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Mozarts Musik -  Manfred Walter Krumeich

Mozarts Musik (eBook)

Mein Lebenselixier
eBook Download: EPUB
2019 | 2. Auflage
184 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-8284-5 (ISBN)
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Schon wieder ein Buch über Mozart, den "King des Rokoko"? Unser Wissen um diese schillernde musikalische Gestalt stellt uns immer wieder ein neues, noch farbigeres Bildnis vor und verwirrt uns zunehmend mehr. Schwirren seine Zaubertöne um uns herum, erleben wir einen aus Musik bestehenden Menschen, der uns in seinen Opern durch scharf gezeichnete handelnde Figuren seine offensichtliche Menschenkenntnis zeigt, die ihm im realen Leben in wichtigen Augenblicken fehlte. "MOZARTS MUSIK" ist ein Buch für den interessierten Musikliebhaber, der sich unbeeindruckt von Meinungen sein eigenes Mozart-Bild schaffen möchte. Der Autor erzählt von seinen Träumen und der Magie der weltumspannenden Musik, erhellt den Mythos "Amadeus" und genießt gleichzeitig die Zaubertöne und "süße Kugeln". Der Leser erlebt kein gelehrtes Geschwätz, sondern die glaubhafte Schilderung eines musikalisch gebildeten Musikliebhabers, der die Schöpfungen des Wolfgang Amadeo Mozart als sein Lebenselixier empfindet.

Manfred Walter Krumeich, Rektor i.R., geboren 1934 in Trier/Mosel. Studium: Germanistik, Philosophie und Geschichte, 1957 - 1959 an der Johann Wolfgang Goethe Uni Ffm, 1959 - 1961 Wechsel an das Pädagogische Institut Jugenheim, Lehrer und Hauptlehrer an zwei Dorfschulen, Arbeit an einer Gesamtschule und Rektor einer Grundchule, Mitarbeit in der Lehrerausbildung und ab 1995 im "Unruhestand". Hobbys: Malen, Gesang, Theater, (Matrionettentheater), Fernstudien: Kreatives Schreiben, Sachbuchautor.

INTERMEZZO II

Presto e con tutta la forza

Stefan Weinberg: „Gespräch über Mozart“ zwischen Thomas Bernhard und dem Dramaturgen des Wiener Burgtheaters Dr. Konrad Schrögendorfer in ‚MOZART … dieser zauberhafte Name." Hrsg. Jost Perfahl, by Langen-Müller, München – ISBN 978-3-7844-3233-5, Seite 134 f .

„Treffpunkt Mozart“, 2. Akt, Szene 9 – redigiert und erweitert durch den Autor M. Krumeich, der beim Besuch des Wiener Zentralfriedhofs auf Schrögenhofer und Bernhard, der im langen weißen Nachthemd bedächtig einer Gruft entsteigt, trifft.

Bernhard (B): Guten Abend, die Herren, ich habe gehört, dass Sie sich über Mozart unterhalten …

Schrögendorfer (S): Eher über die Äußerungen der zahllosen Mozartforscher und selbsternannten Kenner ---

Krumeich (K): --- oder die sich einbilden, Fachleute des Mozart-Kosmos zu sein.

S: Übrigens, Herr Bernhard, hören Sie – dort, wo Sie jetzt sind – hören Sie dort Mozart?
B: Nur sehr selten - man spielt da mehr Bach – aber ich singe hin und wieder was aus der Zauberflöte: „In diesen heiligen Hallen ...“ z.B.
K: Ach ja, … diese Arie passt aber gut da hin, wo Sie jetzt sind.
S: Wir hatten erwartet, Herr Bernhard, dass Sie zum Fest kommen.
B: Eigentlich wollte ich ja kommen, um Mozart zu treffen, wenn auch fast alles, was hier gesprochen wird, von einer ungeheuerlichen Senilität ist.
K: Das dürfte bei dem Altersdurchschnitt auch kein Wunder sein.
S: Weil alle Mitteilungen, die hier so kursieren, aus zweiter Hand sind.
B: Schlimmer --- aus zweiter, dritter, vierter und noch
mehr Hand! Ich kann es nicht mehr hören. Diese ganzen Schwärmereien - sie triefen von Senilität!
K: Unsereiner verliert die Übersicht. Das meiste klingt so glaubwürdig. Was ist wahr --- was ist erdacht?
B: Unter den Mozartforschern finde ich keine einzige außergewöhnliche Intelligenz! --- Keine einzige!
S: Höchstens Jahn …
B: Ja, gut, vielleicht Jahn ausgenommen.
K: Heute unter Umständen auch Braunbehrens, der gesagt hat, dass wir in der Mozartforschung erst am Anfang stehen.
B: Vielleicht, wenn er es ehrlich meint.
S: Aber die andern?
B: Aber die andern --- Diese entsetzliche Intelligenzarmut!
S: Einige sind dazu nicht ohne Hinterhältigkeit.
B: Eingekerkert in der eigenen geistigen Enge – in der Gefängniszelle ihrer intellektuellen Billigkeit -
S: - ihrer billigen Intellektualität!
K: Das sind aber sehr harte Worte. Wir können doch nicht so einfach alle über einen Kamm scheren.
B: Ach was! Diese Kerkerhaft haben sie noch nie durchbrochen. --- Sie ist lebenslänglich.
S: Das Einzige, was garantiert verlässlich ist an diesen Mozartexperten, ist ihre Beschränktheit.
B: Noch nie hat einer einen hellen Gedanken gehabt.
K: So absolut stimmt das doch wohl auch nicht, denn aus vielen Beiträgen spricht auch die Liebe zu der wundervollen Musik und ein individuelles Mozartbild, das …..
S: nicht zu beweisen ist --- immer haben sie uns nur die Sícht auf den wirklichen Mozart verbaut!
B: Richtig, Schrögendorfer, verbaut ist das treffende Wort – Maurer sind sie, geistige Zumaurer!
S: Wir wollen sie nicht mehr hören, nicht mehr beachten.
B: Wir können ihnen, wenn es um Mozart geht, nicht mehr glauben. Weh uns, wenn wir darauf reinfallen – es würde uns beseitigen. Das wollen sie doch, das ist ihre ständige mehr oder weniger bewusste Unternehmung.
S: Diese Mozartforscher – ebenso wie die Mozartjournalisten – glauben, dass ihre Darstellungen, ob derer singulärer Themen, wertvoll sind, --- singulär!
B: Dabei ist es durchaus keine Garantie, dass wer etwas ist, weil ihm Mozart gefällt oder weil er über Mozart schreibt, forscht, phantasiert. Denn er schreibt, forscht und phantasiert ja nicht über Mozart, sondern über den, der Mozart in seiner Vorstellung ist. Und er hört ja gar nicht Mozart, sondern er hört seine Vorstellung über Mozart, die nichts anderes ist als eine
ko- lossale Einstellung und Verfälschung Mozarts.
K: Das habe ich bei den über 140 Werken, die ich über Mozart studierte, zwar festgestellt: 140 Bücher = 140 verschiedene Mozarts! Aber …
B: Na, Seh‘n Sie!
K: Aber kann nicht jeder seine eigene Vorstellung, sein persönliches Bild von Mozart haben?
B: Unter gewissen Umständen vielleicht.
S: Dass wir aber nur ja nicht auf den Gedanken kommen zu glauben, wir hätten, nur weil wir Mozart verehren, auch nur das Geringste gemeinsam mit diesen Mozartforschern.
K: Bei den vielen Meinungen, Mozartbildern und angeblich wahren Geschichten wird es mir ganz wunderlich im Kopf, die Gedanken fahren Karussell und --- Mozart wird mir immer fremder.
S: Das ist wahr --- sie machen uns Mozart nur fremder anstatt ihn uns nahezubringen.
B: Sie entstellen ihn bis zur Entsetzlichkeit – und niemand merkt das! --- Diese Gernegroß-Mozartexperten haben von Anfang an nichts anderes getan, als uns
Mozart wegzunehmen.
S: Das ging sogar so weit, dass sie uns gewonnene Informationen über Mozart vorenthalten haben -
B: --- und dass sie uns durch die allerfurchtbarste Enge ihrer Gehirnwindungen hindurch ein Bild Mozarts projiziert haben, dass nicht Mozart darstellt, sondern eine einzige Ungeheuerlichkeit - aber niemand merkt das.
S: Wir aber wissen, dass ihre Gehirnkammern Folterkammern sind und dadurch wird alles, was diese Mozartforscher denken ---
B: --- durch ihr Denken gefoltert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
K: Aber hören Sie, sie alle meinen es doch ehrlich, ich ----
S: Ruhe! --- Wer wie wir, nicht wahr, Herr Bernhard, hellhörig ist, vernimmt die Schreie der Gefolterten …
B: – während die anderen nichts hören, nichts wahrnehmen weil sie taub wie Steine sind.
S: Oder weil sie weghören!
B: Man weiß es nicht! - Es ist jenseits der Vorstellbarkeit. Vielleicht hören sie weg – aus Feigheit, aus Dummheit – So, wie jemand, der stumm, unbeteiligt dabeisteht und wegschaut, wenn jemand umgebracht wird.
K: Wenn Sie beide doch alles richtig wissen, wieso …
S: Papperlapapp, Ruhe! - Hier liegt ein großes Rätsel vor.
K: Ein Rätsel?
B: Vielleicht das allergrößte, weil sich dahinter das Rätsel...

Erscheint lt. Verlag 17.10.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik
ISBN-10 3-7504-8284-5 / 3750482845
ISBN-13 978-3-7504-8284-5 / 9783750482845
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