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In jedem Tag ein Anfang (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2013 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-41828-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

In jedem Tag ein Anfang -  Danielle Steel
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Sie kommt aus einer reichen Familie und hätte in ihrem Leben alles haben können. Doch Coco hat der Welt der Reichen den Rücken gekehrt und lebt zurückgezogen an der Küste Kaliforniens. Als sie den Mann ihres Lebens trifft, muss Coco sich entscheiden, wer sie sein will - denn Leslie ist ausgerechnet ein weltbekannter Filmstar.

Danielle Steel ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt - mit rund 600 Millionen verkauften Büchern, die in knapp 50 Ländern erschienen sind. Nahezu jeder ihrer 78 Romane schaffte es auf die New-York-Times-Bestsellerliste. Neben dem Schreiben widmet sich die Mutter von neun Kindern intensiv ihrer Familie und engagiert sich für verschiedene soziale Stiftungen. Danielle Steel lebt heute in San Francisco und verbringt mehrere Monate des Jahres in Frankreich. Wenn Sie mehr über die Autorin wissen möchten, dann besuchen Sie sie auf ihrer Website unter www.daniellesteel.com.

Danielle Steel ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt – mit rund 600 Millionen verkauften Büchern, die in knapp 50 Ländern erschienen sind. Nahezu jeder ihrer 78 Romane schaffte es auf die New-York-Times-Bestsellerliste. Neben dem Schreiben widmet sich die Mutter von neun Kindern intensiv ihrer Familie und engagiert sich für verschiedene soziale Stiftungen. Danielle Steel lebt heute in San Francisco und verbringt mehrere Monate des Jahres in Frankreich. Wenn Sie mehr über die Autorin wissen möchten, dann besuchen Sie sie auf ihrer Website unter www.daniellesteel.com.

1. Kapitel


Es war ein perfekter Junitag. Coco Barrington saß auf der Veranda ihres kleinen Hauses in Bolinas und betrachtete den Sonnenaufgang über der Stadt. Sie hatte es sich auf dem verschossenen Liegestuhl vom Flohmarkt gemütlich gemacht und trank einen Becher dampfenden chinesischen Tee. Unweit von ihr stand die verwitterte Holzstatue von Kwan Yin, der Göttin der Barmherzigkeit. Die Statue war ein kostbares Geschenk gewesen. Unter dem wohlwollenden Blick der Göttin bewunderte die hübsche junge Frau die rosa- und orangefarbenen Streifen am Himmel. Die Strahlen der aufgehenden Sonne ließen ihr langes, welliges Haar kupferfarben aufleuchten. Coco war barfuß und trug ein altes Flanellnachthemd, auf dem die verblassten Herzen kaum noch erkennbar waren. Ihr Haus lag über der Bolinas Bay mit Blick auf das Meer und den schmalen Strand. Coco wohnte seit vier Jahren hier, und sie wollte nirgendwo anders sein. Dieses vergessene, ehemalige Fischer- und Holzfällerdorf knapp eine Stunde nördlich von San Francisco war für die 28-Jährige der perfekte Ort zum Leben.

Ihr Heim als Haus zu bezeichnen, war fast schon verwegen. Es war kaum mehr als eine Hütte. Cocos Schwester und ihre Mutter bezeichneten es immer als Bruchbude oder, an ihren gönnerhaften Tagen, als Schuppen. Die beiden konnten nicht verstehen, warum Coco hier leben wollte. In den Augen ihrer Familie war ein Alptraum wahr geworden. Cocos Mutter hatte mit Flehen, Schmeicheln, Drohen und sogar Bestechen versucht, ihre Tochter an den Ort zurückzuholen, den sie als Zivilisation bezeichnete – Los Angeles. Aber für Coco war das Leben ihrer Mutter nicht »zivilisiert«, sondern nur schöner Schein. Die Menschen in L. A., die Art, wie sie lebten, die Ziele, die sie verfolgten, ihre Häuser und die gelifteten Gesichter der Frauen, all das wirkte auf Coco künstlich. Ihr Leben in Bolinas dagegen war einfach, aber echt. Es war unkompliziert und ehrlich, so wie Coco selbst. Sie war in L. A. inmitten dieses Jahrmarkts der Eitelkeiten aufgewachsen und verabscheute alles Aufgesetzte.

