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Im Meer schwimmen Krokodile - - Fabio Geda

Im Meer schwimmen Krokodile -

Eine wahre Geschichte -

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2011
Knaus, A (Verlag)
978-3-8135-0404-0 (ISBN)
CHF 23,75 inkl. MwSt
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Über einen, der auszog, sein Glück zu suchen.
Als Enaiat eines Morgens erwacht, ist er allein. Er hat nichts als seine Erinnerungen und die drei Versprechen, die er seiner Mutter gegeben hat. Er durchwandert die Länder des Ostens bis nach Europa. Er reist auf Lastwagen, arbeitet, schlägt sich durch, lernt das Leben von seiner grausamen Seite kennen. Und trotzdem entdeckt er, was Glück ist ... Fabio Geda erzählt die wahre Geschichte des zehnjährigen Enaiatollah Akbari in einem kurzen und zu Herzen gehenden Buch: eine Geschichte, die uns den Glauben an das Gute zurückgibt.
Die Reise eines Jungen, den man niemals vergessen wird.

Als Enaiat eines Morgens erwacht, ist er allein. Er hat nichts als seine Erinnerungen und die drei Versprechen, die er seiner Mutter gegeben hat. Er durchwandert die Länder des Ostens bis nach Europa. Er reist auf Lastwagen, arbeitet, schlägt sich durch, lernt das Leben von seiner grausamen Seite kennen. Und trotzdem entdeckt er, was Glück ist... Fabio Geda erzählt die wahre Geschichte des zehnjährigen Enaiatollah Akbari in einem kurzen und zu Herzen gehenden Buch: eine Geschichte, die uns den Glauben an das Gute zurückgibt.

"Drei Dinge darfst Du nie im Leben tun, Enaiat, aus keinem Grund: Erstens, Drogen nehmen. Zweitens, zu den Waffen greifen. Versprich mir, dass deine Hand nicht einmal einen Holzlöffel halten wird, wenn er dazu dient, einen Menschen zu verletzen. Drittens, stehlen. Was dein ist, ist dein, was nicht dein ist, nicht. Und merke dir, dass es sich immer zu leben lohnt, wenn man einen Wunsch vor Augen hat wie ein Esel eine Karotte." Mit diesen Worten verlässt die Mutter ihr Kind. Sie hat Enaiat außer Landes geschmuggelt, mehr kann sie nicht für ihn tun. Die drei Lebensregeln sind der einzige Kompass des Jungen auf seiner Überlebensreise, die viele Jahre dauert. Also tut er nichts Böses, was auch immer geschieht. Arbeitet, gleich was, und besteht Tag für Tag das Leben, findet Freunde, zieht weiter. Und hat immer einen Wunsch vor Augen...
Wer der poetisch erzählten Geschichte von Enaiat lauscht, bekommt eine Ahnung vom schieren Glück, am Leben zu sein.

Fabio Geda, geb. 1972 in Turin, veröffentlichte mehrere Romane (unter anderem nominiert für den Premio Strega). Neben dem Schreiben arbeitet er mit Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien.

Ein "Fänger im Roggen", jedoch aus dem Haus des Islam. Ein atemberaubendes Buch, tief und ungeheuer reich. Paul Badde / Die Welt

