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Die Herrschaft der Dämonenkönigin (eBook)

von Julian Laschewski
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
464 Seiten
CE Community Editions (Verlag)
978-3-96096-420-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Herrschaft der Dämonenkönigin - Julian Laschewski
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Podcaster und Gamer Julian Laschewski aka Jules erzählt endlich, wie das Abenteuer von Kira und ihren Gefolgsleuten weitergeht. Nach ihrem Kampf mit dem Dämonenkönig müssen sie die Seelen ihrer verschollenen Freunde retten und den Rückweg aus der Hölle finden. Dabei stellt ihnen eine neue Feindin perfide Fallen. Und ist Kiras Verlobter wirklich ein Verräter? Jules erzählt eine mythische Geschichte mit überraschendem Witz und spannenden Wendungen.



<p><strong>Julian Laschewski </strong>aka <strong>Jules</strong> veröffentlichte 2018 sein erstes Buch »Nur in meinem Kopf: Leben mit einer Depression«. Danach schrieb er Bücher für den TikToker Dannero und den Streamer Knossi. Letzteres landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Mittlerweile ist er auf Instagram für über 18k Follower als Autor, PietSmiet COO und Mental-Health-Advokat bekannt und produziert diverse Podcasts, die pro Folge über 15.000 Hörer*innen erreichen.</p>

Prolog

Lilith.“ Eine warme Stimme spricht sanft ihren Namen aus.

Lilith rührt sich nicht. Sie steht mit dem Rücken zur Wand und blickt in den kalten, leeren Raum hinein. Am anderen Ende steht ein junger Mann. Er guckt erwartungsvoll in ihre Richtung.

„Lilith?“ Er mag es nicht, ignoriert zu werden. Doch seine Stimme bleibt sanft.

Sie drückt sich von der Wand ab und tritt nach vorne. Die langen scharlachroten Haare wirft sie mit einer gelassenen Kopfbewegung in den Nacken. Ein schimmerndes Juwel schmeichelt prunkvoll ihrer Haarpracht. Es dient als Haarreif und besitzt die Form eines Drachenkopfes –
mit aufgerissener Schnauze, allzeit bereit, die Feinde einzuäschern.

Ihre Augen leuchten glutrot. Pupillen sind keine erkennbar. Ein See aus Lava scheint in ihren Augäpfeln beheimatet zu sein und schwappt beim Umherblicken hin und her. Obwohl ein Glutsee etwas Bedrohliches hat, blickt sie überraschend herzlich drein. Unterhalb der Augen ziert schwarze Schminke das Gesicht. Facepaint wäre ein naheliegender Begriff, doch dafür sieht es zu organisch aus, als könnte es aufgemalt sein – dass es sich bewegt, ist ein weiteres Indiz, dass es nicht nur draufgepinselt ist. Schwarze, malerische Striche, die das komplette Auge umranden und nach unten wie Zacken abgehen. Sie bewegen sich leicht und glänzen – als wären es glibberige Minitentakel.

Unter ihren Haaren verstecken sich zwei spitze Ohren, die verirrte Seelen als elfische Herkunft gedeutet haben. Was sie mit dem Leben bezahlt haben.

Direkt auf Augenhöhe wachsen ihr auf jeder Seite kleine Hörner aus dem Kopf, die fröhlich nach oben zeigen – bereit zuzustechen. Außerdem trägt sie ein Geweih, das eher kleinerer Natur, aber üppig ausgestattet ist. Die verzweigten Hörner enden in spitzen Zacken und können mit Leichtigkeit durch Wände – oder Feinde – brechen.

Liliths Gesicht zieren symmetrische Risse auf beiden Seiten, die jeden Dermatologen vor ein Rätsel stellen würden. Sie verlaufen über und unter den Augen und ähneln vom Aussehen her Narben, beim genaueren Betrachten könnten es aber auch mikroskopische Flüsse sein. In der Mitte der Stirn scheinen sie ein Muster zu bilden. Welches genau, weiß nur sie. Sie ist die Letzte ihrer Art und weiß als Einzige, woher diese fadendicken Linien rühren.

Ihre Lippen sind nicht nur feuerrot – passend zu ihren Augen –, sie sahen schon für mehr als ein geblendetes Opfer äußerst verführerisch aus. Voll, weich und bereit, dir alles zu versprechen, damit du auf sie hereinfällst.

