Once Upon a Broken Heart (eBook)
480 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31047-9 (ISBN)
Evangeline Fox hat immer an Happy Ends geglaubt. Bis sie erfährt, dass die Liebe ihres Lebens kurz davor steht, eine andere zu heiraten, und ihre Träume von jetzt auf gleich zerplatzen. Um die Hochzeit noch rechtzeitig zu verhindern - und ihr eigenes verletztes Herz zu retten -, sieht Evangeline nur einen Ausweg: Sie muss einen Deal mit Jacks, dem charismatischen, aber niederträchtigen Prinz der Herzen eingehen. Als Gegenleistung für seine Hilfe fordert Jacks drei magische Küsse, deren Empfänger und Zeitpunkt er bestimmt. Doch bereits nach ihrem ersten versprochenen Kuss muss Evangeline erkennen, dass der Handel mit einem Unsterblichen ein gefährliches Spiel sein kann - und dass der Prinz der Herzen mehr von ihr will, als sie zu versprechen bereit war. Jacks hat Pläne für Evangeline, die entweder das größte Happy End aller Zeiten nach sich ziehen ... oder die vorzüglichste Tragödie.
Von der #1-New-York-Times-Bestsellerautorin der »Caraval«-Reihe: der Auftakt der neuen großen Fantasy-Trilogie über Liebe, Flüche und den Kampf um das eigene Happy End. Die BookTok-Sensation erscheint erstmals auf Deutsch!
Alle Bände der »Once Upon a Broken Heart«-Reihe:
Once Upon a Broken Heart (Band 1)
The Ballad of Never After (Band 2)
A Curse for True Love (Band 3)
Stephanie Garber ist die #1-New-York-Times-Bestsellerautorin der »Caraval«-Trilogie und der »Once Upon a Broken Heart«-Reihe. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 03/2024) — Platz 16
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1
Die Wispergazette
WO SOLL MAN JETZT NOCH FÜR SEIN GEBROCHENES HERZ BETEN?
Von Kutlass Knightlinger
Die Kirchentür des Prinzen der Herzen ist weg. Die in dem tiefen Blutrot gebrochener Herzen gestrichene Kulttür verschwand im Laufe der Nacht einfach von der Wand einer der meistbesuchten Kirchen des Tempeldistrikts und hinterließ nur undurchdringlichen Marmor. Niemandem ist es noch möglich, die Kirche zu betreten …
Evangeline schob den zwei Wochen alten Zeitungsartikel in die Tasche ihres geblümten Rocks. Die Tür am Ende dieser verkommenen Gasse war kaum größer als Evangeline selbst, und sie war weder wunderschön noch blutrot. Stattdessen verbarg sie sich hinter einem rostigen Metallgitter. Trotzdem hätte Evangeline den Kuriositätenladen ihres Vaters darauf verwettet, dass dies die vermisste Tür war.
Im ganzen Tempeldistrikt gab es nichts, was so unschön aussah. Hier fand man nur geschnitzte Holzvertäfelungen, schmückende Unterbalken, gläserne Sonnensegel und vergoldete Schlüssellöcher. Ihr Vater war ein gläubiger Mann gewesen, aber die Kirchen hier waren seinen Worten zufolge wie Vampire – man hatte sie nicht für Gebete erbaut, sondern um zu verführen und in die Falle zu locken. Diese Tür war jedoch anders. Diese Tür war nur ein grober Holzklotz ohne Klinke und mit abblätternder weißer Farbe.
Diese Tür wollte nicht gefunden werden.
Trotzdem konnte sie vor Evangeline nicht verbergen, was sie wirklich war.
Die Form war unverkennbar. Auf der einen Seite bildete sie einen auslaufenden Bogen, auf der anderen einen zerklüfteten Riss – die eine Hälfte eines gebrochenen Herzens. Das Symbol des Prinzen der Herzen.
Endlich.
Wäre die Hoffnung wie ein Paar Flügel gewesen, dann hätte sie sich jetzt hinter Evangeline entfaltet und ungeduldig darauf gewartet, sich wieder in die Lüfte zu schwingen. Nach zwei Wochen, in denen sie ganz Valenda, jeden Winkel der Stadt, abgesucht hatte, war sie endlich fündig geworden.
Als das Klatschblatt in ihrer Tasche zum ersten Mal über das Verschwinden der Kirchentür des Prinzen der Herzen berichtet hatte, waren nur wenige überzeugt gewesen, dass Zauberei dahintersteckte. Es war der erste Artikel des Skandalblatts gewesen, und man hatte gemunkelt, es sei nur ein Schwindel, um Abonnements zu verkaufen. Türen verschwanden nicht einfach.
