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Emmi in Korea 5 - Weihnachten mit Pferdefuß (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022
via tolino media (Verlag)
978-3-7546-6033-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Emmi in Korea 5 - Weihnachten mit Pferdefuß - Stephanie Auten
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Zwischen Kimchi und K-Pop: 'Emmi in Korea' - Über das Leben einer deutschen Schülerin im fernen Asien

Der Countdown läuft: In wenigen Wochen ist Heiligabend und an der Deutschen Schule in Seoul weihnachtet es schon sehr - der beliebte Weihnachtsmarkt, den die Schule jedes Jahr veranstaltet, steht vor der Tür.
Und danach wird Emmi mit ihrer Familie endlich Deutschland besuchen, das erste Mal seit ihrem Umzug nach Südkorea. Fuchs, Emmis neuer flauschiger Freund, soll natürlich mitkommen! Alles könnte so schön sein! Doch plötzlich taucht ein Problem nach dem anderen auf und die Reise steht mehr als einmal auf der Kippe...
Und zuhause in Deutschland? Dort warten nicht nur Emmis Opa und ihre besten Freunde Timo und Sina, sondern leider auch die Neue - Melanie.
Sinas neue Freundin will Emmi unbedingt kennenlernen, doch die hat darauf überhaupt keine Lust. Wenn da nicht Ärger vorprogrammiert ist!

Teil 5 der etwas anderen Buchreihe 'Emmi in Korea' über große Veränderungen, Freundschaft, Eltern und natürlich... Liebe!

Insgesamt 6 Bände sind als E-Book erhältlich:

Band 1: Emmi in Korea - Urlaub mit Folgen
Band 2: Emmi in Korea - Umzug mit Hindernissen
Band 3: Emmi in Korea - Schulstart mit Herzklopfen
Band 4: Emmi in Korea - Herbstferien mit Nervenkitzel
Band 5: Emmi in Korea - Weihnachtszeit mit Pferdefuß
Band 6: Emmi in Korea - Neujahr auf Koreanisch



<p>Ich wurde 1983 geboren und habe Anglistik und Mittelalterliche Geschichte studiert. Ich lebe in Berlin und Leipzig, von 2017-2019 aber auch in Seoul, Südkorea.<br> Natürlich hat Seoul mich zu meiner 6-teiligen Buchreihe "Emmi in Korea" über das Leben einer deutschen Schülerin im Ausland inspiriert.<br> Außerdem findet ihr das Deutschlern-E-Book "Nino liebt Jörg: Not just another German short story book for intermediate readers" unter dem Namen Stephanie Auten et al. auf dieser Website.<br>

Ich wurde 1983 geboren und habe Englisch und Geschichte studiert. Nach über acht Jahren in Berlin haben mein Freund und ich das große Abenteuer Leben im Ausland gewagt: Von April 2017 an war Seoul, Südkorea, über zwei Jahre lang meine neue, aufregende Heimat. Mittlerweile bin ich zurück in Deutschland, aber die Geschichte um Emmi ist noch lang nicht zu Ende erzählt! Ihr findet mich sowie Stories, Pics und Updates zu meinen Büchern auf Instagram unter dem Namen emmiinkorea.

Kapitel 1 – November in Seoul


Milk tea, Taro, Brown sugar, Matcha, Wassermelone, Grapefruit, nicht zu vergessen die allgegenwärtige rote Bohne – und das sind nur ein paar von mindestens zwanzig verschiedenen Sorten! Wie soll man sich da nur jemals entscheiden können? Seit Minuten steht Emmi in dem kleinen Laden und starrt ratlos auf die große Menükarte, die oben hinter der Theke angebracht ist. Zum Glück stehen neben den koreanischen Bezeichnungen ganz klein auch die englischen, sonst würde Emmi nicht seit drei, sondern dreißig Minuten hier in diesem Bubble-Tea-Laden stehen. Nur das Wort cha für Tee erkennt sie auf Anhieb, den Rest müsste sie erst mühsam aus dem koreanischen Alphabet entziffern.

