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Das Buch der (un)heimlichen Wünsche 2: Plötzlich Superheld (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
224 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93700-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Buch der (un)heimlichen Wünsche 2: Plötzlich Superheld -  Sabrina J. Kirschner
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Noahs großer Wunsch ist es, ein Superheld zu sein. Aber wie soll das gelingen, wenn man vor ziemlich vielen Dingen ganz schönen Bammel hat? Da kann nur das Buch der (un)heimlichen Wünsche helfen - und vielleicht Wanda mit ihren verrückten Ideen. Dass die Wunscherfüllung einhergeht mit einem Dachboden voller Spinnen und einer halsbrecherischen Achterbahnfahrt, war allerdings nicht Teil des Plans ... Aber wunderbar turbulent wird es allemal!

Sabrina J. Kirschner studierte BWL und Film, Englische Literatur und Kreatives Schreiben und arbeitete als internationale Turnierreiterin und Kinderbuchlektorin. Heute schreibt sie erfolgreiche Kinderbuchreihen wie 'Die unlangweiligste Schule der Welt.' Mit besonderem Engagement setzt sie sich als Botschafterin für die Gesellschaft für MPS ein, die Kinder mit einer unheilbaren Stoffwechselerkrankung auf ihrem Lebensweg unterstützt. Sabrina J. Kirschner wohnt mit ihrer Familie bei München.

Sabrina J. Kirschner studierte BWL und Film, Englische Literatur und Kreatives Schreiben und arbeitete als internationale Turnierreiterin und Kinderbuchlektorin. Heute schreibt sie erfolgreiche Kinderbuchreihen wie "Die unlangweiligste Schule der Welt." Mit besonderem Engagement setzt sie sich als Botschafterin für die Gesellschaft für MPS ein, die Kinder mit einer unheilbaren Stoffwechselerkrankung auf ihrem Lebensweg unterstützt. Sabrina J. Kirschner wohnt mit ihrer Familie bei München. Vera Schmidt wurde 1974 in Lissabon geboren. Nach einem kurzen Zeichenstudium in München studierte sie Kommunikationsdesign in Augsburg. Zunächst war sie als Art Director bei einer großen Werbeagentur tätig. Seit 2004 ist sie freie Illustratorin und lebt momentan in Stuttgart.

Während sie rannten, stürzte die Welt wie im Zeitraffer auf Wanda ein: lautes Kinderlachen, verärgertes Rufen, das Getrappel unzähliger Füße.

„Das wars dann wohl für heute mit der Probe“, dröhnte die Lautsprecherstimme von Frau Dreh. „Ab in die Pause, ich muss erst einmal die Hausmeisterin holen.“

Dann war Wanda von der Bühne.

Schlagartig konnte sie wieder atmen. Hastig sog sie die Luft in ihre Lungen. „Totalversagen!“, würgte sie hervor. „Ich bin so eine Oberniete! Nicht mal improvisieren konnte ich, nichts. Ich hätte einfach irgendetwas vorführen können, mir spontan was überlegen, irgendwas sagen, aber – nichts. Nichts. Nichts. Nichts.“ Endlich konnte Wanda auch wieder klar denken und vor allem sprechen! „Es war einfach eine megatotalüberkrasse Schnapsidee, Val, ich hab doch gesagt, ich kann das nicht!“, brach es wasserfallartig aus ihr heraus. „Ich konnte keinen Piep rausbringen und sicherlich war mein Kopf megarot und ich dachte, ich sterbe, und überhaupt, jetzt werden mich alle für einen krassen Volltrottel halten oder eine Trottelin?! Na ja, egal, du weißt, was ich meine! Ich hätte Isa die Rolle auch auf dem Silbertablett servieren können …“

„Wanda?“

„Ja?“

„Mach mal einen Punkt!“ Val blieb stehen und schaute ihr tief in die graugrünen Augen. Plötzlich musste Wanda grinsen. „Das war mal wieder ein Satz mit X. Vollpleite!“

Val seufzte und strich sich durch die krausen Haare. „Vollpleite hat kein X und ist auch kein Satz. Aber schön, dass du dein Lachen nicht verloren hast.“

Wandas Grinsen wurde breiter.

„Und mach dir mal keine Sorgen, sie werden sich so oder so nicht daran erinnern“, ergänzte Val.

