und fülle es mit Leitungswasser. Das hilft etwas gegen das Brennen, aber nicht wirklich. Durch eine Lücke zwischen den Leuten sehe ich »meine« Leute immer noch im Kreis sitzen und ihr blödes Spiel spielen.
Sind das wirklich meine Freunde? Ich glaube nicht. Sie wollen mich doch nur um sich haben, damit sie sich über meine Unerfahrenheit lustig machen können. Wie kann Molly es wagen, Hardin aufzufordern, mich zu küssen – wo sie doch genau weiß, dass ich einen Freund habe. Im Gegensatz zu ihr knutsche ich nicht mit allen möglichen Leuten herum. In meinem ganzen Leben habe ich nur zwei Männer geküsst: Noah und in der dritten Klasse Johnny, einen Jungen mit Sommersprossen, der mir hinterher gegen das Schienbein getreten hat. Hätte Hardin sich auf Mollys Forderung eingelassen? Ich bezweifle es. Seine Lippen sind so rosa und voll, und in meinem Kopf läuft ungefragt ein Film ab, wie Hardin sich zu mir herüberbeugt, um mich zu küssen. Mein Herz schlägt plötzlich ganz schnell.
Was soll denn das? Warum denke ich so an ihn? Ich werde nie wieder Alkohol trinken.
Einige Minuten später fängt auf einmal das Zimmer an, sich zu drehen, und mir wird schwindlig. Wie auf Autopilot tragen mich meine Füße nach oben ins Bad, wo ich mich vor die Kloschüssel knie, weil ich damit rechne, dass ich mich gleich übergeben muss. Aber nichts passiert. Stöhnend richte ich mich wieder auf und verlasse das Bad. Wie gerne würde ich jetzt ins Wohnheim zurückfahren, aber Steph will bestimmt noch bleiben. Ich hätte nicht herkommen sollen. Wieder mal.
Ohne groß darüber nachzudenken, drücke ich die Klinke zum einzigen Raum herunter, der mir in diesem riesigen Haus einigermaßen vertraut ist. Hardins Zimmertür lässt sich problemlos öffnen, obwohl er behauptet hat, immer abzuschließen. Drinnen sieht es genauso aus wie letztes Mal, nur dass diesmal der Fußboden unter meinen wackeligen Beinen zu schwanken scheint. Sturmhöhe steht nicht an seinem Platz im Regal, sondern ich entdecke es stattdessen auf dem Nachttisch neben einer Ausgabe von Stolz und Vorurteil. Sofort muss ich an Hardins Kommentare über den Roman denken. Ganz offensichtlich hat er ihn schon gelesen – und auch verstanden – was in unserem Alter eher selten ist, erst recht für einen Mann. Vielleicht musste er das Buch irgendwann im Unterricht durchnehmen. Aber warum liegt Sturmhöhe auch da? Ich setze mich damit aufs Bett und...
Erscheint lt. Verlag | 9.2.2015 |
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Reihe/Serie | After | After |
Übersetzer | Corinna Vierkant-Enßlin, Julia Walther |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | After (1) |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | After-Film • Crossfire • eBooks • Erotik • exklusiver Zusatzcontent • Fifty Shades of Grey • Film • Hardin Kapitel • Hardin Scott • Kinofilm Anna Todd • kleine geschenke für frauen • Liebe • Liebesromane • Tessa und Hardin • Tessa Young • Twilight • Zusatzcontent • Zusatzkapitel |
ISBN-10 | 3-641-16266-1 / 3641162661 |
ISBN-13 | 978-3-641-16266-5 / 9783641162665 |
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Größe: 2,8 MB
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