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Fußballprofi 3: Fußballprofi - Ein Talent wird zum Star (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
220 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93767-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fußballprofi 3: Fußballprofi - Ein Talent wird zum Star -  Andreas Schlüter,  Irene Margil
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FUSSBALLPROFI - Das große Finale! *** Niklas, A-Jugend-Talent beim FC Rot-Weiß, kann sein Glück kaum fassen: Probetraining bei den 1. Herren! Wird der große Traum von der Bundesliga endlich wahr? Doch bald merkt Niklas, dass man als Profi starke Nerven braucht: Bei den A-Junioren scheint sich niemand für ihn zu freuen, die Presse belauert ihn und Berater bedrängen den Nachwuchsstar. Dabei will Niklas doch nur eins -- Fußball und sonst gar nichts! *** Von den Autoren der erfolgreichen 'Fußball und sonst gar nichts'-Trilogie! *** www.niklasfussballseite.de

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«).

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«). Irene Margil ist Dipl.-Des., Autorin und Leseanimatorin. Sie arbeitete mehrere Jahre bei SAT.1 als Sportredakteurin. Seit 2008 ist sie als freie Autorin tätig, erschienen sind bereits über 50 Bücher - besonders erfolgreich sind ihre Kinderbücher zu Fußball. Markus Spang studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Illustration und schreibt und illustriert Kinderbücher.

Anpfiff


Die Spieler saßen in der Kabine und warteten auf die Ansprache des Trainers. Niklas war so ungeduldig und nervös, dass er kaum die Füße stillhalten konnte.

Es war ihm egal, ob es draußen regnete oder stürmte. Er wollte einfach nur noch raus auf den Platz und spielen. Jetzt!

Gandolf, der neben ihm saß, drückte gerade eine große Ladung Creme aus einer Tube und verteilte sie auf seinem rechten Knie. Seit einer langen Verletzungspause nach einem Kreuzbandriss war er erst zwei Mal eingewechselt worden.

Niklas wusste, dass Gandolf sich große Sorgen machte, ob er es mit dem Knie jemals wieder in die Stammmannschaft zurückschaffen würde.

Lennart, der seitdem Gandolfs Position als Innenverteidiger eingenommen hatte, zupfte an seinen Stutzen und vermied wie immer direkten Blickkontakt mit Gandolf. Einerseits tat Gandolf ihm leid, andererseits war er erst durch dessen Verletzung in die 1. Mannschaft gerückt und wollte seinen Platz natürlich nicht wieder hergeben.

„Alles klar, Jungs?“ Herr Kanter kam herein und klatschte laut in die Hände, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Ihr wisst, worum es geht!“

„Ja, um gar nichts“, murmelte Falko leise.

Niklas vermutete, dass der Trainer es trotzdem gehört hatte. Doch bevor Herr Kanter meckern konnte, ergriff Hinnerk schnell das Wort: „Klar! Wir bereiten dem Kiesling heute einen netten Geburtstagsaufritt. Sechs Tore für sechs Jahrzehnte sind Minimum! Abgemacht?“

Mit den Zähnen drehte er den Deckel von seiner Trinkflasche, spuckte ihn auf die Bank und trank einen großen Schluck, wobei er die Flasche mit beiden Händen festhielt, weil sie in Torwarthandschuhen steckten.

Der sechzigste Geburtstag des Vereinsvorsitzenden Dr. Karl Kiesling war der offizielle Anlass für das Freundschaftsspiel.

„Die ganze Nummer heute ist doch bescheuert!“, platzte es jetzt aus Falko heraus. „Wenn wir gewinnen, ist es echt peinlich für die Nationalmannschaft, und wenn wir verlieren, ist es ein echt mieses Geburtstagsgeschenk. Auf so eine Würdigung würde ich auf jeden Fall verzichten!“

„Wer will dich denn auch würdigen?“, fragte Gandolf und zielte mit der Cremetube auf Falko.

Niklas stöhnte. „Falko, reg dich ab, Herr Kiesling hat sich das Spiel gewünscht und er ist nun mal unser Chef“, sagte er. „Und das Geburtstagskind!“

„Ich find’s gut! Endlich mal wieder ein richtig interessantes Spiel für uns! Mit jeder Menge Scouts!“, rief Benni in die Runde.

