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Dangerzone - Bedrohung aus der Tiefe (eBook)

Spannung und Abenteuer für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0486-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dangerzone - Bedrohung aus der Tiefe -  Andreas Schlüter
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Gefährliche Schatzsuche am Great Barrier Reef Marcel und Julia begleiten ihren Vater, einen erfolgreichen Tierfotografen, auf einen Tauchtrip in die faszinierende Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs. Als Marcel zwischen den Korallen eine verwitterte Münze entdeckt, sind die Geschwister elektrisiert: Stammt die Münze etwa aus dem Schatz der gesunkenen Endeavour von James Cook? Und das ist erst der Beginn eines großen Abenteuers: Auf der Suche nach dem Schatz landen Julia und Marcel auf einer einsamen Insel, werden von einem australischen Wirbelsturm überrascht und sind plötzlich umzingelt von Haien! Gefährliche Orte, tödliche Tiere, fiese Verbrecher  -  auch im zweiten Band der Action- und Abenteuerserie von Andreas Schlüter geht es zur Sache! Mit illustrierten Sachbuchseiten inkl. Survival-Tipps. Alle Bände der Serie: Band 1: Dangerzone - Gefährliche Wüste Band 2: Dangerzone - Bedrohung aus der Tiefe Band 3: Dangerzone - Flucht aus der Todeshöhle, erscheint im Herbst 2023 Serie bei Antolin gelistet

Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman »Level 4 - Die Stadt der Kinder« einen fulminanten Erfolg. Seit dreißig Jahren ist er als Autor tätig.

Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman »Level 4 – Die Stadt der Kinder« einen fulminanten Erfolg. Seit dreißig Jahren ist er als Autor tätig.

Kapitel 1 Im Paradies


Marcel stand knietief im Wasser und schaute übers Meer. Ob nicht vielleicht doch ein Hai in der Nähe zu sehen war? Andererseits hatten ihm seine Eltern versichert, dass an dieser Stelle höchst selten welche auftauchten. Doch Marcel war skeptisch. Seiner Meinung nach konnte niemand mit Sicherheit sagen, wo sich diese gefährlichen Raubfische herumtrieben. Aber zumindest an diesem Vormittag behielten seine Eltern wohl recht. Soweit er es erkennen konnte, schwamm hier wirklich kein Hai herum.

Er ging in die Knie und prüfte noch einmal, ob das Glas seiner Taucherbrille auch nicht beschlagen war, indem er sie knapp unter die Wasseroberfläche drückte und nun wie durch ein Fenster ohne Verzerrungen auf den Grund des kristallklaren Wassers schauen konnte.

»Ich bin so froh, dass wir aus Alice Springs weg sind!«, rief er seiner Zwillingschwester Julia zu, die sich nur wenige Meter entfernt die Halterung des Schnorchels durch das Kopfband ihrer Taucherbrille schob.

»Ich auch«, antwortete sie und hockte sich ins Wasser, um sich die Schwimmflossen über die Füße zu ziehen. »Ein lebensgefährliches Abenteuer genügt mir. Das muss ich wirklich nicht noch mal haben.«

»Nein!«, stimmte Marcel ihr lachend zu. Er befestigte ebenfalls den Schnorchel an der Taucherbrille und streifte sich seine Flossen über. Dabei ließ er noch einmal kurz den Blick über den weiten weißen, feinsandigen Strand schweifen, an dessen Rand der Regenwald begann.

»Im Vergleich zur Wüste ist das hier das reinste Paradies!«

»Nicht nur im Vergleich dazu«, konterte Julia. »Wie sollte das Paradies denn sonst aussehen?«

Marcel blickte übers Meer.

»Na ja, etwas weniger giftige und gefährliche Tiere wären gut. Aber du hast schon recht. Hier ist es wirklich paradiesisch.«

Seit einer Woche bewohnten sie zwei der kleinen Ferienhütten in Strandnähe. Die Behausungen waren nicht sonderlich luxuriös, aber so preiswert, dass ihre Eltern sie gleich für einen ganzen Monat gemietet hatten; eine für sich und eine eigene Hütte für Marcel und Julia. Bezahlen mussten sie ohnehin nur eine, weil ihr Vater beruflich hier war und seine Reisekosten vom Auftraggeber übernommen wurden. Nur die Zusatzkosten mussten aus eigener Tasche beglichen werden. Ihr Vater Gunnar hatte als Tierfotograf einen großen Auftrag: die Fotos für einen Bildband über Australiens Fauna. Wegen der riesigen Entfernungen zwischen den verschiedenen Regionen Australiens und dem großen Aufwand, den man für gute Fotos treiben musste, würde er für den Auftrag vermutlich ein ganzes Jahr benötigen. Deshalb hatte er seine Familie mitgenommen. Julia und Marcel wurden in dieser Zeit von ihrer Mutter Maria unterrichtet, die darüber hinaus in den Städten immer wieder als Lehrerin arbeitete und somit auch während der langen Reise Geld verdiente.

