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Madame Kunterbunt, Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche (eBook)

(Autor)

Ravensburger Verlag GmbH (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
224 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51133-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Madame Kunterbunt, Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche -  Thilo
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Wenn Schule schöner ist als Ferien! Die 3a findet ihre neue Klassenlehrerin einfach toll! Denn mit Madame Kunterbunt und ihren magischen Chamäleons Cilly und Rosso ist jeder Schultag ein Abenteuer. Was läge also näher, als zusammen mit ihnen einen Abenteuerspielplatz auf dem Schulhof zu bauen? Die Kinder vertrauen auf die Schimmerschuppen der Chamäleons, die Wünsche erfüllen können, und schmieden die wildesten Pläne. Doch plötzlich will es mit dem Wünschen nicht mehr klappen ... Entdecke alle Abenteuer rund um Madame Kunterbunt: Band 1: Madame Kunterbunt und das Geheimnis der Mutmagie Band 2: Madame Kunterbunt und das Abenteuer der Wunderwünsche Band 3 erscheint im Frühjahr 2023

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe 'Die Motzbrocken' von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für 'Sesamstraße' und 'Bibi Blocksberg'. Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

THiLO verbrachte den Großteil seiner Kindheit in der elterlichen Buchhandlung zwischen Pippi Langstrumpf und Räuber Hotzenplotz - die optimale Vorbereitung auf seine spätere Laufbahn als Kinderbuchautor. Nach dem Studium der Publizistik machte er zunächst mit seiner Kabarettgruppe "Die Motzbrocken" von sich reden. Daneben arbeitete er für Funk und Fernsehen und schrieb unter anderem Drehbücher für "Sesamstraße" und "Bibi Blocksberg". Seine Bücher schreibt er fast alle unter seinem Vornamen Thilo. Heute lebt er in Mainz.

2. Zuckerkringel und Knödelbrot


Am folgenden Morgen sagte Nick auf dem Weg zur Schule keinen Ton. Was auch immer Nicky ihn fragte, Nick antwortete nur mit einem Brummen. Außerdem schoss er jeden Kieselstein auf die Straße, der ihm in die Quere kam.

Nicky lebte schon viele Jahre mit ihrem Cousin zusammen in einem Haus. Deshalb erkannte sie auch sofort, dass er die gleiche Sorge hatte wie sie. Aber Männer redeten ja nicht so gerne über ihre Gefühle.

»Sie ist bestimmt noch da«, versuchte Nicky, ihn und sich schließlich nach der Hälfte der Strecke zu beruhigen. »Und Cilly und Rosso auch. Wo sollten sie denn hin?«

Nick sagte wieder nichts. Was auch? Niemand konnte voraussagen, was Madame Kunterbunt als Nächstes tat. Rektor Plümpe nicht, ihre Kolleginnen nicht und ihre Schüler und Schülerinnen am allerwenigsten. Das war ja gerade das Tolle an ihr! Meistens jedenfalls. Heute Morgen jedoch war genau das der Grund ihrer Sorge.

»Ich muss was essen, sonst werde ich verrückt«, verkündete Nick und stürmte die Stufen der Bäckerei Schrot & Korn hinauf. »Und es darf nichts Gesundes sein. Buttrige Zuckerkringel müssen es sein, ohne die kann ich nicht weiterleben!«

Herr Schrot stand wie jeden Morgen hinter der Theke. Als er die beiden neuen Kunden sah, klatschte er begeistert in die Hände. Eine kleine Wolke Mehl erhob sich kurz und rieselte dann auf die Papiertüten.

»Da sind ja meine Lieblingszwillinge!«, trompetete er so freudig, als würde sein Leben nun endlich wieder Sinn ergeben.

Früher hatte Nicky dann immer mit den Augen gerollt und ihn aufgeklärt. Nick ist mein KU--HÄNG! Aber jetzt machte sie das nicht mehr. Sie war ja schon neun.

»Und die Lieblingszwillinge brauchen unbedingt zuckrige Butterkringel, oder wie die heißen«, neckte Nicky ihn stattdessen ein bisschen zurück.

»Kringelkrapfen«, antwortete Herr Schrot und stopfte zwei davon in eine Tüte.

»Und, ähm, welche Brötchen würden denn wohl Chamäleons am liebsten fressen?«, fragte Nick ganz unauffällig nach.

»Chamäleons?«, wiederholte der Bäckermeister verwirrt. Nick wurde rot.

»Tja, ähm, wir kennen zwar niemanden, der welche hat«, stammelte Nick. »Aber wenn zum Beispiel unsere Lehrerin zwei Stück hätte … womit könnten wir denen eine Freude machen?«

Herr Schrot runzelte die Stirn. Dann nahm er eine Tüte mit klein gerupften Brotresten aus dem Regal und legte sie auf die Theke.