Evangeline glaubte jedoch, dass sie das durchaus konnten. Die Geschichte hatte sich nicht nach einem Trick angefühlt, sondern nach einem Zeichen, das ihr verriet, wo sie suchen sollte, wenn sie ihr Herz und denjenigen, dem es gehörte, retten wollte.
Außerhalb des Kuriositätenladens ihres Vaters mochte sie vielleicht noch nicht sonderlich viele Beweise für Magie gesehen haben, doch sie glaubte fest daran, dass sie existierte. Ihr Vater Maximilian hatte immer über Magie gesprochen, als wäre sie echt. Und ihre Mutter stammte aus dem Fantastischen Norden, wo es zwischen Historie und Märchen keinen Unterschied gab. In allen Geschichten stecken Wahrheit und Lüge, hatte sie immer gesagt. Was zählt, ist die Art, wie wir an sie glauben.
Und Evangeline besaß eine Gabe, wenn es darum ging, an Dinge zu glauben, die andere als Mythen betrachteten – wie die unsterblichen Schicksalsmächte.
Sie öffnete das Metallgitter. Die Tür selbst hatte keine Klinke, weshalb Evangeline die Finger in den winzigen Spalt zwischen der gezackten Kante und der schmutzigen Steinmauer zwängen musste.
Die Tür stach sie in den Finger, raubte ihr einen Tropfen Blut, und Evangeline hätte schwören können, dass eine splittrige Stimme flüsterte: Weißt du, in was du dich da vorwagst? Es wird dir nur das Herz brechen.
Doch Evangelines Herz war bereits gebrochen, und sie wusste, welches Risiko sie einging. Sie kannte die Regeln, wenn man eine der Kirchen der Schicksalsmächte besuchte:
Versprich stets weniger, als du geben kannst, denn die Schicksalsmächte nehmen dir immer mehr.
Lass dich auf keinen Handel mit mehr als einer Schicksalsmacht ein.
Und, vor allem, verliebe dich niemals in eine Schicksalsmacht.
Es gab sechzehn unsterbliche Schicksalsmächte, und sie waren eifersüchtige und besitzergreifende Geschöpfe. Bevor sie vor Jahrhunderten verschwunden waren, hatten sie den Sagen zufolge über die Welt geherrscht und ihre Magie war ebenso grausam wie wunderbar. Sie brachen niemals eine Vereinbarung, doch sie schadeten oft jenen, denen sie halfen. Trotzdem kamen die meisten – selbst jene, die Schicksalsmächte für nichts als Mythen hielten – irgendwann an einen Punkt, an dem sie verzweifelt genug waren, um zu ihnen zu beten.
Evangeline war schon immer neugierig gewesen, was ihre Kirchen betraf, doch sie wusste genug über die Launenhaftigkeit der Schicksalsmächte und die schicksalhaften Pakte mit ihnen, um diese Kultstätten zu meiden. Bis vor zwei Wochen, als sie zu einer jener Verzweifelten geworden war, die in Geschichten als warnende Beispiele auftauchten.
»Bitte«, flüsterte sie der herzförmigen Tür zu und ließ jene wilde, zerbrechliche Hoffnung in ihre Stimme fließen, die sie hierhergeführt hatte. »Ich weiß, was für ein kluges kleines Ding du bist. Aber du hast mir erlaubt, dich zu finden. Lass mich rein.«
Mit einem letzten Ruck zog sie am Holz.
Dieses Mal schwang die Tür auf.
Evangelines Herz hämmerte, als sie den ersten Schritt tat. Während ihrer Suche nach der verschwundenen Tür hatte sie gelesen, dass die Kirche des Prinzen der Herzen für jeden Besucher anders roch. Immer nach dessen schlimmstem Herzschmerz.
Als Evangeline jedoch die kühle Kathedrale betrat, erinnerte sie nichts darin an Luc – nicht einmal ein Hauch von Wildleder oder Vetiver. In dem düsteren Eingang der Kirche roch es leicht süßlich und metallisch: Äpfel und Blut.
Eine Gänsehaut überlief ihre Arme. Dies hier hatte nichts von dem jungen Mann, den sie liebte. Der Bericht, den sie gelesen hatte, stimmte nicht. Trotzdem drehte sie sich nicht um. Sie wusste, dass Schicksalsmächte weder Heilige noch Retter waren, dennoch hoffte sie, der Prinz der Herzen wäre vielleicht etwas empfindsamer als die anderen.
