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Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern -  Teresa Sporrer

Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern (eBook)

Greek Goddess meets Bridgerton
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65582-8 (ISBN)
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4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
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**Die Ewigkeit des Hades vor Augen** Angeblich sucht Euryale in London nur einen Ehemann. In Wahrheit ist sie die Tochter einer Göttin. Styx - der Fluss der Unterwelt - ist durchlässig geworden und gefährdet die Welt der Sterblichen. Nun ist es an Euryale, das Leck zu versiegeln. Es soll ihr letzter Auftrag sein. Erfüllt sie ihn, wird aus ihr eine Furie. Ausgerechnet Deacon, angehender Geschichtsprofessor und Euryales größter Kritiker, ist ihre einzige Hoffnung. Denn er kann die Lebensfäden der Menschen sehen. Gemeinsam stürzen sie sich in die Londoner Gesellschaft und plötzlich muss Euryale sich fragen, ob ein Leben im Hades den Preis ihrer Liebe wirklich wert ist ... Urban Fantasy im viktorianischen London. //Dies ist der erste Band der »Goddess of Fury«-Dilogie. Alle Romane der spicy New Adult Fantasy-Serie im Loomlight-Verlag:  - Goddess of Fury 1: Dein Herz so steinern - Goddess of Fury 2: Deine Seele so golden (erscheint vrsl. im Frühjahr 2025)

Teresa Sporrer hegte schon ihr ganzes Leben lang eine große Leidenschaft für Bücher: zunächst als Leserin, später auch als Bloggerin und mittlerweile ist sie selbst eine erfolgreiche Autorin. Ihre Reihe über verwegene Rockstars spielte sich in die Herzen vieler Leser:innen. Neben witzig-romantischen Lovestorys schreibt sie außerdem Fantasy-Romane über Antihelden wie ruchlose Piraten oder giftige Hexen. 

Prolog Die Reise unserer Heldin beginnt …


Als ich von oben bis unten klitschnass und mit drei abgeschlagenen Köpfen einer Hydra in der Höhle meiner Tanten erschien, erhellten sich sofort ihre alterslosen Gesichter.

Ihr begeistertes Gekreische hallte von den nackten Steinwänden wider und bohrte sich wie Eiszapfen in meinen Gehörgang.

Von ihrem Platz auf einer hohen Klippe segelte sofort meine jüngste Tante Tisi mit ihren ledrigen Fledermausschwingen herab. Sie landete nur eine Handbreit von mir entfernt, ihr kühler Atem streifte mich kurz an der Wange und augenblicklich überzog eine Gänsehaut meinen ganzen Körper. »Nur drei Köpfe?«, fragte sie mit weitaus weniger Freude und packte einen davon mit ihren Klauen.

»Es gibt nicht viele Abkömmlinge der Hydra. Ich wollte noch etwas für andere Abenteurer übrig lassen.«

Sie schnaubte und verdrehte die Augen, ehe sie den abgeschlagenen Kopf einer ihrer Schwestern zuwarf. »Als gäbe es heutzutage noch Abenteurer.«

Unter Schmerzen, die ich auf keinen Fall offen vor den Tanten zeigen wollte, steuerte ich mit den restlichen Köpfen und meinem Schwert einen bequem aussehenden flachen Stein an. Zu meinen Füßen stoben die Aberhunderten von Haustierschlangen meiner Ziehfamilie in alle Richtungen davon. Normalerweise waren sie – trotz Giftzähnen – anschmiegsame kleine Biester, aber sie spürten, dass ich mit aller Macht versuchte, die Blessuren, die mir mein letzter Auftrag beschert hatte, zu verbergen.

Wenn ich mich heilte, würde das den dreien sofort auffallen.

Bevor ich mich setzen konnte, hatte sich schon meine andere Tante an mich herangeschlichen.

»Die großen Helden wie Herakles, Orion und Odysseus sind lange von uns gegangen, mein liebstes Kind.« Tante Meggy, wie ich die mittlere Schwester liebevoll nannte, legte mir ihre kraftvollen Arme um den Brustkorb und drückte mich an ihren muskulösen Körper, der mich um zwei ganze Köpfe überragte. Ihre langen Krallen glänzten dunkel wie frisch vergossenes Blut, ein scharfer Kontrast zu meinem weißen Kleid. »Es gibt nur noch Monster wie uns.«

Monster wie uns.

