Glitter and Be Gay Reloaded
Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer
Seiten
2024
Männerschwarm, Salzgeber Buchverlage GmbH
978-3-86300-381-4 (ISBN)
Männerschwarm, Salzgeber Buchverlage GmbH
978-3-86300-381-4 (ISBN)
Wie schwul ist die Operette? Darüber lässt sich ähnlich kontrovers diskutieren wie über die Frage, ob das Genre nur sinnfreies Hupfdohlen-Entertainment ist oder eine ernstzunehmende Kunstform. Als Leiter des Amsterdamer Operetta Research Centers hat Kevin Clarke zu beiden Punkten eine klare Haltung. Aus seiner Sicht ist das angestaubte Image der Operette einfach nur ein Missverständnis. Das ursprünglich innovative und gesellschaftskritische Genre wurde erst im Lauf der Zeit (vor allem durch die Nazis) auf das spießig-reaktionäre Heile-Welt-Format zurechtgestutzt, dem es seinen heutigen Ruf verdankt. Dass in diesem Zuge auch der progressive Umgang mit (Homo-)Sexualität verlorenging, ist ein Nebeneffekt dieser Entwicklung. Doch es bewegt sich was. Ob Barrie Kosky in Berlin, Sasha Regan mit ihren All-Male-Gilbert-and-Sullivan-Produktionen in England oder Nitzberg & Neill in den USA - allerorten besinnen sich Theatermacher*innen auf die anarchisch-queeren Ursprünge der Operette zurück, kulminierend in der "Operette für zwei schwule Tenöre", mit der Johannes Kram und Florian Ludewig einen spektakulären Hit landeten. Und natürlich hat es auch in den Jahrzehnten zuvor immer wieder Inszenierungen gegeben, die sich dem subversiv-frivolen Geist der Urväter Offenbach & Hervé verpflichtet sahen. Von solchen Aufführungen und ihren historischen Vorbildern handelt "Glitter and Be Gay Reloaded". Der Zusatz "Reloaded" bezieht sich dabei nicht nur auf die Wiederbelebung des alten Bisses, sondern auch darauf, dass Clarke bereits 2007 in seinem seit Langem vergriffenen Sammelband "Glitter and Be Gay - Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer" forderte, die Welt möge "die Scheuklappen ablegen und das Genre so betrachten, wie es ursprünglich gedacht war. Als Kunstform am Puls der Zeit, mit Witz und Pfiff. Und Sex in allen Formen und Variationen." Die Reloaded-Ausgabe ist eine vollständig überarbeitete und deutlich erweiterte Fassung des damaligen Werks. Neben den wichtigsten Grundlagentexten aus der Erstausgabe enthält sie neue Texte von Musical-Journalist Nick-Martin Sternitzke, US-Musiktheater-Experte Brian Valencia und Publikumsforscher Tillmann Triest. Weitere Beiträge liefern Philipp Amelungsen, Marie-Theres Arnbom, Rainer Bielfeldt, Andreas Gergen, Josef E. Köpplinger, Enrique Mejías García, Christophe Mirambeau, Richard Norton, Ralf Pleger, Ralf Jörg Raber, Axel Ranisch, John Rigby, Margot Schlönzke u. v. a. Natürlich meldet sich auch der Herausgeber selbst mit neuen Erkenntnissen zu Wort, die die jüngere Entwicklung spiegeln.
Kevin Clarke studierte Musikwissenschaft und Literaturgeschichte in Berlin und Mailand und arbeitet heute als Musikkritiker, Journalist und Dozent. Sein Fachgebiet ist das Musiktheater, speziell Musicals und Operetten, ein Themenbereich, den er als Direktor des Operetta Research Centers in weltweit einzigartiger Ausführlichkeit beforscht. Einen besonderen Schwerpunkt legt Clarke auf LGBTQ-Themen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen viele Fachaufsätze und Bücher wie "Die Welt der Operette" und "Im Himmel spielt auch schon die Jazzband: Kálmán und die transatlantische Operette". Zuletzt erschien von ihm "Breaking Free - Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals" (2022).
Erscheinungsdatum | 14.10.2024 |
---|---|
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik ► Musikgeschichte |
Schlagworte | gay • Homosexualität • Musiktheater • Operette • Schwul |
ISBN-10 | 3-86300-381-0 / 3863003810 |
ISBN-13 | 978-3-86300-381-4 / 9783863003814 |
Zustand | Neuware |
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