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Die Legende des Phönix, Band 2: Schicksalsfeder (SPIEGEL-Bestseller) (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51208-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Legende des Phönix, Band 2: Schicksalsfeder (SPIEGEL-Bestseller) -  Greta Milán
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In der Dunkelheit erwacht deine Phönixmagie. So viel Verlust, so viel Trauer: Noch immer versucht Eden darüber hinwegzukommen, was beim Angriff der Rogues auf das Hauptquartier der Phönixkrieger passiert ist. Der Schmerz über Kanes Verrat sitzt tief - zu sehr hat sie ihm vertraut, zu viel von sich hat sie ihm gegeben. Deshalb stürzt Eden sich in die Suche nach der letzten Phönixfeder, die irgendwo im gewaltigen Death Valley versteckt ist. Sie will endlich den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit beenden. Doch ihr Herz hat eigene Pläne ... Band 2 des Urban-Romantasy-Zweiteilers SPIEGEL-Bestseller

Greta Milán veröffentlichte 2013 ihr erstes Buch und schreibt seither gefühlvolle Liebesromane, New-Adult-Lovestorys und fantastische Jugendbücher. Mit 'Die Legende des Phönix' gelang ihr der Sprung auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Bei Ravensburger sind von Greta Milán außerdem bereits 'Der Schwur der Göttin', 'Christmas at Tiffany's' und 'Take Me Home to Willow Falls' erschienen.

Greta Milán veröffentlichte 2013 ihr erstes Buch und schreibt seither gefühlvolle Liebesromane, New-Adult-Lovestorys und fantastische Jugendbücher. Mit "Die Legende des Phönix" gelang ihr der Sprung auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Bei Ravensburger sind von Greta Milán außerdem bereits "Der Schwur der Göttin", "Christmas at Tiffany's" und "Take Me Home to Willow Falls" erschienen.

1


EDEN

»Sie haben mir mein Licht genommen – und jetzt nehme ich ihnen das ihre.«

Ein Dolch blitzt in Elijahs Hand auf.

Ich schreie. Aber es ist zu spät. Mit unvorstellbarer Kraft stößt Elijah zu. Er trifft den Phönix mitten ins Herz.

Und mein ganzes Sein verwandelt sich in Schmerz …

Ich zuckte zusammen. Reflexartig legte ich die Hand auf mein donnerndes Herz, das so heftig wehtat, als wäre es ebenfalls durchbohrt worden. Inzwischen träumte ich fast jede Nacht, wie der Phönix starb – und wachte jedes Mal an dieser Stelle schweißgebadet auf. Nur um festzustellen, dass die Realität keine Erleichterung brachte, sondern ebenso viele Schrecken.

Das Hauptquartier der Phönixallianz war abgeriegelt. So gut wie niemand durfte rein oder raus. Bauarbeiter hatten das zerstörte Eingangstor erneuert, das beim Angriff einer Rogue-Horde aus den Angeln gesprengt worden war. Nun schirmte ein gewaltiges Metallmonstrum die Einfahrt ab, und in regelmäßigen Abständen waren Phönixkrieger entlang der hohen Steinmauer postiert, um die Umgebung zu sichern. Es gab auch Hightech-Kameras und Bewegungsmelder in den Bäumen des umliegenden Sequoia-Waldes. Sogar hoch oben in den Mammutbäumen, die vereinzelt auf dem Grundstück aufragten, hatte man technische Spielereien installiert, damit so ein entsetzlicher Überfall nie wieder passierte.

Der Angriff lag heute genau eine Woche zurück. Die Rogues waren mitten am Tag gekommen und so zahlreich gewesen, dass die Phönixkrieger, die sich zu diesem Zeitpunkt im Anwesen aufhielten, beinahe überrannt worden wären. Nur dank ihrer Phönixkräfte hatten sie sich lange genug zur Wehr setzen können, bis die Angreifer plötzlich aufgaben.

Meinetwegen.

Sie waren meinetwegen geflohen.

Weil auch ich inzwischen meine Phönixkraft entdeckt hatte, die meine Hände gewissermaßen selbst zu einer Waffe machte. Denn ich konnte nicht nur die Lichtwaffen anderer Phönixkrieger führen, sondern auch selbst ein Licht erschaffen, das sogar die finstersten Rogues in die Flucht schlug. Ich nahm an, dass meine Gabe ähnlich funktionierte, wie die übrigen Phönixwaffen, die als einziges in der Lage waren, einen Rogue zu töten. Eine gewöhnliche Waffe reichte da nicht aus. Rogues konnten sich regenerieren.