Jetzt waren sie also hier in der berühmten Cape Tribulation – zu deutsch: Bucht der Tränen – und freuten sich auf die Tauchausflüge, die sie mit ihrer Mutter in den nächsten Tagen unternehmen wollten.

»Bereit?«, fragte Marcel seine Schwester und zog die Taucherbrille über Nase und Augen.

»Ja!«, antwortete Julia. Sie formte mit Daumen und Zeigefinger das Taucherzeichen für »Alles okay«. Und fragte erstaunt: »Hast du deine Kamera nicht dabei?«

»Nö! Ich schaue mich erst mal so um. Fotos machen kann ich in den nächsten Tagen immer noch.« Er schob sich das Mundstück zwischen die Lippen, atmete ein paarmal probehalber ein und aus und prüfte mit der rechten Hand den korrekten Sitz des Schnorchels. Dann glitt er bäuchlings ins Wasser, tauchte mit dem Gesicht unter, legte die Arme eng an seinen Körper und bewegte sich mit Hilfe der Flossen in ruhigen Bewegungen fort. Sofort überkam ihn das wohlige Gefühl, das er vom Schnorcheln kannte. Es fühlte sich überhaupt nicht mehr wie Schwimmen an, sondern als würde er über die Felsen unter Wasser hinwegfliegen.

Die Leidenschaft fürs Fotografieren hatten die beiden Kinder von ihrem Vater, Julia zugegebenermaßen viel mehr als Marcel. Der beobachtete zwar auch gern Wildtiere, aber lieber aus sicherer Entfernung. Außerdem fehlte ihm meist die Geduld, in einem Versteck stunden- oder manchmal gar tagelang auszuharren, um auf den richtigen Moment für das perfekte Foto zu warten. Manchmal war es sogar schwierig, das gewünschte Tier überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Dann war vom optimalen Auslösezeitpunkt noch überhaupt keine Rede. Und exakt in dem Moment, in dem sich das Tier endlich blicken ließ, stimmte vielleicht gerade das Licht nicht, oder das Wetter war schlecht, oder etwas stand im Weg, oder es wurde zu gefährlich, oder, oder, oder. Marcel hatte daran keinen Spaß. Deshalb war er sich sicher: Er würde später auf keinen Fall den Beruf seines Vaters ergreifen. Aber ihn gemeinsam mit seiner Schwester zu begleiten und seltene oder auch bizarre oder lustig aussehende Tiere zu beobachten, das gefiel ihm recht gut. So wie jetzt, als er schwerelos über einem Korallenriff schwebte.

 

Wow! Was für Farben!

Natürlich hatten Marcel und Julia sich vorher zahlreiche Videos über Korallenriffe und speziell übers Great Barrier Reef angesehen. Die Aufnahmen waren spektakulär gewesen. Aber selbst über dem Riff zu schnorcheln, das war noch mal ein gänzlich anderes Erlebnis. Auch wenn Marcel viele Tiere, die im Video vorgekommen waren, nicht sofort sah. So viele knallbunte Fische zogen, teils einzeln, teils in dichten Schwärmen, an ihm vorbei. Dazu die schier endlosen Korallen, die im gebrochenen Sonnenlicht ebenfalls in vielen Farben erstrahlten.

Er schaute zu seiner Schwester, die einige Meter entfernt ihr erstes Fotoobjekt gefunden hatte. Über einer Felsspalte schwamm ein etwa dreißig Zentimeter großer Lionfish, der im Deutschen den Namen Feuerfisch trug. Mit seinem bunt gestreiften Körper und den in alle Richtungen abstehenden stachelähnlichen »Hartstrahlen« bildete er ein perfektes Motiv. Aber seine Schwester musste sich vorsehen, denn der Fisch war giftig. Er trug sein Gift sowohl in den Hartstrahlen der ersten Rückenflosse als auch an der Schwanzflosse und in den Bauchflossen – also quasi rundherum. Zwar nutzte er es nicht zur Jagd, sondern nur zur Verteidigung, aber Julia sollte ihm besser nicht zu nah kommen. Das Gift war für Menschen nicht tödlich, aber es konnte sehr schmerzhafte Muskelzuckungen auslösen. Das hatte Marcel gelesen. Jetzt erinnerte er sich, dass er nie mit seiner Schwester darüber gesprochen hatte. Ob sie über den Feuerfisch ebenfalls Bescheid wusste? Oder fand sie ihn einfach nur schön und fotografierte ihn viel zu unbedarft und unvorsichtig? Für seinen Geschmack war sie bereits viel zu dicht an ihn herangeschwommen. Da sie im Moment nur das Display ihrer Unterwasserkamera im Blick hatte, bemerkte sie vielleicht nicht einmal, wie gefährlich nah sie dem Fisch schon gekommen war.

