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Menschheits-Geschwister

Eine Suche jenseits aller Grenzen. Meine Erfahrungen als Knochenmarkspenderin
Buch
298 Seiten
2009 | 1., Erstauflage
Glaré Verlag
978-3-930761-69-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Menschheits-Geschwister - Susanne Schäfer
CHF 22,25 inkl. MwSt
Trotz der vorgeschriebenen Anonymität zwischen Knochenmark-Spender und Empfänger stellt Susanne Schäfer eine geistige Verbindung mit ihrem genetischen Zwilling her. Unermüdlich versucht die Autorin bereits vor und auch nach ihrer Knochenmarkspende, mit dem kleinen Patienten, der ihre Zellen empfangen hat, in Kontakt zu treten - was institutionell unerwünscht ist. Überrascht darüber, dass ihr genetischer Code mit dem eines kleinen Jungen aus dem fernen Orient übereinstimmt, versucht sie alles, um in Erfahrung zu bringen, ob sie ihm zu neuer Gesundheit verhelfen konnte.Auch wenn ihr eine persönliche Kontaktaufnahme nicht möglich ist, empfindet sie in ihrem Bangen um dessen Leben eine tiefe Verbindung mit dem fremden Wesen. In ihrem neuen, sehr persönlichen Buch schildert Susanne Schäfer auch ihre Erfahrungen mit der unproblematischen Knochenmarkentnahme im Krankenhaus. Damit kann das Buch Menschen, die selbst eine Registrierung als Knochenmarkspender in Erwägung ziehen, ihre Entscheidung erleichtern.

"... dass die Menschen über alle nationalen und religiösen Grenzen hinweg miteinander verbunden sind." (Martin Reinhard in: Gegenwart - Zeitschrift für Kultur, Politik, Wirtschaft); "Die 43-jährige medizinische Autodidaktin hat ihre eigene langjährige chronische Krankheitsgeschichte - sie litt unter Autismus, Narkolepsie (Schlafkrankheit) sowie Parkinson - in bisher drei Büchern als eine Mischung von wissenschaftlicher Abhandlung und subjektivem, Tagebuch ähnlichem Bericht dargestellt ... Ihr viertes Buch sieht sie erstmals nicht in der Rolle der Patientin." (Frankfurter Rundschau)

Vorwort >> Gott gebe mir die Gelassenheit … Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. << Friedrich Christoph Oetinger Als sich vor einigen Monaten erstmals zarte Impulse meldeten, vielleicht einmal einen Artikel oder ein Büchlein zum Thema „Knochenmark-Transplantation“, evtl. inklusive „Blut- und Herzorgan“ zu schreiben, hatte ich noch die Vorstellung von einem eher sachlichen Text, gekoppelt mit ein paar ethisch-menschlichen Fragen. Eine Hauptintention war eine uneingeschränkt-positive Darstellung dessen, was eine solche Behandlung für viele Menschen bedeuten kann, und dass ich mich im Rahmen meiner Öffentlichkeitsarbeit für die Spender- und Spendenwerbung im Sinne der Knochenmark-Dateien einsetzen wollte. Und natürlich, wie es oft mein Stil ist, wollte ich all diese sachlichen Informationen in meine persönlichen Erfahrungen, die der ganzen Geschichte erst Leben verleihen, hineinbetten. Gern hätte ich den Lesern einen Bericht geschenkt, der mit dem Happyend eines rührenden Treffens mit der Familie meines jungen Knochenmark-Empfängers abgeschlossen hätte, mit einer tiefgehenden Botschaft über Verbundenheit von Menschen jenseits von Volks-, Religions- und Geschlechtszugehörigkeit, ja, die sogar die Altersgrenzen außer Kraft setzt. Dank des Verhaltens gewisser Einzelpersonen, vor allem aber aufgrund von durch „Ethik-Kommissionen“ (die meiner Ansicht nach diesen Namen nicht verdienen) erlassenen Bestimmungen, verlief dann wieder einmal vieles anders als ich gedacht oder erhofft hatte, so dass diese Geschichte wohl kein trauriges, aber ein „open end“ hat, und dann möge das eben so sein. (Die rührseligen Storys möge man stattdessen gelegentlich in Tagespresse, Frauenzeitschriften und Fernsehen anschauen, und natürlich im Werbematerial der Knochenmarkspender-Dateien. Spätestens, wenn wieder einmal Geld gebraucht wird, oder beim nächsten Chemo-austherapierten Leukämie-Patienten, der noch keinen passenden Spender gefunden hat, wird solch ein Bericht auch in Ihrer Nähe erscheinen.) Nun hat es sich in meinem abenteuerlichen Leben, welches man an anderer Stelle beschrieben findet, stets derart verhalten, dass alles, was mich zeitweilig fast zerrissen und in Grund und Boden getreten, letztendlich umso tiefer in die Erkenntnis der Lebens- und Menschenrätsel geführt hat. Wenn immer alles glatt und rund verlaufen wäre – welchen Anlass hätte ich gehabt, in eigener Regie nachzuforschen, neue Aspekte zu entdecken und Fragen zu stellen? In jeder aufrichtig formulierten Frage, die auf Erden ausgesprochen wird, ist die Antwort im Geistigen bereits enthalten; sie wird immer gegeben werden, früher oder später. Das Problem unserer Zeit ist jedoch, dass die Menschen bereits im jugendlichen Alter, spätestens aber, sobald sie selbst eine Amt-und-Würden-Autoritätsposition innehaben, verlernt haben, Fragen zu stellen. Da ich trotz alledem während meiner aktuellen Recherchen auch wunderbare Ausnahmen von dieser Regel traf – einige von ihnen werden im Text und auf der Danke-Seite noch erwähnt werden – dass ich Freunde, Bekannte und Fremde aus ganz unterschiedlichen Umfeldern fand, die aufgeschlossen und mit-fühlend für diese Themen sind, die mir z. T. lange Gespräche darüber gewährten, gibt mir nun den Mut und die Kraft, die Geschehnisse jener Monate aufzuschreiben. Glücklicherweise habe ich von Anfang an alles dokumentiert, obwohl ich damals nicht ahnen konnte, dass ich mich erneut als eine Art „Wallraff der Medizin“ (wenn auch diesmal nicht in der Maske des Patienten) betätigen würde – zu sehr stand damals das Überleben, und nichts als sein Überleben, meines „genetischen Zwillings“ im Zentrum meines Denkens, Fühlens und Handelns. Es war das bewegendste Geschehen meines bisherigen vierzigjährigen Lebens; wer meine Vorgeschichte kennt, kann ahnen, was ein solcher Satz aus meinem Munde bedeutet.

