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Pferdeflüsterer-Academy, Band 9: Cyprians Rückkehr (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
224 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47626-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pferdeflüsterer-Academy, Band 9: Cyprians Rückkehr -  Gina Mayer
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Im wilden Kanada steht ein weißes Schloss: Snowfields. Auf dem Internat werden die weltbesten Reiter ausgebildet und verletzte Pferdeseelen geheilt. Zoe versteht ihre eigenen Gefühle nicht mehr. Die Trennung von Cyprian hat sie unglaublich verletzt, doch beim Telefonieren spürt sie eine starke Nähe zu ihm. Vielleicht haben sie ja doch noch eine Chance! Als Zoe erfährt, dass Cyprian nach Snowfields zurückkehrt, hat sie keine ruhige Minute mehr. Denn da gibt es auch noch den attraktiven Reiter Isaac ... Entdecke alle Abenteuer an der 'Pferdeflüsterer-Academy': Band 1: Reise nach Snowfields Band 2: Ein geheimes Versprechen Band 3: Eine gefährliche Schönheit Band 4: Verletztes Vertrauen Band 5: Zerbrechliche Träume Band 6: Calypsos Fohlen Band 7: Flammendes Herz Band 8: Zoes größter Sieg Band 9: Cyprians Rückkehr Band 10: Die dunkle Wahrheit Band 11: Verborgene Gefühle Band 12: Wild und Verwundbar Band 13: Taminos Entführung Band 14:

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Shaman stand mit hoch aufgerichtetem Kopf am Zaun, als Zoe auf die Koppel zuging. Der große schwarze Mustang schien es immer zu spüren, wenn Zoe sich ihm näherte. Jedenfalls musste sie ihn nie auf der großen Weide suchen, wenn sie mit ihm ausreiten wollte.

„Hallo, mein Süßer.“ Sie öffnete das Tor zur Koppel und begrüßte den Hengst mit einer Umarmung.

Während sie ihren Kopf an den glänzenden Hals des Pferdes schmiegte, sog sie den unverwechselbaren Duft ein, den Shaman verströmte. Der erdige Geruch erinnerte sie an den Frühling. Der leider noch weit entfernt war.

Es war bereits Mitte März, aber die Wiese, auf der die Hengste und Wallache standen, war zu einem großen Teil von Schnee bedeckt. Nachts sanken die Temperaturen immer noch unter minus zwanzig Grad und auch tagsüber bewegten sie sich nicht weit über den Nullpunkt hinaus. Der Winter war lang und hart im Nordwesten Kanadas, wo die Snowfields Academy lag, die Zoe nun schon seit bald zwei Jahren besuchte.

Zumindest war der Schnee in den letzten Wochen ein wenig geschmolzen, sodass man endlich wieder Ausritte in den Wald machen konnte. Und genau das hatte Zoe heute vor.

„Schau mal, was ich dir mitgebracht habe.“ Sie zog den Halsstrick aus der Tasche und zeigte ihn Shaman, der sofort die Ohren spitzte.

Wenn Zoe mit dem Mustang ausritt, zäumte sie ihn nie auf und sattelte ihn auch nicht. Shaman mochte kein Gebiss in seinem Maul und Zoe brauchte weder Trense noch Zügel, um ihn zu lenken. Shaman und sie hatten sich von Anfang an intuitiv verstanden.

Als sie dem Rappen den Halsstrick umlegte, fühlte sie eine sanfte Berührung in ihrem Rücken. Sie drehte sich um und sah Tom, den kleinen Tinker-Hengst, der sich ihr unbemerkt genähert hatte.

Tom gehörte Zoe. Sie hatte ihn vor einem Jahr gekauft, doch sie war zu groß, um ihn zu reiten. Deshalb hatte sie ihn als Reitbeteiligung an eine Mitschülerin vermittelt. Aber leider hatte Evi vor ein paar Wochen die Schule verlassen und war zurück nach Deutschland gegangen. Der Leistungsdruck, der an dem Elite-Reitinternat herrschte, war einfach zu viel für sie gewesen.

„Na, du Halunke!“ Zoe wuschelte Tom durch die Mähne.

Sie hatte wie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie den Tinker sah. Seit Evi weg war, hätte sie sich viel mehr um ihn kümmern müssen. Aber neben der Schule, dem Natural Horsemanship und dem Reitunterricht, den auch die Pferdeflüsterer nehmen mussten, blieb ihr einfach zu wenig Zeit für den kleinen Tinker.

