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Alea Aquarius 7. Im Bannkreis des Schwurs (eBook)

Spiegel-Bestseller
Im Bannkreis des Schwurs
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
464 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-234-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alea Aquarius 7. Im Bannkreis des Schwurs -  Tanya Stewner
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Liebe, Freundschaft, Abenteuer - und Sehnsucht auf ein Wiedersehen: Der siebte Alea-Band ist da! Diesmal machen sich Alea und Lennox über Land auf den Weg zum Loreley-Felsen. Dort vermuten die beiden Aleas Zwillingsschwester Anthea. Werden die Zwillinge sich tatsächlich endlich treffen? Und wird es dadurch gelingen, Aleas Meermädchen-Fähigkeiten zu reaktivieren?

Tanya Stewner, zunächst Übersetzerin und Lektorin, widmet sich inzwischen ganz dem Schreiben. Ihre Kinderbuchserien, v.a. Alea Aquarius, sind sowohl in Deutschland als auch international große Erfolge.

Tanya Stewner, zunächst Übersetzerin und Lektorin, widmet sich inzwischen ganz dem Schreiben. Ihre Kinderbuchserien, v.a. Alea Aquarius, sind sowohl in Deutschland als auch international große Erfolge.

Lennox hielt Aleas Hand. Er hielt sie mit sorgsamer Sanftheit und doch mit einer Intensität, in der die ganze Kraft eines Oblivion-Beschützers lag. Beim kleinsten Anzeichen von Gefahr würde Lennox Alea unter Einsatz seines Lebens zu schützen versuchen, und das nicht nur, weil er ihr Krieger war. Sondern weil er sie liebte.

Der Gedanke zauberte ein Lächeln auf Aleas Gesicht.

»Ahoi!«, riss Lennox sie aus ihren Überlegungen. »Was auch immer du gerade denkst – denk ruhig öfter daran. Es bringt dich irgendwie zum Strahlen.«

Grinsend drückte Alea seine Hand. »Ich habe an dich gedacht«, sagte sie leise in der Meeressprache Hajara.

Lennox blieb stehen. Mitten auf dem überfüllten Bahnsteig wandte er sich ihr überrascht lächelnd zu, legte die Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich heran. Ihre Lippen verschmolzen zu einem langen Kuss.

Als jemand sie anrempelte und auf Italienisch schimpfte, lösten sie sich lachend voneinander und spazierten weiter. »Unser Zug geht wie geplant in einer halben Stunde«, stellte Alea mit einem Blick auf die Anzeigetafel fest.

»Lass uns Ben Bescheid sagen, dass alles glattläuft«, schlug Lennox vor. Am frühen Morgen waren sie von Bord der Crucis gegangen und hatten sich von ihrem Skipper Ben mit dem Beiboot zum italienischen Festland übersetzen lassen. Dort waren Alea und Lennox in einen Bus gestiegen, und nun standen sie am trubelig-wimmeligen Hauptbahnhof von Florenz. Mit dem Fernzug würden sie von hier aus nach Rheinland-Pfalz fahren, denn in diesem Bundesland befand sich der sagenumwobene Felsen der Loreley. Dieser barg ein ganz besonderes Geheimnis und zudem eine unendlich große Hoffnung für Alea …

Schnell zog sie Lennox zu einer Mauer am Rand des Bahnsteigs, wandte den vielen Menschen den Rücken zu und holte ihr Handy heraus. Daran klebte ein glupschäugiger Skorpionfisch, dessen Maul sich wie ein Saugnapf an der Rückseite des Smartphones festgenuckelt hatte. Er war etwa toastgroß und sorgte dafür, dass niemand nachverfolgen konnte, wen Alea anrief oder was sie mit dem Handy schrieb.

Mit spitzen Fingern hielt Alea das Gerät am Rahmen fest, und Lennox schmunzelte. »Ich hab dir doch gesagt, du kannst den Fisch wie einen Griff benutzen. Es macht ihm nichts aus.«

»Na gut.« Vorsichtig umfasste Alea den Magischen mit der ganzen Hand. »Du musst es wissen, immerhin bist du der Herr der Skorpionfische.« Oblivionen waren in der Lage, Skorpionfische zu rufen und sie zu bitten, ihre magischen Tarnungskräfte für die Verhüllung eines Schiffes, ganzer Städte, kleinerer Gegenstände oder eben auch Bewegungen im Internet einzusetzen. Dabei reagierten die Fische aber nie auf Fragen oder andere Kommunikationsversuche, und Lennox hatte einmal gesagt, er wüsste nicht, ob sie überhaupt sprechen konnten. Dass es dem Fisch nichts ausmachte, angefasst zu werden, spürte er einfach.