Afghanistan
Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass sie wirklich weggeht.
Wenn man als Zehnj iger abends einschl , an einem ganz normalen Abend, der auch nicht dunkler, sternenklarer, stiller oder bel riechender ist als andere; an einem Abend, an dem dieselben Muezzin von den Minaretten zum Gebet rufen wie immer; wenn man als Zehnj iger - und das ist nur so dahingesagt, weil ich gar nicht genau wei wann ich geboren bin, denn in der Provinz Ghazni gibt es kein Geburtenregister - also, wenn man als Zehnj iger einschl , und deine Mutter dr ckt deinen Kopf vor dem Schlafengehen l er an ihre Brust als sonst und sagt:
Drei Dinge darfst du nie im Leben tun, Enaiat jan, niemals, versprich es mir.
Erstens: Drogen nehmen. Manche duften und schmecken gut, und wenn sie dir vorgaukeln, mit ihnen ginge es dir besser als ohne, h r nicht auf sie, versprich es mir!
Versprochen.
Zweitens: Waffen benutzen. Auch wenn jemand dich oder deine Ehre beleidigt, versprich mir, dass deine Hand niemals zu einer Pistole, einem Messer, einem Stein, ja nicht einmal zu einem Holzl ffel greifen wird, wenn dieser
Holzl ffel dazu dient, einen Menschen zu verletzen. Versprich es mir!
Versprochen.
Drittens: Stehlen. Was dir geh rt, geh rt dir. Was dir nicht geh rt, nicht. Das Geld, das du zum Leben brauchst, wirst du dir erarbeiten, auch wenn es m hsam ist. Du wirst niemanden betr gen, Enaiat jan, versprochen? Du wirst allen gastfreundlich und gro gig begegnen. Versprich es mir!
Versprochen.
Also, auch wenn deine Mutter solche Sachen zu dir sagt, anschlie nd zum Fenster schaut und anf t, von Tr en zu reden, und dich dabei ununterbrochen liebkost - wenn sie von Tr en spricht wie dem Mond, in dessen Schein man abends essen kann, und von W nschen. Davon, dass man immer einen Wunsch vor Augen haben soll, wie ein Esel eine Karotte, und dass uns erst der Wille, unsere W nsche wahr zu machen, die Kraft gibt, morgens aufzustehen, ja, dass es das Leben lebenswert macht, wenn man nur immer sch n seinen Wunsch im Kopf beh . Also, auch wenn dir deine Mutter beim Einschlafen solche Dinge sagt, mit einer leisen, sonderbaren Stimme, die dir die H e w t wie Kohlenglut, wenn sie also damit die Stille f llt, ausgerechnet sie, die stets n chtern und wortkarg war - selbst dann f t es dir schwer zu glauben, dass ihre Worte khoda negahdar bedeuten: Lebewohl.
Einfach so, aus heiterem Himmel.
Als ich am n sten Morgen aufwachte, reckte und streckte ich mich und suchte rechts neben mir nach dem vertrauten K rper meiner Mutter. Nach dem beruhigenden Duft ihrer Haut, der f r mich so etwas bedeutete wie: Los, wach auf, steh auf! Aber meine Hand griff ins Leere, und ich bekam nur das wei Baumwolllaken zu fassen. Ich zog es an mich, drehte mich um und riss die Augen auf. Ich setzte mich auf und rief nach meiner Mutter. Aber weder sie noch sonst irgendjemand hat mir geantwortet. Sie war in dem Zimmer, in dem wir bernachtet hatten und das noch warm war von den sich im D erlicht regenden Leibern. Sie war nicht an der T r und nicht am Fenster, um auf die von Autos, Lastwagen und Fahrr rn befahrene Stra zu schauen. Sie war auch nicht bei den Wasserkr gen oder in der Raucherecke, um sich, wie sie es in den letzten drei Tagen gemacht hatte, mit jemandem zu unterhalten.
Von drau n drang der L von Quetta herein, der sehr viel lauter ist als der in meinem kleinen Heimatdorf, einem Fleckchen Erde voller H er und B e in der Provinz Ghazni. F r mich ist das der sch nste Ort der Welt,
und das sage ich jetzt nicht nur, um damit anzugeben, sondern weil es wahr ist.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es die Gr der Stadt war, die diesen L verursachte. Ich dachte, es handelte sich um ganz normale Nationalit unterschiede wie die Art, das Fleisch zu w rzen. Ich dachte, der L in Pakistan w anders als der in Afghanistan, und dass jedes Land seinen eigenen L hat, der von allem M glichen abh t. Zum

Erscheint lt. Verlag 7.3.2011
Übersetzer Christiane Burkhardt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Nel mare ci sono i coccodrilli
Maße 125 x 200 mm
Gewicht 286 g
Themenwelt Literatur
Schlagworte Biografisch • Flüchtlingskind; Berichte/Erinnerungen • Flüchtlingskind; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-8135-0404-2 / 3813504042
ISBN-13 978-3-8135-0404-0 / 9783813504040
Zustand Neuware
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