Tom schnaubte und stupste mit der Nase gegen ihre Hosentasche. Sie holte ein Möhrenstück heraus und steckte es ihm zu. Er zerbiss es und wollte sofort Nachschub.

„Hab nichts mehr.“ Zoe klopfte seinen Hals und wollte sich wieder Shaman zuwenden, aber nun bleckte Tom die Zähne und wieherte laut. Dann drängte er seinen schwarz-weiß gefleckten Kopf noch fordernder gegen Zoes Schulter.

„Jetzt reicht’s aber!“ Sie schob ihn entschieden zurück. „Genug, hab ich gesagt.“

Tom kapierte sofort, was Sache war. Er senkte den Kopf und scharrte verlegen mit dem Vorderhuf im Schnee, doch Zoe ging nicht auf die Beschwichtigung ein.

Es war nicht das erste Mal, dass Tom so übergriffig geworden war. Der Tinker wurde von allen Schülern der Snowfields Academy verwöhnt, er brauchte dringend jemanden, der ihn in seine Schranken wies. Und das war ja wohl ihre Aufgabe.

Shaman stieß ein rollendes Geräusch aus. Es klang, als ob er sich räusperte.

„Ich komme ja schon.“ Zoe griff nach dem Halsstrick und führte ihn von der Weide.

Nachdem sie das Tor wieder geschlossen hatte, wollte sie sich auf seinen Rücken schwingen, doch eine schneidende Stimme ließ sie innehalten.

„Warte, Zoe!“

Die Stimme gehörte Mrs. de Cesco. Einen Moment lang kämpfte Zoe mit der Versuchung, einfach aufzusteigen und davonzugaloppieren. Sie konnte die stellvertretende Direktorin der Schule nicht ausstehen – und ihre Gefühle wurden von Mrs. de Cesco aufs Herzlichste erwidert.

„Was gibt es denn?“ Zoe ergriff nicht die Flucht, sondern drehte sich zu der Lehrerin um, die mit großen Schritten den Fußweg herunterkam, der vom Internat zur Koppel führte.

Trotz der niedrigen Temperaturen hatte Ellen de Cesco keine Mütze auf. Ihr graublondes Haar hatte sie zu einem strengen Zopf gebunden. Sie war ungeschminkt und trug eine dunkelblaue Daunenjacke zu den weißen Reithosen, die wie immer makellos sauber waren. Genau wie ihre glänzenden Stiefel.

Zoe fragte sich, wie die Lehrerin das schaffte. Seit sie an der Schule war, hatte sie noch nie auch nur den winzigsten Fleck auf den Kleidern der stellvertretenden Direktorin gesehen.

Zoe selbst hatte ihre cremefarbenen Breeches, die zu der Schuluniform der Snowfields Academy gehörten, heute Morgen frisch angezogen. Jetzt waren sie voller Schlammspritzer. Und ihre Reitstiefel starrten vor Dreck, obwohl sie noch gar nicht losgeritten war.

„Hier.“ Mrs. de Cesco hob die Gerte, die sie in der Hand hielt, und deutete damit über Shamans Rücken auf die Koppel.

„Was?“, fragte Zoe verständnislos.

„Der Zaun.“

Zoes Blick folgte der Spitze der Gerte zu dem Holzgatter, das die Weide umgab. Zwischen zwei Pfosten hatte sich der oberste Querbalken gelöst, er hing nur noch an einer Schraube.

„Das war Shaman.“ Die Stimme der Lehrerin war genauso eisig wie die Luft.

„Wie bitte?“ Zoe sah Mrs. de Cesco verdattert an. „Haben Sie hier eine Kamera installiert oder woher wollen Sie das wissen?“

Mrs. de Cescos Gesicht zeigte keine Regung, als sie nun an Zoe vorbei zu der beschädigten Stelle ging. Sie rüttelte an dem Balken und löste ihn dadurch vollständig aus der Verankerung.

Tom war hoffnungsvoll auf sie zu getrottet. Jetzt stupste er mit der Nase gegen ihre Hand. Er kannte wirklich überhaupt keine Berührungsängste.

Mrs. de Cesco wuschelte durch seine schwarze Zottelmähne. Sogar sie wies den kleinen Tinker-Hengst nicht ab. Kein Wunder, dass Tom sich für unwiderstehlich hielt.

„Einer der Stallknechte hat Shaman dabei beobachtet.“ Ellen de Cesco ließ das lose Brett in den Schnee fallen.

Tom streckte den Kopf so weit es ging durch die unterste Querverstrebung und schnupperte daran. Dann wandte er sich enttäuscht ab. Nichts zu fressen, schien er zu denken. Schade.

