Prinzessin der See: Alle Bände der romantischen Fantasy-Buchserie in einer E-Box (eBook)
780 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60787-1 (ISBN)
Lia Kathrina lebt mit ihren zwei Katzen und unzähligen Büchern und Manga in der lauten, vielfältigen und unfreundlichen Stadt Berlin - und möchte niemals weg. Sie arbeitet als freiberufliche Pressereferentin und im Office einer Berliner Firma. Nebenbei betreibt sie einen YouTube-Kanal über Bücher. Von klein auf dachte sie sich mit ihrer kleinen Schwester Geschichten aus und beschloss 2017, endlich ihren Traum zu erfüllen und ein Buch zu schreiben.
Lia Kathrina lebt mit ihren zwei Katzen und unzähligen Büchern und Manga in der lauten, vielfältigen und unfreundlichen Stadt Berlin - und möchte niemals weg. Sie arbeitet als freiberufliche Pressereferentin und im Office einer Berliner Firma. Nebenbei betreibt sie einen YouTube-Kanal über Bücher. Von klein auf dachte sie sich mit ihrer kleinen Schwester Geschichten aus und beschloss 2017, endlich ihren Traum zu erfüllen und ein Buch zu schreiben.
Kapitel 1
Positives Nummer 1: Ich bin angekommen und habe überlebt
»Das nächste Mal schwimme ich nach Gran Canaria«, sage ich und stütze mich am Treppengeländer ab. Es ist Mitternacht, als unser Flugzeug endlich den rettenden Boden erreicht und langsam zum Stehen kommt. Jetzt muss ich nur noch die Treppe aus dem Flugzeug hinter mich bringen und ich habe es überstanden. Mit der linken Hand umklammere ich das Geländer und auf der rechten Seite hält Lucia meinen Arm, während wir dem Boden immer näher kommen. Der Wind löst ein paar dunkle krause Strähnen aus meinem Zopf und bläst sie mir ins Gesicht. Aus dem Augenwinkel kann ich den hell erleuchteten Flughafen sehen. Schon von oben sah er wie ein strahlender kalter Fleck in der Finsternis aus. Wie gebannt habe ich aus dem Fenster gestarrt, damit mir auch kein Detail von der Landung entgehen konnte, bis ich wieder die Freiheit außerhalb des Flugzeugs genießen durfte.
»Mitten in der Nacht möchtest du also durch den Atlantik schwimmen?«, fragt Alegria hinter mir. Ich kann förmlich spüren, wie sie grinsend eine Augenbraue hebt. »Meinst du nicht, dass das gefährlicher wäre, als zu fliegen?«
Noch immer ist mir schlecht von der Reise und mein Magen fand das Sandwich, das sie mir an Bord serviert hatten, alles andere als hilfreich.
»Jederzeit würde ich das Meer diesem Blechhaufen vorziehen.« Ich deute mit einer theatralischen Bewegung auf das Flugzeug hinter mir. Den Blick wende ich lieber nicht vom Boden, wer weiß, was sonst passiert. »Und außerdem …« Weiter komme ich nicht. Denn mich beschleicht das untrügliche Gefühl, dass ich lieber meinen Mund halten sollte, bevor etwas rauskommt, das seinen rechtmäßigen Platz in meinem Magen hat. Dabei würde ich Alegria gern ausführlich erklären, warum Schwimmen die bessere Alternative ist. Davon abgesehen, dass es unseren ökologischen Fußabdruck senken würde. Die Cheerleader beschweren sich doch immer, dass sie mehr trainieren müssten. Von Barcelona nach Gran Canaria zu schwimmen, das wäre doch mal ein Training.
Die letzte Treppenstufe kommt in Sicht. Alegria nimmt meine linke Hand vom Geländer und erleichtert mich seufzend von meinem Rucksack, den ich über der Schulter getragen habe. Bedacht umfasst sie meine Hand mit ihrer. Zu dritt betreten wir das Rollfeld. Ein starker Windstoß peitscht mir ins Gesicht, schafft es, noch mehr Locken aus dem Zopf zu befreien und mir die Sicht zu nehmen. Ich schwanke sogar leicht, doch meine Freundinnen halten mich fest.
»Wow, ich wusste ja, dass es hier windig ist, aber das war ja ein netter Willkommensgruß«, sagt Alegria und stellt den Rucksack zwischen meinen Beinen ab. Der feste Boden unter den Füßen gibt mir genug Sicherheit, sodass mich die beiden halbwegs unbedenklich loslassen können.
