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Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0833-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Superflashboy und das Geheimnis von Shao-Shao -  Salah Naoura
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Unglaublich! Torben-Henriks bester Freund Mehmet, der so gut Kung-Fu kann, ist bei seinem Besuch in der Heldenstadt Hero City spurlos verschwunden. Und nicht nur Mehmet - viele Kinder gelten auf einmal als vermisst. Klar, dass Torben sofort helfen muss! Mit seinen Superheldenfreunden Flashboy und Flowerboy findet er heraus, dass sich die Kinder im Bergkloster Shao-Shao aufhalten - ein unheimlicher Ort, wo der geheimnisvolle Mr. Pi das Sagen hat. Und auch in dem Kloster verschwinden Kinder, seltsamerweise in jeder Vollmondnacht ... Der zweite Band der Superreihe um Torben und seine Freunde aus Hero City Geschrieben von Superautor Salah Naoura Super illustriert von Kai Schüttler

Salah Naoura wurde in Berlin geboren und studierte Deutsch und Schwedisch in Berlin und Stockholm. Er arbeitete zwei Jahre im Lektorat eines Kinderbuchverlages und ist seit 1995 freier Autor und Übersetzer für Kinder- und Jugendbücher. Als Autor veröffentlichte er Gedichte, Bilderbücher, Geschichten, Erstlesebücher und Romane für Kinder. Seine Bücher und Übersetzungen wurden mehrfach ausgezeichnet.

Salah Naoura wurde in Berlin geboren und studierte Deutsch und Schwedisch in Berlin und Stockholm. Er arbeitete zwei Jahre im Lektorat eines Kinderbuchverlages und ist seit 1995 freier Autor und Übersetzer für Kinder- und Jugendbücher. Als Autor veröffentlichte er Gedichte, Bilderbücher, Geschichten, Erstlesebücher und Romane für Kinder. Seine Bücher und Übersetzungen wurden mehrfach ausgezeichnet. Kai Schüttler wurde 1988 in Münster geboren. Dort studierte er auch Design mit dem Schwerpunkt Illustration an der FH Münster und lebt heute in Greven. Als freiberuflicher Illustrator hat er schon zahlreiche Kinderbücher gestaltet.

Kungfuboys Fast-Explosion


Wie bitte, was heißt denn verschwunden? Torben ist beunruhigt. Er und Mehmet gehen in dieselbe Klasse und sind allerbeste Freunde. Mehmet bewundert Torben, und Torben bewundert Mehmet. Und sie haben sich geschworen, den anderen auf jeden Fall zu retten, falls mal irgendetwas Schlimmes passieren sollte.

«Mann, Alter!», hat Mehmet gesagt. «Kennst du Snakeman, den Schlangenmann?» Mehmet liebt nämlich Comics. «Der hat fünf Köpfe, voll mit Giftzähnen! Wenn der dich entführen würde, würde ich ihm, kick, in einer halben Sekunde gegen seine fünf Mäuler treten, dann wärst du, zack, wieder frei!» Das glaubt Torben sofort, denn Mehmet ist der beste Kung-Fu-Kämpfer der Welt.

«Danke, Mehmet. Und wenn dein Balkon abbricht, würde ich mit meinen Helden-Jetstiefeln superschnell angeflogen kommen und dich auffangen, ehe du auf die Straße knallst!»

«Danke, Torben.»

Mehmet hat ebenfalls einen Doppelgänger in Herodonia, nämlich Kungfuboy, und Torben weiß, dass die beiden sich gestern zum ersten Mal getroffen haben.

Dass es im Land der Helden so viele Doppelgänger gibt, ist übrigens kein Zufall, denn Helden sind Kopien von Menschen. Wenn Heldeneltern sich ein Baby wünschen, bestellen sie es einfach online, im Kinderwunschkatalog von Herodonia. Dort sind unzählige Menschenkinder mit einer Kurzbeschreibung abgespeichert. Nach dem Anklicken wird der Gencode des Wunschkindes an die Kopierbehörde gesendet. Ein 3D-Drucker druckt das Baby aus, und der Babybote bringt es auf seinem Motorroller direkt an die Haustür, gut verpackt in einer Wärmebox wie eine ofenfrische Pizza.

«Kungfuboy schickt mich», sagt Flowerboy. «Mehmet ist wahrscheinlich entführt worden!»

Torben springt aus dem Bett und reißt die Tür vom Kleiderschrank auf. Wenn der beste Freund entführt wurde, muss die Schule leider warten!

In null Komma nichts hat er das Superflashboy-Kostüm an, das seine Eltern ihm zu Fasching geschenkt haben. Die schwarze Augenmaske sitzt perfekt. Das Muskelshirt ebenfalls. Und der rote Umhang hat weder Flecken noch Falten, weil Papa ihn gestern erst frisch gewaschen und gebügelt hat.

