SparkofPhoenix: Spark und das Geheimnis der Pillager (eBook)
192 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0390-8 (ISBN)
SparkofPhoenix ist einer der erfolgreichsten deutschen Minecrafter und begeistert mit seinem Online-Auftritt Millionen von Zuschauern. Bei seinen Fans gilt er als wandelnde Minecraft-Enzyklopädie. Sein erstes Buch »200 Dinge in Minecraft, die du noch nicht wusstest« war ein voller Erfolg und stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
SparkofPhoenix ist einer der erfolgreichsten deutschen Minecrafter und begeistert mit seinem Online-Auftritt Millionen von Zuschauern. Er beschäftigt sich intensiv mit Update-Reviews zum Spiel, interessanten Minecraft-Fakten, der Vorstellung von Minecraft-Modifikationen und vieles mehr! Bei seinen Fans gilt er als wandelnde Minecraft-Enzyklopädie. Sein erstes Buch »200 Dinge in Minecraft, die du noch nicht wusstest« war ein voller Erfolg und stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Angriff
Spark erwacht mit einem Schreck. Sein Herz schlägt schnell, kalter Schweiß lässt seine blonden Haare auf der Stirn kleben. Er hat etwas Furchtbares geträumt, aber er kann sich nicht mehr erinnern, was es war.
Laute Stimmen und aufgeregte Rufe dringen durch das Fenster neben seinem Bett. Draußen scheint ein Tumult zu herrschen. Spark reibt sich die verschlafenen Augen und hält blinzelnd eine Hand vor die aufgehende Sonne, die grell in sein Gesicht strahlt. Ein Blick auf die Uhr an der Wand verrät ihm, dass es noch sehr früh ist.
Der Tumult vor seinem Fenster wird immer lauter, und er schlägt die Bettdecke zur Seite, um nachzusehen, was auf der von Fichten gesäumten Straße vor seinem Haus los ist.
Die Dorfbewohner rennen erschrocken durcheinander und rufen sich unverständliche Worte zu, wobei sie aufgeregt mit den Armen wedeln. Der Gesichtsausdruck, den Spark von seinem Fenster aus bei vielen erkennen kann, lässt ihn schaudern. Irgendetwas muss passiert sein.
Besorgt eilt er zur Kommode und schlüpft hastig in eine dunkle Stoffhose und die blauen Lederschuhe, von denen er sich einfach nicht trennen kann, obwohl sie eigentlich schon völlig ausgelatscht sind. Er ist gerade dabei, den zweiten Schuh zu binden, als er das helle Läuten der großen Dorfglocke hört. Spark erstarrt. Die Glocke steht fast vergessen in der Nähe des Osttores, weil sie nur bei Angriffen geläutet wird – und der letzte Angriff ist bereits so lange her, dass er sich kaum daran erinnern kann.
Die meisten Kreaturen, die in den nahe gelegenen Wäldern und Höhlen leben, verirren sich höchstens nachts an die Dorfmauern, und dann werden die Eisengolems, die Beschützer des Dorfes, ganz gut allein mit ihnen fertig. Außerdem beginnt gerade ein sonniger Tag mit wenigen Wolken, so dass die meisten Geschöpfe es gar nicht bis an die Mauern schaffen würden. Ihre Haut ist durch das Leben in der Dunkelheit so empfindlich, dass sie die Sonne meiden.
Auf das Schlimmste gefasst, eilt Spark durch den Flur und die Treppe hinunter. Im Vorbeigehen greift er nach seiner Armbrust, dann öffnet er die Tür und schaut sich vorsichtig um, falls die Gefahr bereits in der Dorfmitte lauert. Zum Glück sieht alles unbeschädigt aus.
Er zieht die dunkle Holztür hinter sich zu und rennt die steinernen Stufen hinab. Mehrere Wege vor seinem Haus führen auf einem kleinen Platz zusammen, der den Mittelpunkt des Dorfes bildet. Spark stolpert von der letzten Treppenstufe auf den befestigten Weg und muss zwei Bauern ausweichen, die mit gehetztem Gesichtsausdruck die Straße entlangeilen. Ihre Strohhüte sind schief ins Gesicht gerutscht, Schweißperlen glitzern auf ihrer Stirn, und ihre weißen Oberteile haben grüne und braune Flecken. Die Dorfbewohner sind zwar in der Lage, einfache Rüstungen und Waffen herzustellen und zu nutzen, aber es liegt in ihrer Natur, zunächst die Flucht zu ergreifen und sich in Sicherheit zu bringen.