Marcel entschied sich, seine Schwester zu warnen. Hoffentlich kam er nicht zu spät, immerhin war sie einige Meter von ihm entfernt. Er begann, mit starken Flossenschlägen in ihre Richtung zu paddeln.

In dem Augenblick spürte er, dass ihm irgendetwas folgte.

Er schaute sich um und erschrak.

Direkt hinter ihm schwamm ein gigantischer Fisch! Bestimmt zweieinhalb Meter lang und sehr breit, mit großen dunkelbraunen Flecken und einem riesigen hässlichen Maul: ein Riesenzackenbarsch. Auch von diesem Unterwassermonster hatte Marcel gelesen. Er erinnerte sich an das, was bei Wikipedia stand: Angriffe auf Sporttaucher und auf größere Haie konnten mehrfach beobachtet werden.

Marcel spürte Panik aufkommen. Wieso folgte der verdammte Fisch ihm? Welche Chance hatte er überhaupt gegen einen Monsterfisch, der sogar Haie vertilgte?

Obwohl er wusste, dass man in solchen Situationen Ruhe bewahren sollte und beim Tauchen nichts gefährlicher war, als panisch zu werden, paddelte Marcel nun noch wilder, um schneller voranzukommen. Vor sich sah er seine Schwester, die sich von dem Feuerfisch entfernt hatte und ihren Bruder mit der Kamera ins Visier nahm.

Am liebsten hätte Marcel ihr zugerufen: Was soll das? Fotografier mich nicht, hilf mir lieber! Aber das ging unter Wasser natürlich nicht.

Julia machte einige Aufnahmen und hielt ihrem Bruder den hochgereckten Daumen entgegen.

War sie wahnsinnig geworden? Er flüchtete vor einem zweieinhalb Meter großen Raubfisch, und seiner Schwester fiel nichts Besseres ein, als ihn dabei abzulichten?

Allerdings sah er den Riesenzackenbarsch jetzt plötzlich neben sich. Der Fisch hatte ihn eingeholt – drehte nun aber ab!

Marcel hatte genug. Er stoppte, hob den Kopf aus dem Wasser und spuckte das Mundstück seines Schnorchels aus. Seine Schwester würde sicher auch bald auftauchen. Gleichzeitig spähte er von oben, ob der Monsterfisch womöglich zurückkehrte.

Julia näherte sich ihrem Bruder, behielt den Kopf aber unter Wasser. Soweit Marcel sehen konnte, war sie immer noch am Fotografieren.

»JULIA!«, brüllte er.

Endlich tauchte sie auf.

»Was ist los? Hast du einen Krampf im Bein?«

»Nein«, antwortete Marcel. »Aber fast einen Monsterfisch am Hals! Wieso hast du mir nicht geholfen?«

»Wobei?«, fragte Julia allen Ernstes.

Marcel erklärte ihr, dass der Riesenfisch ihn gejagt habe.

»Riesenzackenbarsche jagen nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass sie einen verfolgen«, erwiderte seine Schwester.

Das wusste Marcel eigentlich auch. Theoretisch. Praktisch jedoch war der Fisch ihm gefolgt.

»Der war nur neugierig!«, behauptete...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2023
Reihe/Serie Dangerzone
Dangerzone
Zusatzinfo 16 s/w Abbildungen
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer Abenteuerserie • action • Australien • Bücher für Jungs ab 10 • Fotografie Fotografieren Tierfotografie • Gefahr gefährliche Tiere • Great Barrier Reef • Insel • James Cook Endeavor • Kinderbuch ab 10 • Korallen • Level • Level 4 • Schatzsuche • Spannung • Survival • Überleben
ISBN-10 3-7336-0486-5 / 3733604865
ISBN-13 978-3-7336-0486-8 / 9783733604868
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