Fischers Fru, Vineta und Du
TENNEMANN Media (Verlag)
978-3-941452-96-1 (ISBN)
Marion Petznick wurde in Neustrelitz geboren. Sie studierte Pädagogik und Kulturwissenschaften und leitete viele Jahre die Pressestelle der Hochschule für Musik HANS EISLER in Berlin. Später leitete sie einen bundesweiten Verein, entwickelte unterschiedliche Projekte und organisierte Seminare. Schreiben war früh ein Hobby der Autorin, das sie durch ein Fernstudium in Hamburg mit der "Großen Schule des Schreibens" intensivierte. Marion Petznick hat bisher Bücher in den Genres Sachbuch, Kinderbuch und eine regionale Krimi-Trilogie veröffentlicht. Sie lebt heute an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Schweriner TENNEMANN media, gegründet 1999 von Leif Tennemann, arbeitet erfolgreich als Buch- und Musikverlag sowie Filmproduzent im Norden. Schwerpunkte sind Buch- und Hörbuchproduktionen aus den Bereichen regionale Zeitgeschichte, Niederdeutsch, Kinderliteratur, Belletristik, Lyrik, Kriminalliteratur und Reportage. Innerhalb der Musikproduktion werden nahezu alle Spielarten bedient vom Folk über die Klassik bis zur aktuellen Rock- und Popmusik. Die hauseigenen Editionen und Label sowie der TENNEMANN-Vertrieb garantieren professionelle Verwertungsketten. Darüber hinaus betreibt die TENNEMANN media u.a. den unabhängigen eigenen Pressedienst nordPR, das Online-Informations-Portal MECK-POMM-HITS.de sowie den TENNEMANN-Versand für ausgewählte Nord-Produkte unter www.tennemann.com.
Rainer M. Osinger wurde 1970 in Villach geboren und studierte Grafik und Illustration am New Design Centre (NDU) in St. Pölten. Er ist glücklich verheiratet und als stolzer Vater von sieben wunderbaren Kindern hat er natürlich immer wieder ausreichend Gelegenheit Geschichten zu erfinden und zu erzählen. In seinen Geschichten geht der Autor sehr oft auf Werte wie Freundschaft, Teilen, Zufriedenheit, Glaube, Vergebung, Freude, Liebe usw. ein. Mit seiner Familie lebt er in St. Veit an der Glan in Österreich im sonnigen Kärnten. Er arbeitet dort als freiberuflicher Kommunikationsdesigner, Illustrator, Kinderbuchautor, Grafiker und Karikaturist.
Die untergegangene Stadt Vineta (Barth)
Die Geschichte vom Murmann (Graal-Müritz)
Die Suche nach dem Petermännchen (Schwerin)
Die Sage vom Teterower Hecht (Teterow)
Vom Fischer und seiner Frau (Wustrow)
Die Ivenacker Eichen (Ivenack)
Die Hexen von Penzlin (Penzlin)
Der alte Mann und sein Zeesenboot (Ribnitz-Damgarten)
Dieter vom Dachboden (Dreilützow)
Der Heilige Damm (Heiligendamm)
Für Kinder sowie diejenigen, die jung geblieben sind. Als ich etwa in eurem Alter war, lebte ich in Mecklenburg-Vorpommern. An diese Zeit denke ich dankbar zurück. Es war eine unbeschwerte, aktive und schöne Zeit. Heute ist mir bewusst, welch großes Glück ich hatte, in diesem einzigartigen Naturparadies aufzuwachsen. Es ist nicht nur ein Land mit wunderbarer Natur. Es blickt auch auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Gerade die vielen Burgen, Schlösser und Gutshäuser finde ich bis heute sehr interessant. All diese Bauwerke stammen aus einer beeindruckenden Zeit und werden oft als Museum genutzt. Bei meinen Besuchen stellten sich mir viele Fragen nach der Vergangenheit: Wer lebte hier und welche Geschichten verbergen diese Orte? Welche Geheimnisse sind heute noch bekannt? So begab ich mich auf Spurensuche, um längst Vergangenes neu zu entdecken. Dabei bin ich nicht nur auf dem Pfad der Geschichte geblieben. Ich habe genauer hingesehen und in vielen Büchern nachgelesen. Dabei fielen mir die Sagen aus meiner Heimat auf. Auf meiner Entdeckungsreise bemerkte ich, dass es eine Verbindung zur heutigen Zeit gibt. Es entstand mein Wunsch, dieses Buch zu schreiben und Fragen zu beantworten: Wie kann ich die Sagen interessant gestalten, damit sie auch bei euch Kindern Interesse auslösen? Wie kann ich Geschichten aus eurem täglichen Leben mit alten Sagen verknüpfen? Und: Wird es mir gelingen, bei euch das Interesse zu wecken, selbst auf Spurensuche zu gehen? Als ich mit dem Schreiben begann, wollte ich die Sagen nicht verändern. Ich wollte euch mit einigen Sagen vertrauter machen, indem ich eure alltäglichen Geschichten nutze. Alte Sagen sollten aus der verstaubten Ecke hervorgeholt und mit neuem Leben gefüllt werden. Dabei wählte ich bewusst die Sagen aus, deren Schauplätze ich persönlich kenne. Es sind Gegenden, in denen ich mich längere Zeit aufhielt oder wohnte. Dank des persönlichen Kontaktes, aber auch vieler Gespräche mit den hier lebenden Menschen konnte ich zahlreiche Sagen sammeln und aufschreiben. Dabei sind die sagenumwobenen Orte real, die Personen und ihre Handlungen jedoch frei erfunden! Inzwischen habe ich meinen Wohnort von Berlin nach Mecklenburg verlegt, nach Graal-Müritz. Das ist ein hübscher traditionsreicher Ort an der Ostseeküste. Dort schreibe ich für euch diese Geschichten auf. Vielleicht begegnen wir uns einmal. Nun wünsche ich euch viel Freude beim Lesen! Eure Marion Petznick
