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Drei Mädchen retten die Welt -  Henry Landers

Drei Mädchen retten die Welt (eBook)

Buch 1: Wie es begann (Young Adult Fantasy-Reihe)
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
328 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-1800-6 (ISBN)
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Annabell, Lara und Maya wollen eine magische Hütte bauen, nur so, um zu sehen, was dann passiert. Die Göttin des Waldes aber durchkreuzt ihren Plan und öffnet ihnen ein Tor in eine verborgene Welt. Dort treffen sie auf ein unsichtbares Volk, nicht ahnend, dass Alexander von Humboldt die Tamanaken vor über zweihundert Jahren, ohne es zu bemerken, nach Berlin mitbrachte. Bald prallen Pläne und Schicksale der drei Mädchen aufeinander: So einiges gelingt spektakulär und manches geht grandios schief. Es kommt zum Showdown während des Großen Rachmakuds - einem Wettbewerb, der so atemberaubend schnell ist, dass die Tamanaken mit allen Sinnen und Übersinnen kämpfen müssen, um zu gewinnen. Der Fantasy-Debütroman von Henry Landers Buch 1: Wie es begann Mysteriös. Verwoben. Atemberaubend.

Henry Landers ist geboren und aufgewachsen in Berlin. Als Fotokünstler bereiste er die Welt und sammelte Eindrücke aus vielen Kulturen, die heute in seine Werke einfließen. Das Schreiben allerdings öffnete ihm die Tür zu einer Welt voller Geschichten, wie es das Fotografieren niemals konnte. Er liebt es, jeden Morgen durch den Humboldt-Hain zu gehen, der ihn die drei Hauptfiguren und die fantastische Welt der Tamanaken entdecken ließ - und ganz nebenbei die Verbindung zu Alexander von Humboldt knüpfte.

28


gegenwart

Die Drei

Auch bei Lara rumste die Wohnungstür, wenngleich etwas sanfter als bei Annabell. Die Drei wollten sich bei Maya treffen, um von hier aus gemeinsam loszuziehen. Annabell rannte die Treppen ungestüm, wie sie war, hinab, sprang zwei Stufen bis zum Absatz und raste um die Ecke wie ein Wirbelwind.

Sie war voller Ungeduld. Unten lief sie durch den kleinen Eingangsbereich des Hauses, wo die Briefkästen hingen, und sah auf der Straße Lara vorbeigehen.

»Laaaaaraaaa!« Sie rief so laut sie konnte und befreite damit die Spannung des morgendlichen Streites aus ihrem Herzen.

Lara blieb stehen und kam auf den Hauseingang zu.

Annabell stieß die Tür auf, sprang die nächsten Treppenstufen herunter, an dem leeren Blumenkasten vorbei, auf Lara zu. Beide hopsten und umarmten sich, küssten sich sogar dreimal, wie sie es bei den Großen gesehen hatten.

»Bist du schon gespannt, was passiert, wenn wir die magische Hütte gebaut haben?«, fragte Lara.

»Und ob, du auch?«

»Total und wie.«

»Hoffentlich kommt nicht so ein blöder Planet und rammt die Erde.«

Sie gingen in die Richtung von Mayas Haus.

»Sieh mal, da oben.« Lara zeigte auf ein Fenster im Haus Nr. 22 in der zweiten Etage. Beide kicherten. Dort stand das Modell eines Raumschiffs auf dem Fensterbrett, aufgespießt wie ein Schmetterling im Naturkundemuseum.

»Jungs scheinen das mit dem Aufspießen cool zu finden«, sagte Annabell.

»Ja, echt krass, was die so machen«, gab Lara zweideutig zurück. Beide konnten nicht an sich halten und prusteten laut los.

»Komm, wir nehmen das Ding mit und wenn der Planet kommt, zaubern wir uns klein und fliegen in dem Raumschiff davon.«

»Ja, wir fliegen wie Dylan Hunt und seine Crew in der Andromeda durch die Galaxie.«

»Du wieder mit deinem ›Captain Dylan Hunt, Retter des Imperiums‹ oder wovon auch immer.«

»Der ist total süß und gewinnt immer …«, schnurrte Annabell, »… und der ist ein echt cooler Typ«, ergänzte sie noch etwas verliebt, die Augen verdrehend.

Lara lachte und kehrte dann zu ihrem eigentlichen Thema zurück. »Ach, ich denke, es wird nichts passieren, wenn wir in der magischen Hütte sitzen«, sagte sie, auch wenn die beiden jetzt schon mehr als genug Spaß hatten. So ein Plan beflügelte die Fantasie. Sie lachten und rannten die letzten Meter zu Mayas Haus, klingelten.

