Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die Wilden Hühner 4. Die Wilden Hühner und das Glück der Erde (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
288 Seiten
Dressler Verlag GmbH
978-3-86272-103-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wilden Hühner 4. Die Wilden Hühner und das Glück der Erde -  Cornelia Funke
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
(CHF 7,80)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Mädels, verbündet euch! Deutschlands beliebteste Mädchen-Bande jetzt mit farbigen Illustrationen. Ferien auf dem Reiterhof sind so gar nicht Sprottes Ding. Dank ihrer Freundinnen findet sie das Reiten dann aber doch ziemlich cool, und die Pferde wachsen den Mädchen richtig ans Herz. Ganz anders als die Jungs von den Pygmäen. Oder? 'Es ist ein wunderbares Gefühl, in meinen Büchern Figuren erschaffen zu haben, die den Wandel der Zeit so unbeschadet überstehen, und die Illustrationen von Florentine Prechtel sind ein farbenfroher Beweis, wie sehr jede neue Generation sie zu ihren Freunden macht.' (Cornelia Funke 2018 zu den Wilden Hühner)

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die 'Drachenreiter'-Romane, die Reihe 'Die Wilden Hühner' und 'Herr der Diebe', mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. 'Hände weg von Mississippi', 'Herr der Diebe', 'Die Wilden Hühner' und 'Tintenherz' wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die "Drachenreiter"-Romane, die Reihe "Die Wilden Hühner" und "Herr der Diebe", mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. "Hände weg von Mississippi", "Herr der Diebe", "Die Wilden Hühner" und "Tintenherz" wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider. Florentine Prechtel studierte in Mönchengladbach, Karlsruhe und Freiburg klassische Malerei und Bildhauerei. Nach künstlerisch spannenden und anregenden Stationen in Berlin, Barcelona und Rom illustriert sie heute Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.

1


Die Sonne schien Sprotte ins Gesicht, als sie aus der Schultür trat. Es war ein wunderschöner Herbsttag. Der große Pausenhof war rot und gelb vom Laub und die Luft schmeckte so warm, als klebe der Sommer noch an den Häusern. Aber Sprotte stapfte mit so finsterer Miene zu ihrem Rad, dass zwei Erstklässler ihr erschrocken aus dem Weg gingen. Sonne! Bunte Blätter!, dachte sie verächtlich, während sie den Rucksack unter ihren Gepäckträger klemmte. Ich will Regen, kübelweise Regen und grauen Himmel. Zu so einem Unglückstag passt kein schönes Wetter. »Bis morgen!«, rief ihr irgendjemand zu, aber sie hob nicht einmal den Kopf. Wortlos stieg sie auf ihr Rad und machte sich auf den Heimweg.

»Fünf minus!«, murmelte sie, als sie ihr Rad in den Hausflur schob. »Das ist immerhin eine Verbesserung zum letzten Mal. Obwohl sich Sechs plus netter anhörte.« Müde schloss sie die Wohnungstür auf und hängte ihre Jacke an die Garderobe.

»Na endlich!«, rief ihre Mutter aus der Küche. »Hier wartet ein wunderbares Festmahl auf dich und du brauchst eine halbe Ewigkeit für deinen Schulweg. Was war denn los?«

»Ach, gar nichts!«, antwortete Sprotte. Was sollte sie auch sonst sagen? Mit einer Fünf hat man es nicht besonders eilig, nach Hause zu kommen. Nein. Ihre Mutter wusste nichts von der Sechs plus, und von der Fünf minus würde Sprotte ihr auch nichts sagen. Denn sonst war es vorbei mit den Treffen der Wilden Hühner, mit den gemütlichen Nachmittagen in ihrem Bandenquartier und all dem, was im Leben Spaß machte. Stattdessen würde Sprotte sich wieder mit diesem muffigen Englisch-Nachhilfelehrer herumstreiten müssen. Nein, noch bestand kein Grund zur Panik, überhaupt nicht. Das waren Ausrutscher, nichts als zwei Ausrutscher. Wenn sie sich das nur oft genug sagte, würde sie es schon irgendwann glauben.

Bevor Sprotte in die Küche ging, blieb sie noch schnell vorm Spiegel stehen und zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sehr überzeugend fiel es nicht aus, aber ihrer Mutter schien das nicht aufzufallen.

»Ich glaube, ich stell alles noch mal in den Backofen«, sagte sie, als Sprotte sich zu ihr an den Tisch setzte. »Oder magst du kaltes Moussaka?«

»Kein Problem«, murmelte Sprotte und musterte ungläubig die Köstlichkeiten auf ihrem Teller. »Du hast Essen beim Griechen bestellt? Mitten in der Woche?«

»Ja, wieso nicht? Ich glaube, wir leben seit fast einer Woche nur von Pommes frites und Tiefkühlerbsen.« Ihre Mutter zupfte verlegen an der Tischdecke. Tatsächlich, auf dem Küchentisch lag eine Tischdecke. Sprotte hatte nicht mal gewusst, dass sie so etwas besaßen. Beunruhigt runzelte sie die Stirn.

