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Rip it up and start again

schmeiss alles hin und fang neu an: Postpunk 1978-1984

(Autor)

Buch | Softcover
576 Seiten
2024 | 2. Auflage
Hannibal (Verlag)
978-3-85445-785-5 (ISBN)
CHF 34,95 inkl. MwSt
Auf rund 600 Seiten stellt Simon Reynolds Bands und Musiker vor, die auf ganz unterschiedliche Weise das Rad der Musikkultur neu erfanden: Public Image Limited, The Buzzcocks, Devo, Pere Ubu, The Pop Group, The Slits, Scritti Politti, Gang Of Four, Joy Division, Wire, Talking Heads, The Fall, Robert Wayatt, The Specials, Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle, The Human League, ABC, Art Of Noise und Frankie Goes To Hollywood, um nur einige zu nennen. Im Sommer 1976 explodierte Punk - und zwei Jahre später waren nur noch Rauchwolken und ein Häufchen Asche übrig. Johnny Rotten fragte beim letzten Konzert der Sex Pistols spöttisch ins Publikum: »Schon mal das Gefühl gehabt, verarscht worden zu sein?«. Damit brachte er die Enttäuschung und Verbitterung vieler Protagonisten und Fans der folgenreichsten Kulturrevolution der Siebzigerjahre auf den Punkt.Hier setzt Simon Reynolds an. In "Rip It Up And Start Again" nimmt er jene Musikgeneration unter die Lupe, für die das Ende von Punk ein Anfang war. Viele von ihnen hatten die Kunsthochschule besucht und kannten sich nicht nur in Musik, sondern auch in Literatur, Philosophie und Theater aus. Anders als die Punks vor ihnen fürchteten sie sich nicht vor tanzbaren Grooves, hatten keine Angst vor Synthesizern und scheuten einzig und allein die Konventionen des Rock. Sie wollten sich keiner Bewegung unterordnen, sondern bildeten ihre jeweils eigene. Während die Politik weltweit nach rechts rückte und das Orwell-Jahr 1984 bedrohlich nahe rückte, verweigerten sich die Vertreter des Postpunk der rockistischen Herz-Schmerz-Lyrik und beschrieben die Trostlosigkeit der ehemals blühenden Industriestädte. Sie wetterten gegen Rassismus oder besangen Jacques Derrida. Indem sie sich nicht nur auf die Musik beschränkten, gelang ihnen der Entwurf einer echten Gegenkultur: Sie organisierten sich selbst und setzten den Do-It-Yourself-Gedanken endlich in die Tat um. Bands und Fanzines schossen wie Pilze aus dem Boden; es entstand ein Netzwerk aus unabhängigen Studios, Labels und Vertrieben. Simon Reynolds behauptet daher: Das Versprechen von Punk wurde erst mit Postpunk eingelöst. Doch auch einem neuen Begriff von Pop wurde der Weg geebnet. Bands, die einst in der Absicht angetreten waren, das kommerzielle System von innen zu verändern, gingen im Mainstream auf, und der Erfolg ließ ihre Träume platzen!

Simon Reynolds, 1963 in London geboren, war von 1986 bis 1990 Redakteur der englischen Musikzeitschrift Melody Maker. Ein Buch mit seinen Texten aus jener Zeit erschien 1990 unter dem Titel Blissed Out: The Raptures Of Rock. Seit 1994 lebt Reynolds im East Village in Manhattan. Er schreibt für Zeitungen und Zeitschriften wie New York Times, Village Voice, Spin, The Guaridan, Rolling Stone, The Observer, Artforum, The Wire und Uncut. 1995 erschien das Buch The Sex Revolts: Gender, Rebellion & Rock’n’Roll, das er zusammen mit seiner Frau Joy Press schrieb; 1998 folgte Generation Ecstasy: Into World Of Techno And Rave Culture In America. Seit Ende 2002 betreibt Reynolds im Internet seinen Blissblog.

Delirium und Klarsicht (11)
Vorwort zur deutschen Ausgabe von Klaus Walter

Vorbemerkung des Autors (17)
Einleitung (18)
Prolog: Die unvollendete Revolution (22)


TEIL 1: POSTPUNK

1. Public Image Belongs To Me: John Lydon und PiL (37)
Public Image Ltd.

2. Outside of Everything: Howard Devoto und Vic Godard (49)
Buzzcokcs. Magazine. Subway Sect.

3. Fear and Loathing in Ohio: Die Postpunkdrehscheiben Cleveland und Akron (62)
Pere Ubu. Devo.

4. Contort Yourself: No Eave New York (80)
James Chance & The Contortions. Suicide. Lydia Lunch. DNA. Mars. Lounge Lizards.

5. Tribal Revival: The Pop Group und The Slits (100)
The Pop Group. Alternative TV. The Slits. New Age Steppers. Rip Rig & Panic.

6. Autonomy in the UK: Independent-Labels und die DIY-Bewegung (117)
New Hormones. Fast Product. Factory. Rough Trade. Cherry Red. Desperate Bicycles. Thomas Leer. The Normal. Mute. Swell Maps.

7. Militant Entertainment: Die Szene in Leeds (133)
Gang Of Four. The Mekons. Delta 5. Au Pairs.

8. Art Attack: Talking Heads und Wire (151)
Talking Heads. David Byrne und Brian Eno. Wire. Dome

9. Living for the Future: Die Szene in Sheffield (172)
Cabaret Voltaire. The Future/The Human League.

10. Just Step Sideways: Die Szene in Manchester (194)
The Fall. Joy Division. Martin Hannett. The Passage. Factory Records. A Certain Ratio. Durutti Column.