»Die sind eigentlich für Knödel«, erklärte er. »Aber die alten Brötchen sind sicher nicht beleidigt, wenn ihr sie an ausgehungerte Schuppentiere verfüttert.«

Jetzt grinste Herr Schrot wieder, und Nick und Nicky grinsten auch.

»Wir haben allerdings kein Geld dabei«, musste Nicky zugeben. »Können Sie das anschreiben?«

Herr Schrot tat so, als müsste er nachdenken. Aber wie immer nickte er schließlich.

Vergnügt hüpften Nick und Nicky aus dem Laden und das letzte Stück zur Schule.

Dort aber war es mit der Fröhlichkeit auf einen Schlag vorbei. Rektor Plümpe stand wie der Wächter der Unterwelt am Schultor. Nicky würgte den letzten Bissen ihres Kringelzuckerdings herunter, als wäre es pupstrockenes Knödelbrot.

»Mist!«, flüsterte sie ihrem Cousin zu. »Der hat uns gerade noch gefehlt!«

Rektor Berthold Plümpe begann beinahe jede Schulveranstaltung mit einer Rede über die richtige Ernährung. Alles, was Zucker, Fett, bunte Streusel, Schokolade oder andere interessante Zutaten hatte, stand bei ihm auf der schwarzen Liste. Auf Platz eins dieser Liste waren sicherlich die buttrigen Krapfendinger. Außerdem waren Nick und Nicky durch ihren kleinen Schwatz mit Bäckermeister Schrot nun wirklich sehr knapp vor dem Läuten der Schulglocke da. Der Rest der Schülerinnen und Schüler war bereits vom Schulhof verschwunden. Sogar die eifrigsten Mütter und Väter stiefelten wieder heimwärts oder zur Arbeit.

»Nick und Nicky!«, begrüßte der Rektor die beiden mit strengem Blick. Dann aber glätteten sich die Falten auf seiner Stirn und sein Schnauzbart tanzte über seine Oberlippe. »Ich wünsche euch eine schöne Schulwoche! Eure Lehrerin ist zwar noch nicht da, aber sicher hat sie wichtige Gründe dafür.«

Nick fiel die Kinnlade herunter und Nicky merkte an der kalten Luft im Hals, dass es ihr genauso ging. So überschwänglich fröhlich hatte sie den Plümpe in den letzten zwei Jahren nicht erlebt. Schon gar nicht nachmittags bei ihrem Klavierunterricht.

»Äh, ja, grumpf«, antwortete Nick und drückte sich an ihm vorbei auf den Schulhof.

Nicky wollte ihm folgen, aber der Rektor hielt sie auf.

»Du hast Zucker um den Mund«, stellte er fest.

Nicky zuckte zusammen. Nun gab es doch noch eine Predigt. Rektor Plümpe griff in die Tasche seiner Strickjacke. Dort verwahrte er sein heiliges Notizbuch, in das er jede Sünde seiner Schülerinnen und Schüler penibel eintrug. Doch zu Nickys großem Erstaunen zog er stattdessen ein Papiertaschentuch hervor und drückte es ihr in die Hand. Zu ihrer noch größeren Freude war es unbenutzt.

»Schlabbere den Zucker ab und wisch dir danach den Mund hiermit trocken«, zischte der Rektor Nicky zu und kicherte kindisch. »Und nun husch, husch, ab in deine Klasse!«

Verwirrt eilte Nicky ihrem Cousin hinterher.

»Vielleicht haben ihm doch Außerirdische das Gehirn rausoperiert?!«, vermutete Nick. »Wie in meinem Lieblingsfilm Rückkehr der Lehrerzombies von Planet Murcks Strich Zwölfzig

Beinahe glaubte Nicky ihm. Die Veränderungen, die ihr Rektor durchgemacht hatte, waren wirklich gespenstisch. Konnte die Kraft der Schimmerschuppen so lange vorhalten? Am vergangenen Freitag hatte Rektor Plümpe Madame zu einem ernsten Gespräch nach Schulschluss in sein Büro gebeten. Ihr Verhalten und die Verwandlung des ordentlichen Beton-Schulhofs in einen Obstgarten waren der Grund. Madame Kunterbunt hatte sich gut auf das Treffen vorbereitet. Sie hatte Rosso oder Cilly eine ihrer magischen Schuppen ausgezupft, sie Richtung Himmel gepustet und dann ihren Wunsch geflüstert. So war die Schule zu ihrem Schulhofgarten gekommen – und zu einem freundlichen Rektor.

