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Das magische Schulschiff (Band 1) - Verbündete des Meeres (eBook)

Sei dabei, wenn das magische Schulschiff in See sticht! - Das Kinderbuch-Highlight ab 8 Jahren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-1926-7 (ISBN)
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Als Marie eine geheimnisvolle Flaschenpost erhält, steht ihre Welt Kopf: Sie ist auserwählt, an Bord der 'Wellenkron' zu kommen, denn sie hat wassermagische Fähigkeiten! Auf dem Schulschiff sehen nicht nur Sturmkunde und Korallenpflege auf dem Stundenplan - Marie und ihre neuen Freund*innen lernen vor allem, ihre Meeresmagie zu kontrollieren. Und schon bald müssen sie sich auch gegen dunkle Mächte behaupten, die auf den Weiten des Ozeans ihr Unwesen treiben.

Anna Lisa Kiesel, geboren 1989 in Graz, hat bereits vor der Schule mit dem Lesen und Schreiben angefangen und seitdem die Füllfeder kaum mehr aus der Hand gelegt. Das Germanistikstudium, das sie im Alter von 15 Jahren begann, ließ sie schnell wieder bleiben, machte stattdessen eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete schließlich als freie Werbetexterin. Mittlerweile hat sie sich ganz den Kinder- und Jugendbüchern verschrieben und wird von ihrer Tochter und ihrem Sohn laufend zu neuen Geschichten inspiriert.

Anna Lisa Kiesel, geboren 1989 in Graz, hat bereits vor der Schule mit dem Lesen und Schreiben angefangen und seitdem die Füllfeder kaum mehr aus der Hand gelegt. Das Germanistikstudium, das sie im Alter von 15 Jahren begann, ließ sie schnell wieder bleiben, machte stattdessen eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete schließlich als freie Werbetexterin. Mittlerweile hat sie sich ganz den Kinder- und Jugendbüchern verschrieben und wird von ihrer Tochter und ihrem Sohn laufend zu neuen Geschichten inspiriert.

Die Wut der Wellen

Spiegelglatt lag der See vor ihnen. Die Sonnenstrahlen funkelten wie tanzende Edelsteine auf der Wasseroberfläche und machten den Tag damit noch heller, als er ohnehin schon war. Marie kniff die Augen geblendet zusammen und beobachtete ein paar Kinder, die lachend ins Wasser liefen.

„Bekommst du da nicht auch Lust zu schwimmen?“, fragte Helena.

Marie schüttelte den Kopf.

„Möchtest du nicht wenigstens das neue Paddelboard mit uns ausprobieren?“, hakte Linda nach. „Da kann nichts passieren, versprochen!“

Marie antwortete nicht. Sie wollte nicht schon wieder erklären, warum ihr allein der Anblick des Wassers die Kehle zuschnürte.

„Guckt mal! Dort drüben ist noch ein Platz frei“, sagte sie stattdessen und zeigte auf einen alten Baum, dessen weit ausladende Äste einen Schatten auf die Wiese warfen.

„Den schnappen wir uns“, jubelte Linda und lief los.

Während sich ihre beiden Freundinnen gleich daranmachten, das Paddelboard aufzupumpen, breitete Marie ihr Handtuch aus.

„Langweilst du dich denn nicht so ganz allein?“, sorgte sich Linda.

„Ach was! Ich gucke euch zu und lese mein Buch, und wenn ihr zurückkommt, essen wir Pommes und Eis.“

Diese Idee gefiel auch den anderen. Gemeinsam trugen die drei Mädchen das Paddelboard zum Ufer und setzten es auf der Wasseroberfläche ab. Es schwankte und wackelte, als Linda und Helena daraufkletterten. Marie schüttelte verständnislos den Kopf, aber Linda kicherte vor Vergnügen. „Ich glaube, ich bleibe erst mal sitzen, sonst werde ich gleich nass.“

„Ich auch. Im Stehen zu paddeln ist was für Profis“, stimmte Helena ihr zu.

„Schubst du uns an?“ Linda blickte Marie erwartungsvoll an.