Ihr Hals wird von einer goldenen Kette, die überraschend billig aussieht, geschmückt. Sie hat keinen Anhänger, besteht dafür aber aus mehreren ineinander verwobenen Ketten. Ihren Glanz scheint sie schon lange verloren zu haben.

Unter den Ketten ist ein Lederhalsband, das ihre Kehle fest umschließt. In der Hölle würde man jedoch niemals auf die Idee kommen, aus unschuldigen Tieren Klamotten ­herzustellen. Menschen geben hervorragende Lederspender ab.

Sie trägt ein langes schwarzes Kleid, das von einem einheitlichen Muster überzogen ist. Es liegt eng genug an, um den Eindruck zu erwecken, eine zweite schuppige Haut zu sein – vielleicht ist es genau das?

Beim Herüberwandern – fast schon Schweben – zum jungen Mann blitzen große, runde Ohrringe scheu unter ihren Haaren hervor. Totenköpfe, die schreien, aber nicht zu hören sind, dienen als furchterregender Schmuck.

Sie lässt sich Zeit, obgleich der Eindruck entsteht, dass der Mann ihr Chef ist und keinerlei Spaß an ihrem Schauspiel hat. Ein Gefühl von Überlegenheit entsteht meistens aus Arroganz, die dafür sorgt, dass man einen drohenden Untergang nicht kommen sieht, weil man sich unantastbar fühlt – genauso sieht sich Lilith.

„Mein Kind“, sagt er und geht ihr einen Schritt entgegen. „Vergiss nicht, was du mir schuldest. Deine despektierliche Art lässt mich in dem Glauben, du verkennst deinen Platz.“

Sie schlendert unbekümmert weiter. Hätte sie einen Kaugummi im Mund, würde sie demonstrativ drauf kauen, ihn aufpusten und eine große Blase platzen lassen.

„Mich beschleicht so das Gefühl“, er tritt einen weiteren Schritt vor und rückt die Sonnenbrille, die er trotz Dunkelheit trägt, zurecht, „du scheinst etwas zu wissen, bei dem du wahrhaftig glaubst, ich wäre nicht im Bilde.“

„Aber …“ Eine liebliche, fast schon zu freundliche Frauenstimme antwortet langsam, um die Spannung aufrechtzuerhalten. „Schicksal entgeht doch nichts.“

Mit ihrer Stimme könnte sie gleichermaßen einem Kleinkind eine Gutenachtgeschichte vorlesen und die Frontfrau einer Death-Metal-Band sein.

Schicksal grinst. Weiße Zähne blitzen hervor und sind so hell, dass Sonnencreme mit Schutzfaktor 50 angebracht wäre.

Er streicht sich mit einer Hand durch das gelockte wasserstoffblonde Haar und steckt die andere in die Tasche seines dunkelbraunen Mantels, der ihm bis zu den Knöcheln reicht. Das Kleidungsstück ändert sich hinsichtlich der Reinlichkeit, je nach Gemütszustand des Trägers. In diesem Augenblick sieht es gewaschen aus. Darunter trägt er ein weißes enganliegendes T-Shirt, das definitiv eine Nummer zu klein ist und das Logo einer Band aufweist – die niemand kennt. Definierte Bauch- und Brustmuskeln sind silhouetten­haft zu erkennen und spannen sich an, sobald er wütend wird. Doch Schicksal hat schon lange keinen Zorn mehr verspürt. Schließlich kennt er den Anfang, das Ende und alles, was dazwischen passiert. Schummeln wäre ein Wort, was niederen Lebensarten – seine Worte – dazu einfällt.

Seine Beine sind in piekfeine Jeans gehüllt, die seine Waden absichtlich zur Schau stellen. Bunte Socken, mit Pizzastücken dekoriert, sowie trendige Sneaker runden ein Bild ab, das man gesehen haben muss, um es zu glauben. Ist Schicksal lediglich ein Mensch mit Hang zum Narzissmus?

„Schicksal entgeht in der Tat nichts.“ Sein Grinsen wird breiter und er streckt die Hand, mit der er sich gerade noch durch das Haar gefahren ist, zu Lilith aus. Sie schmunzelt und erwidert die Geste nicht.

