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Berge, Ski und falsche Spuren -  Marcel Naas

Berge, Ski und falsche Spuren (eBook)

Der erste Fall für die MounTeens

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
188 Seiten
boox-verlag
978-3-906037-43-1 (ISBN)
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Im Hotel Montana auf der winterlichen Lärchenalp herrscht bereits am ersten Tag der neuen Skisaison grosse Unruhe! Jemand hat in der Nacht 'Hau ab, Ausländer' an die Fassade gesprayt. Wurde das Hotel zufällig Ziel der Schmiererei oder steckt mehr dahinter? Die MounTeens - Sam, Lena, Matteo und Amélie - schalten sich ein und verfolgen im vorweihnachtlichen Bad Lärchenberg verschiedene heisse Spuren. Ihre Nachforschungen und weitere turbulente Ereignisse legen den Schluss nahe, dass der Hotelier Dirk Beermann mit allen Mitteln vertrieben werden soll. Gelingt es den vier Freunden, zwischen all den falschen Spuren die richtige Fährte zu finden um den Fall aufzuklären?

Marcel Naas, geboren 1973, arbeitete zehn Jahre als Sekundarlehrer, bevor er ein Studium der Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zürich abschloss. Nach Promotion an der Universität Luxemburg war er in einem Post-Doc-Projekt der Universität Basel für die Herausgabe von Isaak Iselins pädagogischen Schriften verantwortlich. Seine Tätigkeit in der Lehrerbildung begann er 2010 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, wo er heute als Bereichsleiter 'Bildung und Erziehung' wirkt. Nach diversen wissenschaftlichen Publikationen erfüllt er sich mit seinem Jugendbuch 'MounTeens' einen lange gehegten Wunsch. Marcel Naas lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen im Zürcher Oberland.

Marcel Naas, geboren 1973, arbeitete zehn Jahre als Sekundarlehrer, bevor er ein Studium der Pädagogik, Publizistik und Philosophie an der Universität Zürich abschloss. Nach Promotion an der Universität Luxemburg war er in einem Post-Doc-Projekt der Universität Basel für die Herausgabe von Isaak Iselins pädagogischen Schriften verantwortlich. Seine Tätigkeit in der Lehrerbildung begann er 2010 als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich, wo er heute als Bereichsleiter "Bildung und Erziehung" wirkt. Nach diversen wissenschaftlichen Publikationen erfüllt er sich mit seinem Jugendbuch "MounTeens" einen lange gehegten Wunsch. Marcel Naas lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen im Zürcher Oberland.

DIE MOUNTEENS SIND ... 11
SAISONERÖFFNUNG 15
BLOSS EIN STREICH? 21
"MOUNTEENS" – EIN NAME WIRD GEFUNDEN 28
VERFOLGUNGSJAGD AUF DEM SCHLITTELWEG 34
BEFRAGUNG IN DER GONDELBAHN 43
VORSICHTIGE NEUE VERDACHTE 48
NACHT AUF DER LÄRCHENALP 56
SONNTAGMORGEN BEI SANDERS 63
DAS WAR KEIN FUCHS! 71
INDIZIENSUCHE IM MÜLL 81
ÜBERRASCHUNG IM ARVENHOF 91
OPERATION KRÄUTERBUTTER 102
DER LACK IST AB 110
GERÜCHTE IM COIFFEURSALON 120
AUFREGUNG AM WEIHNACHTSMARKT 129
SCHRITTE IM DUNKELN 144
ZU UNRECHT VERDÄCHTIGT 156
WIE EIN FALL DEN FALL LÖST 172

Bloss ein Streich?


Amélie wunderte sich. Wo Sam nur geblieben war? Mit zwei kurzen Schwüngen bremste sie die rasante Fahrt ab, bevor sie neben der Skischulhütte auf der Lärchenalp ganz anhielt, um auf ihn zu warten.

Sie schaute sich um. Noch herrschte hier beim Sammelplatz der Skischule Ruhe, denn am Saisoneröffnungswochenende wurden keine Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Amélies Vater, der an diesem Morgen mit der Leiterin der Skischule den Einsatzplan für die bevorstehende Saison besprochen hatte, trat aus der Tür. Tim Richard – sonst stets gut gelaunt – wirkte ungewohnt ernst.

»Ist alles okay, Papa?«, fragte Amélie.

»Hallo Liebes«, ihr Vater nahm sie kurz in die Arme, »hast du es noch nicht gehört?«

»Was denn?« Wenn ihr Vater sie »Liebes« nannte, wollte er ihr wohl etwas schonend beibringen. »Sag schon!«

»Komm, ich zeige es dir. Wir wollten ja sowieso zum Mittagessen ins Montana gehen.«

Amélie blickte zu ihrem Lieblingsrestaurant hinüber und bemerkte, dass auf der Terrasse auffällig viele Leute standen und die Fassade anstarrten. »Papa, was ist passiert?«

Tim Richard seufzte, während er seine Tochter mit einer Kopfbewegung aufforderte, ihm zu folgen. »Heute Morgen hat Dirk an der Fassade seines Hotels einen üblen Spruch entdeckt. Jemand hat ›Hau ab, Ausländer!‹ an die Wand gesprayt und du kannst dir ja vorstellen, wie tief das Dirk getroffen hat! Ich hoffe mal, es ist nur ein dummer, unüberlegter Streich.«

Amélie schluckte leer. Das durfte doch nicht wahr sein! Konnte die unmissverständliche Aufforderung wirklich Dirk Beermann gelten – einem Deutschen, der in der Schweiz wohnte – oder war sie an ausländische Touristen gerichtet? Dirk war doch ein feiner Kerl, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Und auf die Touristen war man in Bad Lärchendorf dringend angewiesen. Wer konnte so etwas gesprayt haben? Und weshalb?

