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Whisperworld 6: Jagd durchs Eis (eBook)

Eine spannende Lesereise für Kinder ab 9 in eine unbekannte Welt - mit wilden Tieren, Fantasiewesen, Prüfungen und ganz viel Abenteuer

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93917-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Whisperworld 6: Jagd durchs Eis -  Barbara Rose
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Lesespaß mit Sogwirkung - auf nach Whisperworld! In Whisperworld, einem Land fernab der Zivilisation, werden Kinder zu Tierflüsterern.  Sie wachsen über sich hinaus, retten bedrohte Arten und finden Freunde fürs Leben.    Eine aufregende Reise für Lesende ab 9 ins Unbekannte. In Whisperworld gibt es wilde Tiere, Fantasiewesen und spannende Prüfungen! Das Skeif ist eine faszinierende und gefährliche Welt aus Eis. Chuck, Coco und die anderen Tierflüsterer lernen hier, Iglus zu bauen und die Orientierung im ewigen Frost nicht zu verlieren. Doch wem können sie hier trauen? Den scheuen Schneewesen? Als sich plötzlich manche Tiere ungewöhnlich aggressiv verhalten, sind sie sicher: Fiesling Devin Dolor ist nicht weit entfernt. Können sie ihn im Skeif schnappen? Ein Buch voller Fantasie und Abenteuer, das Kindern auch das Thema Artenschutz näherbringt 'Wir haben definitiv Feuer gefangen und wir brauchen mehr! Diese Bücher sind für alle geeignet, die zwischen Fantasie und Wirklichkeit wandern, Tiere lieben und dazu noch Abenteuer mit dem Tüpfelchen Nervenkitzel in kindgerechter Art mögen. Unbedingt lesen!' Whisperworld-Fan

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen ... in Whisperworld!

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen … in Whisperworld! Alina Brost, geboren 1996, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Sie ist fasziniert von magischen Welten und stets auf der Suche nach neuen Abenteuern in Büchern aller Art. Sie lebt mit ihrem Partner und vier Katzen in Augsburg.

Paul stand vor dem hell erleuchteten Kino und trat von einem Bein aufs andere. Lachende, lärmende Menschen schoben sich an ihm vorbei, drückten die Glastüren auf und reihten sich im Inneren in die Schlangen für Popcorn und Getränke ein.

19:50 Uhr. Noch zehn Minuten, bis der Film begann, aber von seinem Vater keine Spur. Dabei waren sie schon vor zwanzig Minuten verabredet gewesen.

„Ich verspreche, dass ich pünktlich bin. Besorge du schon mal die Karten. Wir holen uns vorher noch was Leckeres, geht alles auf mich“, hatte sein Vater noch am Morgen angekündigt. „Ich habe schon lange keine Nachos mit Käsesoße mehr gegessen. Da freue ich mich drauf. Und natürlich auf den Actionfilm.“

Paul war mindestens genauso vorfreudig gewesen. Es kam selten vor, dass sein Vater Zeit für ihn hatte, also so richtig Zeit, kein kurzer Plausch zwischen zwei Geschäftsmeetings. Der gemeinsame Kinobesuch war ein Geschenk zu Pauls gutem Zeugnis. Neben der Rolex-Uhr, die in einer schmalen Schachtel neben Pauls Frühstücksmüsli gelegen hatte. Die vierte Markenuhr, die er von seinem Vater bekommen hatte. Eigentlich machte er sich nicht viel aus solchen protzigen Symbolen, viel lieber hätte er ein cooles Fernrohr bekommen oder eine richtig gute Taucherausrüstung. Aber sein Vater liebte Uhren, er besaß Dutzende, die in einer teuren Vitrine mit Panzerglas ausgestellt waren. Wahrscheinlich erinnerte sich sein Vater jedes Mal, wenn er eine neue Uhr für Paul kaufte, nicht mehr daran, dass er seinem Sohn schon einige geschenkt hatte. Paul wollte ihm die Freude nicht nehmen, also trug er die Uhren. Immer abwechselnd.

„Mensch, Papa! Wo bleibst du?“, murmelte Paul genervt.

Er hätte es ahnen müssen. Außer zu geschäftlichen Besprechungen kam sein Vater ständig zu spät. Wenn Pauls Mutter mit ihm verabredet war, musste sie im Restaurant manchmal eine Stunde auf ihn warten. Selbst zu Geburtstagen im eigenen Haus, egal ob Pauls, dem seiner Mutter oder sogar dem eigenen Festtag – im privaten Bereich war Pauls Vater nie pünktlich. Häufig hatten die Partys längst begonnen, die Gäste feierten schon ausgelassen, bis auch der Gastgeber endlich eintrudelte. Aufgehalten von wichtigen Terminen, Geschäftskollegen, Anrufen, die man nicht aufschieben konnte, vom Verkehr oder sonstigen Dingen.