Die untergegangene Stadt Vineta Alle sahen gespannt zu Frau Pfeiffer. Keiner konnte mit den Worten etwas anfangen. Nur Linus schmunzelte vor sich hin. Er wusste, was sie alle gleich erwarten würde. „Wir werden uns in der nächsten Zeit mit Sagen und Märchen beschäftigen“, sagte Frau Pfeiffer. „Und es gibt sogar eine Sage, die unsere Stadt Barth betrifft. Die Sage von der untergegangenen Stadt Vineta werde ich euch heute vorstellen. Wenn ihr bereit seid, fange ich gleich an.“ Frau Pfeiffer legte ein Buch vor sich hin und begann zu lesen: „An einem Sonntag blickte ein Junge mit seinen Schafen über die Ostsee. Plötzlich bemerkte er einen goldenen Schimmer am Horizont. Er traute seinen Augen nicht. Vor ihm stieg aus dem Wasser eine alte, reichlich verzierte Stadt empor. Er rieb sich die Augen, weil er den Anblick für ein Trugbild hielt. Die Stadt blieb. Eine Stadt, die golden glitzerte, hatte er nie zuvor gesehen. Er wurde neugierig, überlegte nicht lange und sprang ins Wasser. Er schwamm der Stadt entgegen. Dort angekommen, erblickte er ein Tor. Das wurde von bärtigen Männern bewacht. Sie begrüßten den Jungen grimmig, ließen ihn aber durch. Als der Junge durch das Tor ging, stellte er fest, dass auch die Straßen der Stadt prachtvoll aussahen. Fenster aus buntem Glas, Säulen aus Marmor und sogar vergoldete Ziegel gab es. Deshalb leuchtete sie in purem Gold. Als er weiterging, sah der Junge prächtig gekleidete Männer und Frauen in altertümlichen Gewändern. Die Männer trugen lange edle Mäntel mit Pelz. Die Frauen waren in Samt und Seide gekleidet. An ihren Hälsen hingen Goldketten und Edelsteine. Die Männer und Frauen konnten gar nicht aufrecht gehen, so schwer war der Schmuck. Alle bewegten sich zwar, aber in der Stadt blieb es stumm. Kein Laut war zu hören. Selbst auf dem Markt, auf dem Kaufleute allerlei Waren anboten, sprach niemand ein einziges Wort. Der Junge war beeindruckt von dem glänzenden Brokat, dem schimmernden Samt und der hauchdünnen Seide. Nie zuvor hatte er so etwas zu Gesicht bekommen. Er lief eilig weiter, weil ihm inzwischen alles unheimlich vorkam. Ein Kaufmann winkte ihn zu, als er sah, dass der Junge weglaufen wollte. Er breitete seinen Stoff vor ihm aus und deutete an, dass er etwas kaufen sollte. Doch der Junge war arm. Er hatte keinen einzigen Pfennig dabei.“ „Woher sollte ein armer Schäferjunge Geld haben?“, rief jemand aus der Klasse laut in den Raum. „Das ist wahr“, meinte Frau Pfeiffer und las weiter vor: „Alle anderen Kaufleute machten es genauso und wollten ihm ihre Waren verkaufen, doch er zeigte stets auf seine leeren Taschen. Ein Kaufmann zeigte ein winziges Geldstück und deutete stumm an, dass er dafür alles auf seinem Tisch bekommen könnte. Der Schäferjunge lief schnell durch das verzierte Tor und schwamm zurück zum Strand, wo seine Schafe warteten. Als er dort angekommen war, drehte er sich um und sah nur noch das Wasser der Ostsee. Nichts war mehr von der glanzvollen Stadt mit all ihrer Pracht zu sehen. So lautlos, wie sie emporgestiegen war, war sie in den Fluten versunken. Der Junge saß lange staunend am Strand und konnte nicht glauben, was er gesehen hatte, bis ein Fischer zu ihm kam. Diesem erzählte er, was er erlebt hatte. Daraufhin sagte der Fischer: ‚Hättest du nur einen einzigen Pfennig gehabt, wäre Vineta erlöst worden.‘
Erscheinungsdatum | 07.06.2022 |
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Illustrationen | Rainer M. Osinger |
Zusatzinfo | farbige |
Verlagsort | Schwerin |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Märchen / Sagen | |
Kinder- / Jugendbuch ► Sachbücher ► Geschichte / Politik | |
Schlagworte | der alte mann und sein zeesboot • die geschichte vom murmann • dieter vom dachbocen • feen mecklenburg • feen vorpommern • fischers fru • fischers fru, vineta und du • heilige damm • hexen von penzlin • Ivenacker Eichen • Kinderbuch • kinderbuch mecklenburg-vorpommern • Kinderliteratur • leif tennemann • leif tennemann verlag • Märchen • marion petznick • Mecklenburg-Vorpommern • Norddeutschland • Ostsee • Petermännchen • Rainer M. Osinger • Sagen • sagen mecklenburg • sagen mecklenburg-vorpommern • sagen vorpommern • sage vineta • stadt vineta • tennemann • tennemann buchverlag • Tennemann media • teterower hecht • Vineta • vineta sage • Vom Fischer und seiner Frau • Zeesenboot |
ISBN-10 | 3-941452-96-7 / 3941452967 |
ISBN-13 | 978-3-941452-96-1 / 9783941452961 |
Zustand | Neuware |
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