Alea begann, eine Nachricht an Ben zu tippen, als eine Videoanruf-Benachrichtigung auf ihrem Bildschirm angezeigt wurde.

»Tess ruft an«, stellte Lennox fest, während Alea den Anruf schon annahm.

Sobald sich die Verbindung aufgebaut hatte, tauchten drei wohlvertraute Gesichter auf dem Display auf: das von Tess Taurus, Aleas bester Freundin und Kajütengefährtin, die sowohl Aleas Fels in der Brandung war als auch der klügste Mensch, den sie kannte. Außerdem das sommersprossige Lausbubengesicht von Samuel Draco, dem Bandenjüngsten, der wie ein kleiner Bruder für Alea war. In Wirklichkeit war Sammy aber der Bruder von Ben Libra, dem das dritte Gesicht auf dem Handybildschirm gehörte. Ben war ihr Kapitän und der einzige Volljährige an Bord der Crucis. Kein anderer verstand es wie er, stets die Ruhe zu bewahren und ihre Bande wie Pech und Schwefel zusammenzuhalten.

Alle drei winkten Alea und Lennox zu. »Hallöchen!«, rief Sammy und grinste mit seiner riesigen Zahnlücke. »Wie geht’s euch? Was ist inzwischen passiert? Habt ihr irgendwelche Abenteuer erlebt?«

Alea lachte. Sie hatten das Schiff erst vor drei Stunden verlassen. »Nee, noch nicht so richtige.«

Lennox grinste schief. »Das Aufregendste war bisher das Frühstück. Allerdings sind jetzt unsere letzten Euro weg.« Die Zugtickets hatten fast die komplette Bandenkasse der Alpha Cru verschlungen, und für weitere Wegzehrung hatten sie nun kein Geld mehr. Doch irgendwie würden sie auf dem Weg zur Loreley schon zurechtkommen.

»Ihr erlebt unterwegs garantiert noch sensationelle Abenteuer!« Sammy nickte, als wollte er sich selbst beipflichten. »Euer Ziel steckt dermaßen voller Abenteuerpotenzial, dass ihr mit einem Karton auf dem Kopf rumlaufen müsstet, um nichts Abenteuerliches zu erleben!«

»Alea und Lennox würden auch mit einem Karton auf dem Kopf noch Abenteuer erleben«, bemerkte Ben. »Da bin ich sicher.«

»Hmm …« Sammy schien darüber nachzudenken und zu einer Erkenntnis zu kommen. »Kartonabenteuer sind wahrscheinlich sogar die spannendsten Bestabenteuer, die man sich überhaupt vorstellen kann. Immerhin bleibt unter einem Karton ja alles extrem geheimnisvoll und ultimativ rätselhaft …«

Tess sah aus, als wollte sie Sammy eine Kopfnuss verpassen. Stattdessen seufzte sie aber nur schwer. Alea ahnte, wieso. Tess hatte sie eigentlich auf ihrer Reise begleiten wollen, denn die Loreley war gar nicht weit entfernt von Köln. Und in Köln lebte das Mädchen, in das Tess mit Haut und Haaren verliebt war: Kit. Kiara-Katharina – Kit – wohnte in einem Mehrgenerationen-Heim, dem Sonnenfleck, in dem auch Sammy und Bens Opa Ernst lebte, nur einen Katzensprung von der Loreley entfernt. Für ein drittes Ticket hatte das Geld allerdings nicht gereicht. Davon abgesehen würden sie keine Zeit für einen Abstecher nach Köln haben, denn sobald Alea und Lennox bei der Loreley ankamen, begann ihre Mission: Aleas Zwillingsschwester zu finden.

Anthea … Thea. Der Gedanke an ihre Schwester versetzte Alea augenblicklich in Hochspannung. Womöglich dauerte es gar nicht mehr lange, bis ihre Schwester und sie aufeinandertrafen und sich zum ersten Mal in den Armen lagen! Tess’ geknickte Miene holte Alea jedoch schnell wieder in die Wirklichkeit zurück.

»Ich bin ganz neidisch auf die vielen freien Tage, die ihr in Rom haben werdet«, versuchte Alea, Tess aufzuheitern. Tess, Ben und Sammy würden zu dritt nach Rom segeln, während Alea und Lennox auf der Suche nach Thea waren. Spätestens am 19. September wollten sich die fünf aber in Rom treffen, denn Alea hatte in einer Silberfadenvision vorausgesehen, dass ihr Erzfeind und größter Widersacher – Doktor Orion – an genau diesem Datum vor einem Kiosk in der Nähe des berühmten Kolosseums einen Espresso trinken würde. Der Plan war, dem Doktor an diesem Tag dort aufzulauern und ihn gefangen zu nehmen. Ben, Sammy und Tess hatten mehr als genug Zeit, den Kiosk aus der Vision zu finden, zu dritt Straßenmusik zu machen und sich von dem eingenommenen Geld noch sämtliche Sehenswürdigkeiten Roms anzusehen.