„Pffft!“, machte Falko. „Du glaubst auch in jedem Spiel, dass Barcelona einen nur für dich geschickt hat, du Tröte!“

„Wieso nicht?“, gab Benni ernst zurück.

Einige kicherten.

„Niemand zwingt dich zu spielen, Falko“, ging Herr Kanter dazwischen. „Wenn du lieber auf die Ersatzbank willst …“

Falko schüttelte erschrocken den Kopf. Zwar passte es ihm nicht, dass Herr Kanter ihn wieder als rechten Innenverteidiger aufgestellt hatte anstatt im Angriff, aber ganz aus dem Spiel sein – das wollte er auch nicht.

„Na also! Dann will ich so ein dummes Zeug nicht noch mal hören! Da draußen wartet nämlich nicht nur Herr Kiesling auf ein attraktives Spiel, da sitzen auch mehr als dreitausenddreihundert Zuschauer! Und das bei einem A-Jugend-Freundschaftsspiel. Noch Fragen? Nein? Schön. Dann gehen wir jetzt raus und zeigen vollen Einsatz, verstanden? Da das für uns heute in erster Linie ein Testspiel ist, werde ich beliebig oft wechseln. Das heißt, wer sich nicht voll reinhängt, kann sofort duschen gehen. Klar?“

„Klar“, murmelten einige.

„Wie bitte?“, fragte Herr Kanter.

Die Mannschaft wusste, was er hören wollte.

„Tore! Tore! Tore!“, riefen alle, aber noch sehr zaghaft.

„Hä?“, fragte der Trainer.

TORE! TORE! TORE!“, brüllten nun alle aus vollem Hals.

„Na also!“ Der Trainer schien zufrieden. „Geht’s naus und spuit’s Fußball!“, zitierte er zum Abschluss wie immer Beckenbauers berühmte Worte.

Der Wolkenbruch war vorüber, aber noch immer nieselte es. Der Rasen war nass, trotzdem hüpfte Hinnerk begeistert hin und her.

„Ey Leute, merkt ihr was? Unser Jugendplatz wäre nach dem Regenguss ein einziges Matschfeld. Aber hier – nur nass, aber super bespielbar.“

„Drainagen“, kommentierte Falko. „Unter dem Rasen sind Kanäle eingebaut, damit das Wasser schneller abfließt.“

Typisch Falko, dachte Niklas. Er hörte sich einfach gern selbst reden und liebte es, Dinge zu erklären – meistens allerdings solche, die ohnehin schon jeder wusste.

Es war auch für Niklas etwas Besonderes, in dem neuen Stadion zu spielen, das extra für den Bundesliga-Aufstieg der 1. Herren gebaut worden war. Erst vor wenigen Monaten war es zum Beginn der Rückrunde eröffnet worden – hier war wirklich alles vom Feinsten. Niklas ließ seinen Blick über das satte Grün schweifen.

Bennis Aufmerksamkeit jedoch galt nur der Haupttribüne.

„Wie viele Scouts wohl da sind? Zweihundert?“, fragte er sich laut.

„Ich kann ja zählen, während ihr den Kasten drüben belagert!“, flachste Hinnerk. „Geht ganz leicht. Die Scouts erkennt man an Schlapphut, Sonnenbrille und Vereinszeitung vor der Nase!“

Die Jungs der U18-Nationalmannschaft standen schon auf dem Spielfeld und warteten auf die Rot-Weißen, die nun ziemlich ungeordnet auf den Platz schlenderten.

„Hey, Leute!“, rief Hinnerk seinen Mannschaftskollegen zu. „Wir sehen aus wie der letzte Hühnerhaufen. Was soll denn das?“

Ihr Kapitän hatte Recht, fand Niklas. Und ein Blick auf Herrn Kanter genügte, um zu wissen, dass auch der alles andere als angetan von der Haltung seiner Jungs war. Zusammen mit Hinnerk versuchte Niklas seine Spielerkollegen dazu zu bewegen, ordentlich hintereinander auf den Platz zu marschieren und sich dort genauso aufzubauen wie ihre Gegner.

Das selbstbewusste Auftreten der Nationalelf hatte Niklas schon während des Aufwärmens beeindruckt. Voller Stolz trugen die Spieler das Nationaltrikot mit den drei feinen Linien in den Farben der deutschen Flagge zur Schau – unter ihnen Federico, der seinen Rot-Weiß-Kollegen verschmitzt zuwinkte. Er war in der Startformation, wie der Trainer es ihm versprochen hatte.

