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Barnaby - Der Teufel aus der Tonne (eBook)

Lustiges Kinderbuch ab 8 Jahre
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
208 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0666-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Barnaby - Der Teufel aus der Tonne -  Sabine Ludwig
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Absurd, urkomisch und ein bisschen böse - der neue Kinderroman von Bestsellerautorin Sabine Ludwig Eigentlich bekommt Jan-Ole immer alles, was er sich wünscht. Und wenn nicht, wird Jan-Ole wütend, und zwar so richtig! Vor seinen Wutanfällen haben eigentlich alle ein bisschen Angst. Trotzdem wollen ihm seine Eltern zum Geburtstag keinen Hund schenken - dabei ist Rolf, der Mischling aus dem Tierheim, doch so niedlich! Und dann taucht plötzlich Barnaby, der Beutelteufel, bei Jan-Ole auf - und Barnaby ist kein bisschen niedlich, sondern ein echt fieses Vieh! Jan-Ole hat alle Mühe, ihn im Zaum zu halten! Nicht nur, dass Barnaby dauernd Hunger auf Fleisch hat, er kann auch seine Klappe nicht halten und bringt Jan-Ole oftmals ganz schön in Schwierigkeiten. Und dabei ist es ja diesmal gar nicht er, der Mist baut ... 

Sabine Ludwig, geboren 1954 in Berlin, studierte Literaturwissenschaften und war als Rundfunkredakteurin tätig, bevor sie sich als Autorin und Übersetzerin selbstständig machte. Ihre zahlreichen Kinderbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Literaturpreise: 1993: Bettina-von-Arnim-Preis 2005: Hansjörg-Martin-Preis für den besten deutschsprachigen Kinder- und Jugendkrimi (?Die Nacht, in der Mr Singh verschwand?) 2010: Lesekünstlerin des Jahres (Börsenverein des Deutschen Buchhandels)

Sabine Ludwig, geboren 1954 in Berlin, studierte Literaturwissenschaften und war als Rundfunkredakteurin tätig, bevor sie sich als Autorin und Übersetzerin selbstständig machte. Ihre zahlreichen Kinderbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Literaturpreise: 1993: Bettina-von-Arnim-Preis 2005: Hansjörg-Martin-Preis für den besten deutschsprachigen Kinder- und Jugendkrimi (›Die Nacht, in der Mr Singh verschwand‹) 2010: Lesekünstlerin des Jahres (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) Lena Winkel, geboren 1993 im Westerwald, wollte eigentlich Pokémon-Erfinderin werden. Sie studierte also Illustration in Hamburg und Paris und geriet dabei auf Abwege. Jetzt macht sie Kinderbücher und Comics und zeichnet natürlich am liebsten nicht-menschliche Tiere.

1. Kapitel


Keine Rakete, keinen Swimmingpool, Jan-Ole will einen Hund!


Herr und Frau Butterweck liebten ihren Sohn Jan-Ole über alles.

Sie liebten den störrischen Wirbel über seiner Stirn, die Sommersprossen auf seiner Nase, sie liebten sogar seine ein ganz klein wenig abstehenden Ohren. Sie liebten sein Lächeln, wenn er etwas Schönes träumte, sein fröhliches Jauchzen, wenn er im Sommer ins Meer sprang – wenn das Wasser warm genug war, natürlich! –, und sie liebten sogar seine selbst gebastelten Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag, egal wie schief und krumm er sie zusammengepfriemelt hatte.

Ganz besonders liebten es Herr und Frau Butterweck, wenn Jan-Ole sie beide aus heiterem Himmel umarmte und rief: «Ich hab die coolsten Eltern der Welt!»

Aber etwas gab es, das liebten Herr und Frau Butterweck an ihrem Sohn ganz und gar nicht. Und das waren seine Wutanfälle. Dummerweise bekam Jan-Ole ziemlich oft Wutanfälle. Erst wurde seine Nasenspitze weiß, sodass man die Sommersprossen nicht mehr sah, dann liefen seine ein ganz klein wenig abstehenden Ohren rot an. Und schließlich brüllte Jan-Ole. Er brüllte, stampfte mit dem Fuß auf, warf irgendetwas durch die Gegend und schrie: «Ich hab die fiesesten Eltern der Welt!»

Herr Butterweck meinte, das sei eine Phase, und mit zunehmendem Alter würde Jan-Ole schon noch lernen, seine Wutausbrüche zu kontrollieren. Jan-Oles Vater arbeitete in einer Bank und hatte den ganzen Tag mit Zahlen zu tun, die erfreulicherweise immer genau das taten, was man von ihnen erwartete.

Frau Butterweck glaubte nicht an Zahlen und schon gar nicht daran, dass mit dem Alter alles besser wird. Sie arbeitete in einer Modeboutique, und wie oft hatte sie es erlebt, dass sich Kundinnen in ein viel zu enges Kleid zwängten, und wenn es überall zwickte und spannte, behaupteten, man habe etwas an den Größen geändert. Und wütend wurden. Sehr wütend.

