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Akasia Wood - Wächterin des Waldes (eBook)

Spannendes Fantasyabenteuer ab 10

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
208 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-44063-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Akasia Wood - Wächterin des Waldes -  Elliott Pine
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Der Wald ist lebendiger, als du denkst! Als die zwölfjährige Akasia Wood kurz nach dem Umzug ihrer Familie entdeckt, dass sie sich in den Baumwipfeln des nahen Parks so schnell und geschickt bewegt wie ein Grauhörnchen, ist sie überrascht. Und fast fassungslos, als plötzlich Pflanzen und Tiere auf sie hören! Denn Akasia ist eine Wächterin. Früher jagten die Wächter des Waldes das Nachtholz, bösartige Gewächse, die es auf die friedlichen Bewohner des Waldes abgesehen hatten. Seit das Nachtholz besiegt ist, sind die Wächter kaum mehr als Aufpasser für übermütige Tiere. Doch Oakfield Park ist kein gewöhnlicher Park. Er ist der Rückzugsort der letzten magischen Geschöpfe. Und diese sind in Gefahr! Denn tief im Wald verbirgt sich ein Nachtholz, das seine Zeit gekommen sieht.

Elliott Pine schreibt am liebsten fantastische Abenteuerbücher für Kinder. Die beruhigende Aura der Redwood-Bäume Nordamerikas hilft dabei wie auch das eine oder andere magische Geschöpf.

Elliott Pine schreibt am liebsten fantastische Abenteuerbücher für Kinder. Die beruhigende Aura der Redwood-Bäume Nordamerikas hilft dabei wie auch das eine oder andere magische Geschöpf.

Eine Stadt im Nirgendwo


Bäume, nichts als Bäume.

Der kleine Wagen, in dem Kassy auf der Rückbank hinter ihrer Mom saß, schoss aus der Kurve und Kassy sah … Bäume. Was sonst? Ihr Dad konnte noch so auf die Tube drücken, die Dinger waren überall. Entkommen unmöglich.

Seufzend schielte sie nach vorn. Ihr Dad trommelte im Rhythmus des Gute-Laune-Lieds, das aus dem Radio wummerte, auf das Lenkrad. Irgendwas mit Sunshine und Happy Day. Mit Schwung rauschte er in die nächste Biegung.

Er hätte gern doppelt so schnell fahren können. Allerdings erst, nachdem er den Wagen gewendet hatte. Dann wären sie in Windeseile wieder in Washington gewesen.

Kassy drehte sich um und starrte aus dem Heckfenster. Hinter ihnen verlor sich die Straße zwischen den dicken Stämmen der Laubbäume. Eine Reihe krüppeliger Nadelbäume stand an einem Bachlauf, den sie gerade passiert hatten. Sie erinnerten an die Topfpflanzen, die Kassys Mom regelmäßig anschleppte und ebenso häufig als welke Gebilde wieder entsorgte. Nur in Kassys Zimmer überlebten sie länger, obwohl Kassy sich nicht mehr um sie kümmerte als ihre Mom.

Kassy kniff die Augen zusammen und nahm einen besonders knorrigen Stamm ins Visier. Als wäre ihr Blick eine Säge, mit der sie ihm auf den Leib rückte. Wenn sie ihn erledigt hatte, würde sie sich um den nächsten kümmern und eine Schneise in den Wald fräsen. Dann brauchten sie für den Rückweg nicht einmal mehr die gewundene Straße zu nehmen, sondern konnten einfach geradeaus fahren.

»Kassy«, unterbrach die Stimme ihrer Mom die Baumfällarbeiten. »Setz dich bitte wieder richtig hin. Wenn Dad bremst, fliegst du noch durch die Windschutzscheibe!«

Grummelnd kam Kassy der Aufforderung nach und straffte den Gurt. Ihr Dad würde nicht bremsen. Ihm konnte es gar nicht schnell genug gehen, ans Ziel zu kommen.

Galt es eigentlich als Entführung, wenn die Eltern einer Zwölfjährigen diese gegen ihren Willen verpflanzten? Sollte Kassy ein Schild malen, auf dem sie um Hilfe bat? Dummerweise hatten sie seit Ewigkeiten niemanden mehr überholt, der darauf reagieren konnte.

Wähl den Notruf, Darling! Da kauert ein schwarzhaariges Mädchen mit zu groß geratenen, nussbaumbraunen Augen bei zwei blöde grinsenden Erwachsenen im Auto.

»Sieh nur!« Ihre Mom wies nach vorn.