Er lacht leise und lässt den Arm ruckartig herabfallen. Dann schüttelt er den Kopf, schaut auf und Lilith eindringlich an.

„Möchtest du nicht wissen“, sie zieht beide Augenbrauen hoch, „was ich weiß?“

„Nur“, er steckt beide Hände in die Taschen und kehrt ihr den Rücken zu, „damit ich dir beweisen kann, dass ich es schon wusste?“

„Astaroth hat versagt.“

„Ich weiß.“

„Die Bande Jägerinnen – und ein paar Kerle – sind in der Hölle gefangen.“

„Natürlich …“ Er nickt spöttisch und seine Augen weiten sich, um ihr klarzumachen, dass diese Informationen keine Neuigkeiten für ihn sind – und niemals sein werden.

„Inari ist zur Säule –“

„Können wir das Spiel nicht abkürzen? Wir haben uns Jahrhunderte nicht gesehen und du begegnest mir mit Respektlosigkeit. Nur wenige können davon erzählen, das vollbracht zu haben. Was ist meiner Aufmerksamkeit angeblich entgangen?“

Lilith wickelt eine ihrer Haarfransen um den Zeigefinger und grinst hämisch.

„Der Nephalem ist erneut erwacht.“

„Ein Nephalem ist erneut erwacht“, erwidert er und seufzt. „Wieso bist du im Irrglauben, dass mir dies nicht aufgefallen sei? Wieso denkst du, ich würde nicht wissen, dass die Prophezeiung zutrifft? Es sind schließlich wieder zehn Generationen vergangen.“

„Ich weiß, warum er –“

„Ich auch. Lilith, ich mag unsterblich sein, doch gerade deswegen ist Langeweile –“

Sie drückt den anderen Zeigefinger sanft auf seine Lippen und flüstert ein Pssst. Ihr verführerischer roter Mund wandert nah an sein Ohr heran, und er schaut, als flüstere sie ihm ein unersättliches Geheimnis zu.

Er rückt seinen Mantel zurecht und macht nachdenklich ein paar Schritte. Lilith schaut ihm grinsend hinterher. Sie wusste, diese klitzekleinen News würden seine Aufmerksamkeit erregen.

„Wenn das stimmt“, sagt er und hält inne. Leise murmelt er Wortfetzen in sich hinein und schüttelt sachte den Kopf. „Wenn … das … so … ist …“

„Ich wusste, du würdest diese Info zu schätzen wissen.“

Mit einer schnellen Handbewegung erscheint aus dem Nichts ein bequemer Stuhl hinter ihr. Sie setzt sich drauf und schlägt die Beine übereinander.

„Sollte diese Offenbarung stimmen –“

„Tut sie.“

„Dann habe ich sie kommen sehen. Aber nie so betrachtet. Mir scheint, meine Fähigkeit, etwas aus dem Weitwinkel­objektiv zu sehen, ist etwas eingerostet. Über die letzten Äonen haben sich ein paar tote Winkel eingeschlichen, fürchte ich. Aber das ist gar kein Problem. Solange Inari –“

„Musst du dich wirklich an die Schicksalsgesetze halten?“ Lilith schnalzt mit der Zunge und lacht.

„Solange die hochwürdige Lady Anne eine Salzsäule bleibt, wird sie Kira niemals preisgeben, wer sie wirklich ist.“

Schicksal schnippt und der kahle, leere Raum verwandelt sich in Windeseile in ein altertümliches Büro. Es ist unaufgeräumt, voller Staub und in jeder Ecke liegen Bücher und Magazine verstreut. Selbst der Schreibtisch, der in der Mitte des Raumes steht und dafür sorgt, dass es nicht einladend aussieht, ist mit einem dicken Staubfilm überzogen.

Lilith springt erschreckt auf und schaut genervt in...

Erscheint lt. Verlag 25.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Dämonen • der Jules • Der Tod des Dämonenkönigs • Hölle • Junge Erwachsene • Kämpfen • MythenBestsellerautor • Pietsmiet • Spannung • Unlocked Podcast • Urban Fantasy
ISBN-10 3-96096-420-X / 396096420X
ISBN-13 978-3-96096-420-9 / 9783960964209
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