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Fantastische Abenteuer 3 (eBook)

Gefährliche Bande
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
320 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-6763-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fantastische Abenteuer 3 -  Michaela Göhr
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Im dritten Teil der Trilogie müssen Timo und Simon sich mit den bösen Streichen einer Schülerbande herumschlagen, kommen einem dunklen Geheimnis auf die Spur und geraten in die Fänge wirklich übler Gesellen.
Timo und Simon sorgen auch an ihrer neuen Schule mit schlauen und fantastischen Ideen für Gerechtigkeit. Damit kommen sie einer erpresserischen Schülerbande in die Quere. Zufällig stößt das Dreamteam auf ein dunkles Geheimnis der Anführerin. Ist sie tatsächlich in eine Serie von Verbrechen verwickelt? Als das Mädchen spurlos verschwindet, geraten die Freunde in einen Strudel aus Macht und Boshaftigkeit, gegen den sie nur gemeinsam bestehen können. Ein spannender Kinderroman für Leseratten ab 10 Jahren. Mit Antolin-Quiz für Klasse 5.

Michaela Göhr wurde in eine lesebegeisterte Familie hineingeboren und wuchs umgeben von Büchern auf. Schon als Kind schrieb sie leidenschaftlich gern eigene Geschichten und lebte ständig in anderen Welten. Heute wohnt sie mit ihrer eigenen kleinen Familie direkt gegenüber von ihrem Elternhaus, arbeitet als Lehrerin, Hausfrau und Mutter, treibt gern Sport und hämmert nebenbei stundenlang wie wild auf der Tastatur ihres PCs herum, um die Geschichten aus ihrem Kopf zu befreien.

Erpressungsversuch und Museumsbesuch

 

Hey, Tim-Sim! Kommt ihr heute Abend auch zu der Party?“

Joels Stimme drang durch den Lärm auf dem Flur, eindeutig an Simon und mich gerichtet.

„Ach, ich weiß nicht ...“, gab ich zögernd zurück. „Bin kein Halloween-Fan. Mit Verkleiden hab ich’s nicht so ...“

Der Junge lachte. „Du musst dich nicht maskieren, Timo. Johanna, Erik und ich sind auch ohne Grusel-Outfit unterwegs. Aber die Fete soll gut sein, hat Sven erzählt. Letztes Jahr gab es ein echt tolles Buffet und einen richtigen DJ, der die Mucke aufgelegt hat. Kommt schon, das wird lustig! Ihr könnt nicht immer nur für euch abhängen. Macht mal was mit!“

„Keine schlechte Idee“, meinte mein Freund fröhlich.

„Hm.“

Seine Begeisterung steckte mich nicht an. Ich stand nicht unbedingt auf Partys mit lauter Musik und wollte den Abend lieber ruhig und gechillt verbringen. Aber da meldete sich schon eine bekannte Stimme in meinem Hinterkopf.

Das ist eine hervorragende Übungsgelegenheit für mich! Von hier aus ist es nicht weit in die Stadt. Wenn wir hingehen, besteht bestimmt mal die Möglichkeit, sich für ein halbes Stündchen abzuseilen.

Ah, das war typisch Simon! Er brauchte ständig Action und erwartete wie selbstverständlich, dass ich mitzog. Ganz gleich, um was es diesmal ging – harmlos war es sicherlich nicht. Ich wusste genau, dass ich ihn auch mit den besten Argumenten der Welt nicht von seinen Verrücktheiten abhalten konnte. Also begleitete ich ihn lieber, um aufzupassen, dass er wenigstens keine allzu großen Dummheiten anstellte.

„Na gut, überredet“, seufzte ich deshalb. „Wann geht’s noch mal los?“

„Halb sieben in der Aula. Das wird cool“, freute sich Joel. „Bis dann!“

Seine schnellen Schritte entfernten sich in Richtung Schulhof. Wir folgten ihm ein wenig langsamer, um ebenfalls noch etwas von der Pause zu haben.

„Du erzählst mir nicht zufällig, was du heute Abend vorhast?“, murmelte ich dabei.

„Später. Ich arbeite noch an den Details. Bis es so weit ist, weißt du alles, versprochen. Ich geb dir nur schon mal das Stichwort Kultur. Klingelt da was?“

„Äh ...“

Bei mir schlug lediglich das Stimmengewirr auf dem Pausenhof zu, das mich wie gewohnt beim Durchschreiten der Tür überfiel. Ich kam auch nicht dazu, näher über die Worte nachzudenken, da mein Freund einen leisen Fluch ausstieß. Die Woge seines Ärgers überrollte mich und machte mir klar, dass es ernst war.