Bestimmt wollte sie zeigen, wo Kassy bei ihrem Flug durch die Scheibe landen würde und welche schlimmen Verletzungen sie erwarteten.

Kassy beugte sich zur Seite, um an ihr vorbeischauen zu können, und blinzelte gegen die schräg einfallenden Sonnenstrahlen an. Komorebi. Licht, das durch Blätter bricht. So bezeichnen Japaner dieses magische Schauspiel, hatte sie irgendwo mal aufgeschnappt.

»Willkommen in Oakfield, unserer neuen Heimat.« Kassys Mom griff nach der Hand von Kassys Dad. »Oder deiner alten. Es ist gut, dass wir hier sind. Deine Mutter braucht uns.«

»Das soll eine Stadt sein?« Kassy schüttelte das wohlige Gefühl ab, das der Anblick der leuchtenden Bahnen inmitten des üppigen Grüns ausgelöst hatte. Die Japaner konnten ihr blödes Komorebi behalten, Kassy wollte weiter sauer sein. Und hatte sie nicht allen Grund dazu? Die paar Häuser da vorn konnte man guten Gewissens nicht einmal als Dorf bezeichnen. Wohnte hier überhaupt jemand? Es sah eher aus, als hätte man die Dinger versehentlich abgestellt und dann vergessen. Kein Wunder, dass sie Granny Taya kaum hier besucht hatten.

Ihre Mom lachte. »Wart’s ab.«

Kassys Blick traf den ihres Dads im Rückspiegel. Die Fältchen um seine Augen verrieten, dass auch er schmunzelte. Kassy versuchte, den Spiegel mit dem Sägeblick von gerade zu bearbeiten, aber er war genauso stabil wie die dämliche Krüppeltanne.

Ihr Dad setzte den Blinker und bog in eine Seitenstraße ein, die sich einen Hügel hinaufschlängelte. Jetzt erkannte Kassy, was ihre Mom gemeint hatte. Der Wald hinter der kleinen Ansammlung von Gebäuden war nur ein Ausläufer des Oakfield Parks.

Eingeweiht 1657 und damit mehr als zweihundert Jahre älter als der Central Park in New York, hatte Kassy im Faltblatt gelesen, das ihr Dad vom letzten Besuch mitgebracht hatte. Auch seine Fläche übertrifft die des Centrals bei Weitem und verleiht dem Stolz North Carolinas damit den Titel der größten innerstädtischen Parkanlage der Vereinigten Staaten.

Was sich vor Kassy ausbreitete, wirkte wie ein Teil der Great Smoky Mountains, um das in einem gewaltigen Ring eine Stadt erbaut worden war. Doch auch jenseits der eigentlichen Anlage mit ihren Wipfeln und Lichtungen, den schimmernden Bachläufen und dem glitzernden See in der Mitte beanspruchten Häuser und Wald das Gelände gleichermaßen für sich. Wer sich am Ende durchsetzen würde, war noch nicht entschieden.

Die Straße brachte sie in ein Wohngebiet. In den Sackgassen rechts und links standen Häuschen mit Giebeln und Erkern und breiten Fenstern in den holzverkleideten Fronten. In jedem Vorgarten wuchs mindestens ein gewaltiger Baum mit dicht belaubter Krone. Saftiges Gras erstreckte sich bis zu den Haustüren.

Die Gärten waren gepflegt, aber unter der Oberfläche schien etwas Wildes zu lauern. Es wartete nur darauf, dass die Bewohner des Viertels nachlässig wurden mit dem Stutzen, Schneiden und Mähen. Das von hinter den Häusern über die schindelgedeckten Dächer ragende Blattwerk zeigte, dass manche dort längst aufgegeben hatten.

Neugierig beugte Kassy sich vor, um …

Hatte sie einen Knall? Sie fand Oakfield schrecklich! Das hatte sie beschlossen, als ihre Eltern sie über den Umzug informiert hatten. Sie würde sich ihre schlechte Meinung über diese Stadt im Nirgendwo nicht von ein paar hübschen Häusern und dem dämlichen Gestrüpp rundherum kaputt machen lassen.

Auch der Grund, weshalb sie aus Washington herzogen, würde nichts daran ändern. Da konnte die Vorfreude auf den morgigen Ausflug zu Granny Taya noch so sehr in Kassys Magen kribbeln.

Sie schob das Gefühl beiseite und bemühte sich, weiter zu schmollen, während ihr Dad den Wagen einen guten Kilometer an einer roten Backsteinmauer entlangsteuerte. Dann erklang erneut das mechanische Klacken des Blinkers und sie kamen in einer Parkbucht zum Stehen.