Lucia richtet ihren dicken Pullover und setzt sich die Kapuze in dem kläglichen Versuch auf, sich vor dem Wind zu schützen. »Vielleicht begrüßt uns die Insel.« Sie deutet eine Verbeugung an, als wollte sie sich unserem Urlaubsort vorstellen.
Endlich bin ich diesem Monstrum aus Metall entkommen. Vor uns stehen zwei Busse, die die Passagiere vom Flugzeug zum Terminal transportieren sollen. Doch ich fühle mich noch nicht in der Lage, in das nächste Gefährt meiner Alpträume zu steigen.
Alegria kichert leise vor sich hin, während ich Lucias besorgten Blick auf mir spüre.
»Du bist immer noch blass, Mayla.«
Kann ich mir vorstellen, denn mir ist speiübel und wenn ich nicht dieses dämliche Geplapper der Cheerleader hinter mir hören würde, würde ich dem Drang nachgeben und mich einfach auf den Boden plumpsen lassen. Vielleicht sogar in Betracht ziehen, ihm einen Kuss aufzudrücken.
Lucia legt mir eine Hand an den Rücken und streichelt sanft darüber. Krampfhaft versuche ich meinen Blick auf den Rucksack zwischen meinen Beinen zu fokussieren. Nicht brechen, nicht brechen, sage ich mir immer wieder.
Neben mir höre ich das metallische Geräusch von jedem Schritt, während die restlichen Passagiere der Treppe aus Aluminium nach unten folgen.
»Sieh an, verträgt die taffe Mayla das Fliegen nicht?«
Es gibt schönere Stimmen, die ich im Moment hören möchte. Sicher nicht die von Celia. Ihre teuren Turnschuhe schieben sich in mein Blickfeld. Ein Grund mehr, mich zusammenzureißen, denn vor ihr möchte ich mir auf keinen Fall die Blöße geben, mein Abendessen auf das Rollfeld zu befördern. Celia ist groß, durchtrainiert, Cheerleaderin und zu meinem Leidwesen eine Kindheitsfreundin von Alegria. Deshalb muss ich sie leider hin und wieder ertragen. Aber meine Abneigung ihr gegenüber beruht auf absoluter Gegenseitigkeit. Wir haben uns gesehen und fanden den jeweils anderen sofort bescheuert – der einzige Punkt, wo wir einer Meinung sind. Ich möchte den Mund aufmachen, um etwas zu erwidern, doch schließe ihn wieder. Im Moment habe ich andere Probleme.
Das Gequatsche der anderen Cheerleader wird leiser. Sie haben es alle unversehrt aus dem Monstrum geschafft. Ihre Blicke spüre ich deutlich, während sie an mir vorbeilaufen. Doch noch ist die Gefahr, plötzlich zusammenzubrechen, nicht gebannt, weshalb ich weiterhin auf den Boden starre. Nur Celia ließ es sich natürlich nicht nehmen, neben mir stehen zu bleiben und diese unqualifizierte Bemerkung zu machen.
Alegria nimmt meinen Rucksack an sich und raubt mir damit den Fokuspunkt.
»Na komm, Süße, bringen wir dich zum Bus«, sagt Lucia und legt sich meinen rechten Arm über die Schultern.
»Nicht der Bus«, seufze ich und möchte mich am liebsten sträuben, in dieses unheilvolle Gefährt einzusteigen.
Celia kichert erneut. Dieses Geräusch dringt in meinem Kopf ein und der Schwindel wird nur schlimmer. Ich schaue auf. Mittlerweile sind alle anderen Cheerleader bis auf Celia eingestiegen. Wir scheinen die letzten Passagiere auf dem Rollfeld zu sein.
»Allein die Tatsache, dass du den kompletten Aussteigeprozess aufgehalten hast, sollte dir zu denken geben, ob du wieder mit nach Barcelona kommen willst. Vielleicht bleibst du einfach hier.«
Ich möchte ihr das gehässige Grinsen aus der Visage wischen. Das Schlimme ist, dass wir uns normalerweise beide nicht mit Samthandschuhen anfassen und ich sicherlich genauso die Situation ausnutzen würde, wenn es ihr an meiner Stelle schlecht ginge.