Am Ende der Koppel tauchte nun ein Quad mit Schneeketten auf, das langsam auf sie zu knatterte. Brent, einer der Pferdepfleger, begrüßte sie mit einem Kopfnicken, bevor er vom Fahrersitz stieg und in den Schnee sprang.

„Da sind Sie ja endlich“, sagte Mrs. de Cesco anstelle einer Begrüßung. „Ich warte seit einer Ewigkeit auf Sie.“

Brent warf einen irritierten Blick auf seine Uhr. „Halb drei war ausgemacht. Ich bin pünktlich.“

Mrs. de Cesco ignorierte die Antwort, wie jede Bemerkung, die ihr nicht passte.

„Warst du das, der gesehen hat, wie Shaman den Zaun beschädigt hat?“, fragte Zoe den Pferdepfleger, der nun eine Kiste mit Werkzeug vom Quad hob.

„Was?“ Brent sah sie verwirrt an. Dann wanderte sein Blick zu Mrs. de Cesco. „Was hat Shaman damit zu tun?“

„Er hat den Schaden verursacht“, erklärte sie kühl. „Einer Ihrer Kollegen hat das beobachtet.“

„Echt?“ Brent zog einen seiner Fäustlinge aus und kratzte sich unter der dicken Wollmütze. „Welcher denn?“

„Ich weiß seinen Namen nicht“, erwiderte Mrs. de Cesco.

In Snowfields gab es ein Dutzend Pferdepfleger, die allesamt schon seit Jahren in der Schule angestellt waren. Es war typisch für Mrs. de Cesco, dass sie ihre Namen nicht kannte. Personen, die in der Hackordnung unter ihr standen, interessierten die stellvertretende Direktorin meist nicht.

Dennoch war sich Zoe ziemlich sicher, dass die Lehrerin Shamans Attacke nur erfunden hatte. Seit Zoe damals in die Pferdeflüsterer-Klasse der Academy aufgenommen worden war, hatte die stellvertretende Direktorin sie auf dem Kieker und versuchte ständig, sie zu schikanieren. Und nachdem Zoe Ellen de Cesco vor Kurzem bei einem Springturnier in Kalifornien ziemlich lächerlich gemacht hatte, war ihr Verhältnis nicht besser geworden.

Allerdings hatte Zoe keine Ahnung, was die Lehrerin mit einer solchen Lüge bezwecken wollte.

„Was ist?“, fuhr Mrs. de Cesco in schneidendem Ton fort. „Wollen Sie den Zaun jetzt reparieren oder erwarten Sie eine schriftliche Anweisung? Am besten, Sie tauschen das oberste Brett komplett aus, es erscheint mir recht morsch. Und wenn Sie schon mal dabei sind, überprüfen Sie doch auch gleich die anderen Querbalken. Die Pferde auf der Koppel sind wertvoll und im Wald gibt es Bären.“

Brents Gesicht war mit jedem ihrer Sätze finsterer geworden. Mrs. de Cesco behandelte ihn wie einen kompletten Anfänger, dem man alles erklären musste. Er marschierte mit großen Schritten auf die Lehrerin zu, die vorsichtshalber einen Schritt zurücktrat, und rüttelte nun ebenfalls an den Brettern.

„Hier ist überhaupt nichts morsch“, knurrte er. „Der Zaun wird regelmäßig kontrolliert.“

„Tauschen Sie die Bretter trotzdem aus. Sonst mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich, wenn etwas passiert. Und das kann teuer werden.“

Brent sah sie ungläubig an. „Aber das ist doch …“

„Was?“, fragte Mrs. de Cesco drohend.

Er verstummte und kaute missmutig auf seiner Unterlippe.

„Zoe wird Ihnen dabei helfen“, erklärte die Lehrerin.

„Was?“, rief Zoe empört. „Das geht jetzt nicht. Ich wollte gerade...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2021
Reihe/Serie Pferdeflüsterer-Academy
Pferdeflüsterer-Academy
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 Jahren • Bestseller-Autorin • Buch • Bücher • Freundschaft • Geschenk • Geschenkidee • Herzschmerz • Internat • Kanada • Kinder-Buch • Lesen • Liebe • Liebes-Kummer • Literatur • Mädchen • Mut • Ostwind • Pferdeflüsterer • Reiten • Schule • Trennung • Vertrauen • Winter
ISBN-10 3-473-47626-9 / 3473476269
ISBN-13 978-3-473-47626-8 / 9783473476268
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