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Die Seelenpferde von Ventusia, Band 3: Sturmmädchen (Abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren von der Dein-SPIEGEL-Bestsellerautorin) (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51223-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 3: Sturmmädchen (Abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren von der Dein-SPIEGEL-Bestsellerautorin) -  Jennifer Benkau
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Hinter den Winden, in einer anderen Welt, liegt Ventusia. Hier hat jeder eine magische Verbindung zu seinem Seelenpferd. Doch vor vielen Jahren wurden alle Mädchen von Ventusia in unserer Welt versteckt, um sie zu beschützen. Und seither suchen ihre Seelenpferde nach ihnen ... Pferde bedeuten Sophie alles, doch sie fühlt sich in ihrem Reitstall nicht mehr wohl. Ihrer strengen Reitlehrerin geht es nur um Turniererfolge, nicht um die besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier. Als ein schwarzer Hengst auf dem Hof auftaucht, spürt Sophie sofort, dass er kein normales Pferd ist. Sie ahnt nicht, dass er sie nach Ventusia bringen soll, um ihr Seelenpferd zu finden. Denn nur so kann sie mit den anderen Mädchen das lebensgefährliche Pferderennen reiten und Ventusia retten. Die abenteuerliche Pferde-Fantasy-Reihe von Dein-SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau 'Ein fantastisches Lesevergnügen!' Gina Mayer, Autorin der 'Pferdeflüsterer Academy'-Reihe Entdecke die komplette Reihe: Band 1: Windprinzessin Band 2: Wüstentochter Band 3: Sturmmädchen Band 4: Himmelskind

Jennifer Benkau liebt Fantasy-Geschichten, und die schreibt sie gern mit lauter Musik und ganz viel Schokolade. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Jugendbücher veröffentlicht, mit denen sie die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert hat. Sie liebt es, mit ihrem Pferd Skyla auszureiten und dem Wind hinterherzujagen. Wenn sie ganz genau hinhört, kann sie sogar manchmal verstehen, was Skyla ihr sagen möchte.

Jennifer Benkau liebt Fantasy-Geschichten, und die schreibt sie gern mit lauter Musik und ganz viel Schokolade. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Jugendbücher veröffentlicht, mit denen sie die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert hat. Sie liebt es, mit ihrem Pferd Skyla auszureiten und dem Wind hinterherzujagen. Wenn sie ganz genau hinhört, kann sie sogar manchmal verstehen, was Skyla ihr sagen möchte.

FRANKREICH

„Fleißiger, Sophie, jetzt nicht nachlassen. Und stell dein Pferd mal richtig durch. Treiben, treiben, feste! Und durchstellen, Sophie – durchstellen!“

Sophie verkniff sich einen Seufzer. Sie liebte es, auf der großen braunen Stute Manon zu reiten. Manon war so sanftmütig und liebevoll. Ihre weichen Gangarten passten hervorragend zu ihrem ruhigen Wesen. Sophie ritt sie am liebsten von allen Schulpferden des Reitvereins, auch wenn die Stute bei vielen anderen als langsam und faul galt. Doch das war sie nicht. In Wahrheit war sie gelassen und ruhig. Und das war doch etwas Gutes.

Sophie hasste es, wenn ihre Reitlehrerin Florence mit ihrem „Durchstellen“ anfing. Gleich würde sie das Wort noch lauter rufen – dabei war ihre Stimme durch das Mikrofon bereits bis in den letzten Winkel der Reithalle zu hören und übertönte das Schnauben der sechs Pferde, die in einer Abteilung hintereinander wegtrabten.

„Durchstellen, Sophie. Durchstellen!“

Florence wollte, dass Manon „am Zügel ging“. Sophie sollte dazu den einen Zügel annehmen und durch beharrliches Ziehen und Zupfen am anderen erreichen, dass Manon irgendwann den Widerstand aufgab, den Hals beugte und den Kopf senkte. Erst dann war Florence zufrieden.

Sophie allerdings mochte dieses Vorgehen nicht. Es hatte ihr schon immer widerstrebt, durch wechselseitiges Ziehen am Zügel das Pferd zum Gehorsam zu zwingen. Niemand konnte ihr erzählen, dass diese Methode den Pferden nicht unangenehm war oder keine Schmerzen bereitete. Schließlich trugen sie Gebisse aus Metall in ihren weichen Mäulern.

Darum hatte Sophie sich belesen, im Internet recherchiert und Bücher gewälzt. Sie war auf andere Reitweisen gestoßen. Darauf, dass man das Pferd nicht in die gewünschte Haltung zwingen musste, sondern einfach nur gut reiten sollte, damit es den Rücken freiwillig aufwölbte und der Kopf dann ganz von allein die richtige Haltung fand. Sie hatte versucht, mit Florence darüber zu sprechen, aber die hatte nur ihre dünn gezupfte Augenbraue angehoben.