Flowerboy und Torben wollen gerade aus dem Fenster steigen, als die Tür aufgeht und Anna-Lara hereinkommt. Mist, natürlich mal wieder ohne anzuklopfen, obwohl Torben ihr schon hundertmal gesagt hat, dass sie das nicht darf. Aber da kann man sich den Mund fusselig reden, Anna-Lara macht einfach, was sie will!

«He!», ruft sie, als sie Flowerboy entdeckt, der Torben am Arm gepackt hat. «LASS SOFORT MEINEN BRUDER LOS, DU ALIEN

Anna-Lara glaubt nämlich an Außerirdische, die in Häuser einsteigen, um die Leute, die dort wohnen, zu entführen.

«WEHE, DU OPERIERST IHM DAS HIRN RAUS UND TUST EIN ANDERES REIN, WEHE!», brüllt Anna-Lara.

Flowerboy guckt ganz erschrocken, und Torben kriegt einen Lachanfall. Kleine Schwestern sind manchmal richtig witzig!

Wie ein Alien sieht Flowerboy nun wirklich nicht aus. Sein Haarschmuck ist ein Kranz aus Butterblumen, und seine selbstgenähten Heldenklamotten sind manchmal etwas bunt. Im Moment trägt er ein rot-gelb gestreiftes T-Shirt und eine grüne Cordhose, die nach unten immer breiter wird. Zwar nicht gerade angesagt, aber auch nicht außerirdisch. Vielleicht hält Anna-Lara ihn ja wegen der Kaktuskanone für einen Alien? Die Kaktuskanone hängt an einem Gurt über Flowerboys Schulter und ist seine Lieblingswaffe. Sie feuert drei Kakteen pro Sekunde und hat ein Magazin mit hundert Schuss. Jeder Kaktus wird vorher zu Hause in der Unterdruck-Mikrowelle auf Apfelkerngröße geschrumpft und dehnt sich im Moment des Schusses dann wieder auf Normalgröße aus.

«Das ist Flowerboy, ein Freund aus Hero City», erklärt Torben. «Wir müssen wirklich dringend weg, Anna-Lara. Verrat Mama und Papa nicht, dass ich in Herodonia bin, okay? Ich komm so schnell wie möglich wieder zurück.»

«Dein komisches Heldenland gibt es sowieso nicht!», motzt Anna-Lara. «Du lügst doch! Sag mir, wo du wirklich hingehst!»

«Irrtum, das Heldenland gibt es auf jeden Fall», stellt Torben klar. «Aber dafür keine Außerirdischen!»

«Das stimmt aber nicht, Torben», mischt sich Flowerboy ein. «Natürlich gibt es Außerirdische. Supermans Tante zum Beispiel. Die wohnt auf Neu-Krypton …»

«Ha!», ruft Anna-Lara. «Siehst du?»

Torben ist nicht gerade begeistert davon, dass Anna-Lara recht hat. Flowerboy erzählt sicher keinen Unsinn, dafür ist er viel zu ehrlich.

«Na gut, dann gibt es eben beides. Aber ich muss jetzt wirklich los, Anna-Lara. Mama und Papa sollen sich keine Sorgen machen. Ich bin bald wieder da.»

Und dann steigen er und Flowerboy schnell durchs Fenster und rennen durch den Vorgarten bis zum Mülltonnenhäuschen, wo Flowerboys Fahrrad parkt.

Von der Waldsiedlung, wo Torben wohnt, ist es praktischerweise gar nicht weit bis zum nächsten Verbindungstunnel nach Hero City. Man muss nur rechts in die Kastanienallee einbiegen, die direkt zu einer Querstraße führt. Dort gibt es eine lange, alte Mauer mit tollen gemalten und gesprühten Bildern. Das beste ist eine dunkle, hufeisenförmige Tunneleinfahrt, die links und rechts von Superman und Batman bewacht wird. Die beiden sehen fast wie lebendig aus – sind sie aber nicht. Die Tunneleinfahrt ist allerdings tatsächlich echt, obwohl man denkt, sie sei gemalt. Tagsüber sieht man weit hinten am Ende des Tunnels helles Licht – dort beginnt Herodonia.

Flowerboys Fahrrad ist eigentlich ein Dreirad und ähnelt einer indischen Rikscha. Torben darf hinten auf dem Fahrgastsitz Platz nehmen, und Flowerboy strampelt los. Man merkt, dass er Blumen wirklich gerne mag, denn vorne am Lenker hängt ein kleiner Blumenkasten mit Stiefmütterchen, und links und rechts von Torben sind außen über den beiden Hinterrädern zwei schmale Kästen mit Balkonblumen angebracht.