Federicos Berufung in den U18-Kader hatte für viel Wirbel unter den Rot-Weißen gesorgt. Falko hatte sich lautstark darüber aufgeregt. In seinen Augen gab es keinen besseren Kandidaten als ihn selbst. Deshalb war er auch der Einzige, der Federico jetzt keinen freundlichen Gruß hinüberschickte.

Niklas gönnte Federico den Einsatz, verstand aber trotzdem nicht, warum der FC Rot-Weiß nur mit einem einzigen Spieler in der U18-Nationalmannschaft vertreten war. Ihr schärfster Konkurrent Hansa Rostock zum Beispiel war mit insgesamt fünf Stammspielern in der Auswahl vertreten. Dabei waren diese fünf in Niklas’ Augen keineswegs die Besten ihres Jahrgangs auf ihren jeweiligen Positionen. Doch als Niklas mal bei Herrn Kanter angefragt hatte, welchen Grund der U18-Nationaltrainer Herr Schaf für diese Besetzung gehabt haben könnte, hatte Herr Kanter ziemlich gereizt reagiert.

„Solche Diskussionen sind sinnlos!“, hatte er losgepoltert. „Herr Schaf wird schon wissen, was er tut. Basta!“ Damit war das Thema für ihn erledigt.

Zwischen den anderen Nationalspielern wirkte Federico noch sehr unsicher. Niklas konnte gut nachempfinden, wie er sich fühlte. Was für ein Riesendruck musste wohl gerade auf ihm lasten!

Niklas ging auf Federico zu und schlug ihn freundschaftlich gegen die Schulter. „Ich wünsche dir viel Glück, aber glaub ja nicht, dass wir dir Geschenke machen!“, sagte er augenzwinkernd.

Federico klatschte mit Niklas ab. „Wir brauchen keine Geschenke!“

„Ach nein?“, lachte Niklas. „Du hältst deine eigene Mannschaft plötzlich für schlecht?“

„Klar, wenn ich nicht dabei bin!“, gab Federico frech zurück und grinste.

Niklas reihte sich wieder bei den Rot-Weißen ein.

Herr Kanter und Herr Schaf begleiteten Dr. Kiesling zum Mittelkreis, in den mit Kreide eine riesige Sechzig gemalt war.

Ein paar Zuschauer stimmten „Happy Birthday“ an, und innerhalb weniger Sekunden fielen alle Gäste mit ein und erhoben sich von ihren Plätzen. Der Gesang zu Ehren des Jubilars schallte von allen Richtungen auf den Platz hinunter.

„Unseren Erfolg verdanken wir unseren Jungs und UNSEREM KALLE!“, übertönte der Stadionsprecher den Applaus.

Auf den großen Anzeigetafeln über den Kurven erschienen im Wechsel Torszenen aus bedeutenden Spielen der letzten Jahre sowie Fotos und Videomitschnitte von Herrn Kiesling. Man sah ihn als Kind auf dem Fußballplatz, dann als Jugendlichen in der A-Jugend-Mannschaft, als Manager beim Ausbau der Anlage und schließlich als Hauptsponsor beim ersten Spatenstich für das neue Stadion.

„Unser tolles Stadion verdanken wir …“, schallte es aus den Lautsprechern.

UNSEREM KALLE!“, antwortete das Publikum unter begeistertem Applaus, während auf der Leinwand das Video von der Stadioneröffnung lief, bei der Herr Kiesling ein rotes Band durchschnitt.

Herr Kiesling verbeugte sich in alle Himmelsrichtungen, zuletzt vor den Gästen der Ehrentribüne. Dann bedankte er sich in einer kurzen Ansprache beim Verein, beim Publikum, bei den Fans und bei...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2022
Reihe/Serie Fußballprofi
Fußballprofi
Illustrationen Markus Spang
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Buch ab 10 Jahre Jungen • Bundesliga • Die Wilden Kerle • Fußballbuch für Jungs ab 10 • Fußball Buch Kinder 10 Jahre • Fußball und sonst gar nichts • Internatsgeschichte • Kinderbuch Fussball • Teufelskicker • WM 2022 Buch
ISBN-10 3-646-93767-X / 364693767X
ISBN-13 978-3-646-93767-1 / 9783646937671
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