»Bist du bald fertig?«, fragt Jeon-Kyeong prompt. Sie hat längst für sich und Anne bestellt, die draußen wartet, zusammen mit Fuchs, der just in diesem Moment bellt. »Siehst du?! Fuchs hat auch keine Lust mehr, auf dich zu warten.«

»Jajaja«, sagt Emmi unwirsch, schließt die Augen und kreist mit ihrem Zeigefinger in der Luft. »Purple Sweet Potato Milk Tea«, liest sie Jeon-Kyeong die Stelle vor, an der ihr Finger stehengeblieben ist.

»Süßkartoffel? Dein Ernst?« Jeon-Kyeong schaut sie schief von der Seite an, zuckt dann aber mit den Schultern. »Mit oder ohne Bubbeln?«

»Mit natürlich!«

»Wie viel Eis, wie viel Zucker?«

Auch das noch! Emmi hat das Gefühl, bei einer einzigen Bubble-Tea-Bestellung so viele Entscheidungen treffen zu müssen, wie sonst den ganzen Tag nicht. »Wenig Eis, 50 Prozent Zucker«, sagt sie schließlich.

»Na endlich!« Jeon-Kyeong ordert Emmis Bestellung umgehend auf Koreanisch.

Natürlich könnte Emmi auch selbst bestellen, aber Jeon-Kyeong scheint es wie immer eilig zu haben und dann übernimmt sie solche Dinge oft lieber selbst. Emmi ist es recht, auch wenn ihr klar ist, dass sie so ihr Koreanisch nicht gerade verbessert. Trotzdem: Sich überhaupt für einen Bubble-Tea-Geschmack zu entscheiden, war schwer genug, denn im Gegensatz zu Jeon-Kyeong und Anne macht Emmi es sich nicht so einfach und nimmt immer haargenau dieselbe Kombination. Stattdessen versucht sie jedes Mal, einen neuen Bubble-Tea-Geschmack zu probieren, auch wenn er noch so abgedreht klingt.

»Hast du meinen ohne bestellt?«, fragt Anne sofort, als Jeon-Kyeong und Emmi mit drei Bechern aus dem Laden kommen. Fuchs wedelt so freudig mit dem Schwanz, als wären die beiden stundenlang weggewesen. Anne bestellt ihren Bubble Tea grundsätzlich ohne die gummiartigen Perlen, weil sie irgendwann mal gelesen hat, dass Leute schon daran erstickt sind.

Emmi kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie man an einem solch kleinen Geleeball ersticken soll, deswegen nimmt sie den quietschsüßen Tee immer todesmutig mit Bubbles.

»Ja, klar«, antwortet Jeon-Kyeong, drückt Anne ihren Becher in die Hand und schnappt sich Fuchs' Leine.

Der orange-weiße Hund mit den spitzen Ohren und dem – dank Emmis intensiver Fellpflege – wieder dichter gewachsenem Fell lebt nun seit etwas mehr als vier Wochen bei Familie Mayer. Und seit etwas mehr als vier Wochen ist Jeon-Kyeong auf einmal viel netter zu Emmi als vorher. Sie reißt Emmi immer sofort die Leine aus der Hand, sobald sie sich zu dritt zum Gassi gehen treffen. Emmi hat manchmal den Eindruck, dass Jeon-Kyeong Fuchs mindestens genauso liebt wie sie es selbst tut. Und dass sie alles in der Welt darum geben würde, einen eigenen Fuchs haben zu dürfen. Doch das erlaubt ihr Vater nicht. Niemals, hat Jeon-Kyeong einmal gesagt und dabei unglaublich traurig geschaut.