Ab jetzt ist nichts mehr wie vorher. Äußerlich gesehen läuft alles weiter in der gewohnten Hochsommer-Geschäftigkeit, in der nicht einmal Zeit für das Freibad ist, doch innerlich wende ich mich mehr und mehr dem unbekannten Menschen zu: Wer bist du? Die medizinischen Aspekte, auf die ich mich früher so gierig wie ein Geier aufs Aas gestürzt hätte, bleiben außen vor. Ich denke an den Patienten, der zumindest einen Großteil meiner HLA-Merkmale mit mir teilt. Hat er wirklich Leukämie? Warum eilt es so? Ich warte schon über zehn Jahre auf Abruf in der Datei; man hätte mich doch jederzeit über die weltweiten Spenderdateien-Vernetzungen finden können; das geht doch heutzutage ungleich besser und schneller als noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren. Und soweit ich mich erinnere, gibt es noch etliche andere Erkrankungen, die mit Knochenmark-Transplantation behandelt werden können. Doch in dem zugeschickten Info-Material ist immer nur von Leukämie die Rede Merkwürdig ist auch, dass von Anfang an in meinem konkreten Fall die Rede von Markentnahme aus dem Beckenkamm ist, die eher "altmodische", heute nur noch selten praktizierte Methode. Natürlich habe ich sofort alle Einwände bzgl. "Vollnarkose" zurückgezogen, klar, wenn die Ärzte meinen, dass der Patient dadurch bessere Chancen hat, gibt es für mich kein Zaudern. Längst ist ein wie elektrisierendes Feuer in mir entfacht, weil ich spüre, dieses Geschehen ist wichtig, und die mandelförmigen Augen scheinen mir die Botschaft zu senden: Du bist diejenige, deren Immunsystem ich will - und kein anderes!

Erscheint lt. Verlag 26.8.2014
Verlagsort Frankfurt am Mai
Sprache deutsch
Maße 130 x 208 mm
Gewicht 385 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Weitere Fachgebiete Anthroposophie
Schlagworte Das Übersinnliche • Erfahrungen • Erscheinungen • Esoterik • Hardcover, Softcover / Ratgeber/Spiritualität/Anthroposophie • Knochenmark • Knochenmarkspende • Leukämie • Medizin • Osteopetrose • Spiritualität
ISBN-10 3-930761-69-6 / 3930761696
ISBN-13 978-3-930761-69-2 / 9783930761692
Zustand Neuware
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