Expedition zu den Polen
Piper (Verlag)
978-3-492-30271-5 (ISBN)
- Titel ist leider vergriffen;
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Polen, einst Land der Autodiebe und des billigen Wodkas, hat sich zum drittbeliebtesten Auswandererland der Deutschen gemausert. Aber darf man überhaupt mit dem Auto rüberfahren? Wie flirtet man mit einer schönen Polin? Welche Eheprobleme könnte es geben? Welche Überraschungen bei der Schwiegermutter in Krakau oder Danzig? Höchste Zeit für eine vergnügliche Reise ins Nachbarland, wo hinter jeder Türschwelle ein Kulturschock lauert.
Steffen Möller, 1969 in Wuppertal geboren, lebte von 1994 an in Warschau und pendelt heute zwischen der polnischen Hauptstadt und Berlin. Als Schauspieler und Entertainer ist er der bekannteste und beliebteste Deutsche in Polen. Für sein Wirken um die deutsch-polnische Verständigung wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2015 erhielt er außerdem den Richard-von-Weizsäcker-Preis der Deutschen Nationalstiftung. Sein Buch »Viva Polonia« stand fast ein Jahr auf der »Spiegel«-Bestsellerliste. Steffen Möller ist auch als Kabarettist auf Tour. Bei Malik erschienen »Expedition zu den Polen«, »Viva Warszawa« und »Weronika, dein Mann ist da!«.
»Unterhaltsam!« Berliner Morgenpost 20130303
»Unterhaltsam!«
»Eine kluge und ebenso amüsante Völkerverständigungstour.«
»So humorvoll und charmant, dass man sofort Lust bekommt, selbst in den Zug zu steigen und Polen samt seinen Einwohnern kennenzulernen.«
»Steffen Möller beschreibt eine Reise in das Nachbarland auf eine ganz amüsante Art und Weise.«
»Das Buch punktet insgesamt mit vielen unterhaltsamen Informationen. (…) Eine lohnenswerte Lektüre auch zur Reisevorbereitung.«
»Lehrreiche Unterhaltung.«
»Möller beschreibt das so urkomisch wie liebevoll, so schräg wie genial beobachtet.«
»Höchst amüsant zu lesen (...).«
»Wenn Polen eine gute Reise wünschen, sagen sie: Szerokiej drogi. Wörtlich übersetzt wünschen sie also einen breiten Weg. Möller wirkt mit seinem Buch am Ausbau dieser Wege, so sie von Deutschland nach Polen führen, eifrig mit.«
»Ein Buch, das liebevoll unsere Nachbarn erklärt.«
»Möllers informativ plaudernder, eher unanalytischer Tonfall ist genau richtig als Zuglektüre (…). Sein Berlin-Warszawa-Express ist also durchaus zu empfehlen.«
»Möllers Buch ist auf jeden Fall eine lohnende und unterhaltsame Lektüre. Selbst wer meint, Polen schon gut zu kennen, entdeckt immer wieder Neues und ist traurig, als der Berlin-Warsczawa-Express schließlich am Ostbahnhof in Warschau einruckelt. Möller zeichnet ein treffendes und liebevolles Bild der polnischen und deutschen Mentalitätsunterschiede. Und er macht Lust, sich doch endlich einmal auf den Weg nach Polen zu machen.«
»Nach seinem Bestseller Viva Polonia wird es in Steffen Möllers neuem Buch wieder um die polnische Mentalität gehen, die der deutschen diametral gegenübersteht. Seine hintersinnigen Gedanken lassen uns nicht nur den östlichen Nachbarn besser verstehen, sie sind auch Reibungsfläche für die Widerhaken der eigenen Mentalität.«
Steffen Möller
Expedition zu den Polen
Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express
1Vom Gastarbeiter zum Emigration Consultant
"Was willst du denn in Asien?" riefen meine entsetzten Eltern, als ich 1994 nach Polen auswanderte. Auch meine neuen Warschauer Nachbarn runzelten die Stirn: "Sind Sie freiwillig gekommen oder werden Sie daheim per Steckbrief gesucht?"
Immer wieder musste ich erzählen, wie es ein Jahr zuvor begonnen hatte: mit einem Plakat an der Uni, einem zweiwöchigen Sprachkurs in Krakau und einem polnischen Kindergedicht, das den Titel "Samochwa a die Angeberin" trug. Und immer wieder erntete ich ein mitleidiges Lächeln. Den Deutschen galt Polen als Land der Autodiebe und Putzfrauen, Polen dagegen assoziierten Deutsche mit Heimwehtouristen und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Viele Jahre später schrieb ich meine Geschichte auf. 2008 erschien sie unter dem Titel: "Viva Polonia als deutscher Gastarbeiter in Polen."