Ihre Mutter war seit 30 Jahren Bestsellerautorin von Liebesromanen und hatte eine riesige Fangemeinde. Was sie schrieb, war nicht sonderlich tiefgründig. Sie veröffentlichte ihre Bücher unter dem Pseudonym Florence Flowers, bei dem sie sich des Mädchennamens von Cocos Großmutter bedient hatte. Florence war 62 Jahre alt. Sie war mit Buzz Barrington verheiratet gewesen, dem bedeutendsten Literatur- und Theateragenten von L. A. Vor vier Jahren erlitt Buzz einen tödlichen Schlaganfall. Er war 16 Jahre älter gewesen als seine Frau, aber immer noch so fit, dass sein Tod alle völlig unerwartet traf. In seiner Branche war er einer der mächtigsten Männer gewesen und hatte seine Frau in den 36 Jahren ihrer Ehe umsorgt und gefördert. Er war es, der sie zum Schreiben ermutigte und ihre Karriere unterstützte. Coco hatte sich immer gefragt, ob ihre Mutter auch ohne seine Hilfe eine bekannte Autorin geworden wäre. Florence stellte sich diese Frage nie. Sie zweifelte keine Sekunde lang an dem Wert ihrer Arbeit, genauso wenig, wie sie je ihre eigene Meinung in Frage stellte. Sie machte auch keinen Hehl daraus, dass Coco für sie eine Enttäuschung war, und zögerte nicht, sie als Aussteigerin oder Hippie zu bezeichnen.

Das Urteil von Cocos ebenfalls sehr erfolgreicher Schwester Jane fiel keineswegs milder aus. Für sie war Coco eine »chronische Versagerin«. Jane hielt ihrer Schwester vor, dass ihr aufgrund ihres Elternhauses alle Möglichkeiten offengestanden hätten, etwas aus ihrem Leben zu machen. Stattdessen habe sie jegliche Chance vertan. Sie erinnerte Coco regelmäßig daran, dass es noch nicht zu spät sei, das Ruder herumzureißen. Aber solange sie wie ein Strandhippie in dem Schuppen in Bolinas hause, werde ihr Leben ein einziger Schlamassel bleiben.

Für Coco war es überhaupt kein Schlamassel. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt selbst und lag ihrer Familie nicht auf der Tasche. Sie nahm keine Drogen, hatte weder ständig wechselnde Sexualpartner, noch war sie bislang ungewollt schwanger geworden oder im Gefängnis gelandet. Sie hatte noch nie den Lebenswandel ihrer Schwester kritisiert und diesbezüglich auch keinerlei Ambitionen. Genauso wenig sagte sie ihrer Mutter, dass die sich lächerlich machte, weil sie sich viel zu jugendlich anzog, oder dass ihr letztes Gesichtslifting zu straff ausgefallen war. Coco wollte einfach nur sie selbst sein. Mit dem Luxusleben ihrer Familie hatte sie sich nie anfreunden können. Als Kind hatte sie es gehasst, als Sprössling zweier Berühmtheiten herausgestellt zu werden, und genauso wenig mochte sie es nun, als »jüngere Schwester« einer Berühmtheit in der Presse aufzutauchen. Coco wollte nie so leben wie ihre Familie. Aber zum Knall kam es erst, als sie ihr Jurastudium in Stanford im zweiten Jahr abbrach. Das war jetzt drei Jahre her.

Nach ihrem Abschluss in Princeton hatte sie ihrem Vater versprochen, es mit Jura zu versuchen, und er versicherte ihr, dass es für sie immer einen Platz in seiner Agentur gebe. Er sagte, dass es hilfreich sei, ein Juraexamen zu haben, wenn man ein erfolgreicher Agent werden wolle. Das Problem war nur, dass Coco weder Agentin sein noch für ihren Vater arbeiten mochte. Sie hatte nicht das geringste Bedürfnis, Bestsellerautoren oder Filmstars zu vertreten, die sich ständig danebenbenahmen. Für ihren Vater bedeutete die Agentur nicht nur einen Broterwerb, sie war vielmehr seine wahre Leidenschaft. In Cocos Kindheit war jede Berühmtheit Hollywoods bei ihnen ein und aus gegangen. Sie konnte sich nicht vorstellen, auch noch den Rest ihres Lebens mit diesen Leuten zu verbringen. Insgeheim war sie davon überzeugt, dass ihren Vater der Stress umgebracht hatte, den ihm jene verwöhnten, unverschämten, krankhaft geltungsbedürftigen Menschen bereitet hatten. Für sie klang dieser Job wie ein Todesurteil.

