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Der Druide von Mistle End 1: Angriff der Dämonen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1., Auflage
416 Seiten
Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-61125-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Druide von Mistle End 1: Angriff der Dämonen - Benedict Mirow
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Komm zurück in die magische Welt von Mistle End! Im letzten Band der 'Chroniken von Mistle End' hat Cedrik endlich das Geheimnis seiner Druidenkräfte gelüftet und ist nun 'Der Druide von Mistle End'. Dieser Band lässt sich unabhängig von den Vorgängerbänden lesen.  Erst vor wenigen Wochen haben Cedrik und seine Freunde Mistle End vor dem sicheren Untergang bewahrt. Nun entpuppt sich ein harmloser Ausflug nach Edinburgh als gefährliche Mission. Der junge Druide, dessen Gaben weiter gewachsen sind, rettet Blumenelfen vor einem Dämon. Als Cedric ihn in die Tunnel der Stadt verfolgt, stößt er auf eine unterirdische Welt, in der der Distelorden mithilfe der Schattendruiden die Vernichtung der magischen Welt plant. Cedrik, Emily und Elliot rufen ihre Freunde zu Hilfe und stellen sich mutig den dunklen Kräften entgegen. Ein phantastisches Kinderbuch über einen jungen Druiden und die magischen Kräfte der Natur. Die besonders hochwertige Ausstattung lädt zum Verschenken ein. Weitere fesselnde Abenteuer in der magischen Welt von Mistle End:  - Die Chroniken von Mistle End 1: Der Greif erwacht - Die Chroniken von Mistle End 2: Die Jagd beginnt - Die Chroniken von Mistle End 3: Der Untergang droht

Benedict Mirow wurde 1974 in München geboren. Der Ethnologe und Regisseur schreibt, dreht und produziert seit vielen Jahren Dokumentarfilme aus den Bereichen Kunst und Kultur und erstellt Filmporträts über Künstler wie Daniel Hope, Lang Lang oder Paulo Coelho. Er konnte mit seinen Filmen zahlreiche internationale Preise gewinnen, wie u.a. einen Diapason d'Or, einen International Classical Music Award und einen KLASSIK ECHO; am Erfolg des OSCAR® Gewinners Nirgendwo in Afrika von Caroline Link war er als Ethnologischer Berater maßgeblich beteiligt. Nach Zeiten in Afrika und Wien lebt und arbeitet Benedict Mirow nun mit seiner Tochter und zwei Katzen in München und schreibt phantastische Romane für Kinder.

STERNENSPLITTER


»Ich fasse es nicht!«, rief Elliot und strahlte Cedrik mit glühenden Backen an. Die Beine von sich gestreckt saß er im Schnee und schüttelte ungläubig den Kopf. »Es schmeckt nach Gummibärchen-Toast!«

Cedrik musste lachen, als Emily irgendetwas von »meinen Bruder in der Wiege mit einem Trollbaby vertauscht« murmelte und leicht angestrengt die Augen rollte.

»Und es verändert sich!« Elliot schien völlig verzückt. »Jetzt schmeckt es nach Karamellpudding mit Himbeerkrokant!«

»Kommst du endlich?«, mahnte Emily und schien furchtbar genervt. »Wir haben es eilig, oder nicht?«

Elliot wuschelte sich lachend durch die blonden Locken. »Was hast du denn? Wenn wir mit dem Besen fliegen, sind wir doch im Handumdrehen bei der Kapelle.«

Emily stöhnte. »Ach, du willst also mitten unter den ganzen Leuten hier auf deinen Besen steigen und den großen Hexenmeister markieren?« Sie zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter, wo gerade ein Junge und ein Mädchen aufgeregt plappernd einen Schlitten durch den Schnee die Gasse entlangzogen.

»Was hast du eigentlich?«, erwiderte Elliot trotzig und ließ sich wieder in den Schnee fallen. »Ich dachte immer, du magst Sternensplitter!« Feine Flocken rieselten vom Himmel und legten sich auf seinen Mantel. »Beim Thor, ich glaube, jetzt hat es den Geschmack von einem karamelläugigen Bröselmonster!« Er machte glucksende Geräusche.

Neugierig beäugte Cedrik die kleinen Süßigkeiten in seiner Hand. Eigentlich sahen sie ganz normal aus. Wie zerbrochene Lutschbonbons, rosa, aber klar wie Bernstein. Von den golden wirkenden Blasen, die sich in ihrem Inneren auf und ab zu bewegen schienen, einmal abgesehen. Als sie die Werkstatt ihres Gastgebers verlassen hatten, hatte ihnen Galahad, der Grinsende, die Süßigkeit angeboten. Elliot hatte sofort zugegriffen und Cedrik war bei der Auswahl Elliots Beispiel gefolgt. Wenn es um Essen ging, war auf das Urteil seines Freundes stets Verlass.