Daher sah Jan-Oles Mutter auch mit Sorge seinem zehnten Geburtstag entgegen, denn seine Wutanfälle waren mit der Zeit nicht weniger, sondern mehr geworden. Insgeheim hoffte sie, dass sich Jan-Ole zum Geburtstag etwas wünschte, das es auch zu kaufen gab – und das vor allem auch in die Wohnung passte.

Mit Schrecken dachte Frau Butterweck an Jan-Oles achten Geburtstag zurück. Da hatte sich ihr Sohn ein Laserschwert gewünscht. Und er hatte eins bekommen. Jan-Ole hatte es ausgepackt, angestarrt, wütend «Das ist was für Babys!» gerufen und es auf den Boden geschleudert. «Das kann die Farbe wechseln, guck», hatte sein Vater gesagt, doch Jan-Ole blieb dabei. Er wollte ein echtes Laserschwert haben, kein Spielzeug.

Und zum neunten Geburtstag hatte sich Jan-Ole eine Jacht gewünscht, eine richtige, mit einer Kabine, einer Reling und einer Leiter, von der aus man ins Wasser hüpfen konnte.

Herr Butterweck hatte gemeint, ein Schlauchboot würde es auch tun, von dem aus könne man genauso gut ins Wasser hüpfen. Doch als das prall aufgeblasene Schlauchboot mit einer großen blauen Schleife geschmückt vor Jan-Oles Geburtstagstisch lag und fast sein ganzes Zimmer ausfüllte, da hatte er vor lauter Wut eine Kuchengabel genommen und in das Boot gepikst, sodass es mit einem traurigen «Pfffttt!» in sich zusammensank.

Jan-Oles zehnter Geburtstag war in wenigen Wochen, und er hatte noch keinen Wunsch geäußert, sondern nur gesagt: «Ich wünsche mir etwas ganz Besonderes, schließlich werde ich zweistellig.»

Doch was dieses ganz Besondere sein sollte, das wusste er selber nicht. Aber er dachte darüber nach. Pausenlos. Wo er ging und stand.

 

So auch an diesem Morgen. In Geburtstagswunschgedanken vertieft, machte sich Jan-Ole auf den Weg zur Schule.

Ob er sich ein Raumschiff wünschen sollte? Er sah sich schon darin sitzen und in den unendlichen Weiten des Weltraums herumsausen. Sein Freund Karim hatte zum Zehnten einen Quadrocopter bekommen, mit Kamera! Aber was war das schon gegen eine echte Rakete. Dass seine Eltern es schaffen würden, rechtzeitig für eine Rakete zu sorgen, war allerdings zu bezweifeln. Ein Swimmingpool wäre auch nicht schlecht. Bei Valerie stand einer im Garten, Jan-Ole hatte ihn aber nur einmal benutzen dürfen. Die Mädchen, angeführt von der blöden Chantal, hatten ihn nass gespritzt, und Jan-Ole war so wütend in dem Pool herumgesprungen, dass er schließlich umkippte und das viele Wasser darin sämtliche Blumenbeete ertränkte.

Wenn er einen Swimmingpool bekäme, dann dürfte da keiner außer ihm rein, das war schon mal klar. Klar war aber auch, dass bei ihnen zu Hause allenfalls ein Mini-Planschbecken Platz fand. Warum hatten seine Eltern auch so eine kleine Wohnung?

Am besten wünschte er sich zum Geburtstag gleich ein Haus. Mit Garten. Und in diesem Garten, da würde er keinen öden Plastikpool aufstellen, in dem tote Insekten und lange Mädchenhaare herumschwammen, nein, da gäbe es ein richtiges Schwimmbecken mit glitzerklarem Wasser und Sprungturm.

Bei diesen Gedanken bekam Jan-Ole richtig gute Laune, doch die verflog im Nu, als er es hinter sich trappeln hörte. Nein, nicht das Trappeln von Pferdehufen, sondern das Trampeln von Mädchenfüßen.

Und da war es auch schon, das Einhorngeschwader!

So nannte Jan-Ole die Mädchen auf ihren Einhornsteckenpferden, allen voran die grässliche Valerie und die noch grässlichere Chantal.

Mit lautem «Hüa!» und «Aus dem Weg, Segelohr!» galoppierten sie an ihm vorbei, wobei ihm Chantal mit dem Horn ihres Einhorns in die Seite pikste. Das tat zwar nicht weh, war aber trotzdem das Allerletzte!

Jan-Ole spürte, wie seine Ohren heiß wurden, und er brüllte den Einhornpferdemädchen «Ihr blöden Arschkühe!» hinterher. Aber die hörten es nicht, denn sie waren schon um die Ecke. Und außerdem war Arschkuh ein absolut lahmes Schimpfwort, und er war froh, dass sie es nicht gehört hatten, sonst hätten sie ihn bestimmt dafür ausgelacht, dass ihm nichts Besseres einfiel.