„Diese Idioten!“, knurrte er, zog heftig an meinem Arm und beschleunigte schlagartig seine Schritte. Ich stolperte hinter ihm her, trotz der Warnung überrascht und kam mir – nicht zum ersten Mal – vor wie ein Pudel, der an der Leine mitgeschleift wird.

„Hey, was ... Autsch, mein Zeh! Ah, blöder Mist!“

Leise vor mich hin fluchend humpelte ich hinter meinem Partner her. Wenn er so reagierte, musste es einen ernsten Grund geben, deshalb horchte ich lieber angestrengt, anstatt ihm Vorwürfe zu machen. Normalerweise nahm er nämlich genug Rücksicht auf mich.

„Sorry, aber da drüben hinter den Büschen stehen Andy und Hendrik. Sie haben mal wieder einen Fünftklässler in der Mangel. Ich dachte, wir hätten ihnen das längst abgewöhnt ...“

„Denen ist nicht zu helfen, das solltest du wissen!“, keuchte ich und versuchte, mit ihm Schritt zu halten. „Sie brauchen ständig und immer neu eins auf den Deckel, weil sie die Intelligenz und das Gedächtnis einer Stubenfliege haben.“

„Scheint mir auch so. Offenbar wollen sie mal wieder Schutzgeld erpressen. Leider sind sie trotz aller Blödheit noch schlau genug, außer Sicht zu bleiben. Ha, aber der Kleine wehrt sich!“

„Schafft er es alleine?“

„Gegen die zwei Halbaffen? Machst du Witze? Die sind drei Köpfe größer, außerdem zu zweit. Er hat nicht die Spur einer Chance!“

Ich konzentrierte mich auf meinen Freund, um mitzubekommen, was die älteren Schüler mit dem Jungen anstellten.

„Lasst mich in Ruhe!“, quietschte eine helle Stimme ärgerlich. „Ich sag es Frau Peffer!“

„Wenn du das tust, prügeln wir dich windelweich“, drohte Andy. „Deine Klassenlehrerin kann nicht ewig auf dich aufpassen. Kein Lehrer kann das. Vor uns bist du nur sicher, solange du jeden Montag zwei Euro mitbringst.“

„Ihr seid echt hundsgemein! So viel Taschengeld krieg ich gar nicht ...“

„Tu doch was!“, drängte ich. Wir näherten uns rasch den Stimmen. Inzwischen vernahm ich auch ohne Simon, was gesprochen wurde.

„In Ordnung, sagen wir ein Euro fünfzig. Wir sind ja keine Unmenschen“, warf Hendrik besänftigend ein.

„Hi Andy, mal wieder ein neues Opfer gefunden?“, rief ich laut. „Ihr wollt den Kleinen doch nicht etwa erpressen!“

„Misch dich nicht ein, Blindschleiche“, zischte der Angesprochene zurück. „Und hör auf, so zu brüllen. Dich und deine blonde Klette kriegen wir noch, verlasst euch drauf. Auch wenn ihr die Lieblinge der Pauker seid. Macht ’ne Fliege, bevor wir euch das Grinsen aus dem Gesicht schlagen!“

Ihr wollt uns schlagen? Nie im Leben! So ungeschickt, wie ihr seid, schlagt ihr höchstens lang hin, weil euch die eigenen Füße im Weg sind!“, höhnte Simon.

Fallstrick oder Glatteis?

Die lautlose Frage kam mir gerade recht.

Rutschiger Matsch, gab ich auf demselben Weg zurück.

„Na, wartet!“, knurrte Andy. Gleich darauf hörte ich synchron ausgestoßene Überraschungsschreie und zwei rasch aufeinanderfolgende schmatzende Platschgeräusche, gefolgt von Flüchen, bei denen empfindlichere Gemüter mit den Ohren geschlackert hätten.

„Los, wir verschwinden!“, rief mein Freund. Das brauchte er mir nicht zweimal sagen. Ich befand mich ohnehin schon im Fluchtmodus, denn mehr als eine solche Aktion durfte mein Begleiter sich nicht leisten. Es wäre aufgefallen, wenn wir einfach stehengeblieben wären, um uns totzulachen. Also nahmen wir die Beine in die Hand und rannten. Der Junge, den die beiden Nervensägen drangsaliert hatten, klebte uns an den Hacken. Ich erkannte es am schnellen Atmen schräg hinter mir.

