Indische Frauen zwischen Patriarchat und individuellem Begehren. Die arrangierte Ehe am Beispiel "Dilwale Dulhania Le Jayenge"
Seiten
2015
GRIN Verlag
978-3-668-02897-5 (ISBN)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Stabilisierung der hierarchischen Kastenstruktur, Kontrolle der weiblichen Sexualität zur Erhaltung der Familienehre, Wahrung und Erweiterung des finanziellen Status und des sozialen Standes - es gibt viele Gründe für die Institution der traditionell arrangierten Ehe in Indien. Bei der Wahl des Partners fungiert die Familie als Entscheidungsinstanz. Die Tochter wird einem Mann versprochen, den sie in vielen Fällen erst am Tag der Hochzeit kennenlernt. Der Prozess der Eheschließung erscheint in diesem Zusammenhang nicht als individueller Akt, sondern vielmehr als eine soziale Notwendigkeit und gesellschaftliche Verpflichtung. Am Beispiel des Bollywood-Films DILWALE DULHANIA LE JAYENGE (1995) untersucht diese Hausarbeit die Institution der arrangierten Ehe. Der Film, welcher als "the longest-running film in Indi-an cinema history" von einem Großteil der indischen Bevölkerung wahrgenommen wurde, ist besonders aufgrund des historischen Kontextes während seiner Entstehung interessant. Als das Bollywood-Kino Anfang der 90er Jahre, aufgrund sinkender Zuschauerzahlen, wirtschaftliche Einbußen zu verzeichnen hatte, musste man sich einem neuen Publikum zuwenden. Die neue Mittelschicht Indiens stellte eine der neuen Zielgruppen dar. Zuvor hatte diese Gruppe die Unabhängigkeitsbewegung dominiert und forderte nun auch im Hindi-Film nach Liberalisierung und Annäherungen an den Westen. Gleichzeitig entwickelt sich die Diaspora zu einem bedeutenden Markt für den Hindi-Film. Die Non-Resident-Indians (NRIs), welche auch in DDLJ zu Hauptprotagonisten gemacht werden, leben bereits westliche Werte, sind aber zugleich bestrebt, ihre eigene Kultur aufrechtzuerhalten. In Bezug auf die Interpretation der arrangierten Ehe in DDLJ lässt sich demzufolge zunächst eine Abwendung von der Tradition und eine Hinwendung zur Akzeptanz des individuellen Begehrens vermuten. Nicht zu missachten ist jedoch die Tatsache, dass DDLJ von Aditya Chopra, einem männlichen Filmemacher, produziert wurde. Laut weiblicher Filmkritiker neigen diese dazu, auch liberalen Filmen ein gewisses Maß an patriarchalen Strukturen hinzuzufügen. Es bleibt im Weiteren also zu analysieren, ob DDLJ den Fokus eher auf das Durchsetzen des Patriarchats, oder auf die Legitimation des individuellen Begehrens legt - bzw. welche Lösungsansätze angeboten werden, um die arrangierte Ehe, als Bestandteil indischer Werte, in Zeiten der Globalisierung weiterhin zu rechtfertigen.
Erscheinungsdatum | 10.10.2015 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 38 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Theater / Ballett |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Allgemeines / Lexika | |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Medienwissenschaft | |
Schlagworte | Begehren • Beispiel • dilwale • dulhania • Frauen • indische • jayenge • Medienwissenschaften • Patriarchat |
ISBN-10 | 3-668-02897-4 / 3668028974 |
ISBN-13 | 978-3-668-02897-5 / 9783668028975 |
Zustand | Neuware |
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