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Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen (eBook)

Band 5

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
528 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0815-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen -  Lauren Child
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Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen. Und gleichzeitig die jüngste Geheimagentin der Welt! Es gibt einen Maulwurf in der Geheimdienstzentrale Spektrum! Und Ruby Redfort zählt zu den Verdächtigen. Das kann Ruby nicht auf sich sitzen lassen. Sie versucht auf eigene Faust, den Verräter zu finden. Aber immer ist ihr jemand einen Schritt voraus. Dann taucht der geheimnisvolle Graf wieder auf, der schon einmal versucht hat, Ruby auszuschalten. Aber dieses Mal schenkt er ihr einen roten Apfel. Es dauert eine Weile, bis es Ruby gelingt, die Botschaft zu entschlüsseln ... Auch im vierten Band überzeugt Lauren Child mit witzigen Dialogen, spannender Handlung und einem originellen Plot - rundum intelligente Unterhaltung für clevere Mädchen! Super-intelligent, super-clever, super-sympathisch ... Super-Ruby löst ihren fünften Fall! Bei Antolin gelistet Alle Abenteuer von Ruby Redfort: Ruby Redfort - Gefährlicher als Gold (Bd. 1) Ruby Redfort - Kälter als das Meer (Bd. 2) Ruby Redfort - Schneller als Feuer (Bd. 3) Ruby Redfort - Dunkler als die Nacht (Bd. 4) Ruby Redfort - Giftiger als Schlangen (Bd. 5) Ruby Redfort - Tödlicher als Verrat (Bd. 6)

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt.

Lauren Child, geboren 1967, wuchs in Wiltshire auf, einer Grafschaft im Süden Englands. Sie studierte an der City and Guilds Art School in London. Danach hatte sie verschiedene Jobs, bis sie 1999 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Heute ist Lauren Child eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen und -illustratorinnen Englands. Lauren Child wurde im Juni 2017 als die zehnte UK Children´s Laureate gekürt. Anne Braun lebt in Freiburg und übersetzt Literatur und Sachbücher aus dem Französischen, Englischen und Italienischen. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

2. Kapitel Manches spricht sich schnell herum


Als Ruby durch die Küchentür ins Haus trat, hörte sie Greg Whitney im Radio mit Shelly, der Wetterfee, sprechen:

»Sieht also ganz so aus, als müssten wir mit etlichen Gewitterstürmen rechnen.«

»Das sehen Sie richtig, Greg. Die Windgeschwindigkeiten nehmen beträchtlich zu, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Twinford von heftigsten Stürmen heimgesucht wird.«

»Mit viel Regen, Shelly?«

»Darauf können Sie wetten, Greg!«

Mrs Digby legte ihren Apfelschäler weg und stützte die Hände auf die Hüften. Rubys zerzauster Zustand war eine Sache, doch wie sie stank, war um einiges schlimmer.

»Kind, sag mal, hast du zufällig in einem Mülleimer gespielt?«

Ruby öffnete den Mund, um zu erklären, wie es dazu gekommen war, doch die alte Haushälterin hob abwehrend beide Hände.

»Bevor du mich anschwindelst, sage ich dir lieber gleich, dass Mr Chester dich vorhin gesehen hat, wie du aus einem Müllcontainer geklettert bist. Da konnte er es sich natürlich nicht verkneifen, hier anzurufen, um es mir brühwarm zu erzählen.«

Ruby verdrehte die Augen.

»Dieser Mann hat nichts Besseres zu tun, als sich ständig in die Angelegenheiten seiner Mitmenschen einzumischen«, fuhr Mrs Digby fort, »falls man das Spielen in einem Müllcontainer als Angelegenheit bezeichnen kann.« Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge. »Nicht dass es meinen scharfen Augen entgangen wäre, dass du aussiehst, als wärst du unter die Räuber gefallen – doch was immer du gemacht hast oder dich dazu getrieben hat: Du solltest dich dringend waschen.«

Ruby schnüffelte. »Stimmt. Es hat ziemlich übel gerochen da drin.«

»Wolltest du heute nicht eine ruhige Kugel schieben?«, fragte die Haushälterin.