Er war während ihres ersten Jahres an der juristischen Fakultät gestorben. Coco hielt noch ein Jahr lang durch und brach das Studium dann ab. Ihre Mutter war monatelang fassungslos und lag ihr damit noch immer in den Ohren. Sie hatte die »Hütte« ihrer Tochter in Bolinas nur ein einziges Mal gesehen, sich jedoch bis heute nicht von diesem Schock erholt. Nachdem Coco Stanford verlassen hatte, beschloss sie, im Raum San Francisco zu bleiben. Der Norden Kaliforniens gefiel ihr nun mal besser als der Süden. Ihre Schwester Jane war vor drei Jahren ebenfalls hergezogen, pendelte jedoch wegen ihres Jobs zwischen L. A. und San Francisco. Ihre Mutter nahm es beiden Töchtern übel, dass sie weggezogen waren, obwohl Jane sie des Öfteren besuchte. Coco dagegen tat das nur selten.

Jane war 39 und seit neun Jahren eine der wichtigsten Filmproduzentinnen Hollywoods. Sie konnte eine glanzvolle Karriere vorweisen, mit elf Kassenschlagern, die sämtliche Rekorde gebrochen hatten. Jane war bereits viermal für den Oscar nominiert worden. Ihr Erfolg ließ Coco umso schlechter dastehen. Ihre Mutter versäumte nie, Coco gegenüber zu erwähnen, wie stolz ihr Vater auf Jane gewesen war, und dann brach sie wieder in Tränen aus über das verschwendete Leben ihrer jüngeren Tochter. Mit Tränen hatte sie stets bekommen, was sie wollte, vor allem bei Cocos Vater. Buzz hatte seine Frau verwöhnt und seine Kinder vergöttert. Coco gab sich manchmal der Illusion hin, dass sie ihm ihre Entscheidung und die Gründe dafür bestimmt hätte verständlich machen können. Aber in Wahrheit wusste sie, dass das nur eine Wunschvorstellung war. Auch er hätte sie nicht verstanden und wäre von ihr enttäuscht. Als sie nach Stanford ging, hatte er gehofft, dass das Jurastudium ihre liberalen Ansichten verändern würde. Seiner Meinung nach war es in Ordnung, sich Sorgen um den Planeten und seine Mitmenschen zu machen – solange man es nicht übertrieb. Genau den Eindruck hatte er jedoch bei Coco während ihrer Collegezeit. Er hatte Florence damals versichert, dass das Jurastudium dem ein Ende bereiten würde. Aber stattdessen hatte Coco das Studium an den Nagel gehängt.

Ihr Vater hatte ihr mehr als genug Geld zum Leben hinterlassen, aber Coco rührte es nie an. Sie hatte ihr Auskommen mit dem, was sie verdiente, und spendete sogar noch für den Umweltschutz, für den Erhalt bedrohter Tierarten oder die Unterstützung notleidender Kinder in Ländern der Dritten Welt. Ihre Schwester Jane bezeichnete sie deshalb als sentimental. Tatsächlich verfügte Cocos Familie über ein ganzes Repertoire wenig schmeichelhafter Ausdrücke für sie – und alle waren verletzend. Dass sie sentimental sei, gab Coco allerdings bereitwillig zu. Deshalb liebte sie auch die Statue von Kwan Yin. Die Göttin der Barmherzigkeit berührte Coco tief in ihrem Inneren. Coco hatte ein großes Herz und immer das Wohl der anderen im Blick. Und dazu stand sie auch.

Jane hatte als Teenager selbst für einen Skandal gesorgt. Mit 17 konfrontierte sie ihre Eltern mit der Tatsache, dass sie lesbisch sei. Coco war damals erst sechs und bekam gar nicht mit, was für einen Aufschrei ihre Schwester damit verursachte. Jane war damals im letzten Jahr an der Highschool und ging anschließend an die UCLA, um Film- und Fernsehwissenschaften zu studieren. Dort engagierte sie sich aktiv für die Rechte von Lesben. Es hatte ihrer Mutter das Herz gebrochen, als Jane ablehnte, am Debütantinnenball teilzunehmen. Genau genommen hatte Jane gesagt, dass sie eher sterben würde. Aber trotz ihrer sexuellen Ausrichtung und Rebellion in jungen Jahren strebte sie dieselben materiellen Ziele wie ihre Eltern an. Ihr Vater verzieh ihr alles, als er sah, dass sie sich mit ihrer...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2013
Übersetzer Silvia Kinkel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bolinas • Coco Barrington • Filmstar • Florence • Florence Barrington • Florence Barrington • Gabriel • Glamour • Glamour, Hollywood, Schauspieler, Liebe, Familie, Beziehung • Hollywood • Hundesitterin • Italien • Jane Barrington • Leslie Baxter • Liebesroman • Liz • Madison • New York • Roman • San Francisco • Schauspieler • Venedig
ISBN-10 3-426-41828-2 / 3426418282
ISBN-13 978-3-426-41828-4 / 9783426418284
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