»Da wären wir«, sagte ihr Dad. »Die Woods sind zu Hause.«

Auf der anderen Straßenseite lag ein Grundstück, für das wild noch ein freundlicher Ausdruck war. Das Ganze wirkte wie ein Dschungel, der ein wehrloses Häuschen fraß.

»Hat jemand eine Machete dabei?«, fragte Kassy.

Ihre Eltern lachten. Dabei meinte sie es ernst! Wenn ihre Mom schon befürchtete, Kassy würde durch die Windschutzscheibe geschleudert werden, weil sie sich während der Fahrt einmal umgedreht hatte, musste ihr jetzt angst und bange sein. Wer sagte, dass sie es bis zur überdachten Veranda schafften, die sich rund um das Haus zu ziehen schien? Gab es in den Smokies nicht auch Schwarzbären? Die Woods hatten gerade ihr Hauptquartier entdeckt. Hierher zogen die Tiere sich zurück, wenn die Touristen ihnen auf den Keks gingen. Hundertpro. Das Dickicht war monstermäßig.

Und damit ziemlich spannend.

Kassys Mundwinkel zuckten.

»Es ist schön, dass du wieder lächelst.« Ihr Dad war ausgestiegen und klappte den Fahrersitz nach vorn. »Dann ist die werte Akasia Wood also bereit, Oakfield eine Chance zu geben?«

So weit kam es noch, dass Kassy lächelte. Sie zwang die Mundwinkel nach unten. Es war schwerer als vermutet. Und das, obwohl ihr Dad ihren vollen Namen benutzt hatte. Normalerweise reichte allein der schon aus, um ihr die Stimmung zu vermiesen.

Akasia, der einfacheren Schreibweise wegen von Akasiya abgeleitet, der Akazie. Eine Baumgattung mit 1400 Unterarten, die sich über die ganze Welt verteilten. Superlustig, sich das für die eigene Tochter auszudenken, wenn man mit Nachnamen Wood hieß.

Am besten blieb Kassy einfach sitzen. Wenn sie es darauf anlegte, würde ihr Dad heute Nacht noch dastehen und ihr die Tür aufhalten. Ein verlockender Gedanke. Aber draußen hatte es mindestens dreißig Grad. Im Inneren des Wagens würde Kassy sich in wenigen Minuten wie eine Pizza im Backofen fühlen. Sie schwitzte ja jetzt schon, obwohl sie nur ihre Shorts und ihr zitronengelbes Lieblingsshirt trug.

Außerdem musste sie sich dringend bewegen. Ihre Beine waren schon mehrmals eingeschlafen und nicht wieder richtig aufgewacht. Sie angelte mit den Zehen nach den Flipflops im Fußraum, schlüpfte hinein und kletterte ins Freie.

Dort empfing sie der Geruch Oakfields, den sie bisher nur vage durch die Lüftungsschlitze wahrgenommen hatte. Eine tiefe Note aus Harz, nicht schwer und unangenehm, nein, er schien Kassy umarmen zu wollen wie der Duft des grünen Badeschaums, den sie so gern benutzte. Darüber lagen frischere Aromen. Gras und Wildblumen, ein Hauch Zitrone.

Kassys Dad ging zum Kofferraum, sah dabei aber immer wieder über die Straße und pfiff die Sunshine-Melodie aus dem Radio. Ganz der Verwaltungsfachangestellte in der Stadtplanung, der beim Abendessen mit leuchtenden Augen über bezahlbaren Wohnraum für Familien dozierte, der sich vor allem durch Nachhaltigkeit und der Symbiose von Mensch und Natur auszeichnen sollte.

Kassy grinste beim Blick auf das Häuschen. Da hatte er seine Symbiose.

Ihre...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2022
Reihe/Serie Akasia Wood-Reihe
Akasia Wood-Reihe
Illustrationen Nina Dulleck
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerroman ab 10 • Abenteuerroman für Mädchen • Animox • CAMP • early teen • Fantasy • Fantasy-Abenteuer ab 10 • Fantasy Bücher ab 10 • Geschenk Kind 10 • Internat • Kira Gembri • Mädchen • Magie • magische Geschöpfe • magische Pflanzen • magische Tiere • Nationalpark • Naturschutz • North Carolina • Ruby Fairygale • Sabine Bohlmann • Schule • Umweltschutz • USA • Wald • Waldschule • Willow • Woodwalkers
ISBN-10 3-423-44063-5 / 3423440635
ISBN-13 978-3-423-44063-9 / 9783423440639
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