19:55 Uhr. Fröstelnd zog Paul den Kragen seiner Lederjacke höher und sah auf die neue Uhr. Nur noch fünf Minuten, bis der Film begann. Das würde richtig, richtig eng werden, wenn sie noch etwas zu essen kaufen wollten. Okay, wahrscheinlich gab es wieder jede Menge Werbung, bevor der Film losging. Also kein Grund zur Panik.

„Entspann dich“, mahnte Paul sich selbst.

So wiederholte es auch sein privater Tai-Chi-Lehrer ständig, den Paul nicht ausstehen konnte. Überhaupt fand er diese Kampfkunst unglaublich langweilig. Viel lieber hätte er richtigen Boxunterricht genommen, wo man ordentlich auf einen Boxsack eindreschen konnte. Aber sein Vater hatte darauf bestanden, dass es Tai-Chi sein musste. Die Kinder all seiner Geschäftspartner betrieben diesen Sport, das war einfach … chic.

Paul trat ein paar Schritte vor, um nahe am Bordstein zu stehen. Von hier konnte er die ganze Straße rauf- und runterblicken und schnell die Tür aufreißen, wenn Igor, der Chauffeur, mit dem Jaguar seines Vaters direkt am Kino vorfuhr. Dann würden sie es noch schaffen.

20 Uhr. Jetzt begann der Film und noch immer war weit und breit kein Auto zu sehen. Dafür fing es auf einmal an zu nieseln. Ein leichter Sommerregen, aber intensiv genug, dass Pauls Hose und seine dünnen Schuhe schnell durchnässt waren. Wie gut, dass er wenigstens die coole Lederjacke angezogen hatte, die ihm seine Mutter von einer ihrer Geschäftsreisen aus Italien mitgebracht hatte. Doch wenn er noch länger im Regen stand, war die wahrscheinlich auch irgendwann durch. Also trat er wieder zurück unter das schützende Vordach des Kinos.

20:10 Uhr. Noch immer kein Auto.

Paul biss sich auf die Lippen. Sollte er einfach reingehen und etwas kaufen? Den ganzen Tag hatte er sich schon so auf Nachos mit Käsesoße gefreut.

„Verdammt!“

Verärgert trat er mit dem Fuß gegen eine leere Getränkedose, die lärmend über den Gehweg kullerte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete weiter.

20:15 Uhr. Pauls Magen fuhr inzwischen Achterbahn, weil er nicht zu Mittag gegessen hatte, um sich den Bauch so richtig mit Fastfood vollschlagen zu können. Sein Highlight des Tages. Paul kniff die Augen zusammen, drehte sich um und sah zum beleuchteten Tresen im Innenraum des Kinos, an dem bereits aufgeräumt wurde. Für Verpflegung war es jetzt zu spät. Wenn sein Vater käme, würden sie gerade noch in den Kinosaal huschen können.

20:30 Uhr. Wahrscheinlich würde er nichts mehr vom Film kapieren. Die ersten Minuten waren immer megawichtig, genau wie bei Krimis. Wenn man da nicht mitbekam, was Sache war, war die Story so gut wie gelaufen. Was für ein Mist!

20:40 Uhr. Paul war inzwischen ziemlich durchgefroren, obwohl es Spätsommer war. Nachdenklich betrachtete er die beiden Kinokarten in seiner Hand. Dann riss er sie in der Mitte auseinander, stopfte die Fetzen in einen nahen Mülleimer und machte sich auf den Weg nach Hause.

„Wo warst du?“

Paul musste wohl eingeschlafen sein. Sein Vater war gerade ins Zimmer gepoltert.

„Wo ich war?“ Paul blinzelte. „Am Kino natürlich. Nur du nicht.“

„Natürlich war ich da! Um Viertel vor neun!“

„Viertel vor neun? Wir waren für Viertel vor acht verabredet!“

Paul setzte sich auf. Er trug noch immer die nasse Hose, auf dem Fernseher flimmerte ein Film. Neben ihm lag seine zahme Farbratte Scrat, benannt nach einer Figur aus einem seiner Lieblingsfilme, und sprang bei Pauls Bewegungen auf seine Schulter. Paul hatte Scrat erst vor wenigen Wochen aus dem Tierheim in der Stadt mitnehmen dürfen, wo er seit einiger Zeit aushalf. Das schlaue Tier war ihm sofort ans Herz gewachsen. Ihm erzählte er alle seine Sorgen, Nöte, Hoffnungen und Träume.