»Ja, bitte?«, schnarrte es aus dem Lautsprecher.

»Wir sind’s.« Summen.

»Vierter Stock«, seufzte Lara

»Warum müssen wir eigentlich alle immer so weit oben wohnen?«

»Na, weil wir die Prinzessinnen siiiiiinnnnd«, trällerte Annabell.

Und tatsächlich wohnten alle drei in der obersten Etage ihres Hauses. Sie fühlten sich dem Himmel näher als der Erde.

Nur noch zwei Etagen, geschafft, oben. Auf dem Treppenabsatz gab es nur eine Klingel mit dem Namen Astarabadis. Lara drückte den Klingelknopf. Nur einmal surrte es. Fußstapfen. Mayas Großvater öffnete.

»Guten Morgen, Maryam wartet schon auf euch. Kommt herein.«

Bei der Familie Astarabadis verlief so ein morgendlicher Feiertag weitaus geruhsamer, als es Lara und Annabell von ihren Familien kannten. Mayas Großmutter und ihr Großvater, ihre Mama und ihr Papa sowie Mayas Bruder und Maya selbst saßen noch am reich gedeckten Frühstückstisch.

Mayas Oma kam in dem Moment aus der Küche und brachte ein großes Tablett mit Obstsalat herein. Da waren Melonen, Erdbeeren, Kiwis, Orangen und auf dem Tisch Walnüsse, Honig, Minzblätter, Sahne und verschiedene Marmeladen und Honig. Alles duftete so köstlich. Eigentlich waren Lara und Annabell nicht hungrig, ließen sich aber doch zu ein paar Stücken Melone und einigen Erdbeeren überreden.

Das Esszimmer war groß, die Flügeltüren zum modernen Wohnzimmer weit geöffnet. Zwei lange, niedrige Sofas waren rechts und links um einen ebenso niedrigen großen Tisch angeordnet.

Es ließ sich hier bequem und lange essen und plaudern. Mayas Papa und ihr Großvater saßen sich gegenüber und waren in eine lebhafte Debatte über die Ausgrabung des keltischen Prunkgrabes in Baden-Württemberg vertieft.

Ihre Mutter und die Oma hingegen saßen nebeneinander auf der Seite von Mayas Papa und planten den heutigen Tag. Sie wussten, Maya und ihre Freundinnen würden heute ihren eigenen Plan verfolgen und fragten noch nach einigen Details. Besonders wollten sie wissen, ob Maya schon vor dem Abendessen um 18:00 Uhr wieder zurück sein würde und ob noch andere Kinder mitmachten.

Die Antwort beruhigte sie.

Maya, ihr Bruder und jetzt die beiden Freundinnen saßen auf der Seite neben dem Opa. Alle konnten sich gut sehen.

Mayas Mutter brachte überraschend ein Gesprächsthema auf, in das nun auch Annabell und Lara involviert wurden. Es ging darum, dass das Diesterweg-Gymnasium, das die drei Mädchen besuchten, möglicherweise bald geschlossen werden würde.

In der letzten Elternversammlung hatte der Lehrer die Eltern auf diese Möglichkeit vorbereitet. Denn Untersuchungen ergaben, dass die Schule mit Asbest belastet war.

Möglicherweise würde das Gymnasium saniert oder ganz geschlossen werden.

Die drei Mädchen konnten nicht glauben, was sie da hörten, dass ihre Schule, so kurz nachdem sie dort eingeschult wurden, ganz geschlossen werden sollte.

Die Drei standen lamentierend auf und gingen in Mayas Zimmer.

»Die sind echt bescheuert. Jetzt, wo wir uns zurechtfinden, sollen wir schon wieder umziehen!«

»Wisst ihr noch, die Einschulung auf der großen Bühne?«

»Das war cool. Und die Band, die gespielt hat.«

»In so einer Band will ich auch später spielen.«

»Welches Instrument?«

»Gitarre!«

»Und ich Schlagzeug«, sagte Lara.

»Maya, was willst du spielen?«

»Ich würde sagen: Keyboard.«

Doch für den Moment sollte das vergessen sein.

Alle drei mochten diese Wohnung mit ihrer behaglichen Atmosphäre. Sie rätselten zwar, woran das wohl liegen mochte, aber sie spürten es deutlich.