Umgekehrt galt das leider nicht, denn alle, deren Seelen von Licht erfüllt waren, egal ob Phönixkrieger oder nicht, waren durchaus sterblich.

Schuld fraß sich durch meine Eingeweide. Ich hatte viel zu spät begriffen, dass ich sie alle hätte retten können, hätte ich den Phönixkriegerteil in mir nur viel eher akzeptiert. So aber hatten wir neun Mitglieder der Allianz an die Rogues verloren, mehr als zwei Dutzend waren schwer verletzt und einer … einer war tot.

Mein Vater.

Kraftlos setzte ich mich auf die Stufen vor dem Haupteingang und blickte auf die Stelle, an der Dad sein Leben verloren hatte, brutal niedergestochen mit einem gewöhnlichen Dolch. Nichts deutete mehr darauf hin, dass die hellen Kieselsteine mit seinem Blut getränkt waren.

Seit sich mein Schock über Dads Tod gelegt hatte und ich wieder klaren Verstandes war, fragte ich mich unentwegt, warum die Rogues ihm bei dem Überfall nicht auch das Licht geraubt hatten. So wie meinem Freund Lennox. Und Ryanne. Und noch vier weiteren Phönixkriegern und drei Eingeweihten, die auf dem Anwesen lebten.

Eigentlich waren Rogues grausam und instinktgesteuert, und ihr einziges Ziel bestand darin, ihr nächstes Opfer ausfindig zu machen, ihnen ihr Licht zu stehlen und sie an ihrem eigenen Schicksal teilhaben zu lassen. Aber Dad hatten sie einfach ein Messer in die Brust gerammt.

Mein Magen zog sich abrupt zusammen, und eine Welle der Übelkeit überrollte mich bei dem Gedanken an die entsetzlichen Schmerzen, die er erlitten haben musste. Genau wie der Phönix in meinen Träumen …

»Eden?«

Nur mühsam löste ich den Blick vom Boden und drehte mich zu meiner Freundin um. Tori hatte ihre schulterlangen braunen Haare, die in den Spitzen in ein sattes Blau übergingen, zu einem hohen Zopf zusammengebunden. Aber im Gegensatz zu sonst trug sie keine robuste Phönixkriegerkluft, sondern ein luftiges Kleid mit buttergelben Blümchen. Es passte perfekt zu den sommerlichen Temperaturen, die nun schon seit Wochen in Little Meadows vorherrschten.

»Bist du bereit?«, fragte sie. Sorge spiegelte sich in ihrem Blick, als sie den Kopf schief legte. Die Art, wie sie mich ansah, erinnerte mich an ihren Bruder Kane.

Erneut krampfte sich mein Magen zusammen. Aber das war eine andere Art von Schmerz. Die Art, die man spürte, wenn einem das Herz gebrochen wurde.

Und genau das hatte Kane getan.

Anscheinend hatte das Schicksal befunden, dass der Tod meines Vaters und der Verlust von Lennox noch nicht genug waren. So war es einem dummen Missverständnis mit Lawrence, einem ranghohen Offizier der Phönixallianz, zu verdanken, dass ich erfuhr, auf welch zerstörerische Weise Kane mich hintergangen hatte.

Er hatte gewusst, dass mein Vater verschwunden war, bevor er plötzlich in Little Meadows auftauchte. Aber er hatte während unserer zahlreichen Trainingseinheiten kein einziges Wort darüber verloren. Stattdessen hatte er mir vorgegaukelt, dass er mir helfen wollte und sich ehrlich für mich interessierte. Dabei stimmte das gar nicht. Er hatte mich die ganze Zeit über nur manipuliert, um zu verhindern, dass ich meine Kräfte fand.

Weil er mich beschützen wollte.

Ich schnaubte leise, woraufhin Tori irritiert die Stirn runzelte.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte sie und musterte meine Hände, die plötzlich in gleißend hellem Licht erstrahlten.

Zugegeben, ich hatte zwar meine Kraft gefunden, war allerdings längst noch kein Profi darin, mit ihr umzugehen. Aber ich lernte schnell dazu. Ich ballte die Hände zu Fäusten und drängte den Schmerz in meiner Brust weit weg, bis ich rein gar nichts mehr spürte, abgesehen von wilder Entschlossenheit. Das Licht in meinen Händen flackerte und erlosch schließlich ganz, bevor ich aufstand und meiner Freundin entgegenging.