Ihre Schritte führten sie weiter in die Kathedrale hinein. Alles hier war entsetzlich weiß. Weiße Teppiche, weiße Kerzen, weiße Gebetsbänke aus weißer Eiche, weißer Espe und blättriger weißer Birke.
Evangeline passierte Reihe um Reihe nicht zusammenpassender Bänke. Irgendwann mussten sie einmal hübsch gewesen sein, doch nun fehlten einige der Stützbeine, und die Polster waren aufgerissen. Ein paar der Bänke waren in der Mitte zerbrochen.
Zerbrochen.
Zerbrochen.
Zerbrochen.
Kein Wunder, dass die Tür sie nicht hatte eintreten lassen wollen. Vielleicht war diese Kirche gar nicht unheilvoll, sondern traurig …
Ein schroffes Geräusch zerriss die Stille.
Evangeline fuhr herum und schluckte ein erschrockenes Keuchen hinunter.
Mehrere Reihen hinter ihr schien ein junger Mann in einer verschatteten Ecke zu trauern oder eine Art Selbstkasteiung durchzuführen. Wilde Goldlocken hingen ihm in die Stirn, er hielt den Kopf gesenkt und zerrte an den Ärmeln seines burgunderroten Mantels.
Ihr Herz zog sich zusammen, während sie ihn musterte. Sie wollte ihn schon fragen, ob er vielleicht Hilfe brauchte, aber wahrscheinlich hatte er sich diese Ecke ausgesucht, weil er nicht gestört werden wollte.
Außerdem blieb ihr nicht mehr viel Zeit.
Es gab keine Uhren in der Kirche, doch Evangeline glaubte, das Ticken eines Sekundenzeigers zu hören, der nach und nach die kostbaren Minuten auslöschte, die ihr bis zu Lucs Heirat noch blieben.
Sie eilte das Kirchenschiff entlang bis zur Altarnische, wo die kaputten Bankreihen endeten und sich vor ihr ein schimmerndes Marmorpodest erhob. Die Plattform war unberührt, erleuchtet von einer Riege Bienenwachskerzen und eingefasst von vier gerillten Säulen, die eine überlebensgroße Statue des Prinzen der Herzen bewachten.
Evangeline spürte ein Prickeln im Nacken.
Sie wusste, wie er angeblich aussah. Spielkarten mit Abbildungen der Schicksalsmächte waren in letzter Zeit im Kuriositätenladen ihres Vaters ziemlich beliebt geworden, und viele nutzten sie, um mit ihnen die Zukunft vorherzusagen. Die Karte des Prinzen der Herzen stand für unerwiderte Liebe, und sie zeigte einen tragisch schönen Mann mit leuchtend blauen Augen. Seine blutigen Tränen passten zu dem Blut, das stets einen Winkel seines trotzig verzogenen Mundes zierte.
An dieser weiß schimmernden Statue gab es keine blutigen Tränen, doch das Gesicht strahlte jene unbarmherzige Schönheit aus, die Evangeline von einem Halbgott erwartete, dessen Kuss tödlich war. Die Marmorlippen des Prinzen waren zu einem perfekten schiefen Lächeln verzogen, das eigentlich kalt und hart und scharf hätte wirken müssen, doch da war auch ein Hauch von Weichheit in seiner etwas volleren Unterlippe – ein Schmollmund wie eine tödliche Einladung.
Wenn man den Mythen glaubte, dann war der Prinz der Herzen nicht fähig, zu lieben, weil sein Herz schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu schlagen. Nur eine Person konnte es wiederbeleben: seine einzig wahre Liebe.
Sein Kuss war für alle tödlich außer für sie – seine einzige Schwäche – , und auf der Suche...
Erscheint lt. Verlag | 15.11.2023 |
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Reihe/Serie | Die Once-Upon-A-Broken-Heart-Reihe | Die Once-Upon-A-Broken-Heart-Reihe |
Übersetzer | Diana Bürgel |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Once Upon a Broken Heart |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2023 • ab 14 • Bookstagram • Booktok • Booktok Bestseller • Caraval • eBooks • enemies to lovers • evangeline fox • Fantasy • fantasybooktok • Holly Black • Jacks • Jennifer L. Armentrout • Jugendbuch • Jugendbücher • Love Triangle • Märchen • Modernes Märchen • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • Romantasy • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Slow Burn • Slow-Burn-Romance • Tahereh Mafi • TikTok • tiktok made me buy it • Trilogie • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-31047-4 / 3641310474 |
ISBN-13 | 978-3-641-31047-9 / 9783641310479 |
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