Emmi läuft jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn sie an Jeon-Kyeongs lauten und herrischen Vater denkt, obwohl sie ihn nur einmal bei einem Besuch bei Familie Park zuhause getroffen hat. Umso erstaunlicher, dass gerade Jeon-Kyeongs Familie Emmi und ihren Eltern dabei geholfen hat, Fuchs in den Herbstferien von der Insel Jeju ganz im Süden des Landes nach Seoul zu holen.

Wobei es nicht Jeon-Kyeongs Vater, sondern ihre Mutter gewesen war, die ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken, geholfen hatte, die koreanischen Formulare auszufüllen und mit der Fluggesellschaft zu telefonieren. Einen englischsprechenden Tierarzt hatten sie dank Frau Parks Hilfe noch auf Jeju finden können. Jeon-Kyeongs Mutter hatte sogar angeboten, selbst nach Jeju zu fliegen, wenn Emmis Eltern an den koreanischen Behörden gescheitert wären.

Einfach unglaublich!

Ob ihnen in Deutschland jemand so geholfen hätte? Mal abgesehen von Opa vielleicht? Ob Sinas Mutter oder Timos Eltern das getan hätten? Und dann noch für jemanden wie Emmi, eine neue Mitschülerin, mit der Jeon-Kyeong bis zu den Herbstferien ja alles andere als eine innige Freundschaft gepflegt hat?

Doch seit dem Ende der Herbstferien ist alles anders. Das Verhältnis zwischen Emmi und Jeon-Kyeong ist seitdem viel, viel besser geworden. Ja, Emmi würde fast sogar behaupten, dass sie in den letzten Wochen so etwas wie Freundinnen geworden sind.

Emmi und Jeon-Kyeong – Freundinnen!

Darüber ist sie total glücklich, zumal Jeon-Kyeong Emmis erste koreanische Freundin ist. Sie nimmt den dicken Strohhalm und steckt ihn gut gelaunt durch den dünnen Plastikdeckel, mit dem der Bubble-Tea-Becher verschlossen ist. Sie liebt diesen Moment, wenn sie den allerersten Schluck aus dem Strohhalm zieht, ohne zu wissen, welcher Geschmack sie erwartet, weil sie ja jedes Mal etwas Neues nimmt. Einen Tee mit Süßkartoffelgeschmack hätte sie in Deutschland wahrscheinlich niemals ausgewählt. Aber hier in Korea hat sie in wenigen Monaten nicht nur gelernt, dass Süßkartoffelstückchen manchmal in Zucker karamellisiert und als süßer Snack gegessen werden und dass dieser Snack überraschend lecker ist – sie ist in den letzten Monaten, und nach all den Sachen, die sie schon in Südkorea erlebt hat, vielleicht auch ein klein wenig mutiger geworden.

»Und, wie findest du deine Süßkartoffel?«, fragt Jeon-Kyeong und knufft ihr in die Seite.

»Au«, macht Emmi und zuckt leicht zusammen.

»Oh, sorry!« Jeon-Kyeong reißt erschrocken die Augen auf und deutet eine kleine Verbeugung an, so wie es Koreaner es bei jeder Gelegenheit tun – zur Begrüßung, um sich zu bedanken oder zu entschuldigen.

»Reingelegt!« Emmi zwinkert Jeon-Kyeong zu und grinst. Auch wenn sie jetzt Freundinnen sind, ziehen sie sich immer noch liebend gerne gegenseitig auf. Von ihren Verletzungen merkt Emmi so gut wie gar nichts mehr. Ihr verstauchter Knöchel ist dank der Krücken, auf denen sie wochenlang laufen musste, gut verheilt, so dass Emmi wieder ohne Probleme kurze Spaziergänge machen kann. Von ihrer Wunde rechts über den Rippen wird wohl eine Narbe bleiben. Aber damit kann Emmi leben. »Meine Süßkartoffel schmeckt übrigens echt gut!« Sie nimmt noch einen tiefen Schluck.