Zögerlich schlüpfte Marie aus ihren Sandalen und sah auf das grünliche Wasser, das sich über den Steinchen am Ufer sanft kräuselte. Das Board war bestimmt schon einen Meter von ihr weggetrieben und sie würde fast bis zu den Knien im Wasser stehen müssen, um es zu erreichen. Sie zögerte. Es war, als hielte sie eine unsichtbare Kraft zurück. Eine Kraft, die sie vor der Unberechenbarkeit dieses Elements beschützen wollte. Marie holte tief Luft. Sie setzte den ersten Fuß ins Wasser. Angenehm kühl fühlte es sich auf ihrer von der Sonne erhitzten Haut an. Trotzdem schossen Marie unweigerlich die Bilder von früher durch den Kopf, als sie mit Mama und Papa am Meer Urlaub gemacht hatte. An jenem verhängnisvollen Tag war es auch so heiß gewesen. Zögerlich machte Marie einen weiteren Schritt in den See hinein. Damals war Marie voller Wut ins Wasser gelaufen, weil Mama ihr kein zweites Eis gekauft hatte. Sie hatte sich das bohrende Gefühl in ihrem Herzen fortwaschen wollen, doch da war plötzlich diese Welle aufgetaucht. Wie aus dem Nichts war sie herangerollt, war über ihr zusammengebrochen und hatte sie mit sich gerissen. Marie konnte sich an Papas entsetzten Schrei erinnern und an das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wo oben und wo unten ist. Das Wasser hatte sie erfasst, sie umhergeschleudert und tiefer und tiefer nach unten gedrückt, bis sie den sandigen Meeresgrund gespürt hatte. Bei dieser Erinnerung lief ihr noch heute ein eisiger Schauer über den Rücken. Wäre Papa nicht gekommen und hätte sie aus dem Wasser gezogen – wer weiß, was dann passiert wäre … Seitdem war Marie nie wieder geschwommen. Nicht einmal in die Badewanne legte sie sich, weil sie schwören konnte, dass das Wasser sie nicht mochte. Wann auch immer Marie es nur berührte, schien es wütend zu werden.

„Kommst du?“, fragte Helena ungeduldig.

Marie blinzelte und rückte die verrutschte Brille auf ihrer Nase zurecht. Vorsichtig ging sie ein Stück weiter und beobachtete die Wasseroberfläche dabei haargenau. Nicht die kleinste Regung durfte ihr entgehen, schließlich wollte sie nie wieder so etwas erleben wie damals im Meer.

Endlich bekam Marie das Paddelboard zu fassen. Sie wollte ihm gerade einen kräftigen Schubs geben, da spürte sie eine starke Strömung um ihre Beine streichen. Marie erschrak und breitete die Arme weit aus, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Es kam ihr vor, als sei das Wasser um sie herum zum Leben erwacht und wollte sie umreißen, aber stattdessen erfasste der Sog das Paddelboard und trug es schwungvoll hinaus auf den See.

Linda quietschte vor Vergnügen. „Los geht’s!“

„Wahnsinn, Marie! Du bist ja irre stark!“, rief Helena.

Marie aber wunderte sich: Sie hatte das Paddelboard nicht einmal berührt! Hastig ballte sie die Hände zu Fäusten, um das aufgeregte Zittern ihrer Finger vor sich selbst zu verbergen. Irgendetwas stimmte hier nicht! Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie geglaubt, das Wasser sei verhext. Hektisch sah Marie sich um, aber niemand außer ihr schien die Strömung bemerkt zu haben.

„Nichts wie raus aus dem Wasser“, dachte sie und war mit zwei Sätzen wieder am Ufer. Trotz der sommerlichen Hitze wurde ihr auf einmal ganz kalt und sie spürte, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufrichteten. Wie angewurzelt stand sie da und wartete darauf, dass etwas Furchtbares geschah. Irgendetwas, womit kein Mensch rechnen würde.

„Huhu, Mariiieee!“, tönte stattdessen ein fröhlicher Ruf aus der Ferne und riss sie aus ihren Gedanken.

Marie winkte ihren Freundinnen zu.

„Alles nur ein Zufall“, murmelte sie vor sich hin und setzte sich endlich in den Schatten des Baums, um ihr Buch zu lesen. Sie war so vertieft in die Geschichte, dass sie alles andere um sich herum beinahe völlig vergaß. Das Lachen und Johlen der spielenden Kinder unten am See schien wie aus einer anderen Welt zu kommen. Plötzlich drang ihr jedoch ein Geräusch ans Ohr, das ihre Aufmerksamkeit sofort auf sich zog: Ein spitzer Schrei schallte über das Wasser. So durchdringend und angsterfüllt, dass Marie ihren Blick beunruhigt über den See gleiten ließ. Sie entdeckte Linda und Helena – aber irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein. Zwei Jungs schwammen neben dem Paddelboard und rüttelten so wild daran, dass ihre Freundinnen fast den Halt verloren.

„Stopp!“, hörte Marie Linda rufen.

In diesem Moment glitt Helena das Paddel aus den Händen. Sofort schnappten die Jungs danach und stießen einen siegessicheren Jubel aus.

„Hört auf, das ist unser Board!“, schrie Helena und versuchte, nach den beiden Angreifern zu schlagen. Da versetzte einer der Jungs dem Board einen solch gewaltigen Tritt, dass es zur Seite kippte. Linda und Helena rutschten ab und fielen hilflos ins Wasser. Wütend lief Marie zum Ufer. Sie wollte ihren Freundinnen helfen, aber sie waren zu weit weg.