„Das, was du beschreibst, ist die klassische Art zu reiten, Sophie, und das ist alles schön und gut und richtig. Aber dazu braucht es ein richtig gutes Pferd. Und – nimm mir das nicht übel – auch eine bessere Reiterin, als du es bist.“

Das hatte gesessen. Und so hatte Sophie in den paar Reitstunden nach diesem Gespräch still getan, was Florence verlangte.

Aber gut fühlte sie sich damit nicht. Bis heute nicht.

Es musste doch auch anders gehen!

Manon war doch ein tolles Pferd. Vielleicht sprang sie nicht am höchsten und beherrschte keine hohen Dressurlektionen. Aber sie war freundlich, verzieh jeden Fehler und gab Sophie ein gutes und sicheres Gefühl auf ihrem Rücken. Was war das, wenn nicht gut?

Und Sophie mochte nicht die beste Reiterin im Verein sein. Sämtliche Turnierteilnahmen bewiesen es – sie bekam nie eine der begehrten goldenen, silbernen oder weißen Schleifen. Ihre beste war eine rote Schleife für einen fünften Platz – von acht Starterinnen und Startern, was ihre Adoptivmutter stets hervorhob.

Aber sie nahm die Reitstunden doch, um besser zu werden!

„Durchstellen!“, schallte es durch die Reithalle. „Hörst du schlecht, Sophie? Tu endlich, was ich sage!“ Florence wurde zornig, es war an ihrer Stimme überdeutlich zu hören.

Sophie spürte, wie Manon sich anspannte. Ihre Ohren spielten nicht mehr, indem sie alle paar Sekunden munter die Richtung wechselten, sondern legten sich enger an den Kopf und verharrten dort. Das Verhalten erinnerte Sophie an einen Hund, der verunsichert den Schwanz einzog.

Sophie ritt einfach weiter. Sie ahnte, dass Manon irgendwann entspannte und von selbst an den Zügel trat, wie man es nannte, wenn das Pferd die Verbindung zwischen Reiterhand und seinem Maul suchte, um auf die kleinsten Hilfen reagieren zu können. Sophie wusste es einfach, sie musste nur sanft weiterreiten und darauf warten.

Doch sie hätte sich denken können, dass Florence ihr und der Stute diese Zeit nicht geben würde.

„Abteilung durchparieren zum Schritt. Sophie, aufmarschieren und halten auf der Mittellinie!“

Ein Knacken tönte aus den Lautsprechern an der Hallendecke, und mehrere Pferde zuckten zusammen oder scheuten. Sophie musste schlucken. Sie kannte das Geräusch. Florence hatte das Mikrofon ausgeschaltet und kam nun von der Tribüne runter. Alle wussten, was das bedeutete, dementsprechend war es drückend still. Es schwiegen nicht nur die Reitschülerinnen und Reitschüler, die auf dem Pferd ohnehin nicht reden sollten. Auch an der Bande herrschte plötzlich absolute Ruhe, was selten vorkam.

Sophie fühlte sich auf der Mittellinie wie auf dem Präsentierteller. Die anderen ritten im Schritt um sie herum, während sie mit ihrem Pferd stehen bleiben und auf die Standpauke warten musste.

Ihr Mund war trocken, sie schmeckte den Staub des Hallensandes, und ihr Hals fühlte sich beim Schlucken rau an. Aber sie beschloss, standhaft zu bleiben.

Am frühen Morgen – direkt nach dem Aufwachen – hatte sie eine Entscheidung getroffen. Sie wollte sich verändern. Nein, so stimmte es nicht. Sie wollte ab sofort mehr sie selbst sein. Mit ihrem Aussehen hatte sie begonnen. Sie war vor der ersten Stunde in den Supermarkt gegangen und hatte vom Geburtstagsgeld etwas gekauft, das sie vor den Augen ihrer Adoptivmutter sicherlich niemals auf ein Kassenband gelegt hätte. Und sie hatte es benutzt. Heimlich, in der Mädchendusche der Schul-Turnhalle, während die anderen beim Sport gewesen waren. Madam Dubois verlor immer den Überblick. Wenn man beim Durchzählen zu Anfang anwesend war, konnte man sich danach mit Leichtigkeit davonstehlen, um eine Freistunde zu genießen. Sophie tat das nur ganz selten. Aber heute hatte sie eine Stunde ungestörter Zeit und das fließende Wasser gebraucht – in der Turnhalle gab es im Gegensatz zu den Waschbecken in den Schultoiletten warmes Wasser. Und man konnte abschließen …

Völlig verändert war sie aus der Dusche gekommen, mit laut klopfendem Herzen und einer Mischung aus Angst und freudiger Erwartung, wie ihre zuvor blonden, kinnlangen Haare aussehen würden, wenn sie trocken waren. Ihr erster Eindruck war überwältigend. Sie sah nicht mehr brav und angepasst aus, sondern viel mehr so, wie sie sich wirklich fühlte. Anders.

Sophie hatte sich aber nicht nur äußerlich verwandeln wollen. Vor allem wollte sie nicht länger tun, was andere sagten, ohne Rücksicht darauf, was sie selbst als falsch oder richtig empfand. All ihre Bemühungen, den Wünschen ihrer Adoptivmutter zu entsprechen und gut genug zu sein, um ihre Anerkennung und Zuneigung zu verdienen, waren Zeitverschwendung gewesen. Sie war eben nicht gut genug, sie war in allem immer nur Mittelmaß.

Und Mittelmaß war für Charlotte Dupont nicht genug.

Sophie war nun dreizehn Jahre alt und befand, das war eine gute Zeit, um nicht länger dem Traum hinterherzurennen, doch noch etwas zu schaffen, was ihre Adoptivmutter stolz oder glücklich machte. Es gelang ihr eben nicht, und am Ende hatte sie nur eins davon: dass sie selbst immer unglücklicher wurde. Damit war nun Schluss. Mittelmaß war gut genug, solange sie nur sie selbst war.

Und damit begann sie heute.

„Sophie!“, begann Florence mit ihrer Tirade. Ihre Augen waren ganz schmal vor Ärger. Sie war eine der strengsten Reitlehrerinnen im Verein und nicht gewöhnt, dass man ihre Anweisungen ignorierte. „Hast du schlecht verstanden, was ich von dir will?“

Sophie schüttelte den Kopf und setzte zu einer Erklärung an, aber Florence ließ sie gar nicht zu Wort kommen.

„Wie nennst du das, was du dir da gerade zusammengeritten hast? Stand das Pferd am Zügel?“

„Nein, Madame, aber …“

„Aha. Schlecht geritten also. Und was habe ich dir gesagt?“

„Dass ich durchstellen soll. Aber …“

„Warum tust du es dann nicht?“

„Weil ich …“

„Weil du es besser weißt als ich?“ Florence sprach nun recht leise. Aber weil gefühlt jeder in der Halle und an der Bande den Atem anhielt, war sie trotzdem für alle bestens zu verstehen. „Kannst du etwa schon so gut reiten, dass du meine Anweisungen nicht mehr nötig hast?“

„Nein, Madame.“

Aber … merde! Eben noch hatte sie so viele Sätze im Kopf gehabt. So viele Erklärungen.

Ich will es besser machen, Madame. Ich glaube, dass Manon auch ohne dieses Gezerre am Zügel gut laufen wird, wenn ich ihr Zeit gebe, locker zu werden. Darf ich es bitte auf andere Weise versuchen – nur diese eine Stunde lang?

Aber nun war ihr Mund zu trocken, und ihre Augen wurden feucht. Wenn sie jetzt losheulte, machte sie sich vor allen lächerlich. Doch genau das würde passieren, wenn sie nur ein Wort sagte.

Heul jetzt bloß nicht. Sophie hörte die Stimme ihrer Adoptivmutter beinah in ihrem Kopf. Bist du dreizehn – oder drei?

„Das kann ja wohl nicht so schwer sein!“, zischte Florence und griff links und rechts in die Gebissringe am Maul der Stute. „Manon ist leicht am Zügel zu reiten, siehst du?“

Sie zog abwechselnd am Gebiss, Manon riss erschrocken den Kopf hoch, und Sophie spürte durch den Sattel, wie sich das ganze Pferd unter ihr verspannte. Florence zerrte nur noch grober, und Manon senkte rasch den Kopf, damit die schmerzhafte Prozedur vorbei war.

„Das war schon alles“, sagte Florence. „War das jetzt irgendwie...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2024
Reihe/Serie Die Seelenpferde von Ventusia
Die Seelenpferde von Ventusia
Mitarbeit Cover Design: Melanie Korte
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Buch • Bücher • Fantasy • Freundschaft • Geburtstag • Geschenk • Geschenkidee • Lesen • Literatur • Magie • Parallelwelt • Pferde • Pferdeflüsterer-Academy • Starke Mädchen
ISBN-10 3-473-51223-0 / 3473512230
ISBN-13 978-3-473-51223-2 / 9783473512232
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