»Was ist denn passiert?«, ruft Spark den zwei Bauern nach.
Unsicher bleiben sie stehen und drehen sich zu ihm um. Jetzt erkennt Spark die beiden auch. Das sind Oktavius und Tilda, die nicht weit von ihm entfernt wohnen.
»Wir wissen es auch nicht genau«, sagt Oktavius. »Wir wollten gerade mit der Feldarbeit am Osttor beginnen, als plötzlich Pfeile über die Mauer flogen. Zum Glück wurde niemand verletzt.«
»Wie hätten wir auch ahnen können, dass … also ich meine … wer hätte damit gerechnet …«, stottert Tilda aufgeregt und schiebt sich den Strohhut aus dem Gesicht. Sie wirft Oktavius einen hilfesuchenden Blick zu.
»Plünderer greifen uns an, Spark. Plünderer!«, sagt Oktavius mit Nachdruck, als müsste er sich selbst davon überzeugen, denn bisher hatte niemand im Dorf einen Plünderer mit eigenen Augen gesehen. »Ich habe ihr Hornsignal gehört, das mich sofort an die gruseligen Geschichten von früher erinnert hat. Es müssen Plünderer sein!«
Weitere Dorfbewohner laufen an ihnen vorbei. Spark sieht Angst und Entsetzen in ihren Gesichtern. Alle haben die Augen weit aufgerissen, die Panik verbreitet sich wie eine unsichtbare Wolke im ganzen Dorf.
So fühlt es sich also an, wenn Gruselgeschichten plötzlich Wirklichkeit werden, denkt Spark. Er reißt sich vom bizarren Anblick der aufgeregten Dorfbewohner los und macht sich mit einer dankenden Geste und wachsender Sorge auf den Weg zum Osttor.
»Du willst doch nicht etwa den Plünderern in die Arme laufen?«, ruft Oktavius ihm nach.
Aber Spark lässt sich nicht aufhalten. »Ich pass schon auf mich auf!«, ruft er zurück und hastet weiter, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlagen.
Normalerweise wird jedes der vier Tore im Dorf von einem Eisengolem bewacht, eine Tradition, die für Sicherheit sorgt, auch bei Nacht. Das Nordtor liegt unmittelbar am großen Fischteich. Dort hält Golem Vegra Wache. Durch die beiden Hauptstraßen, die sich in der Mitte des Dorfes kreuzen, sind Nord- und Südtor sowie West- und Osttor miteinander verbunden. Die Kirche liegt nicht weit vom Westtor entfernt, wo Golem Kalur abgestellt ist. Dort befindet sich auch die große Pferdekoppel, die von hohen Fichten umgeben ist. Kalurs Bruder Dokul ist für das Südtor zuständig, das von bunten Feldern mit Gemüse und Weizen umgeben ist. Ähnlich sieht es auch am Osttor aus, wo Golem Zogrit aufpasst. Die Golems gehören als fester Bestandteil zum Dorf und würden es nie verlassen. Sie sind stark und furchtlos. Spark hat noch nie erlebt, dass es ein Feind geschafft hat, einen Golem zu überwältigen. Er kennt nur die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, als böse Geschöpfe der Nacht noch häufig versucht haben, in das Dorf einzudringen. Doch weder Spinnen noch langsame Zombies oder klappernde Skelette konnten die Schutzmauer überwinden, denn Golems wehren mit Leichtigkeit auch mehrere Angreifer gleichzeitig ab. Vielleicht sieht das bei den Plünderern anders aus?
Schon von weitem sieht Spark die goldene Glocke, die immer noch von einem Bauern geläutet wird. Als er näher kommt, erkennt er Titus. Rechts und links von ihm kauern drei weitere Dorfbewohner an der Mauer – Bognut, Karl und Arthur, deren Hütten ganz in der Nähe liegen. Sie scheinen heillos mit der Situation überfordert zu sein. Der Boden ist mit Pfeilen übersät, die wie seltsame Pflanzen aus der Erde ragen.
»Werden wir wirklich von Plünderern angegriffen?«, fragt Spark, während er hinter der Glocke in Deckung geht. Titus’ Hände zittern aufgeregt, unter dem Strohhut laufen Schweißperlen über seine Stirn.