»Mir geht’s gut«, sagte ich nur. Ihr Bruder mochte mich für schwach und wehrlos halten, aber das war ich nicht. Ich war eine Frau mit einer Mission. »Dann mal los.«

Aufregung und Hoffnung glommen in Toris Augen auf, als wir ins Gebäude traten. Inzwischen waren auch im Foyer alle Spuren des Kampfes beseitigt worden. Das imposante Gemälde, das den Flug des Phönix über einer herrlichen Landschaft zeigte, hatte zum Glück keinen Schaden genommen. Die Kommandozentrale befand sich ganz am Ende des rechten Ganges, doch wir bogen links zu einem der Konferenzräume ab. Meghan und Aaron warteten bereits vor der Tür und schauten uns erwartungsvoll entgegen.

»Da seid ihr ja endlich«, sagte Meghan und machte sich keine Mühe, ihre Ungeduld zu verbergen. Kanes bildschöne Ex-Freundin hatte ihr tiefschwarzes Haar zu einem strengen Knoten auf dem Hinterkopf zusammengebunden. Dunkle Ringe hingen unter ihren Augen und hoben sich deutlich von ihrem braunen Teint ab. Sie trug enge Jeans und ein graues Top, das ihren schlanken, kampferprobten Körper perfekt betonte. Offen gestanden waren wir nie sonderlich warm miteinander geworden. Aber jetzt waren wir Verbündete. Sie nickte in Richtung Tür. »Kann es losgehen?«

Ich atmete tief durch und warf Aaron einen Blick zu, der zweifellos meine Nervosität verriet. Doch er schenkte mir sofort ein beruhigendes Lächeln, das seine blauen Augen zum Leuchten brachte, obwohl auch er mit seinem Kummer rang. Es war offensichtlich, dass er seinen besten Freund vermisste, auch wenn er noch nicht mit mir über die genauen Umstände von Lennox’ Verlust geredet hatte. Er legte mir die Hand auf die Schulter und drückte einmal sanft zu. »Du schaffst das.«

»Natürlich tut sie das«, stimmte Tori ihm zu, straffte die Schultern und öffnete die Tür, ehe wir in den kleinen Konferenzraum traten. Er enthielt nur einen runden Tisch mit acht Stühlen, vier davon waren besetzt.

In der Mitte saß die derzeitige Anführerin der Phönixallianz, Una Doyle, die mir mit ihrem durchdringenden Blick ebenso ungeduldig entgegensah wie Meghan gerade. Auch unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, und sie war so weiß im Gesicht, dass sie einem Rogue Konkurrenz machte. Wahrscheinlich hatte sie seit dem Angriff keine Nacht mehr durchgeschlafen, sondern war ständig auf den Beinen und bellte Anweisungen, um den Schutz der Anlage sicherzustellen.

Una und ich waren nicht oft einer Meinung gewesen, und ihre Methoden, meine Kräfte aus mir rauszukitzeln, waren mehr als fragwürdig gewesen. Aber seit ich meine Lichtgabe gefunden und sogar zur Flucht der Rogues beigetragen hatte, betrachtete sie mich mit einer neuen Art von Respekt. Was nicht hieß, dass unser Verhältnis besonders herzlich war.

»Ihr habt uns warten lassen«, sagte sie anstelle einer Begrüßung und deutete mit einer ruppigen Geste auf die freien Plätze ihr gegenüber.

»Tut uns leid«, erwiderte Tori schnell, wohingegen ich mir eine Bemerkung verkneifen musste, dass sie uns ebenfalls auf dieses Treffen hatte warten lassen. Das wäre ohnehin kein guter Einstieg gewesen, um unser Anliegen vorzutragen.

Rechts neben Una saß Lawrence. Wie üblich lächelte er freundlich, und in seinen haselnussbraunen Augen lag aufrichtige Zuneigung, während ich den Stuhl zurückzog.

Lawrence war als Mentor von Kane und Tori so etwas wie ein Vater für die beiden, ein angesehener Phönixkrieger – und mein Onkel,...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Die Legende des Phönix
Die Legende des Phönix
Die Legende des Phönix
eBook – Die Legende des Phönix
Mitarbeit Cover Design: Katt Phatt
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • Band 1 • Buch • Bücher • Der Schwur der Göttin • Geschenk • Geschenkidee • Jugendbuch • Lesen • Lichtmagie • Liebe • Literatur • Magie • Phönix • Roman • Romantic Fantasy • San Francisco • SPIEGEL-Bestseller • Urban Romantic • USA
ISBN-10 3-473-51208-7 / 3473512087
ISBN-13 978-3-473-51208-9 / 9783473512089
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