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Roter Zwerg - Rob Grant, Doug Naylor

Roter Zwerg

Roman

, (Autoren)

Buch | Softcover
336 Seiten
2009
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-442-26665-4 (ISBN)
CHF 11,10 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen, Neuauflage unbestimmt
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Hinterher ist man ja immer schlauer. Aber wie hätte Dave Lister auch ahnen können, dass er nach einer ausgedehnten Zechtour durch ganz London plötzlich auf der anderen Seite des Universums aufwachen würde? Und dass es ihn bald darauf auch noch 3 Millionen Jahre in die Zukunft verschlagen sollte? Als letzten Vertreter der Menschheit und mit nur noch zwei Zigaretten? Dave, der glaubt, er habe nun nichts mehr zu verlieren, heuert kurz entschlossen auf einem knallroten Riesenraumschiff an. Doch das war die blödeste Idee seines ganzen Lebens, denn damit fangen Daves Schwierigkeiten erst so richtig an.

Wolfgang Thon lebt als freier Übersetzer in Hamburg. Er hat viele Thriller, u. a. von Brad Meltzer, Joseph Finder und Paul Grossman ins Deutsche übertragen.

"BESCHREIBEN SIE, GEGEBENENFALLS UNTER ZUHILFENAHME VON DIAGRAMMEN, DIE GENAUEN UMSTÄNDE, DIE ZU IHREM TOD GEFÜHRT HABEN."
Saunders war seit mittlerweile fast zwei Wochen tot, und bislang hatte er nicht einen einzigen Augenblick davon genossen. In diesem speziellen Moment missfiel ihm besonders, dass er sich durch einen Wust von Formularen arbeiten musste, die von der "Behörde für die Wahrung der Rechte von Toten und Verschiedenen" stammten und die er auszufüllen hatte.
Es war ja schön und gut, wenn man eine fünfseitige Broschüre mit dem Titel Ihr eigener Tod und wie Sie damit fertig werden zugeschickt bekam. Und es war auch okay, zu den Sitzungen mit dem metaphysischen Therapeuten des Schiffs zu gehen, wo einem alles Wissenswerte über die Natur von Sein und Nichtsein auseinandergesetzt wurde, neben irgendwelchem Quatsch über einen Kerl, der in einer Höhle hockte und überhaupt nicht wusste, dass es eine war, bis er sie schließlich verließ. Nur war Saunders Ingenieur, kein Philosoph. Seiner Ansicht nach war man entweder tot oder man lebte. Und wenn man schon tot war, sollte man nicht gezwungen sein, sich mit unverständlichen Formularen und ähnlichem Unsinn herumzuschlagen.
Und schon gar nicht sollte man aufgefordert werden, seine Geburtsurkunde abzugeben, damit sie entwertet wurde. Oder seine vollständig ausgefüllte Sterbeurkunde mit angeheftetem Passfoto beizulegen, auf der Rückseite abgestempelt vom zuständigen Leichenbeschauer. Wenn man tot war, war man tot. Und diese pingeligen Beamten sollten einen dann gefälligst in Ruhe lassen.
Hätte Saunders etwas packen können, dann hätte er etwas gepackt und gegen eine der grauen Metallwände seiner Unterkunft geschleudert. Konnte er aber nicht.
Saunders war ein Hologramm, eine computererzeugte Simulation seines früheren Selbst; er konnte nichts wirklich berühren, außer seinen eigenen holografischen Körper. Er war ein Phantom aus Licht, ein Software-Geist.
Und er hatte die Nase gestrichen voll.
Saunders stand auf, ging ohne ein Geräusch zu erzeugen über den Gitterboden seiner Unterkunft und starrte aus dem Bullauge.
Ganz weit hinten rechts hing der vielfarbige Ball des Saturns im All, von seinen Staubringen umkreist wie der Hauptgewinn in einem gigantischen, stellaren Wurfreifen-Spiel. Zwölf Meilen unter Saunders, unter der gigantischen Plexiglaskuppel der terraformen Kolonie Mimas, vergnügte sich die halbe Schiffsmannschaft bei ihrem Landgang.
Saunders hatte keinen Landgang.
Kein lockeres Leben für die Toten.
Er rieb sich mit seinen rauen Fingerkuppen über die Augenlider und schielte dann wieder auf den Stapel Formulare: Das zum Durchdrehen komplizierte Antragsformular für den Hologramm-Status; Unfallhergangsformulare; Pensionsgelder; Banküberweisungen; Eigentumsüberschreibungen. All das musste ausgefüllt werden, damit seine Frau, das heißt, seine frischgebackene Witwe Carole, ein neues Leben beginnen konnte - ohne ihn.
Als er sich für den Job gemeldet hatte, war ihnen beiden klar gewesen, dass er mindestens acht Monate von der Erde weg sein würde und dass in dieser Zeit natürlich bestimmte... Dinge passieren konnten. Bergbau im All war bekanntlich sehr gefährlich. Deshalb war die Bezahlung ja auch so gut.
"Wenn mir etwas passiert", hatte er wiederholt beteuert, "will ich nicht, dass du herumsitzt und Trübsal bläst." Carole hatte jedes Mal protestiert. "Ich möchte, dass du jemand anderen kennenlernst, irgendeinen tollen Typen, und ein neues Leben ohne mich beginnst."
Was für eine bescheuerte, schwachsinnige Aufforderung! Es war eine dieser typischen bescheuerten, schwachsinnigen Aufforderungen, auf die nur ein Lebender kommen konnte.
Denn genau das würde sie jetzt tun.
Sie würde ein neues Leben anfangen - ohne ihn.
Wogegen sich grundsätzlich ja gar nichts einwenden ließe, wenn Saunders so richtig tot gewesen wäre. Hätte er einfach nur seinen schicken neuen ätherischen Körper erhalten und würde nun auf der nächs

Erscheint lt. Verlag 11.11.2009
Reihe/Serie Blanvalet Taschenbuch
Roter Zwerg
Übersetzer Wolfgang Thon
Sprache deutsch
Original-Titel Red Dwarf: Infinity Welcoms Careful Drivers
Maße 125 x 183 mm
Gewicht 275 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Science Fiction
ISBN-10 3-442-26665-3 / 3442266653
ISBN-13 978-3-442-26665-4 / 9783442266654
Zustand Neuware
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