„Werden sie nicht?“

„Nein.“

„Warum?“

Val drehte Wanda um. Jetzt sah sie zurück auf die Bühne oder vielmehr auf das Bühnenbild. Dort bot sich ein Anblick der Verwüstung. Der Bühnenvorhang lag zerknüllt auf dem Boden. Das Regal mit dem Theaterfundus war umgestürzt! Und zwar durch das Bühnenbild hindurch, wo es nun feststeckte. Das Ganze wirkte reichlich schräg, denn die Szene zeigte einen riesigen Hai, in dessen weit aufgerissenem Maul das Regal steckte. Darum verteilt waren Hunderte von kleinen hellbraunen Federn. In einer seltsamen Schleifspur zogen sie sich vom zerstörten Regal bis hinüber zur Hintertür des Theaters.

Wanda kicherte, erleichtert, dass das allgemeine Gelächter nicht ihr gegolten hatte. „Wie abgedreht! Was ist denn da passiert? Hat der Hai ein Huhn gerupft?“

Das Gleiche fragte sich anscheinend auch die Meute an schaulustigen Schülern, die das Spektakel begutachtete.

Val guckte betreten auf seine Füße, die wie immer in seinen knallbunten Lieblingsturnschuhen steckten.

„Sag mir jetzt nicht, du hast dein eigens gebautes Bühnenbild gerade zerstört, um mich zu retten?“ Sie verschränkte die Arme.

„Das wäre ja cool, aber nein, ich war hinter dem Vorhang, um dich … äh, anzufeuern. Dann wollte ich ihn nach vorne ziehen, um dich dahinter zu verstecken, aber stattdessen hab ich das Ding irgendwie heruntergerissen … Ich glaube, es war schon defekt … entschuldige.“

Wanda runzelte die Stirn. „Aha, und wer war dann das mit dem Regal?“

Vals dunkle Augen strahlten. „Ich war es jedenfalls nicht!“

Wanda packte Valentins Hand. „Na schön! Ich will aber trotzdem mal schauen, was da passiert ist. Wenn das jemand mit Absicht gemacht hat, kriegt der’s mit mir zu tun!“

Val grinste schief und zuckte die Achseln. „Nicht so wichtig, morgen repariere ich es. Ein paar neue Bretter von hinten, ein wenig …“

„Oh doch! Keine Widerrede!“

„Na schön …“

Auf leisen Sohlen und im Schutze verschiedener beweglicher Bühnenteile schlichen die Freunde zur hinteren Wand. Dort herrschte noch mehr Chaos! Alles, was sich zuvor in dem riesigen Regal befunden hatte, lag verstreut am Boden. Taschen, Hüte, Tassen, Teller, ein altes Telefon, eine grasgrüne Stehlampe, ein ausgestopfter Kauz, ein verbeultes Fahrrad und eine fluffige Daunendecke.

Wanda stiefelte begeistert hindurch. „Wow, sieht das nicht unfassbar cool aus?“, fragte sie Val und hielt ihm ein flauschiges Bärenkostüm hin.

„Hmmm, in welchem Theaterstück braucht man so was denn?“

„Schneeweißchen und Rosenrot?“, mutmaßte Wanda. „Da spielt auf jeden Fall ein verzauberter Prinz im Bärenfell mit.“ Sie bückte sich und nahm ein altes Buch in die Hände, das mitten im Chaoshaufen herumflog.

„Es gibt echt nichts, was du nicht weißt übers Theater!“, erklärte Valentin bewundernd. „Du solltest es einfach noch mal probieren. Wenn Frau Dreh erst hört, was du alles mit deiner Stimme anstellen kannst, dann …“

Wanda unterbrach ihn verwirrt. „Ähm, schau mal, hier steht mein Name drauf.“ Sie hielt ihm das Buch unter die Nase.

Val blinzelte. „Bist du dir sicher?“ Er verdrehte den Hals, um die Vorderseite besser sehen zu können. Auf dem Umschlag klebte ein etwas krunkliger Zettel mit Wandas Namen. „Tatsache!“ Verwundert zog er die Brauen zusammen.

„Hmmm …“ Wanda zwinkerte verschwörerisch. „Wer das wohl für mich da hingelegt hat?“ Dann schlug sie das Buch einfach auf.

Val runzelte die Stirn. „Wenn du meinst, dass ich das war, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe rein gar nichts damit zu tun!“

Jetzt war Wanda noch neugieriger. „Hmmm, okay, das Ding sieht schon megaalt aus.“ Sie blätterte wild durch die vergilbten Seiten. Fast auf jeder stand irgendetwas in unterschiedlichsten krakeligen Schriften. „Vielleicht ein Poesie- oder Freundschaftsbuch?“ Sie schlug es wieder zu und studierte den Einband genauer. Den gelben Zettel mit ihrem kritzeligen Namen zog sie ab.