»Ich … ich hatte gerade mit der Feldarbeit begonnen, als ich dieses Geräusch hörte. Ein schrecklicher Ton. So ein tiefes Dröhnen, bei dem sich die Nackenhaare aufstellen. Das Horn der Plünderer, das wusste ich sofort.« Titus atmet tief durch, um sich etwas zu beruhigen, was ihm aber nicht gelingt. »Ich habe gar nicht lange nachgedacht und bin zur Glocke gerannt, um alle zu warnen. Wenn ich an die Geschichten der Händler denke …«
Auch Spark hat schon schlimme Geschichten von Plünderern gehört. Doch bis jetzt sind sie nie in der Nähe ihres Dorfes aufgetaucht.
»Was ist mit Zogrit?«, will er von Titus wissen.
»Er steht kampfbereit am Tor. Aber die Angreifer halten sich noch am Waldrand versteckt.«
In diesem Moment kommt ein weiterer Pfeilhagel über die Mauer geschossen. Instinktiv ziehen alle die Köpfe ein, obwohl sie im Schutz der Mauer hocken.
Spark überlegt fieberhaft. Sie brauchen Verstärkung, so viel steht fest. Am besten an jedem Tor, falls die Plünderer von allen Seiten angreifen.
»Okay, hört genau zu«, wendet er sich schließlich an die anderen. »Lauft zur Dorfmitte und sagt allen Bescheid, dass sich die waffenfähigen Dorfbewohner ausgerüstet auf alle Tore verteilen sollen, nur für alle Fälle. Dann kommt ihr wieder zurück und bringt so viele Waffen mit, wie ihr tragen könnt. Schickt die Frauen und Kinder in die Kirche, sie sollen sich dort verstecken. Wir wissen nicht, worauf es die Plünderer abgesehen haben und wie viele es sind. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass sie in unser Dorf eindringen. Habt ihr verstanden?« Sparks Stimme überschlägt sich fast, dabei ist er sonst die Ruhe in Person. Deshalb vertrauen ihm die Dorfbewohner und hören gern auf seinen Rat. Doch die Panik im Dorf geht auch an ihm nicht spurlos vorbei. Aber wenn er sich nicht zusammenreißt und ausgerechnet jetzt seine Angst zeigt, bricht nur noch mehr Chaos aus. Und nur panisch durch die Straßen zu rennen, hilft niemandem. Wenn die Plünderer es schaffen, die Mauer zu überwinden, ist das Dorf verloren. Er muss einen kühlen Kopf bewahren, um seine Heimat zu retten.
***
Alle scheinen froh zu sein, dass Spark die Kontrolle übernimmt, und machen sich sofort auf den Weg. Nur Titus bleibt wie angewurzelt vor der Glocke stehen. Er hat das Seil so fest in der Hand, dass die Fingerknöchel weiß hervortreten. Wenisgtens hat er aufgehört, wie verrückt zu läuten.
»Bleib in Deckung, ich schau mir das mal näher an«, sagt Spark. Bevor Titus etwas erwidern kann, läuft er geduckt zur Schutzmauer, die das Dorf umgibt, und stellt sich auf einen großen Stein, um hinübersehen zu können. Die Angreifer treten gerade zwischen den Bäumen hervor. Es sind tatsächlich Plünderer. Sie sind zu sechst und halten ihre Armbrüste schussbereit. Der Anführer der Gruppe trägt ein großes Banner auf dem Kopf, dessen hellgrauer Stoff von einem dunklen Rahmen eingefasst ist. Die Kleidung der Angreifer ist braun und dunkelgrün. Auf der Lichtung vor der Mauer sind sie gut zu erkennen, zwischen den Bäumen am Waldrand waren sie jedoch bestens getarnt....
Erscheint lt. Verlag | 28.10.2020 |
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Reihe/Serie | SparkofPhoenix-Roman | SparkofPhoenix-Roman |
Illustrationen | Stefani Kampmann, Timo Müller-Wegner |
Zusatzinfo | 24 s/w Abbildungen |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre |
Schlagworte | Arazhul • Bücher basierend auf Computerspielen • Buch für Gamer • Buch für Jungen • Buch für Jungen ab 10 Jahre • Buch für Lesemuffel • Buch für Mädchen • Buch für Mädchen ab 10 Jahre • Buch für Minecrafter • Buch für Nichtleser • Concrafter • Creeper • Geschenk für Jungen • Geschenk für Mädchen • influencer • Leichte Sprache • LESEMUFFEL • Minecraft • Minecraft Buch • Minecraft Roman • Paluten • Pillager • Spark • Spark Buch • SparkofPhoenix • Sparkofphoenix Buch • villager • youtube • Youtuber Buch |
ISBN-10 | 3-7336-0390-7 / 3733603907 |
ISBN-13 | 978-3-7336-0390-8 / 9783733603908 |
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