Die Leute auf der Straße gucken ziemlich verdutzt, als im Morgengrauen ein Blumen-Dreirad vorbeirollt, auf dem hinten ein Held mit Augenmaske und Umhang sitzt und vorne ein langhaariger Junge in knallbunten Klamotten.

«He, ihr zwei! Fasching ist vorbei!», brüllt ein Fahrer aus seinem Wagenfenster, als sie an einer roten Ampel halten.

Flowerboy fährt ziemlich flott. Er tritt kräftig in die Pedale, und es dauert nicht mal eine halbe Stunde, bis sie durch den Tunnel durch sind und die Wolkenkratzer von Hero City sehen.

 

Die Flowers wohnen ziemlich weit draußen, in einem kleinen Haus mit großem Garten. Flowerman steht gerade auf dem Rasen und wässert mit dem Schlauch die Beete. Und ab und zu hebt er den linken Arm und schießt aus seinen Fingern Pflanzensamen. Wo sie hinfallen, wachsen in Sekundenschnelle Blumen, Sträucher oder sogar hohe Bäume! Wenn Schurken vor ihm weglaufen wollen, lässt Flowerman einfach blitzschnell Tannenbäume wachsen, die so dicht nebeneinanderstehen, dass man nicht vorbeikommt. Oder meterhohe unüberwindbare Dornenhecken. Dann setzen sich die Schurken hinter ihrer Hecke fluchend auf den Boden und müssen wie Dornröschen warten, bis Flowerman sie holen kommt.

Torben merkt sofort, dass Flowerboys Vater ein ganz besonders netter Held ist. Er winkt und lacht, als die Rikscha vor der Gartenpforte hält.

«Hallo!», ruft er und schickt einen feinen Sprühnebel aus dem Schlauch zu ihnen herüber. Sein Bauch ist dicker als bei anderen Helden, und Blumen scheint er genauso gern zu mögen wie sein Sohn – auf seinem Kopf sitzt ein Kranz aus Sonnenblumenblüten.

«Hallo, Papa!», ruft Flowerboy. «Ist Kungfuboy wieder da?»

«Der ist in deinem Zimmer und wartet auf dich», sagt Flowerman.

Kungfuboy qualmt mal wieder fast vor Wut, als sie ins Zimmer kommen. Er sieht wirklich genauso aus wie Mehmet, aber trotzdem ist Torben sofort klar, dass es nicht Mehmet sein kann, weil Kungfuboy sich einfach ganz anders benimmt: Wenn Mehmet wütend ist, dann wird er still und grübelt vor sich hin. Kungfuboy dagegen regt sich auf. In der Kopierbehörde schleichen sich beim Kinderkopieren regelmäßig kleine Fehler ein – deswegen gibt es zwischen Menschen und ihren heldischen Doppelgängern immer irgendwelche Unterschiede.

«MANN, ISCH EXPLODIER GLEISCH!», ruft Kungfuboy, der auch anders spricht als Mehmet.

«Aber bitte nicht in meinem Zimmer», sagt Flowerboy.

«Erinnerst du dich an unseren Entspannungskurs?», fragt Torben. Der Kursus Finde deine Mitte mit Chi-Ging-Lang-Lang-Lü-Dü bei Frau Om hat Torben sehr geholfen. Auf das richtige Atmen kommt es an! «Na los, Kungfuboy, du kannst es! Bei drei! Eins, zwei, drei.»

Kungfuboy atmet erst einmal gaaanz laaangsam: püüüüüüüüüüf. Danach stoßweise: püff-püff-püff. Und zum Schluss noch einmal kurz: püff.

Danach geht es ihm schon etwas besser.

«Okay, isch explodier noch nisch sofort!»

«Gut. Und jetzt erzähl», sagt Flowerboy.

Mehmet und Kungfuboy haben sich gestern zum ersten Mal in Hero City getroffen, weil Mehmet unbedingt seinen Heldendoppelgänger kennenlernen wollte. Das Treffen war wirklich toll. Die beiden sind richtige Kung-Fu-Experten und hatten sich so viel zu erzählen!

«Dann hat Mehmet nach Hause gemusst und sisch verabschiedet, und wo er draußen war, hab isch gedacht: Mann, der brauch doch ’n guten Kampfstock! So ’n rischtisch guten Kampfstock brauch der!»

Kungfuboy rannte also mit dem Stock hinaus und sah, wie Mehmet von einem enorm großen Mann mit melonengroßen Muskeln...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Illustrationen Kai Schüttler
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Entführung • Flashboy • Hero City • Kloster • Kungfuboy • Mehmet • Shaolin • Shao-Shao • Superheld • Torben-Henrik • Weltherrschaft
ISBN-10 3-7336-0833-X / 373360833X
ISBN-13 978-3-7336-0833-0 / 9783733608330
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