Genervt hielt Emily ihrem Bruder den Besen hin. »Nun komm schon, Bruderherz. Wir müssen los!«

Der seufzte noch einmal übertrieben glücklich und zog sich umständlich am Holzstiel nach oben.

Vorsichtig wickelte Cedrik eines seiner beiden Bonbons aus der rot glänzenden Verpackung. Neugierig steckte er sich den klebrigen Sternensplitter in den Mund – und konnte schlagartig verstehen, warum sein Freund so reagiert hatte. Er stöhnte leise. Das Bonbon schmeckte wahrlich göttlich! Bei ihm hatte die Süßigkeit einen zarten Karamellgeschmack, mit einer Prise Salz und einem Hauch von gebrannten Mandeln.

»Wie?! Wirfst du dich jetzt auch auf den Boden wie ein Schneestrampler?«, fragte Emily und beäugte ihn misstrauisch. Die Gestaltwandlerin hatte nur ein paar winzige Honigtropfen aus der Schale gepickt und sie sofort in ihrer Manteltasche verschwinden lassen.

Cedrik kaute noch immer, langsam, damit ihm keine der ständig wechselnden Geschmacksrichtungen entgehen konnte. Er wollte Emily etwas antworten, musste dann aber lachen, als er das selige Grinsen seines Freundes sah. Er verschluckte sich und erst als ihm Elliot heftig auf den Rücken klopfte, fing er sich wieder. »Emily, argh, es tut mir leid. Die Sternensplitter sind wirklich ...«

»Papperlapapp! Sternensplitter sind die Irrlichter unter den Süßigkeiten! Machen dir vor, sie wären dein Lieblingsgeschmack, dabei ist es nur ein Trick! Das hat mit echter Küchenkunst nichts zu tun, das ist nicht mal richtige Magie!«, unterbrach ihn das Mädchen und stapfte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. »Los jetzt endlich! Lasst uns aufbrechen, sonst kommen wir zu spät!«

»Warte!« Cedrik wischte sich keuchend Lachtränen von den Wangen und hielt seiner Freundin das letzte seiner Bonbons hin. »Probiere einfach mal! Wenn es dir schmeckt, gibst du mir deine Honigtropfen. Und wenn nicht, habe ich eben Pech gehabt. Abgemacht?« Er grinste schelmisch.

Als Emily zögerte, sprang Elliot vor und griff gierig nach dem Bonbon in Cedriks Hand, doch seine Schwester war schneller. Rasch steckte sie sich die Süßigkeit in den Mund. Dann riss sie die Augen auf und erstarrte. »Oh!«, sagte sie und kaute langsam und konzentriert. Und noch einmal, nur etwas leiser. »Ooooh!«

»Was hast du denn?«, fragte Elliot amüsiert. »Kann es etwa sein, dass dir die Sternensplitter ...«

»Es schmeckt nach Weihnachtsäpfeln mit Marzipan und Zimt«, hauchte Emily verträumt. »Die Sternensplitter sind wirklich ...« Ihre Stimme brach und sie musste schlucken, sichtlich beeindruckt.

»Natürlich sind die der Hammer. Glaubst du mir jetzt endlich?!«, sagte Elliot grinsend. Dann, mit Spott in der Stimme, fügte er hinzu: »Was bist du nur für eine komische Schwester!«

»Das ist nicht fair!«, rief Emily mit geröteten Backen. »Ich liebe Sternensplitter, das weißt du genau! Aber ich hab die Honigtropfen für Mister Elderling ausgesucht! Er liebt die kleinen Perlen und er wirkte die letzten Tage so unglücklich.«

Elliot spitzte die Lippen. »Oh!«, sagte er, nun selbst ganz rot im Gesicht, und ziemlich kleinlaut.

Cedrik sah das Mädchen beeindruckt an. Mr Elderling, Schmetterlingsmann und Bibliothekar ihres Dorfes, war der Grund für ihren Besuch hier, in der großen Stadt. Der nur handtellergroße Bücherelf hatte sie gebeten, ihm dabei zu helfen, ein wertvolles Pflanzenbuch, ein Herbarium, für die Bibliothek der Hexen abzuholen. So waren sie aus Mistle End in den Bergen hierher an die Küste gekommen, der zarte Bücherelf in einer hölzernen Schachtel, die Elliot in seiner Umhängetasche getragen hatte, sicher verstaut. Auch Cedrik war aufgefallen, dass es ihm seit ihrer Ankunft in der schottischen Hauptstadt nicht gut gegangen war, aber er hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Er lächelte Emily anerkennend zu. Irgendwie schaffte sie es immer wieder, auch die nicht zu vergessen, an die so oft keiner dachte. »Das ist lieb von dir«, sagte er leise und war froh, dass sie seinen Sternensplitter probiert hatte.