Erst als wir die schützende Masse der Schüler erreichten, die beim Schellen in Richtung Gebäude strömte, passten wir uns an.

„Danke!“, stieß das Beinah-Opfer erleichtert hervor. „Ihr seid Tim-Sim, oder?“

„Wenn du so willst ... Ich bin Timo und mein Seh-Assistent hier heißt Simon“, gab ich trocken zurück.

Seh-Assistent? Seit wann denn das?

Na, genau das machst du doch, konterte ich gedanklich, du hilfst mir beim Sehen!

„Ist ja toll, dass ich euch kennenlerne! Ich bin Jannik, hab schon so viel von euch gehört. Mein Freund Erik hat mir tausend Storys und Gerüchte erzählt. Irgendwas scheint echt dran zu sein. Ihr wart sooo mutig gerade! Woher wusstet ihr, dass sie ausrutschen? Da war doch gar nichts! Oder hab ich was an den Augen?“

Simon lachte. „Reiner Zufall. Wahrscheinlich haben wir sie bloß wütend genug gemacht. Ich glaub nicht, dass du plötzlich eine Brille brauchst. Aber sag nichts gegen Leute, die was an den Augen haben, sonst wird mein Freund sauer.“

„Oh, entschuldige!“, rief der Junge erschrocken. „Ich wollte nicht ...“

„Ist schon in Ordnung“, beruhigte ich ihn. „Ich bin zwar blind, aber nicht aus Zucker. Freut mich, dich kennenzulernen, Jannik. Sag Bescheid, wenn diese Unholde dich noch mal belästigen. Sie gehören zu Jennys Bande. Bei uns haben die lästigen Pestbeulen es auch schon versucht, aber wir haben sie abblitzen lassen. Also wenn du Hilfe brauchst ... Du findest uns in der 6b, erster Stock, dritte Tür.“

Es war ein schönes Gefühl, einem Mitschüler zu helfen und es gleichzeitig diesen furchtbaren Chaoten aus der achten Klasse zu zeigen.

„Ich hoffe bloß, dass sie nicht eines Tages rauskriegen, wer hinter ihrem Pech steckt“, bemerkte ich auf dem Weg ins Klassenzimmer. „Immerhin läuft ständig was bei ihnen schief, wenn wir zwei in der Nähe sind.“

„Ach was, niemand hier weiß etwas über meine besondere Vorstellungskraft. Außer dir natürlich. Aber du würdest es keinem sagen, weil du mein bester Freund bist. Selbst wenn sie was merken – diese Hohlköpfe hätten noch viel schlimmere Sachen verdient. So, wie die mit den jüngeren Schülern umgehen. Immer müssen sie Ärger machen, irgendwen erpressen oder verprügeln. Wir haben sie ja bisher nur nicht verpfiffen, weil wir die Fragerei durch die Lehrer und die Polizei vermeiden wollten. Aber wenn das so weitergeht ...“

„Sei froh, dass wir für sie nicht mehr sind als Fliegendreck unterm Schuh und sie sich nur mit uns abgeben, um ihr Taschengeld aufzubessern.“

Der Unterricht begann und verdrängte sämtliche Gedanken an erpresserische Idioten sowie actiongeladene Unternehmungen, getarnt als Halloweenparty-Besuch.

 

„Möchtest du es dir nicht noch mal überlegen? Ich hab ein mieses Gefühl.“

Wie immer bei derartigen Aktionen rumorte mein Magen nervös. Dabei hatten wir es problemlos geschafft, uns von der albernen Fete abzusetzen. Aber seit wir hinter der niedrigen Mauer hockten und Simon sich auf das Gebäude schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite konzentrierte, wurde mir zunehmend unbehaglich.

„Blödsinn! Das hier ist auch nicht schlimmer als die Sache mit dem Chemieraum. Lass mich jetzt bitte nicht im Stich, Timo!“

Die gewisperte Antwort klang flehend. Oder vielleicht existierte sie nur in meinem Kopf. So genau konnte ich das nicht sagen.

Im...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2023
Reihe/Serie Fantastische Abenteuer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte Besonderheiten • Blindheit • Fantasie • Fantasy • Freundschaft • gedankenlesen • Humor • Inklusion • Jugendbuch • Kinderbuch • Spannung • Urban Fantasy • Vorstellungskraft • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7546-6763-7 / 3754667637
ISBN-13 978-3-7546-6763-7 / 9783754667637
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