„Steck das blöde Vieh in den Käfig, wenn ich mit dir rede. Du weißt, dass ich Ratten nicht leiden kann.“ Pauls Vater sah den Nager missbilligend an. „Es war zwanzig Uhr fünfundvierzig, als Igor den Wagen geparkt hat. Um diese Zeit kann man immer noch ins Kino gehen.“

„Kann man. Allerdings läuft der Film dann schon fast eine komplette Stunde und man hat beinahe die Hälfte verpasst.“ Paul nieste so heftig, dass Scrat erschrocken fiepte.

„Bring das dreckige Tier weg!“, donnerte Pauls Vater.

„Die ganze blöde Zeit über stand ich vor dem Kino und es hat geregnet.“ Paul lief zum Käfig.

Pauls Vater zuckte mit den Schultern. „Ich hatte ein spontanes Meeting. Mit einem wichtigen asiatischen Kunden. Einem sehr wichtigen!“

„Schon klar.“

Paul hatte es sich anders überlegt. Sein Vater nervte ihn tierisch, außerdem war es unglaublich stickig im Zimmer. Statt zu Scrats Käfig zu gehen, lief Paul zur Glastür der Terrasse, die direkt an sein großes Zimmer angrenzte, und öffnete die Flügel weit. Am liebsten wäre er von hier aus gleich in den Pool gehüpft, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mit Klamotten, ihm doch egal. Feucht waren sie sowieso schon. Aber dann wäre sein Vater komplett ausgerastet. Er bekam immer Wallungen, wenn sich jemand nicht auf ihn konzentrierte oder ihn bei einem Gespräch einfach stehenließ. Eine Majestätsbeleidigung.

Schon klar? Was soll das heißen?“ Pauls Vater hob die Brauen. Ein schlechtes Zeichen. „Ich habe einen Job. Und der sorgt dafür, dass es dir und deiner Mutter gut geht.“

Mit einer unwirschen Handbewegung deutete er auf den riesigen Fernseher, die Spielekonsolen auf einem Sideboard, auf den nagelneuen Computer auf Pauls Schreibtisch.

„Du hast doch alles, was du brauchst. Deine Mutter hat alles, was sie braucht. Und ich bringe das Geld nach Hause. Oder nicht?“

Paul spürte, wie Wut in ihm aufstieg. Aber die sollte er lieber zügeln. Streitigkeiten mit seinem cholerischen Vater gingen nie gut aus, niemals.

Ja, sie hatten ein schönes Haus. Sein Vater hortete jede Menge Geld auf diversen Konten. Aber wann hatte sein Vater mal Zeit für ihn gehabt? Davon hatte er immer zu wenig.

Paul schluckte. „Ja, bis auf Zeit mit dir habe ich alles. Und bis auf echte Freunde.“

Beide Sätze murmelte er allerdings so leise, dass ihn sein Vater nicht verstehen konnte. Er würde sowieso nie kapieren, dass Paul längst begriffen hatte, dass seine angeblichen Freunde nur zum Baden, Zocken oder Partyfeiern kamen. Wenn es ihm schlecht ging, wenn er nicht gut drauf war, blieben sie weg.

Pauls Vater machte einen großen Schritt auf Paul zu. „Was hast du gesagt? Sag schon!“

„Nichts. Alles gut. Ich muss an die frische Luft.“ Er musste hier raus. Hauptsache, weg von seinem Vater. Er ging durch die Flügeltür in den Garten. Sein Vater hatte schon wieder das Interesse verloren und sich seinem Handy zugewandt.

In diesem Moment sprang Scrat von Pauls Schulter und verschwand in einem Gebüsch.

Dann hörte Paul den Vogel. Pfeifend und trillernd flog er durch den Garten. Überrascht sah Paul ihm nach. Auch im bläulichen Schein der Poolbeleuchtung war sein buntes Gefieder deutlich zu erkennen. Aber seit wann flogen Papageien über ihr Grundstück?

Paul?

Wer hatte ihn gerufen?

Paul?!

Da! Schon wieder dieses Flüstern. Diesmal lauter.

Paul! Paaaaaaaaul!

Noch einmal!

Paul sah sich...

Erscheint lt. Verlag 29.7.2024
Reihe/Serie Whisperworld
Illustrationen Alina Brost
Zusatzinfo Schwarz-weiß illustriert
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Artenschutz Kinder • Buch Freundschaft Tiere ab 9 • Eiszeit Kinderbuch • Fantastische Tierwesen • Fantasy Bücher ab 9 • Kinderbuch Umweltschutz Tierschutz • magische tiere buch • spannendes Abenteuer Buch ab 9 • sprechende Tiere • Tierflüsterer
ISBN-10 3-646-93917-6 / 3646939176
ISBN-13 978-3-646-93917-0 / 9783646939170
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