»Ja, Rom ist bestimmt super«, antwortete Tess mit ihrem leichten französischen Akzent. Während sie sprach, landete eine Möwe auf ihrer Schulter. Tante Hildegard war von Tess gesund gepflegt worden, nachdem sie sich den Flügel gebrochen hatte, und seitdem hatte die kleine Sturmmöwe das Schiff nicht mehr verlassen. Auf Tess’ Schulter schien sie sich pudelwohl zu fühlen, und Sammy hatte erst gestern gesagt, dass, sollte Tess jemals ein Denkmal errichtet werden, auf der Schulter der Statue bestimmt eine Möwe sitzen würde.

Tess streichelte Tante Hildegards Köpfchen und sagte: »Bis wir uns alle wiedersehen, wird es ohne euch an Bord ganz schön komisch sein.«

»Jaaa!«, stöhnte Sammy. »Ich weiß gar nicht, wie ich das aushalten soll! An wen soll ich mich nachts rankuscheln, wenn mir kalt ist? Wer zeigt mir neue Selbstverteidigungs-Moves? Und mit wem soll ich ein qualifiziertes Gespräch über Flusen führen?« Sammy liebte es, Leute in Gespräche über seine hingebungsvoll angelegte Flusensammlung zu verwickeln, und Alea ließ sich von allen Bandenmitgliedern am ehesten in eine solche Diskussion hineinziehen.

»Wenn du schmusen willst, komm zu mir«, bot Ben seinem Bruder an.

»Klaro!«, rief Sammy. »Ich beschmuse dich ja auch schon wie blöd. Aber meinen spektakulösen Kuschelbedarf kannst du allein eben einfach nicht decken!«

Ben seufzte, und Tess war plötzlich vollauf damit beschäftigt, Tante Hildegards Federn zu zählen – oder was auch immer sie da gerade tat. Hauptsache war wohl, dass sie nicht kuscheln musste. Tess war einfach kein Knuddeltyp.

»Wenn wir wieder zurück sind, wird wie verrückt geschmust«, versprach Alea dem kleinen Kuschelkönig. »Ich werde dich so doll beschmusen, dass du kaum noch Luft bekommst.«

Sammy machte eine zufriedene Handbewegung. »Wunderbärchen. Dann hätten wir das ja geklärt.« Er richtete die Handykamera nach unten auf die Decksplanken. »Sagt meinem Schatz Hallo!« Ein freundliches Robbengesicht erschien auf dem Display. Sammys Robbe trug den Namen Fussel und lebte wie ein Haushund auf der Crucis.

»Hallo, Fussel!«, grüßten Alea und Lennox wie aus einem Mund.

Die Nase der Robbe wurde immer größer, als das Tier nun am Handy schnüffelte. Dabei hinterließ es einen rotzig-feuchten Spuckestreifen auf der Kamera. Tess motzte auf Französisch, schnappte sich ihr Handy und wischte daran herum.

»Ich glaube, Lennox und ich sollten jetzt zum Zug gehen«, sagte Alea. »Wir können ja morgen wieder telefonieren.« Sie winkte den anderen zum Abschied, als die nach der Wischaktion wieder auf dem Bildschirm...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2021
Reihe/Serie Alea Aquarius
Illustrationen Claudia Carls
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • Abenteuer • action • Adoption • Alea Aquarius • Alpha Cru • Bauernhof • Behinderung • Bestseller • Burgen • Clique • Coming of Age • Erwachsenwerden • Fernweh • Freiburg • Freiheit • Freundschaft • Fridays For Future • Gebärdensprache • Gefühle • gegen Langeweile • Geheimnisse • Gehörlos • gehörlose Heldin • Häfen • Held • Hoffnung • Homosexualität • Kinderbeschäftigung • Kinderbuch • Kinderbuchreihe • Klima • Klimawandel • Liebe • Loreley • Loreleyfelsen • macht mut • Magie • Magische Wesen • Massentierhaltung • Meeresschutz • Meermädchen • Mut • Ozeane • Parallelwelt • Resilienz • Rhein • Rom • Schwarzwald • Schwur • Segeln • Selbstbewusstsein • sinnstiftend • Skandinavien • Strand • Umweltschutz • Venedig • Zwillinge
ISBN-10 3-96052-234-7 / 3960522347
ISBN-13 978-3-96052-234-8 / 9783960522348
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