Die Reaktion war überwältigend. Ich erhielt fast 3000 Mails von Lesern, die das Buch kommentierten oder Fragen zu Polen stellten. Manchmal bekam ich den Eindruck, dass schon halb Deutschland auf gepackten Koffern saß.
Tatsächlich hatte ich, ohne es zu ahnen, einen günstigen Zeitpunkt erwischt. Anfang 2010 wurde vom Statistischen Bundesamt bekannt gegeben, dass Polen im Jahr 2009 das drittbeliebteste Auswanderungsland der Deutschen war, hinter der Schweiz und den USA. Fast 13 000 Menschen waren nach Polen gegangen und nicht nach Italien, Mallorca oder Großbritannien.
Handelte es sich dabei nur um Aus- und Übersiedler, die auf ihre alten Tage nach Oberschlesien und Masuren zurückwollten?
Nein! Die "Bild"-Zeitung, der Polen-Propaganda wahrlich unverdächtig, ging der Sache auf den Grund und bestätigte: sind auch viele richtige Deutsche dabei! Sie berichtete von einem Rentner, der die Pflegerin seiner Mutter heiratete und mit ihr hier nichts. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder nach Deutschland zurückzugehen."
Doch es kam noch besser.
Polen war im Krisenjahr 2009 das einzige der 27 EU-Länder mit einem positiven Wirtschaftswachstum. Während Deutschland eine Einbuße von fünf Prozent hinnehmen musste, konnte Polen immerhin noch 1,7 Prozent Wachstum verzeichnen. Im Vergleich zu den südeuropäischen Mitgliedsländern ist Polen heute eine Art Musterknabe der EU. Der durchschnittliche Bruttomonatslohn, der 1989 noch bei 25 Euro im Monat gelegen hatte, betrug 2010 bereits 900 Euro (in Deutschland 2010: 2650 Euro). Die Arbeitslosigkeit hat sich seit dem EU-Beitritt 2004 halbiert und lag im Sommer 2011 bei 11,7 %, also nur knapp über dem EUDurchschnittswert. In Großstädten wie Warszawa, Wroc aw und Pozna tendiert sie gegen null.
Zur gewaltigen Dynamik, die durch die EU-Agrarsubventionen und Strukturfonds angestoßen wurde, kam noch die Nachricht, dass die Fußballeuropameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine ausgetragen wird. Sie führte in Polen zu einem gigantischen Bauboom. Drei Stadien wurden neu gebaut, ein viertes von Grund auf renoviert. Zählt man die Investitionen in die Infrastruktur des Landes hinzu, kommt man auf ein Gesamtvolumen von fast 20 Milliarden Euro. Wer in den Jahren 2010 und 2011 durch Polen fuhr, sah überall Bahnhofsrenovierungen, Autobahnbagger und nächtlich beleuchtete Gerüste. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat es in Europa in keinem Land ähnlich große Baustellen gleichzeitig gegeben. Fazit: Innerhalb weniger Jahre hat sich Polen zu einem stabilen Wirtschaftsstandort in Mittel-Ost-Europa gemausert.
Krönung dieser Entwicklung war für mich eine eher unscheinbare Nachricht. Die Arbeitsämter Brandenburgs starteten 2010 ein Pilotprojekt. Eine Gruppe von Langzeitarbeitslosen wurde zu Schulungen ins polnische Krosno an der Oder geschickt. Die circa zwanzig Hartz-IV-Empfänger lernten zunächst zwei Monate lang Polnisch, um dann in örtlichen Handwerksbetrieben eine Kurzausbildung zu durchlaufen. Das Ziel bestand darin, sie flexibler f
Erscheint lt. Verlag | 11.6.2013 |
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Reihe/Serie | Piper Taschenbuch |
Zusatzinfo | Mit 33 Abbildungen und einer Karte |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 187 mm |
Gewicht | 270 g |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Reisen ► Reiseberichte ► Deutschland | |
Reisen ► Reiseberichte ► Europa | |
Schlagworte | Auswandern • Beziehungen • Buch • Bücher • Expedition • Express • Fragen • Fußball • Gastarbeiter • ITB BuchAward • Polen • Polen; Reisebericht/Erlebnisbericht • Polen; Reise-/Erlebnisberichte • Polnisch • Reisebericht • Sprache • Vergnüglich • Viva Polonia • Vorurteile • Warschau |
ISBN-10 | 3-492-30271-8 / 3492302718 |
ISBN-13 | 978-3-492-30271-5 / 9783492302715 |
Zustand | Neuware |
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