„Ihr gemeinen Idioten!“, brüllte Marie, so laut sie konnte.

Es war ihr völlig egal, dass alle Leute sich nach ihr umdrehten und sie verwundert anschauten. Doch die beiden Jungs ließen sich nicht beirren. Geschickt kletterten sie auf das Board und setzten es mit ein paar kräftigen Paddelschlägen in Bewegung. Linda und Helena schwammen ihnen hinterher, konnten aber unmöglich mithalten. Schon nach ein paar Metern mussten sie einsehen, dass die Verfolgung sinnlos war. Prustend drehten sie um und schwammen zurück in Richtung Ufer.

Marie war fassungslos. Irgendjemand musste doch etwas tun! Aber niemand schien sich für die beiden verzweifelten Mädchen zu interessieren. Die Badegäste waren viel zu sehr damit beschäftigt zu schwimmen, Eis zu schlecken und bunte Gummitiere aufzupusten. Marie kam sich so hilflos vor! Ohne weiter nachzudenken, hob sie einen Stein auf und brüllte aus Leibeskräften: „Das werdet ihr bereuen!“ Sie schleuderte den Stein, so weit es ihre Kräfte zuließen. Nur wenige Meter vom Ufer entfernt, plumpste er ins Wasser. Die Jungs, die sich zu Marie umgedreht hatten, brachen in schallendes Gelächter aus.

„Das war wohl nichts, Brillenschlange!“, rief der eine.

Marie presste zornig die Lippen aufeinander. Sie hasste es, wenn jemand sie so nannte, denn sie mochte ihre Brille. Die Gläser waren zwar sehr dick, aber ohne sie konnte Marie kaum etwas erkennen und deshalb war diese Brille das Wertvollste, das sie besaß. Vor Wut über die zwei Fieslinge und die Ungerechtigkeit hätte sie heulen können. In diesem Moment begann das Wasser an jener Stelle, an der gerade der Stein hineingefallen war, zu brodeln. Die aufsteigenden Luftblasen waren erst winzig klein, wurden aber immer größer. Marie starrte auf das blubbernde Wasser und wich einen Schritt zurück. Nach wenigen Augenblicken formte sich aus den vielen Blasen eine kleine Welle, die sich in Bewegung setzte. Je weiter sie lief, desto höher wurde sie. Ungläubig riss Marie die Augen auf. Hatte der Stein das Wasser etwa zum Leben erweckt? Zielsicher steuerte die Welle auf das Paddelboard zu. Mit jedem Meter, den sie sich den Jungs näherte, wurde sie schneller. Erst jetzt bemerkten die beiden die anrollende Gefahr und beschleunigten ihre Paddelschläge. Die Welle ließ sich davon allerdings nicht beirren und wurde ebenfalls schneller. Im nächsten Augenblick passierte es: Mit voller Wucht erfasste die Welle das Paddelboard und riss es senkrecht in die Höhe. Der Anblick erinnerte Marie an ein bockiges Pferd, das seinen Reiter abwirft, und wäre sie nicht so gefesselt von diesem Geschehen gewesen, hätte sie laut aufgelacht. Die Jungs, deren Köpfe wieder aus dem Wasser auftauchten, schwammen fluchend zu dem Board. Doch gerade als sie danach greifen wollten, machte die Welle urplötzlich kehrt. Marie traute ihren Augen nicht. „Das gibt’s nicht!“

Das Wasser klatschte den zwei Jungs wie eine schallende Ohrfeige ins Gesicht und spülte das Paddelboard zu Linda und Helena. Die nutzten die Gelegenheit und robbten blitzschnell auf das Board. Verdutzt sahen die Jungs...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2023
Reihe/Serie Das magische Schulschiff
Das magische Schulschiff
Illustrationen Leonie Daub
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuergeschichten für Kinder ab 8 Jahren • Bücher für Grundschulkinder zum Selberlesen • Erstleser Leseanfänger Grundschulkinder • Geschichten zum Selberlesen für Kinder ab 8 Jahren • Kinderbücher mit Illustrationen • Kinderbücher wie Die Schule der magischen Tiere • Kinderbücher wie Die Schule für Tag und Nachtmagie • Kinderbücher wie School of Talents • Kinderbücher wie Seawalkers • Kinderbuch Meer See Wasser Schiff • Kinderbuch über Schule Magie Ozean • Lustiges Kinderbuch ab 8 Jahren • Magische Bücher für Kinder ab 8 Jahren • Schullektüre eBook
ISBN-10 3-7320-1926-8 / 3732019268
ISBN-13 978-3-7320-1926-7 / 9783732019267
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