Es war nicht mein gebrochenes Schlüsselbein und der Druck darauf, der mir im Moment den Atem raubte, sondern die Bedeutung ihrer nur so dahingesagten Worte.

Auch wenn ich im Gegensatz zu den drei Schwestern wie ein normaler Mensch aussehen mochte, so war mein Äußeres und meine Mortalität das Einzige, was mich mit den Sterblichen verband. Auf Letzteres hätte ich auch gut und gerne verzichten können, aber das war die längste Zeit mein Problem gewesen …

Ich sehnte mich regelrecht danach, mehr wie meine Tanten zu sein und weniger wie die Menschen, die instinktiv wussten, dass ich nicht zu ihnen gehörte. Menschen hassten das, was ich war, weil sie sich vor uns fürchteten. Diese Furcht kompensierten sie mit Wut und Hass, weshalb schon so viele, die wie ich waren, ihr Leben auf grauslichste Art lassen mussten: aufgespießt, enthauptet, bei lebendigem Leibe verbrannt …

Seltsamerweise traf dieses Schicksal meistens nur uns Frauen, während die dummen Menschen den Männern unvergessliche Oden und Epen widmeten.

»Du willst doch keine Abenteurerin sein wie diese närrischen Männer, oder?«, bohrte Tante Meggy nach, als könnte sie meine Gedanken lesen und drückte mich fester an sich. So fest, dass ich fürchtete, sie würde mir noch eine Rippe brechen. »Sie alle waren durchtriebene Kreaturen, geblendet von Stolz und Gier. Sie taten alles für Ruhm und Macht. Muss ich dir in Erinnerung rufen, was Perseus verbrochen hat? Das kannst du doch nicht vergessen haben!«

»Nein«, ächzte ich mit kaum Luft in den Lungen. Nicht einmal ein Hieb vom Schwanz der Hydra war so mächtig wie Meggys rasiermesserscharfe Zunge.

Zwar hatten meine Tanten mich aufgenommen, um mein Training zu überwachen, aufgewachsen war ich an einem anderen Ort. Nicht bei meiner leiblichen Mutter, sondern bei zwei wunderbaren Frauen, die man aufgrund ihres Aussehens Monster schimpfte. Vor langer Zeit waren sie mal zu dritt gewesen, bis einer jener Abenteurer die Jüngste und einzig Sterbliche der Schwestern getötet hatte. Und die Menschen hatten ihn für diese Tat als Held gepriesen. Pah! Held! Dass ich nicht lache!

Er hatte es nicht einmal allein bewerkstelligt. Zwei Götter und eine Gruppe wohlgesonnener Nymphen hatten ihn mit allerlei wunderbaren Gaben beschenkt, dass er sie auslöschen konnte.

Helden waren alle gleich …

»Ich will wie ihr sein«, sagte ich und versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken.

Ich wollte so sein wie meine drei Tanten.

Mächtig.

Unsterblich.

Über dieses menschliche Leben erhaben.

Ich wollte niemand sein, den man jagen und verbrennen konnte.

Ich wollte eine Jägerin sein.

»Natürlich willst du das, meine Kleine«, sagte Tante Meggy und wiegte mich wie einen Säugling sanft hin und her. In ihren Augen war ich auch nicht mehr als ein Kleinkind, denn während sie mit ihren Schwestern schon Jahrtausende auf der Welt wandelte, hatte ich gerade mein zwanzigstes Jahr auf der Erde verlebt.

»Lass sie los«, kommandierte die älteste Tante. Ihre Fledermausflügel streiften meinen unbedeckten Hals, als sie den Griff ihrer Schwester lockerte, damit ich ihr direkt vor die Füße stolpern konnte. Sie nahm mir sofort das Schwert und die anderen Köpfe aus den Händen. Hatte sie bemerkt, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte? War ich blass im Gesicht? War die Wunde auf meinen Bauch aufgebrochen und sickerte nun Blut durch meinen Chiton?