Nick und Nicky wollten sich gar nicht ausmalen, wie das Schuljahr ohne Madame Kunterbunt weitergehen würde.

Als Nick die Tür zum Klassenzimmer öffnete, jubelten alle los. Doch sobald Tom, Djamila und die anderen sahen, dass keine Chamäleons durch den Türrahmen gewatschelt kamen, flachte die Begeisterung schnell wieder ab.

Alle hockten auf ihren Plätzen und starrten die Tür an.

Madame jedoch ließ weiter auf sich warten. Um Viertel nach acht kam Fawad auf die Idee, Nasone Makkaroni zu singen. Die ganze Klasse schmetterte den Song, den Madame Kunterbunt ihnen beigebracht hatte, aus vollen Kehlen.

»Nasone Makkaroni sukulanti padade!«

Insgeheim hofften alle, Madame auf diese Weise herbeihexen zu können. Doch auch nach vierunddreißig Strophen war der Platz vorne am Pult noch immer leer.

Nicky spürte wieder die Angst von letzter Nacht. Was, wenn Madame Kunterbunt doch weitergereist war und nun an einer anderen Schule ihre Mutmagie an andere Kinder verbreitete?

Nick hatte bereits die Hälfte des Knödelbrots aufgefuttert, als die Tür mit einem Rums! doch noch aufflog. Madame Kunterbunt schwebte in den Klassenraum und jede Sorge war sofort wie weggeblasen. Schwungvoll stellte sie ihre Reisetasche auf dem Pult ab.

»Autsi!«, klang es von drinnen – eindeutig Rosso.

»Auauau, merviele Autsi!«, klagte Cilly.

Nicky konnte sich direkt vorstellen, wie die feine Chamäleondame mit ihren riesigen Augen rollte, und musste lachen. Die Madame ging immer sehr behutsam mit den beiden um, sie übertrieben also sicher mal wieder maßlos.

»Liebe Kinder und Kinderinnen, so geht das nicht!«, posaunte Madame Kunterbunt und setzte sich auf ihr Pult. »Ihr seid viel früher in der Schule gewesen als eure Lehrerin, das gehört sich nicht.«

Paula hob den Finger, redete aber sofort los. »Nein, du bist zu spät!«, stellte sie klar.

Madame Kunterbunt nickte reumütig. »Ja, da hast du wohl recht«, gab sie zu. »Es tut mir auch wirklich leid, aber es gab heute Morgen einen Notfall. Ich musste dringend mit Cilly und Rosso zum Zahnarzt.«

Kemal lachte. »Chamäleons haben doch gar keine Zähne«, sagte er.

»O doch«, antwortete Madame Kunterbunt. »Man sieht sie nur nicht, weil sie tief im Zahnfleisch stecken. Deswegen hat es auch so lange gedauert. Der Zahnarzt hat gesucht und gesucht und gesucht, aber nicht ein Zähnchen hat er gefunden. Ich bin wirklich mal auf seine Rechnung gespannt.«

Die Lehrerin klatschte in die Hände. »Können wir denn jetzt endlich mit dem Lernen beginnen?«, wollte sie wissen.

Noch bevor jemand antworten konnte, schob sich der Reißverschluss von Madames Reisetasche wie von Geisterhand auf. Natürlich war es Rosso, der es vor lauter Neugier nicht länger aushielt. Erst sah die 3a ein Glupschauge, dann ploppte der ganze Kopf nach draußen und schließlich quetschte Rosso auch den Rest seines Körpers durch die schmale Öffnung.

Er sah sich im Klassenzimmer um, als wäre er noch nie hier gewesen. Dann beguckte er sich ein Kind nach dem anderen. Seine Schuppen funkelten dabei in allen Farben des Regenbogens.

»Allawidada!«, gluckste er strahlend. »Mi fro!«

Fawad klatschte vor Begeisterung...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2022
Reihe/Serie Madame Kunterbunt
Madame Kunterbunt
Illustrationen Bille Weidenbach
Mitarbeit Cover Design: Bille Weidenbach
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Alltag • Antolin • Buch • Bücher • Chamäleon • Frech • für Jungs ab 8 Jahren • für Jungs und Mädchen • für Mädchen ab 8 Jahren • Geschenk • Geschenkidee • kinder beschäftigung • Kinderbuch • Lesen • Literatur • lustig • Magie • Mary Poppins • Miss Braitwhistle • Schulalltag • Schule • Vielfalt • Zauber
ISBN-10 3-473-51133-1 / 3473511331
ISBN-13 978-3-473-51133-4 / 9783473511334
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