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Underdogs United - Ein Team für alle (eBook)

Zur EM 2024: Mitreißende Fußballgeschichte für ALLE ab 10 - tolles Statement für mehr Miteinander

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93759-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Underdogs United - Ein Team für alle -  Martin Klein
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Actiongeladenes Fußballbuch mit viel Herz Der 11-jährige Matti hat beim Fußballcamp wie ein Gladiator gekämpft, um in die erste Mannschaft aufgenommen zu werden - und wird am Ende mit den Worten aussortiert: »Für dich hat es leider nicht gereicht.« Doch Mattis Vorsatz, nie wieder Fußball zu spielen, hält nicht lange. Mit seinem besten Freund Finn geht er jetzt zur »Platte«, dem Fußballkäfig in ihrem Kiez, wo jede*r mitspielen darf. Mit Lotta, Bär, Anton, Shahin und den anderen und den beiden coolsten Trainern der Welt kicken sie sich bis zu einem großen Turnier an einer DFB-Sportschule. Keine Frage - dieses Team ist einfach unschlagbar!   In dieser besonderen Fußballgeschichte findet sich jedes Kind wieder.

Martin Klein, 1962 in Lübeck geboren, lebt seit 1986 als freier Autor in Berlin. 1990 erschien sein erstes Kinderbuch, viele weitere folgten. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter das Alfred-Döblin-Stipendium und den Umweltmedienpreis der Stadt Waiblingen.

Martin Klein wurde 1962 in Lübeck geboren und lebt seit 1986 als freier Autor in Berlin. 1990 erschien sein erstes Kinderbuch, viele weitere folgten. Martin Klein erhielt verschiedene Auszeichnungen für seine Geschichten, darunter das Alfred-Döblin-Stipendium und den Umweltmedienpreis der Stadt Waiblingen.

Harte Fußballferien

»Um glücklich zu sein, reicht mir ein Ball an den Füßen.«

Lionel Messi

Matti absolvierte das Fußball-Camp des SV 01 Babelsdorf wie ein Gladiator. In jeder Trainingseinheit rannte er hinter dem Ball her, als ginge es um sein Leben. Und um nichts weniger ging es. Nichts weniger stand auf dem Spiel. Es ging um sein künftiges Fußballer-Leben. Es ging darum, in seiner
Altersklasse die Aufnahme in die beste Jugendmannschaft zu schaffen.

Der SV 01 war ein kleiner Profiklub in der dritten Liga. Dort zu spielen war zwar noch nicht Champions League. Aber welcher Junge spielte bereits als Kind bei Real Madrid? Klubs wie der SV 01 waren der erste entscheidende Schritt in Richtung Profifußball, die wichtigste Weiche zur großen Karriere. Alle Nachwuchshoffnungen taten diesen Schritt irgendwann im Laufe ihrer Kindheit. Je früher, desto besser.

Matti war einer von fünfundzwanzig Spielern, die sich vierzehn Tage lang darum bewarben, in der kommenden Saison das blau-weiße Trikot des SV 01 tragen zu dürfen. Maximal sechzehn von ihnen konnten es schaffen.

Mädchen waren hier nicht dabei. Weibliche Fußball-Talente empfahl der SV 01 immer gleich an den anderen professionellen Potsdamer Fußballverein weiter: den 1. FC Turbine. Die Mädchen- und Frauenteams der Turbine spielten traditionell den erfolgreichsten Potsdamer Fußball, und der Name des Vereins war auf der Deutschen Meisterschale und sogar auf dem Champions-League-Pokal zu finden.

Alle fünfundzwanzig Jungen im Camp konnten überdurchschnittlich gut kicken. Einige spielten schon seit Jahren für den SV 01, ein paar sogar seit ihrer Bambini-Zeit. Die meisten aber waren von Charly oder Jürgen angesprochen worden. Die beiden waren nicht nur Trainer der ersten Jugend, sondern auch als Scouts auf den regionalen Fußballplätzen unterwegs. Sie hatten einige Wochen zuvor für Mattis Teilnahme am SV-01-Fußball-Camp gesorgt.

Es war bei den Schulmeisterschaften der sechsten Klassen gewesen, bei dem Matti mit dem Team seiner Theodor-Fontane-Schule antrat.