»Mam, was ist los?«, fragte sie.

Ihrer Mutter verrutschte das Lächeln.

»Was soll los sein? Ich dachte, wir machen es uns mal wieder so richtig nett. Weil ich die ganze Woche so wenig Zeit hatte.«

Sprotte stocherte in ihrem Moussaka herum. Sie glaubte kein Wort.

Viel Zeit hatten sie doch nie füreinander gehabt. Seit Sprotte denken konnte, arbeitete ihre Mutter als Taxifahrerin. Um Geld zu verdienen, denn Sprottes Vater hatte sich davongemacht, als Sprotte gerade sechs Monate alt war. Trotzdem hatten sie es immer nett miteinander gehabt, sehr nett sogar. Aber dann war der Klugscheißer aufgetaucht. Kaum ein halbes Jahr war das nun her, und seitdem war alles anders.

Früher war Sprotte jeden Sonntag zu ihrer Mutter ins Bett gekrochen. Sie hatten zusammen gefrühstückt, den Fernseher ans Bett gestellt und sich alte Filme angesehen. Aber seit dieser Kerl sich unter der Decke breitgemacht hatte, mied Sprotte das Schlafzimmer ihrer Mutter, als hausten Klapperschlangen darin.

»Willst du ein paar Weinblätter?«

Sprotte schüttelte den Kopf und ließ ihre Mutter nicht aus den Augen. Sie wich Sprottes Blick aus und wurde auf der Stelle knallrot. Na bitte.

»Mam, was ist los?«, fragte Sprotte noch einmal. »Du willst mir doch irgendwas Unangenehmes beibringen. Hast du Oma etwa wieder versprochen, dass ich ihr im Garten helfe? Ich hab keine Zeit! Wir haben höllenviel Schularbeiten auf!«

»Ach was, mit Oma hat das gar nichts zu tun«, antwortete ihre Mutter. »Iss, sonst ist wirklich alles kalt.« Aber sie selbst aß auch nicht, sondern stocherte nur abwesend in ihrem Salat herum.

Oma Slättberg, Sprottes Großmutter mütterlicherseits, war nicht gerade das, was man sich unter einer netten Oma vorstellt. Aber wenn Sprottes Mutter Taxi fuhr, blieb Sprotte nichts anderes übrig, als bei ihrer Großmutter zu bleiben. Auch wenn sie sich da so manchen Nachmittag im Gemüsegarten den Rücken krummarbeiten musste. Obwohl sie viel lieber mit dem Hund ihrer Oma spazieren gegangen wäre. Noch letztes Jahr hatte Sprotte fünfzehn Hennen vor dem Schlachtbeil gerettet. Aber das ist eine andere Geschichte.

Warum gab es mitten in der Woche Essen vom Griechen?

Sprotte holte tief Luft. »Mam, sag bloß nicht, der Klugscheißer will hier einziehen!«

»Unsinn.« Ihre Mutter legte verärgert die Gabel hin. »Und hör endlich auf, ihn Klugscheißer zu nennen.«

»Wenn er aber nun mal einer ist!«

»Bloß, weil er es gewagt hat, dir zu sagen, dass Margarine mit zwei a geschrieben wird?«

»Wer Einkaufszettel nach Rechtschreibfehlern durchsieht, ist ein Klugscheißer!« Sprottes Stimme war laut geworden, und ihrer Mutter standen die Tränen in den Augen.

»Er ist immer noch hundertmal besser als die Kerle, die deine Freundinnen mir auf den Hals geschickt haben!«, schniefte sie. Schon fast ein Jahr war es her, dass die Wilden Hühner auf die Idee gekommen waren, eine Kontaktanzeige für Sprottes Mutter aufzugeben, aber sie trug es ihnen immer noch nach. Prustend putzte sie sich die Nase.