»Schon, aber dann ist mir Del Lasco über den Weg gelaufen.«

»Mehr brauche ich gar nicht zu wissen«, sagte Mrs Digby und rümpfte die Nase. »Dieses Mädchen macht einem nur Ärger. Sie bringt einen ins Kittchen, noch bevor man ›Ich möchte meinen Anwalt sprechen‹ sagen kann.«

Ruby ging nach oben in ihr Zimmer, ließ die Dusche laufen und schrubbte sich den Müllcontainerdreck aus den Poren. Dann besprühte sie sich ausgiebig mit ihrem geliebten Wildrosenduft und zog sich frische Kleidung an. Das neue T-Shirt war, wie fast alle ihre T-Shirts, mit einem Spruch versehen: ALLES SCHON MAL GEHÖRT! Als sie anschließend ihre Brille aufsetzte, bemerkte sie den Schaden. Irgendwie musste sich bei ihrem Aufenthalt im Müllcontainer das Gestell verbogen haben, so dass der linke Bügel nun weit von ihrem linken Ohr abstand. Weil ihr auf die Schnelle nicht einfiel, wo die Ersatzbrille war, musste sie ihre Kontaktlinsen einsetzen; andernfalls würde sie die Welt nur verschwommen sehen.

Danach nahm sie ein Buch aus dem Regal und begann zu lesen.

Ruby besaß eine Menge Bücher über alle möglichen Themen. Wenn man sie fragen würde, welches ihre Lieblingsbücher waren, würde sie vermutlich ihre Codebücher nennen. Dass Spektrum sie als Agentin angeheuert hatte, verdankte sie schließlich nur ihrem Interesse (und ihrem Talent) für das Knacken von Codes. Spektrum war eine so geheime Geheimorganisation, dass vermutlich kein Mensch wusste, wer sie leitete und für wen sie tätig war. Selbst Ruby wusste nur, dass diese Agentur auf der Seite der Guten war – eine Tatsache, die sie LB, Chefin von Spektrum 8 und somit ihre direkte Vorgesetzte, unbesehen abgenommen hatte.

Seit Ruby diesen Nebenjob als Geheimagentin bekommen hatte (im Hauptberuf war sie als Dreizehnjährige natürlich noch Schülerin), war ihr auch ein eigener Persönlicher Assistent und Bodyguard zur Seite gestellt worden: ein Spitzenagent namens Hitch, der zur Tarnung als Haushaltsmanager der Familie Redfort (oder Butler, wie Rubys Mutter gern sagte) arbeitete. Clever, wie er war, konnte er jedem etwas vormachen, und das tat er auch. Nach außen hin war Hitch ein normaler Bediensteter, um den jeder die Redforts beneidete. Er sorgte dafür, dass im Haushalt alles reibungslos lief und alles gewaschen und gebügelt war, und falls man mal etwas beinahe vergessen hätte, konnte man sicher sein, dass er einen daran erinnerte.

Darüber hinaus besaß er aber auch ein paar Fähigkeiten, die nicht zum normalen Repertoire eines Haushaltsmanagers gehörten. Er konnte an Hauswänden hochklettern, über Dächer springen und notfalls auch Karateschläge austeilen. Er war auch der richtige Mann für Notfälle. Wenn man zum Beispiel unbedingt noch in ein Flugzeug steigen wollte, das bereits über die Startbahn rollte, machte Hitch es möglich. Für Rubys Mutter war er der mit Abstand beste Butler nördlich des Äquators; für Ruby war er Mentor, Beschützer und Helfer in größter Not, aber manchmal ging er ihr auch ziemlich auf die Nerven.

Rubys Lektüre an diesem Tag war allerdings kein Buch über das Knacken von Codes, kein Fach- und auch kein Sachbuch. Heute las sie, um sich zu entspannen, und das war absolut notwendig, wenn man die Antwort auf etwas finden wollte, das einem einfach keine Ruhe ließ.

REGEL 48: MANCHMAL FINDET MAN DIE LÖSUNG FÜR EIN PROBLEM AM EHESTEN DANN, WENN MAN NICHT DARÜBER NACHDENKT.

Es gab ein ziemlich großes Problem, das Ruby dauernd durch den Kopf ging: Was zum Kuckuck war los in Twinford? Sie hatte für Spektrum schon bei vier Fällen mitgearbeitet – die alle mehr oder weniger gelöst waren. Aber Ruby hatte das dumpfe Gefühl, dass diese vier Fälle irgendwie zusammenhingen, doch sie kam trotz aller Grübelei einfach nicht dahinter, inwiefern.

Sie war in ihrem Comic Kung Fu Martians noch nicht sehr weit gekommen, als eines ihrer vielen Telefone läutete. Ruby besaß eine ansehnliche Sammlung davon, denn sie hatte schon im Alter von fünf Jahren angefangen, Telefone zu sammeln. Mittlerweile hatte sie Telefone in allen erdenklichen Formen und Farben, angefangen von einem Apparat, der wie eine Seife aussah, bis hin zu einem, der ein Eichhörnchen im Smoking darstellte.

Sie griff nach ihrem Donut-Telefon und klappte es auf.

»Twinforder Müllabfuhr, wir sind ganz verrückt auf Ihren Abfall.«

»Ruby?«

»Oh, hallo, Del.«

»Hör mal, tausend Dank, Ruby. Du hast echt was gut bei mir.«

»Schon okay«, sagte Ruby. »Ich meine, wer wäre nicht in einen Müllcontainer gehüpft, um eine Freundin davor zu bewahren, dass sie eins aufs Maul kriegt?«

»Klar, die meisten Leute«, antwortete Del grinsend. »Aber egal, ich muss dir einfach noch mal sagen, wie dankbar ich dir bin.«

»Gern geschehen«, sagte Ruby etwas spitz. »Du, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich muss meinen Comic weiterlesen; ich muss dringend etwas rausfinden.«

»Dann viel Spaß!«, sagte Del.

Sie machten Schluss, und Ruby vertiefte sich wieder in ihren Comic, doch die nächste Störung ließ nicht lange auf sich warten.

»Guten Tag, Ma’am, wie geht es Ihnen? Mein Name ist Doris. Ich bin von der ACA-Versicherung und möchte Ihnen ein einmaliges Angebot unterbreiten. Heute bieten wir Ihnen eine ACA-Lebensversicherung zur Hälfte der üblichen Abschlusskosten an, und wenn Sie jetzt gleich am Telefon zusagen, erhalten Sie zusätzlich noch einen Radiowecker und eine Gratisuhr im Wert von sage und schreibe fünfzehn Dollar und neunundneunzig Cent!«

»Oh, danke für das Angebot, Doris«, sagte Ruby, »und obwohl es wirklich gut klingt, muss ich Ihnen leider sagen, dass ich erst dreizehn bin, kein nennenswertes Einkommen habe und niemanden durch eine Lebensversicherung absichern muss. Außerdem besitze ich bereits einen funktionierenden Radiowecker und eine absolut unschlagbare Armbanduhr und habe keinesfalls die Absicht, irgendwann in nächster Zeit den Löffel abzugeben.«

»Oh, Entschuldigung, kann ich dann bitte deine Mutter sprechen?«

»Sie hat auch eine Armbanduhr und keine Absicht, den Löffel abzugeben.«

»Keiner von uns hat die Absicht zu sterben, mein Kind.«

»Glauben Sie mir, meine Mutter stirbt nicht. Sie sieht nur halb so alt aus, wie sie ist, und isst jeden Morgen Müsli – aber danke für Ihren Anruf.«

Ruby legte auf und nahm sich ihr Buch wieder vor, doch keine drei Minuten später wurde sie erneut gestört. Diesmal von Mrs Lemon.

»Hallo, Ruby! Ich bin ja so froh, dass ich dich erreiche. Hast du morgen vielleicht Zeit, auf meinen kleinen Archie aufzupassen? Du bist meine letzte Hoffnung.«

Ruby bereute augenblicklich, dass sie den Anruf angenommen hatte.

»Ach je, Elaine, wie nett, dass Sie an mich gedacht haben, aber im Moment bin ich so beschäftigt, dass ich gar nicht weiß, wo mir der Kopf steht.«

»Womit?«

»Och, mit...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Reihe/Serie Ruby Redfort
Ruby Redfort
Übersetzer Anne Braun
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerbuch ab 10 • Abenteuergeschichten • Buch für Mädchen • Clancy • Clever • Detektivgeschichte • Freundschaft • für 10 jährige • Geheimagent • Geschmackssinn • Hitch • James Bond • kinderkrimis • Krimis • Krimis für Kinder • Lesebuch Grundschule • London • Mädchen • Mädchenbücher ab 10 • Maulwurf • Rätsel • spannende Kinderbücher • Spektrum • Spion • Verräter
ISBN-10 3-7336-0815-1 / 3733608151
ISBN-13 978-3-7336-0815-6 / 9783733608156
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