»Ja.« Elliot nickte ernst. »Cedrik hat recht. Das ist es wirklich.«

Emily strahlte, glücklich und vielleicht auch ein klein wenig stolz. Verlegen winkte sie ab. »Los jetzt! Sonst kommen wir zu spät!«

Sie stapften fröhlich durch die Gassen der schneebedeckten Altstadt. Die eng stehenden Häuser mit ihren gotischen Giebeln und verwinkelten Erkern wirkten in der Dämmerung und nach vielen Jahrhunderten Feuchtigkeit fast schwarz. Aus schmalen Fenstern warfen flackernde Kerzen ihr goldenes Licht auf den nächtlich-blau schimmernden Schnee und irgendwo in der Ferne hörten sie Kinderlachen, Schlittenglöckchen und das Wiehern von einem Pferd.

»Wie hat Galahad das gemacht?«, murmelte Emily nachdenklich. »Nicht mal Papa bekommt solche Sternensplitter hin!«

Cedrik musste schmunzeln. Der Vater der beiden Geschwister, ebenfalls ein Hexer wie alle in der Familie, betrieb Goldens Süßes & Saures, die einzige Bäckerei von Mistle End. Er liebte die kleine Backstube, wo nichts schien, wie es sein sollte. Glitzernde Kolibris aus kandierten Rosenblättern schwirrten durch den Verkaufsraum. Die Auslagen waren voller Kristallteller und funkelnder Silberschalen, in denen sich schnaubende Schokoladenbären, pralle Pralinenkäfer und kleine krokantaugige Keksmonster tummelten. Und das war ganz wörtlich zu nehmen, denn in der Bäckerei von Mistle End waren die köstlichen Leckereien lebendig. Cedrik hatte einmal ein weißes Schokoladeneinhorn über die Ladentheke traben sehen. Und einen Baum mit einer Rinde aus Nussnugat, dessen Blätter aus Pistazienmarzipan sich in einem magischen Wind wiegten. Darunter hatte ein stolzer Fuchs gesessen, ganz aus Karamell und geröstetem Sesam geformt, der sanft seinen buschigen Schwanz um die Pfoten gelegt hatte.

Die Zauberbäckerei von Emilys und Elliots Vater war einer der magischsten Orte, die sich Cedrik überhaupt vorstellen konnte.

Deshalb konnte er gut verstehen, warum sich Emily so wunderte. Er selbst hatte bestimmt noch nie etwas Besseres gegessen als diese Sternensplitter. Dabei war Galahad Golden, Groß-Groß-Groß-Onkel fünften Grades der beiden Geschwister, nicht einmal Bäcker, sondern ein Alchemist. Für ihn war die Herstellung der magischen Süßigkeit ein Spaß. Eine Spielerei des Hexers, der in seiner alchemistischen Werkstatt eigentlich Zaubertränke und -elixiere entwickelte. Oder es zumindest versuchte.

Obwohl sie schon vor zwei Tagen in das Speicherzimmer am Ramsay Garden Nr. 18 gezogen waren, hatten sie den Mann mit den tausend Spitznamen bisher kaum zu Gesicht bekommen. Tatsächlich befand er sich die meiste Zeit in den Kellergewölben seines stattlichen Hauses, zwischen allerlei seltsam tickenden Apparaturen aus Messing und Holz, umrahmt von Glasaufbauten mit blubbernden Flüssigkeiten, wo er den uralten, magischen Kessel bewachen musste, wie er ihnen augenzwinkernd versicherte. Denn obwohl er als offizieller Hofalchemist dafür verantwortlich war, den Hexenzirkel von Edinburgh mit magischen...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2023
Reihe/Serie Der Druide von Mistle End
Der Druide von Mistle End
Illustrationen Maximilian Meinzold
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Chroniken von Mistle End • Drache • Fabelwesen • Fantasy • Fantasywelt • Freundschaft • Gefahr • geschenk 10 jahre • Gestaltwandler • Hexen • Highlands • Kampf • Kinderbücher ab 10 • magisch • Schmökern • Schottland • Spannung • Tiere • Übernatürlich • unterirdische Welt • Vampire • Werwolf
ISBN-10 3-522-61125-X / 352261125X
ISBN-13 978-3-522-61125-1 / 9783522611251
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