In dieser Mannschaft war Charly und Jürgen sofort der kräftige, zugleich ballfertige und schnelle Junge aufgefallen, der bedingungslos hinter jedem Ball herrannte. Matti sprintete sogar, um einen ins Seitenaus gerollten Ball zum Einwurf zu holen, schoss ein energiegeladenes Tor nach dem anderen und beförderte seine »Fontys« damit bis ins Finale.

Im Endspiel brachte Matti seine Mannschaft mit einem Sonntagsschuss in den Winkel in Führung, und gemeinsam mit den anderen »Fontys« verteidigte er den knappen Vorsprung zäh. Kurz vor Schluss kamen die Sportschulen-Kicker doch noch zum Ausgleich, und in der Verlängerung gelang ihnen ein mühsamer 2:1-Sieg.

Nach dem Schlusspfiff war ein Mann im SV-01-Trainingsanzug auf Matti zugetreten. »Gratuliere zu deiner tollen Leistung, Junge!«, sagte Charly und reckte einen Daumen hoch. »Hättest du nicht Lust, beim SV-01-Trainingscamp in den Sommerferien mitzumachen? Ich würde mich freuen.«

Mattis Enttäuschung über die knapp verpasste Schulmeisterschaft verflog im Bruchteil eines Moments. Und ob er Lust hatte! Für den Fußball war er bereit, alles zu geben.

Mattis erster Ausflug in den Vereinsfußball lag schon eine Weile zurück. Zusammen mit seinem besten Freund Finn war er bei Eintracht 1904 eingetreten. Dieser Lokalrivale wetteiferte mit ein paar anderen Potsdamer Amateur-Vereinen darum, dem SV 01 am nächsten zu kommen. Die Zeit dort wurde für Matti und Finn eine große Enttäuschung.

Mit dem Trainerduo kamen beide überhaupt nicht zurecht. Der eine brüllte und schimpfte unablässig, und wenn er Ansagen machte, klang das wie das Knurren eines Wachhunds. Der andere pfiff pausenlos auf seiner Trillerpfeife herum, und jeder Pfiff war ein Befehl.

Also hatten Matti und Finn ihre Zeit als Fußballsklaven schnell wieder beendet und trafen sich von nun an zum Kicken täglich auf der sogenannten »Platte«.

Die Platte war eine öffentliche Spielplatzanlage mit Basketballkörben, Skaterbereich und einem käfigähnlichen, halb von Fanggittern umgebenen Fußballplatz. Niemand wusste, woher die Platte ihren Namen hatte. Der Bodenbelag der Fußballfläche bestand aus rissigem Beton. Jede Art von Stollenschuhen war hier ungeeignet. Stürze vermied man besser, und Tacklings waren für alle Beteiligten gemeingefährlich. Das Feld hatte keine Normgröße und keine Markierungen. Die Tormaße waren die von Handballtoren, und auf ihrer Rückseite gab es keine Netze, sondern silberfarbige Metallstreben. Erfolgreiche Torschüsse sprangen oft von einem herben Klang begleitet weit ins Feld zurück. Aber es gab auf der Platte keine schlecht gelaunten Erwachsenen mit Trillerpfeife, die sie nur aus dem Mundwinkel nahmen, um »Das war wieder Mist!« zu brüllen. Zur Platte konnte jeder und jede kommen und spielen, wann und wie und mit wem auch immer. Auf der Platte war der Fußball frei.

Allerdings hatte das Plattenkicken aus Mattis Sicht auch viele Nachteile.

Es gab keine Liga, keine Tabelle, keine echten Heim- und Auswärtsbegegnungen, keine reguläre Saison, keine Bratwurstbuden, keine Umkleiden, keine Fans, keine richtigen Schiedsrichter und keine Markierungen: keinen Mittelkreis, keinen Fünfmeterraum, keinen Sechzehner und keinen Elfmeterpunkt.

Der größte Nachteil von allen war jedoch: Der Plattenfußball taugte nicht als Sprungbrett nach oben. Zur Platte verirrte sich garantiert kein Scout. Finn war das alles völlig egal. Er würde sowieso für immer Spaßfußballer bleiben. Für Matti aber bedeutete es immer noch alles, eines Tages als Ausnahmetalent entdeckt zu werden und bei einem großen Klub eine Profi-Karriere zu machen. Mit der Teilnahme am SV-01er-Camp war er diesem Ziel ein großes Stück nähergekommen.