Anne kichert. »Aus dir wird noch eine echte Koreanerin.«

Zufrieden mit ihrer Entscheidung lässt Emmi ihren Blick über die vielen Hochhäuser schweifen, die man in Deutschland wahrscheinlich als Wolkenkratzer bezeichnen würde. Der Anblick ist Emmi nach wenigen Monaten ebenso vertraut geworden wie vorher die Reihenhaussiedlung, in der sie mit ihrer Familie gelebt hat. Mindestens 20 Stockwerke hat jedes einzelne Haus, auf das Emmi gerade schaut, und komplett verglaste Fronten, in denen sich malerisch die späte Novembersonne spiegelt.

Emmi lächelt bei dem Gedanken: November und Sonne in einem Satz wäre in Deutschland absolut ausgeschlossen. Doch im Gegensatz zu Deutschland ist der Spätherbst in Südkorea wirklich wunderschön – so viel sonniger und wärmer!

Noch.

Emmi weiß bereits, dass der koreanische Winter bitterkalt werden kann. Viel, viel kälter als der deutsche Winter, der ja meist nur nass und grau ist, zumindest dort, wo Emmi noch bis vor vier Monaten gelebt hat.

Erst vor ein paar Tagen hat Jeon-Kyeong ihr erzählt, dass es in Seoul minus 10 Grad und kälter werden kann. Vor allem im Januar und Februar. Emmi hat ein bisschen Angst vor so einer Kälte. Sie kann sich gar nicht erinnern, dass es zuhause jemals so kalt gewesen wäre. Und so richtig glauben kann sie es auch noch nicht. Aber in diesem Punkt hat Jeon-Kyeong sie nicht veräppelt, Emmi hat es extra im Internet nachgelesen. Aber wenn die kleine, zierliche Koreanerin den koreanischen Winter bisher überlebt hat, dann wird Emmi das ja hoffentlich auch hinkriegen.

Doch bevor der koreanische Winter so richtig zuschlägt, wird Emmi erst einmal mit ihren Eltern, Benno und ihrem Hund Fuchs nach Hause fliegen. Das erste Mal, seit sie nach Seoul gezogen ist, über die Weihnachtsferien. Darauf freut sie sich schon unfassbar.

»Schaut mal, dort drüben!«, reißt Anne Emmi aus ihren Gedanken.

»Was ist?«, ruft Jeon-Kyeong irgendwo hinter Emmi. »Ich kann grad nicht… Fuchs ist… Fuhuuuchs!«

»Schnell, sonst ist er weg!«, ruft Anne.

»Wer denn?« Emmi versucht, unter den vielen Menschen jemanden zu entdecken, den sie kennen könnte, während sie das cremige Süßkartoffel-Getränk, das nur entfernt etwas mit Tee zu tun hat, durch ihren Strohhalm zutscht und sich darüber freut, das gleich drei der süßen gummiartigen Perlen durch den dicken Strohhalm in ihren Mund hüpfen. So ein Quatsch, dass man daran erstickt. Anne ist wirklich paranoid.

»Min-Jun«, erwidert Anne. »Dort läuft Min-Jun! Siehst du ihn nicht?«

»Wo?«, kräht Jeon-Kyeong sofort dazwischen. Wenn es jemanden gibt, den Jeon-Kyeong noch lieber mag als Fuchs, dann ist es wohl nur Min-Jun, Emmis hübscher, aber wortkarger Banknachbar.

Emmi versucht, in der Menschenmenge Jeon-Kyeongs nicht ganz so heimlichen Schwarm auszumachen. Das ist alles andere als einfach, denn sie stehen auf einer der belebtesten...

Erscheint lt. Verlag 9.6.2022
Reihe/Serie Emmi in Korea
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte Ausland • BTS • Coming of Age • Erste Liebe • Freundschaft • Idol • Jugendbuch • Kinderbuch • K-Pop • Mädchen ab 12 • Pubertät • Südkorea
ISBN-10 3-7546-6033-0 / 3754660330
ISBN-13 978-3-7546-6033-1 / 9783754660331
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