11. Messthetics: Die Londoner Speerspitze (216)
Scritti Politti. LMC. Flying Lizards. This Heat. Rough Trade. The Raincoats. The Red Crayola. Young Marble Giants. John Peel.

12. Industrial Devolution: Musik aus der Todesfabrik (239)
Throbbing Gristle. Whitehouse. Nurse With Wound. Clock DVA. 23 Skidoo.

13. Freak Scene: Cabaret Noir und das Theater der Grausamkeit im Postpunk-San-Francisco (260)
The Residents. Tuxedomoon. Factrix. Chrome. The Sleepers. Flipper

14. Careering: Aufstieg und Fall des Postpunk (278)
Public Image Ltd.


TEIL 2: NEW POP UND NEW ROCK

15. Ghost Dance: 2 Tone und die Wiederauferstehung des Ska (295)
The Specials. Madness. The Beat. The Selecter. Dexys Midnight. Runners.

16. Sex Gang Children: Malcolm McLaren, der Rattenfänger des Pantomimenpop (317)
Bow Wow Wow. Adam & The Ants.

17. Electric Dreams: Synthiepop (333)
The Human League. Gary Numan. Ultravox. John Foxx. Visage. Spandau Ballet. Martin Rushent. Soft Cell. Japan. DAF.

18. Fun 'n' Frenzy: Das Postcard-Label und der Sound des jungen Schottland (355)
Orange Juice. Josef K. The Fire Engines. The Associates.

19. Play to Win: Pioniere des New Pop (372)
Scritti Politti. Heaven 17. Trevor Horn. ABC.

20. Mutant Disco und Punk-Funk: Crosstown Traffic im New York der frühen Achtziger (und darüber hinaus) (394)
The B-52's. Pylon. Club 57. Mudd Club. Jean-Michael Basquiat. ZE Records. Kid Creole & The Coconuts. Was (Not Was). Material. 99 Records. Bush Tetras. ESG. Liquid Liquid. A Certain Ratio. New Order.

21. New Gold Dreams 81 - 82 - 83 - 84: Höhepunkt und Fall des New Pop (413)
The Associates. Altered Images. Simple Minds. Haircut 100. Orange Juice. Duran Duran. The Eurythmics. The Thompson Twins. Wham!. Culture Club. ABC. The Human League. Scritti Politti.

22. Dark Things: Gothic und die Rückkehr des Rock (430)
Bauhaus. Batcave. Siouxsie And The Banshees. The Cure. The Birthday Party. Killing Joke. The Virgin Prunes. Theatre Of Hate. Sisters Of Mercy. Southern Death Cult.

23. Glory Boys: Liverpool, New Psychedelia und Big Music (448)
Echo And The Bunnymen. Zoo. Wah! Heat. The Teardrop Explodes. The Blue Orchids. The Waterboys. Big Country. Simple Minds. U2.

24. The Blasting Concept: Progressive Rock von SST Records bis Mission Of Burma (463)
Black Flag. The Minutemen. Hüsker Dü. Mission Of Burma. Meat Puppets.

25. Conform to Deform: Die Subversion der zweiten Industrial-Welle (481)
Psychic TV. Some Bizzare. Cabaret Voltaire. Coil. Foetus. Einstürzende Neubauten. Test Dept. Swans. Depeche Mode.

26. Raiding the Twentieth Century: ZTT und Frankiemania (498)
Malcolm McLaren. Trevor Horn. The Art Of Noise. Frankie Goes To Hollywood. Propaganda. Grace Jones.

Nachtrag (523)
Anhang 1: MTV und die Zweite Britische Invasion (533)
Anhang 2: Postpunk in Europa und darüber hinaus:
Ein diskografischer Überblick (542)
Chronik des Postpunk (555)
Danksagung (569)
Bibliografie (571)

»128 Interviews hat Reynolds geführt, da wird auf keinen Ölkanister gehauen, ohne dass drei Quellen bezeugen können, welche Farbe der Drumstick hatte. Umwerfend ist Reynolds' Vermögen, sich sprachlich in die Materialität der Musik hineinzudenken: er findet nicht nur immer Umschreibungen, er weiß auch, dass für den 'monochromatischen Minimalismus' von Wires Album 'Chairs Missing', der den Gitarren ihren lebhaften Glanz fluoreszierenden Marmors verleiht, ein MX-R-Verzerrer verantwortlich ist.« Tobias Rapp, taz

»128 Interviews hat Reynolds geführt, da wird auf keinen Ölkanister gehauen, ohne dass drei Quellen bezeugen können, welche Farbe der Drumstick hatte. Umwerfend ist Reynolds‘ Vermögen, sich sprachlich in die Materialität der Musik hineinzudenken: er findet nicht nur immer Umschreibungen, er weiß auch, dass für den ‚monochromatischen Minimalismus‘ von Wires Album ‚Chairs Missing‘, der den Gitarren ihren lebhaften Glanz fluoreszierenden Marmors verleiht, ein MX-R-Verzerrer verantwortlich ist.«
Tobias Rapp, taz

Erscheinungsdatum
Übersetzer Conny Lösch
Zusatzinfo Illustrationen
Verlagsort Höfen
Sprache deutsch
Original-Titel Rip It Up And Start Again
Maße 145 x 220 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Schlagworte 1978-1984 • Band • Bands • Conny Lösch • Entstehung • Entwicklung • Frankie Goes To Hollywood • Joy Division • Kulturrevolution • Mainstream • Musik • Musiker • Musikgeneration • Musikgenre • Musikgeschichte • Musikkultur • Postpunk • Punk • Rip it Up and Start Again • Sänger • Sex Pistols • Simon Reynolds
ISBN-10 3-85445-785-5 / 3854457855
ISBN-13 978-3-85445-785-5 / 9783854457855
Zustand Neuware
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