Dann drehte sie das Buch um. „Hat keinen Titel und sonst steht auch nix drauf …“ Sie stutzte und kniff die Augen zusammen. „Oha, Moment, ich glaube …“ Ungeduldig wischte sie mit dem Handrücken über den Ledereinband. „Abgedreht! Ich glaube, da ist was eingraviert!“, rief sie aufgeregt.

„Du hast recht, da steht etwas! Etwas ziemlich Unleserliches …“, erkannte auch Val.

Das Buch der unheimlichen Wünsche!“ Wandas Herz begann ein wenig schneller zu schlagen. „Oder soll es heimlichen Wünsche heißen?“, versuchte sie zu entziffern.

„Weiß ich auch nicht, aber unheimlich klingt spannend!“, murmelte Val.

Wanda nickte eifrig und schaute zurück auf den Zettel. Gemeinsam lasen sie den Rest.

Wanda und Val starrten sich an.

„Meinst du, da will uns jemand einen Streich spielen?“, überlegte sie. „Erst das Regal durch dein Bühnenbild und dann legt jemand dieses total verrückte Buch für mich hier ab? Vielleicht hat Isabella …“

„Wer bitte würde dir einen Streich spielen wollen?“, lachte Val. „Alle mögen dich! Na ja, wenn sie dich kennen …“

Wanda verdrehte die Augen. „Alle außer Isabella? Und überhaupt, ich wäre auch nicht böse!“ Sie kicherte. „Nur könnte ich mir dann die Arbeit mit diesem Wunscherfüllen sparen.“

Val war nicht überzeugt. „Aber warum sollte sich jemand so viel Mühe geben und sich das alles ausdenken?“ Seine braunen Augen blickten schadenfroh. „Vor allem Isabella! Auf so etwas würde die niemals allein kommen.“

Wanda zuckte die Schultern. „Sie könnte einen Komplizen haben. Sicherlich lässt sich rausfinden, wem der alte Schinken hier gehört.“

„Und was, wenn es kein Streich ist, sondern jemand wirklich versucht hat, dir heimlich dieses Buch zu überbringen?“, gab Val zu bedenken. „Und dann ist irgendwas schiefgelaufen …“ Mit einer umschweifenden Handbewegung erfasste er das allgemeine Chaos.

Wanda wickelte sich eine bunt gefärbte Haarsträhne um den Finger und dachte nach. „Hmmm … immerhin war es klar, dass ich heute hier sein würde. Dank dir weiß das ja die gesamte Schule“, seufzte sie. „Schon seit Tagen posaunst du es herum.“

Val sah geknickt zu Boden. „Tut mir leid, hätte ich gewusst, wie nervös du bist …“

Wanda zuckte die Achseln. „Keine Sorge, mein Stolz überlebt das … gerade so.“ Sie beäugte das umgestürzte Regal, dann spähte sie vorsichtig durch das Loch auf die Bühne. Trotz der Aufforderung von Frau Dreh, das Theater zu verlassen, befanden sich nach wie vor Kinder im Saal.

Auf einmal war sie wieder nervös. Vielleicht bekam ihr die Bühnenluft einfach nicht!

Sie griff nach Vals Hand. „Komm, lass uns verschwinden, bevor uns noch jemand hier sieht.“

Tatsächlich schlichen ein paar der Kinder gerade auf die Bühne hoch. Bald würde irgendwer auch auf die Idee kommen, hinter der Kulisse rumzuschnüffeln.

„Leute, schaut euch das mal an …“, rief ein Junge, den Wanda vom Sehen kannte. Er war als Erster in den Theatersaal gestürzt, als Wanda noch auf der Bühne stand. Der Kleine mit den dunklen Haaren. Er war eine Klasse unter Wanda und Val – er hieß Lukas. Sein Opa war superberühmt, denn er verpackte die Päckchen der gesamten Stadt!

„In Ordnung, aber das Buch kommt mit!“, grinste Val breit.

„Na schön, weil du mich eben von der Bühne gerettet hast!“, scherzte Wanda und stopfte das alte Lederteil in den Bund ihres Rocks.

Gemeinsam huschten die Freunde über den Chaosberg hinweg und...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2022
Reihe/Serie Das Buch der (un)heimlichen Wünsche
Das Buch der (un)heimlichen Wünsche
Illustrationen Vera Schmidt
Zusatzinfo Schwarz-weiß illustriert
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer Buch ab 8 • Die unlangweiligste Schule der Welt • Freundschaft Kinderbuch • Kinderbuch ab 8 • Kinderbuch Abenteuer ab 10 Jahre • Kinderbuch lustig • Kinderbuch Superhelden • Kinderbuch Wünsche • Lustiges Kinderbuch ab 8
ISBN-10 3-646-93700-9 / 3646937009
ISBN-13 978-3-646-93700-8 / 9783646937008
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