Seit der umgekippte Swimmingpool den Garten von Valeries Eltern unter Wasser gesetzt hatte, waren die Mädchen und Jan-Ole miteinander verfeindet. Und am meisten verfeindet war er mit Chantal. Und dabei waren sie mal befreundet gewesen, aber das war mindestens tausend Jahre her. Zum Glück hatte er jetzt Karim.

Als Karim neu in die Klasse gekommen war, hatte Jan-Ole ihm bei den Deutschhausaufgaben geholfen, aber inzwischen konnte Karim fast so gut Deutsch sprechen wie die anderen in der Klasse und half nun Jan-Ole, wenn der mal etwas nicht verstand. Sie waren wirklich gute Freunde. Daran konnte auch eine kleine Prügelei ab und zu nichts ändern, im Gegenteil.

 

Wütend stürmte Jan-Ole in die Schule und versetzte seinem Ranzen einen gezielten Tritt, sodass er genau vor der Klassenzimmertür der 4c landete. An der Leiste mit den Haken, wo im Winter die Jacken und Mäntel der Kinder hingen, baumelten einträchtig nebeneinander die Einhornsteckenpferde. Jan-Ole überlegte kurz, ob er ihnen die Hörner abreißen sollte, doch in diesem Moment kam Frau Pettenkofer, die Kunst- und Deutschlehrerin, aus dem Lehrerzimmer und schaute Jan-Ole misstrauisch an. Sie schaute ihn eigentlich immer misstrauisch an, bis ihr einfiel, dass sie mal einen Kurs gemacht hatte, der hieß: «Wie begegne ich schwierigen Schülern». Dann lächelte sie ein Knopfdrucklächeln, das genauso schnell verschwand, wie es gekommen war.

«Ab in die Klasse mit dir, Jan-Ole», sagte sie. «Es hat schon geklingelt.»

Frau Pettenkofer wuchs ein Haar am Kinn. Ein langes schwarzes borstiges Haar. Jan-Ole juckte es in den Fingern. Am liebsten hätte er es rausgerissen, aber das hätte Frau Pettenkofer bestimmt nicht gefallen.

«Was starrst du mich so an?», fragte sie. «Hab ich was im Gesicht?»

«Ja … äh … nein …», stotterte Jan-Ole.

Frau Pettenkofer strich sich übers Kinn. «Ah, du meinst mein Hexenhaar. Darauf bin ich sehr stolz.» Sie zwinkerte Jan-Ole zu, und ehe er darüber nachdenken konnte, was das jetzt bedeutete, war sie auch schon im Klassenraum der 1b verschwunden.

 

Jan-Ole stieß die Tür zur 4c auf, und als er sah, wie ihm Chantal frech entgegengrinste, da vergaß er Frau Pettenkofer und ihr Hexenhaar, und seine Ohren wurden vor Wut sofort wieder heiß. Und wenn sie heiß wurden, wurden sie auch rot. Er presste seine Hände auf die Ohren und setzte sich schnell auf seinen Platz. Glücklicherweise saß er vor Chantal, und das ersparte ihm, die ganze Zeit ihren rosa Rücken sehen zu müssen. Chantal war auch vorn rosa und dazu mit Pailletten geschmückt, die, je nachdem in welche Richtung man darüberstrich, mal ein silbernes, mal ein goldenes Einhorn zeigten. Natürlich hatte er nie über die Pailletten gestrichen, aber Chantal tat das die ganze Zeit, und natürlich trugen auch ihre Freundinnen solche Paillettenpullis. In der ganzen Klasse blinkte und glitzerte es so sehr, dass man hätte blind werden können.

Die Tür ging auf, und Herr Kenntenich kam herein, Jan-Ole spürte, wie seine Ohren langsam abkühlten. Bei Herrn Kenntenich fühlte er sich sicher, der lächelte ihn nie so hinterhältig an wie Frau Pettenkofer. Wenn Herr Kenntenich lächelte, dann war das echt, und wenn er die Stirn runzelte und sehr verärgert aussah, dann war das auch echt. Sein Lieblingsspruch lautete: «Kennste nich...

Erscheint lt. Verlag 18.6.2024
Reihe/Serie Die Barnaby-Reihe
Illustrationen Lena Winkel
Zusatzinfo Mit zahlreichen s/w-Illustrationen von Lena Winkel
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Beutelteufel • Bücher ab 8 • Bücher für Jungs • Bücher für Jungs ab 8 Jahren • Bücher für Kinder über Haustiere und Verantwortung • Bücher für Mädchen • Bücher für Mädchen ab 8 Jahren • Geschichten zum Lachen • Hund aus Tierheim • Hundegeschichten • Kinderbuch ab 8 • Kinderbücher • Kinderbücher ab 8 Jahren • Kinderbuch Geschichten • Kinderbuch Tiere • Kindergeschenke • Kindergeschichten • Kinderliteratur • Kinderroman über ungewöhnliche Freundschaften • Lustige Kinderbücher zum Verschenken • Quatschgeschichte • schöne Kinderbücher • Tiergeschichten • Tierheim • witziges Kinderbuch
ISBN-10 3-7336-0666-3 / 3733606663
ISBN-13 978-3-7336-0666-4 / 9783733606664
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