Hier entfaltete sich eine entspannende Behaglichkeit in den großen Räumen, mit ihrem verspielten Stuck an der Decke und über den Türen.

Jedes Mal bewunderten Lara und Annabell die rankenden, blühenden Rosenzweige, die sogar in Mayas Zimmer symmetrisch, wie ein Labyrinthgarten, über die gesamte Decke verteilt waren.

Oberhalb der Türen befand sich eine Rose mit Stiel und Blättern. Seltsame, für die Mädchen unerklärliche Formen waren da noch zu sehen. Am unteren Ende des Stiels, dort, wo eigentlich die Erde sein sollte, war eine Tuch quer gespannt. Darunter lugten vier so runde, komische Knollen hervor. Rechts und links von der Rose waren zwei Füllhörner angeordnet, aus denen reichlich Früchte und Blüten herausflossen. Zusätzlich waren da auch noch Pfeile, Muscheln, aufgerollte Blätter und so etwas wie Engel oder Eier.

Auf die drei Mädchen wirkten die Reliefs sehr anziehend und dennoch ein wenig unheimlich.

Auch heute gingen sie wie an so vielen Tagen zuvor langsam, mit ehrfürchtig erhobenem Blick durch die weit geöffneten Flügeltüren, zum Esszimmer und dann hinüber in das Wohnzimmer.

Oben auf dem Türrahmen thronte das Relief wie ein still gewordener Gedanke, der über die Zeit hinaus etwas sagen wollte. Aber was sollte es sein, was er sagen wollte, rätselten die Mädchen.

»Bewundert ihr die Rosen?«, fragte eine leise Stimme hinter ihnen. »Kennt ihr die Bedeutung der Rosen?« Mayas Oma sah Neugierde in drei fragenden Gesichtern und ging mit sanften Schritten zu ihnen.

Annabell antwortete und es sprach die Tochter einer Professorin für Kulturgeschichte aus ihr: »Meine Mama sagt, das ist alles nur Kitsch aus der Gründerzeit.«

Die anderen schmunzelten still.

»Nun …«, sagte Mayas Oma, »… das ist wahrlich nicht die ganze Wahrheit. Heute haben die allermeisten Menschen die tiefere Bedeutung dieser Art von Symbolen vergessen.«

»Welche Art von Symbolen meinst du?«, fragte Lara.

»Ich meine die, die ursprünglich weibliche Attribute repräsentierten. Vor 4000 Jahren wurden im alten Persischen Reich prächtige Rosengärten angelegt.«

»Persien, das ist das Land, von dem wir abstammen und das heute Iran heißt«, ergänzte Maya.

»Das ist goldrichtig, mein Engel«, sagte ihre Oma und fuhr fort.

»Wegen ihrer Schönheit und ihres außergewöhnlichen Duftes wurden Rosen als Sinnbild für alle Blumen verehrt. Unsere persischen Vorfahren waren vermutlich die Ersten, die Rosenöl aus den Blüten gewannen.

Das Öl wurde zur zeremoniellen Opferung für Göttinnen und zur Heilung verwendet. Es wurde aber auch für die ekstatische Verehrung der Weiblichkeit und reine sinnliche Genüsse genutzt.

In der Antike wurden Tempel der Aphrodite, Isis und bei den Germanen Kultstätten der Freya errichtet, in denen die sinnliche Weiblichkeit als eine der größten Kräfte überhaupt verehrt wurde. Heute wird Rosenöl lediglich für die Herstellung von Parfüms verwendet. Die rituelle Bedeutung der Rosen ist leider in Vergessenheit geraten und wie deine Mama so schön sagte, zum Kitsch geworden. Das ist sehr bedauerlich, besonders für euch junge Mädchen.«

»Ja! ich erinnere mich. Im Chemieunterricht hatten wir die Herstellung von Parfüm und dabei war...

Erscheint lt. Verlag 24.7.2024
Reihe/Serie Drei Mädchen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • abenteuerbuch für mädchen deutsch • abenteuerroman mädchen magische welt deutsch • Berlin • deutscher jugendroman magische welt • deutscher jugendroman scifi • deutsches buch über magische welten • Drei Mädchen • fantasyroman für jugendliche deutsch • fantasyroman jugendliche mädchen deutsch • jugendbuch magie deutsch • jugendroman unsichtbares volk deutsch • mystischer jugendroman mädchen deutsch • ORINOKO • Science Fantasy
ISBN-10 3-7597-1800-0 / 3759718000
ISBN-13 978-3-7597-1800-6 / 9783759718006
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