Bild und Kult
Beck, C H (Verlag)
978-3-406-37768-6 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
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Das Buch handelt, wie man sehen wird, nicht allein von Ikonen, sondern auch von Statuen und Reliquien, ja von jeder Art von verehrtem Bild überhaupt. Dennoch nimmt die Ikone, anders als die westlichen Kultbilder des Mittelalters, einen ganz eigenen Platz im modernen Denken ein, dessen Ursprung man in einer höchst eigentümlichen Geschichte ihrer Wiederentdeckung gleichsam archäologisch aufdecken kann. Romantische Utopien waren an dieser 'Mystik der Ikone' beteiligt, und bald waren es vorab Identitätsfragen des östlichen Europa, die sich zur Selbstbehauptung gegenüber dem üblichen europäischen Kulturkanon der Ikone bemächtigten und sie jedem historischen Denken entrückten. Heute wetteifern Emigranten, die ihre Heimat verloren, und religiöse Seelen, die sich nach einer reinen, 'ursprünglichen' Kunst sehnen, im Kult der Ikone schlechthin, den jedes Exemplar befriedigen kann. Für sie ist dieses Buch nicht geschrieben .
Es ist schwer, das Thema der christlichen Kultbilder zwischen Antike und Renaissance aus dem Schatten der östlichen Ikone ans Licht zu ziehen, weil es in der Geistesgeschichte keinen eigenen Platz einnimmt und nur Mißverständnisse weckt. Das moderne Tafelbild sieht man, als Andachtsbild, irn Umfeld der spätmittelalterlichen Mystik und im Vorfeld des Sammlerbilds der Renaissance gleichsam aus dem Nichts entstehen. Die mittelalterliche Kultfigur ist Teil der kunstgeschichtlichen Studien zur Skulptur schlechthin. Die frühen Tafeln in Rom werden unter der Rubrik des byzantinischen 'Einflusses' abgehandelt, und die östliche Ikone, die als mittelalterliches Tafelbild isoliert wahrgenommen wird, hat schon immer mehr die Theologen und Dichter als die Kunsthistoriker interessiert, schon deswegen, weil sie dem historischen Ordnungssinn entzogen scheint. ..."
Belting
Aus dem Inhalt:
1. Einleitung
2. Die Ikone in moderner Sicht und im Spiegel ihrer Geschichte
3. Warum Bilder? Bildfragen und Religionspraktiken am Ausgang der Antike
4. Himmlische Wunderbilder und irdische Portraits. Lukasbild und 'ungemaltes' Original in Rom und im Orient
5. Das Totenportrait der Römer und das Heiligenporttrait der Christen
6. Das antike Kaiserbild und der christliche Bildkult als Problem
7. Bildandacht, Propaganda und Theologie am Ende der Antike
8. Die Kirche und das Bild. Die Bilderlehre in der kirchlichen Tradition und im Bilderstreit
9. Der Kirchenraum nach dem Bilderstreit. Eine neue Bildpolitik und ihre Anwendung
10. Pilger, Kaiser und Bruderschaften. Kultstätten von Ikonen in Byzanz und Venedig
11. Das 'wahre Portrait' Christi. Legenden und Bilder im Wettstreit
12. Die Bilderwand und die Rolle der Ikone in Liturgie und privater Heilssicherung
13. 'Beseelte Malerei'. Poesie und Rhetorik in 'neuartigen Ikonen' des 11. und 12. Jahrhunderts
14.
Statuen, Gefäße und Zeichen. Bild und Reliquie im westlichen Mittelalter
15. Die Ikone im städtischen Leben Roms
16. 'Nach griechischer Art. Importikonen im Westen
17. Norm und Freiheit: italienische Ikonen im Zeitalter der Kommunen
18. Die Madonnen von Siena. Das Bild im städtischen Leben und am Altar
19. Der Dialog mit dem Bild. Die Ära des Privatbildes am Ausgang des Mittelalters
20. Religion und Kunst. Die Krise des Bildes am Beginn der Neuzeit
Zusatzinfo | mit 308 Abbildungen, davon 12 in Farbe |
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Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 1710 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
Schlagworte | Bild • Christliche Kunst • Ikonen • Kult |
ISBN-10 | 3-406-37768-8 / 3406377688 |
ISBN-13 | 978-3-406-37768-6 / 9783406377686 |
Zustand | Neuware |
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