»Gab es irgendwelche Probleme?«, befragte mich Tante Alecs und musterte das Schwert akribisch. Angeekelt verzog ich das Gesicht, als sie das Blut der Hydra mit ihrer geteilten Zunge von dem Metall leckte. »Außer, dass du unsere Anweisung, uns die Köpfe der Hydra zu bringen, anders ausgelegt hast. Eigentlich wollten wir alle Köpfe, aber das muss ich dir nicht sagen. Du hast es dir leicht gemacht.«

Als meine Tante das ansprach, blitzten die Bilder der letzten Stunden vor meinem inneren Auge auf: Tagelang hatte ich nach der Kreatur gesucht, hatte nach verendetem Vieh und zerstörtem Land Aussicht gehalten, bis ich nahe einer abgelegenen Moorlandschaft auf eine Fährte gestoßen war. Anders als ein bestimmter Held wollte ich diese Hydra in ihrem Schlupfwinkel überfallen, damit ich unbemerkt von den Menschen mein Werk vollenden konnte. Und dies war der Fehler gewesen, der mir beinahe den Hals gekostet hätte. Kaum hatte ich die versteckte Höhle der Hydra betreten, hatte mich das Mistvieh von hinten überrascht. Bevor ich mit meinem Schwert ausholen oder nach meinem Athame greifen konnte, hatte es mich mit ihrem Schwanz am Knöchel gepackt und mit voller Kraft gegen eine Höhlenwand geschleudert.

Als sie mich für bewegungsunfähig hielt und sich gerade meinen Schädel aufschlagen wollte, hatte ich ihr blitzschnell mein Athame ins Auge gerammt. Der Schmerz hatte das Monster kurz ablenken können, sodass ich endlich die Oberhand in der blutigen Auseinandersetzung zurückgewinnen konnte. Allerdings war etwas Gift durch eine offene Wunde in meinen Körper gelangt und mir war davon schwindelig und übel geworden. Keine gute Voraussetzung für einen gerechten Kampf, nichtsdestotrotz hatte ich es taumelnd und schwitzend geschafft, drei Köpfe abzuschlagen und die blutenden Wunden mit magischem Feuer zu versengen, sodass sie nicht nachwachsen konnten. Danach war mir nichts anderes übrig geblieben, als wie ein Feigling vor der Schlange zu fliehen und mich in Sicherheit zu bringen, bis Schwindel und der Schmerz gebrochener Knochen nachließen und ich wieder klar denken konnte.

Drei Köpfe.

Nicht mehr als drei Köpfe hatte ich von dem Mistvieh ergattern können, weil es mich sonst eiskalt umgebracht hätte.

Am Ende war ich dann doch sterblicher, als es mir lieb war.

Sterblich und schwächer als die so von mir verachteten Helden der Geschichte. Selbst Herakles hatte eine Hydra erledigen können und dieser besaß nicht die vererbten Fähigkeiten meiner Mutter.

Ich konnte von Glück sprechen, dass das Blut meiner Mutter stark in mir war und ich selbst ohne Magie sehr schnell heilte. Auch wenn ich das gebrochene Schlüsselbein, die angeknacksten Rippen und die zerschmetterte Kniescheibe immer noch bei jedem Atemzug spürte.

»Die Hydra hat mich vergiftet«, gestand ich meinen Tanten dann schlussendlich doch. »Dadurch konnte sie mir entkommen.«

Normalen Menschen war es fast unmöglich, meine Tanten zu belügen, aber da ich, schon seit ich sechs war, bei ihnen lebte, konnte ich meinen Puls und Atmung so kontrollieren, dass Lügen wie die Wahrheit klangen.

»Du bist immun gegen fast alle Gifte«, warf Tante Alecs ein. Die geteilten Pupillen lagen aufmerksam auf mir. »Dafür haben wir gesorgt.«

Mit einem Schaudern erinnerte ich mich an ihre Methode, mich gegen beinah jedes Gift zu wappnen: die stetig größeren Dosen Gift, die sie mir bereits als Kind verabreicht hatten, von denen...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-522-65582-6 / 3522655826
ISBN-13 978-3-522-65582-8 / 9783522655828
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