»Deine Wimperntusche ist verschmiert!«, murmelte Sprotte. »Okay, ich nenn ihn nicht mehr ›Klugscheißer‹. Hühnerehrenwort. Aber dann erzählst du mir jetzt endlich, was der Grund für dieses …«, sie stopfte sich eine Gabel kaltes Moussaka in den Mund, »… Festmahl ist. Abgesehen davon, dass du nicht kochen kannst.«

Ihre Mutter nahm die Serviette, die neben ihrem Teller lag, und tupfte damit an ihren verschmierten Augen herum. »Ich brauch Urlaub«, murmelte sie, ohne Sprotte anzusehen. »Seit mindestens drei Jahren bin ich jetzt schon nicht mehr weggefahren. Aus der Amerikareise im Frühling ist nichts geworden und im Sommer wolltest du nicht von deinen Freundinnen weg. Aber jetzt kriegst du bald Herbstferien und …«, sie stockte, »na ja, da dachten wir, wir könnten einfach ein paar Tage an die Ostsee fahren.«

Sprotte runzelte die Stirn. »Wir? Was für ein ›wir‹ meinst du? Wir und der …«, sie schluckte das Wort noch gerade rechtzeitig hinunter. »Wir und dein, dein Schnuckiputz? Oder wie du ihn sonst nennst.«

Sprottes Mutter betrachtete das Tischtuch. Ihre Gabel. Ihre Fingernägel. Nur Sprotte sah sie nicht an. »Ich und Thorben dachten …«, begann sie, brach ab und spielte schon wieder mit der Gabel herum. »Wir dachten, wir würden gern mal … ach, verdammt!« Sie warf die Gabel so heftig auf den Teller, dass sie im Zaziki liegen blieb. »Mein Gott, ich benehme mich, als müsste ich dir ein Verbrechen gestehen!«, rief sie. »Dabei ist doch wirklich nichts dabei.«

»Wobei?« Sprotte wusste, dass die Antwort furchtbar sein würde. Sie wusste es einfach. Keinen Bissen bekam sie mehr herunter.

»Wir würden gern allein wegfahren!«, sagte ihre Mutter und guckte zur Decke hinauf, als würde sie gerade der Lampe dort oben das Herz brechen und nicht ihrer völlig fassungslosen Tochter. »Ganz allein. Ohne Kinder.«

Da war es heraus.

Sprotte spürte, wie ihre Mundwinkel zu zucken begannen. So war das also. »Wir« hieß jetzt nicht mehr: Mam und Sprotte. »Wir« hieß jetzt: Mam und der Klugscheißer. Weiße, heiße Wut stieg in ihr auf, machte sich breit, bis Sprotte sie in jedem Zeh und jedem Finger spürte. Sie umklammerte das Tischtuch, das alberne geblümte Tischtuch, und hätte es am liebsten heruntergerissen, damit all das verlogene Wir-wollen-es-uns-nett-machen-Essen auf dem Fußboden landete.

Sprotte spürte, wie ihre Mutter sie besorgt beobachtete. »Ohne Kinder? Was für Kinder habt ihr denn noch am Hals außer mir? Gibt es noch was, was ich wissen sollte?«

»Charlotte, hör auf!« Ihre Mutter wurde so blass wie die Servietten, die sie neben die Teller gelegt hatte. Servietten, so etwas benutzten sie sonst auch nie. Sprotte hielt immer noch das Tischtuch fest. »Für dich habe ich mir natürlich auch etwas überlegt!«, hörte sie ihre Mutter sagen. Sprottes Kopf fühlte sich so leer an. Und ihr Herz sowieso.

»Eine Freundin von mir hat einen Reiterhof, du kennst sie nicht, ich bin mit ihr zur Schule gegangen …« Ihre Mutter sprach so schnell, dass sie sich fast in ihren eigenen Worten verhaspelte. »Sie hat den Hof schon ein paar Jahre, ich hab’s nie geschafft, sie mal dort zu besuchen, du weißt ja, ich habe Angst vor Pferden. Aber es soll dort wirklich sehr schön sein. Also, ich habe sie angerufen und sie hat in den Herbstferien noch Plätze frei und es ist auch gar nicht so teuer. Deshalb …«, Sprotte hörte, wie sie tief Luft holte, »habe ich dich für die erste Ferienwoche gleich angemeldet.«

Sprotte biss sich auf die Lippen. Ein Reiterhof. Ich mag keine Pferde, wollte sie sagen. Das weißt du ganz genau. Dieser Reitkram ist was für Zicken. Aber sie brachte kein Wort heraus. In ihrem Kopf war nur ein einziges Wort zu finden. Verräterin. Verräterin, Verräterin, Verräterin.

Es klingelte an der Tür.

Sprottes Mutter zuckte zusammen, als hätte jemand durchs Fenster geschossen.

»Soll ich mal raten, wer das ist?«, fragte...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2019
Reihe/Serie Die Wilden Hühner
Die Wilden Hühner
Illustrationen Florentine Prechtel
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 9 • Abenteuer • Alltag • Bande • Bandenschwur • beste Freundinnen • Club • Die Wilden Hühner • Frech • Freundschaft • gemeinsam stark • Girl Power • Humor • Kinderbuch • Pferde • Reiten • Reiterhof • Rivalität • Streiche
ISBN-10 3-86272-103-5 / 3862721035
ISBN-13 978-3-86272-103-0 / 9783862721030
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 9,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich