»Viel flaniert, gelesen, gesehen, gelebt«
Weimarer Verlagsgesellschaft ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0268-2 (ISBN)
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Hans-Dieter Mück wurde 1947 in Stuttgart geboren, wo er von 1969 bis 1975 Germanistik, Anglistik, Kunstgeschichte und Philosophie studierte (Promotion 1979). Nach Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Literaturarchiv in Marbach/Neckar, Leiter der städtischen Galerie in Böblingen ist er seit 1989 freiberuflich als Ausstellungskurator im In- und Ausland tätig. Der Gründer und Vorsitzende der Otto Mueller-Gesellschaft e.V. (Weimar) veröffentlichte zahlreiche Monographien und Bücher in den Bereichen Kunst und Literatur. In der Weimarer Verlagsgesellschaft erschienen zuletzt: Künstler in Weimars Kunstschule 1860-1919 (2018) und Max Ackermann 1887 – 1975: Leben und Werk 1887 – 1912 (2017).
Um in diese 'Zukunft schreiten' zu können, mußte Harry Graf Kessler in den kommendenWochen am Schreibtisch, nicht mehr in der Stammkneipe der 'Canitzer', 'pauken'. Denn:Nach seiner Exmatrikulation (am 11. Sept. 1891) _ und der Erkenntnis, daß sein Studium in Bonnund in Leipzig (3. Nov. 1888 bis 11. Sept. 1891) »eine glückliche und gesegnete Zeit für ihn gewesenist, [obwohl] sozial und namentlich geistig solche Veränderungen mit ihm vorgegangen sind,daß er kaum noch derselbe Mensch ist« (Tgb. 11. Sept. 1891) _ waren mit dem ersten juristischenStaatsexamen und mit der mündlichen Promotion zwei wichtige Abschlußprüfungen von ihm zubewältigen.Mitte September 1891 reiste Harry Graf Kessler nach Kassel, um sich bei Max Eccius (1835-1918), dem Präsidenten des Oberlandesgerichtes der preußischen Provinz Hessen-Nassau, zurpreußischen Staatsexamensprüfung anzumelden. Von Ende September bis 3. November 1891 verfaßteer seine 'Referendararbeit' _ mit einer kurzen Unterbrechung Anfang Oktober anläßlich derSilbernen Hochzeit seiner Eltern in Paris (die jetzt im Haus Nr 19 des Boulevards Montmorencywohnten). Am 20. November 1891 legte er in Kassel mit »drei anderen Unglücklichen« (Tgb.) seinerstes juristisches Staatsexamen mit »gutem« Erfolg ab.Zwei Wochen später, am 5. Dezember 1891, bestand er an der Universität Leipzig seine mündlichePromotion, das Rigorosum, mit der Note »magna cum laude« _ und besprach am 8. Dezembermit seinem Doktorvater Adolf Wach (s.o.) die noch zuschreibende Dissertation über das Thema 'Die geschichtlicheEntwicklung des modernen Hochverratsbegriffs' (die allerdings_ wegen seiner Weltreise [Kap. IV] und seines Einjährig-Freiwilligen-Dienstes in Potsdam [Kap. V]_ erst am 3. Dez.1893 »endgültig beendet« und am 28. Jan. 1894 von seinenehemaligen Professoren Adolf Wach und Karl Binding mit»magna cum laude« benotet wurde)NB: Trotz dieses Prüfungsmarathons fand er aber nochZeit, sich vom »Monsterfeuerwerk« von Nietzsches Geist'benebeln' zu lassen. Die Lektüre von Téodor de WyzewasArtikel (in der 'Revue Bleue' vom 7. Nov. 1891) über 'FrédéricNietsche [sic!], le dernier métaphysicien' verschaffte demNietzscheaner Kessler erstmals eine »Vorstellung von der Person[dieses] Mannes von hohem Wuchs [Abb. 68 und 64], mitlangen mageren Armen und einem mächtigen runden Kopf[mit] tiefschwarzem Schnurrbart« (Kessler nach Wyzewskyin GuZ) _ und von der »Seelengeschichte eines Genies, das[als geistig vornehmer aber nervös zerrütteter Mensch] inseltenem Maasse an den gewaltigen moralischen Kämpfenseiner Zeit gelitten hat.« (Tgb. 13. Jan. 1894)Es ist nachvollziehbar, daß Harry Graf Kessler geradenach seinen an der Universität Leipzig gewonnenen »ganzneuen Einsichten in die Geschichte und Entwicklung vonRecht und Kultur, von Staat und Geist« (CV), 'innere Kämpfe' hinsichtlich seiner beruflichen Zukunftin der für ihn fragwürdigen wilhelminischen Gesellschaft auszufechten hatte.Um sich nach den beiden bestandenen Abschlußprüfungen die Türen für eine diplomatischeLaufbahn oder eine juristische Karriere oder für den höheren Verwaltungsdienst offen zu halten,kümmerte er sich im Dezember 1891 um das für examinierte Jurastudenten obligatorische Referendariatim Justizdienst.Weil das Kammergericht in Berlin sein Gesuch abwies, Referendar des Oberlandesgerichtes derpreußischen Provinz Brandenburg zu werden, wurde er nochmals (s.o.) beim OberlandesgerichtspräsidentenMax Eccius in Kassel vorstellig, von dem er am 19. Dezember 1891 die »Ernennungzum 'Referendar im königl. Preussischen Justizdienst'« (Tgb.) ausgehändigt bekam.
Erscheinungsdatum | 20.06.2019 |
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Zusatzinfo | über 300 Farb- und s/w-Abbildungen |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 205 x 250 mm |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik | |
Schlagworte | Adressbuch • Berlin • Biografie • Biographie • Bismarck • Coco Chanel • Dandy • Einstein • Frankreich • Gesellschaftskünstler • Goldene Zwanziger • homme de lettres • Josephine Baker • Jura • Kunst • Künstler • Künstlerbund • Munch • Networking • Nietzsche • Paris • Persönlichkeit • Reise • Tagebuch • USA • Weltreise |
ISBN-10 | 3-7374-0268-X / 373740268X |
ISBN-13 | 978-3-7374-0268-2 / 9783737402682 |
Zustand | Neuware |
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