Dann waren die Sommerferien endlich da. Das Trainingscamp des SV 01 begann in der zweiten Ferienwoche. Matti konnte es kaum erwarten und bereitete sich darauf vor, indem er die Vormittage verschlief und die Nachmittage auf der Platte verbrachte. Dort war allerdings nicht viel los. Die Platten-Kicker waren in den Urlaub verschwunden, und Matti war oft alleine mit dem Ball. Nach dem folgenden Wochenende begann endlich die Gladiatorenzeit, und Matti schnürte vierzehn Tage lang um neun Uhr morgens die Töppen. Seine Stollenschuhe waren schwarz mit silbern glänzenden Streifen. An der Innenseite war ein Wort aufgedruckt: Challenge – Herausforderung. Die Nockenschuhe hatten keinen Namen, aber sie trugen ein leuchtendes Rot, das für sich sprach.

Matti spielte immer mit vollem Einsatz Fußball, egal wann und wo, auf dem Schulhof, in der Sporthalle, auf der Platte.

Beim SV-01-Camp legte Matti allerdings noch mal eine Schippe drauf.

Jeden Morgen stieg er pünktlich aufs Rad und fuhr zum Rosa-Luxemburg-Stadion, der Heimspielstätte des SV 01, das alle Babelsdorfer liebevoll Luxi nannten. Es lag direkt neben dem Babelsdorfer Park und war aus diesem Grund das einzige Stadion weit und breit mit abknickbaren Flutlichtmasten.

Das Trainingscamp fand auf dem Kunstrasen neben den Tribünen statt.

Eine Einheit folgte auf die andere. Die Tage waren prall gefüllt mit Aufwärmphasen, Dauerläufen, Dehnübungen, Sprints mit und ohne Ball, Schusstraining, Passtraining, Dribbeltraining, Defensivverhalten, Tacklings, Abseitsverständnis, Formationsverhalten, Kopfballspiel, Positionswechseln und Trainingsspielen.

Am Ende der ersten Woche fühlte Matti sich, als habe er zehn Marathonläufe mit Ball hinter sich. Außerdem vermisste er seine Fußballfreunde von der Platte. Aber was sollte es.

Hier beim Camp geht’s voll ab, schrieb er per Kurznachricht an Finn. Das ist total krass, aber auch sehr cool. Schade, dass du nicht dabei bist, aber ist schon klar: Du stehst halt nicht auf so was.

Matti und Finn tauschten immer Nachrichten aus, egal, wo sie waren und was immer sie auch trieben. Während Matti sich nun durch die Trainingstage kickte, lag Finn herrliche sechs Ferienwochen lang träge am Mittelmeer in der Sonne. Niemals hätte er Urlaub gegen eine Fußball-Leistungsschau eingetauscht.

Bald kam eine Antwort von ihm. Finn schrieb: Du wuppst das! Bleib dran, aber bitte verwandle dich nicht in einen Fußballzombie.

Der Sonntag war trainingsfrei – und der Erholungstag tat gut. Keiner der Camp-Teilnehmer hatte jedoch etwas dagegen, auch an diesem freien Nachmittag Fußball zu erleben. Sie waren alle Fußball-Nerds. Zu viel Fußball gab es für sie nicht.

Auf dem Programm stand ein Saisonvorbereitungsspiel der SV-01-Profis gegen den FC St. Pauli. Den SV 01 verband eine langjährige Fan-Freundschaft mit dem traditionell höherklassigen Hamburger Verein. Schon lange vor dem Anpfiff zogen die Fans beider Vereine in großen Gruppen gemeinsam zum Stadion. Die Ultras sangen laut und schräg ihre Hymnen und feierten die Begegnung mit einer einstudierten Pyro-Show.

Das Beste war, dass die Camp-Jungen mit den Profis ins Stadion einlaufen durften. Als Matti zum ersten Mal in seinem Leben das Spielfeld des Luxi betrat, brandete tausendfacher Beifall auf. Wie ein feiner elektrischer Stromstoß lief ihm ein Schauer über den Rücken und breitete sich über seine Beine bis zu den Zehenspitzen aus. Matti fühlte großen Stolz.

Sein Einlauf-Partner war ausgerechnet Patrick Max, der beste Mittelfeldmann der...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Buch Fußball Kinder • EM Kinderbuch • Fußballbuch für Jungs ab 10 • Fußballbuch für Mädchen • Fußball für alle • Kiez Fußball • kinderbuch diversität • Kinderbücher über Freundschaft
ISBN-10 3-646-93759-9 / 3646937599
ISBN-13 978-3-646-93759-6 / 9783646937596
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