»Celia, es reicht. Geh schon, Susan winkt dich ran«, sagt Alegria. Sie mischt sich selten in unsere Streitereien ein, immer nur dann, wenn der andere klar unterlegen ist. Was für eine Blamage, dass ich es heute bin. Celia schaut zu dem Bus, wo Susan, die Kapitänin der Gruppe, sie augenrollend zu sich ruft. Sie zieht einen Schmollmund in Alegrias Richtung, doch läuft dann geschwind zu ihrer Truppe.
»Man möchte von ihrer Art brechen.«
»Aber nicht hier, Mayla.« Alegria lächelt mich verschmitzt an und stellt sich auf die freie Seite von mir. Meine beiden Freundinnen stützen mich, damit ich es zur nächsten Höllenmaschine schaffe. Sie schleifen mich zwar eher, als dass ich selbst gehe, aber je früher ich in das Gefährt komme, desto schneller ist es vorbei.
»Celia weiß wirklich nicht, wann es genug ist«, wispere ich. In meinem Kopf dreht es sich immer noch.
»Das weißt du genauso wenig«, sagt Alegria und ich spüre dabei ihren strengen Blick.
»Wir sollten einfach versuchen, dass wir uns alle vertragen.« Lucias leise Stimme ist bei dem Wind kaum zu verstehen, vor allem da wir uns dem lauten Bus nähern.
Verständnislos sehe ich meine beste Freundin an, ehe Alegria antwortet: »Mayla und Celia? Das wird nie was.«
Lucia streicht sich eine hellbraune Strähne aus dem Gesicht, die sofort wieder zurückgeweht wird. Sie seufzt. »Dann sollten die beiden sich eben aus dem Weg gehen.«
Lucia hat recht, ich lasse mir meine Ferien doch nicht kaputt machen. Dass wir beide überhaupt mit nach Gran Canaria durften, gleicht einem Wunder. Alegria ist ebenfalls bei den Cheerleadern, deren Sommerreise sie auf die kanarische Insel geführt hat. Lucia und ich hatten diesen Sommer nichts Besonderes vor. Ich sollte meiner Tante Carla in ihrer Tapasbar aushelfen und Lucia wollten ebenfalls jobben, um sich weiteres Zubehör für ihre Kamera zu kaufen.
Kurzfristig sind drei der Cheerleader abgesprungen, weshalb wir zwei der freien Plätze belegen konnten. Alegria hatte sich so sehr darüber gefreut und wollte uns unbedingt mitnehmen. Zu Urlaub sage ich nicht Nein, vor allem wenn es ein Strandurlaub ist. Nicht dass wir es zu Hause in Barcelona weit zum Strand hätten, aber mit meinen beiden besten Freundinnen wegzufahren und das Meer zu genießen, hat seinen Reiz.
Zunächst hatte ich ein schlechtes Gewissen, Tante Carla allein in der Tapasbar zurückzulassen, doch sie versicherte mir, dass ich zwei Wochen Urlaub machen könne.
Mit dem Flugzeug zu reisen, behagt mir allerdings gar nicht. Allein schon die Umweltbelastung ist für mich ein eindeutiger Kontrapunkt, und dass mir in jedem Verkehrsmittel schlecht wird.
Irgendwie überstehe ich auch die kurze Fahrt zum Terminal und wenig später stehen wir mit unseren Koffern in der Hand vor dem zweiten Bus. Nächstes Mal, wenn ich den Urlaub aussuchen kann, fahren wir mit dem Rad irgendwo in der Umgebung von Barcelona campen. Ich setze mich auf eine Bank und schaue dabei zu, wie alle Gepäckstücke in den Reisebus verstaut werden und nach und nach alle einsteigen. Währenddessen kommt Lucia mit einer Wasserflasche in der einen Hand zu mir, die andere ist zur Faust geballt.
»Okay, Mayla. Alegria hat mir diese zwei Tabletten gegeben und hält uns beiden einen Platz in der letzten Reihe frei. Wenn du sie jetzt nimmst, bist du für eine Dreiviertelstunde ausgeknockt.« Sie öffnet...
Erscheint lt. Verlag | 17.6.2021 |
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Reihe/Serie | Prinzessin der See | Prinzessin der See |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | Bundle • Fantasy Liebesromane • fantasy romance deutsch • Gran Canaria • impressbundle • impress ebooks • Meerhexen • Meerjungfrau Roman • mermaid fantasy • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Sirenen • Siren TV Serie • Umweltroman Fantasy • Urban Fantasy Bücher |
ISBN-10 | 3-646-60787-4 / 3646607874 |
ISBN-13 | 978-3-646-60787-1 / 9783646607871 |
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