Tim hatte weitergesprochen, aber Amélie hörte ihrem Vater nicht mehr zu, weil sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen. Hatte Dirk Feinde oder war die Fassade des von ihm gepachteten Hotels nur zufällig Ziel des Anschlages geworden, weil man darauf die Botschaft von Weitem sehen konnte?

Beim Näherkommen erkannte sie unter den Personen vor dem Hotel ihre Freunde Lena und Matteo und aus den Augenwinkeln sah sie, dass nun auch Sam auf den Ski angebraust kam. In der ganzen Aufregung hätte sie ihn beinahe vergessen. Ihr Hochgefühl über das gewonnene Rennen war längst verflogen. Erleichtert stellte sie fest, dass Sam den Treffpunkt bei der Skischule offenbar ausgelassen hatte und direkt zum Hotel Montana gefahren war.

»Sam, hierher!«, rief sie ihm zu und winkte.

Er stoppte gleich neben ihr, sprang regelrecht aus der Bindung und rannte – so gut es mit Skischuhen ging – Richtung Terrasse. Amélie war zu verwirrt, um sich zu fragen, wie er gewusst haben konnte, wo sie sich alle treffen würden, eilte ihm aber hinterher, während sie ihrem Vater zurief, dass sie nun wirklich keinen Hunger mehr habe und erst mit ihren Freunden sprechen müsse.

Tim schaute seiner Tochter verdutzt nach und wollte erst etwas erwidern, entschied dann aber, mit einer resignierenden Geste des Winkens sein Verständnis zu signalisieren. Er hatte gewusst, dass seine Tochter emotional reagieren würde, denn für Amélie und ihre Freunde war Dirk schon ein väterlicher Freund gewesen, als er noch unten in Bad Lärchenberg den Kiosk beim Eishockey-Stadion geführt hatte. Seit er nun aber hier oben Hotelier geworden war, gingen sie bei ihm ein und aus und hatten in einem der Angestellten-Zimmer so etwas wie ein »Geheimversteck« eingerichtet. Eigentlich war es Sams Zimmer. Er hatte die ganzen Sommer- und Herbstferien damit verbracht, Dirk bei verschiedenen Arbeiten im Hotel zu helfen, sodass Dirk es angemessen fand, ihn wie andere Angestellte zu behandeln. Er hatte ihm deshalb bis auf Weiteres ein kleines Zimmer unter dem Dach überlassen, das sowieso nicht an Hotelgäste hätte vermietet werden können. Zwar hatte Sam bisher noch nie auf der Lärchenalp übernachtet, doch so konnte er sich wenigstens in die »Zimmerstunde« zurückziehen und sich ausruhen, wenn er jeweils an den Wochenenden im Service aushalf.

Amélie und Sam bogen um die Hausecke und blieben wie angewurzelt stehen. Fassungslos blickten sie auf den gesprayten Spruch, der sich auf Augenhöhe über fast die ganze Länge der Hotelfassade erstreckte.

»Um Himmels Willen«, entfuhr es Sam, »wer hat das getan?«

Matteo und Lena hatten ihre Freunde entdeckt, liefen zu ihnen und beeilten sich, Sam und Amélie so schnell wie möglich auf den neusten Stand zu bringen.

Matteos Eltern hatten als Besitzer des benachbarten Hotels Regina die Aufregung bereits früh morgens mitbekommen. Gegen halb acht war Dirk offenbar von einem Mitarbeiter des Pistendienstes darauf hingewiesen worden, dass sein Hotel beschmiert worden war. Kurz darauf musste er die Polizei angerufen haben, denn diese war um halb neun bei Matteos Eltern aufgetaucht, um sie zu fragen, ob ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen sei. Matteo, der gerade erst aufgestanden und zur Küche geschlurft war, hatte sich verwundert die Augen gerieben, als er dort nicht nur seine Eltern, sondern auch Wachtmeister Winter – Sams Vater – und einen weiteren Polizisten angetroffen hatte.

»Stellt euch meinen Schock vor«, sprudelte es nun aus Matteo hervor, »als die Polizei von der Sache hier berichtete und meine Eltern fragte, wo sie sich in der Nacht und am frühen Morgen aufgehalten hätten.«

»Da wäre ich auch erschrocken«, sagte Amélie mitfühlend und legte ihm die Hand auf die Schulter.

»Ich glaubte, im falschen Film zu sein. Wurden meine Eltern wirklich verdächtigt, mit dem hier« – Matteo zeigte auf die beschmierte Fassade – »etwas zu tun zu haben?«

Auch jetzt, da er seinen Freunden von den Ereignissen des Morgens berichtete, war Matteo immer noch erschüttert darüber, dass seine Eltern nicht nur als Zeugen, sondern auch als Verdächtige befragt worden waren.

»Matteo, das heisst doch noch lange nicht, dass die Polizei deine Eltern für schuldig hält«, versuchte ihn Lena zu beruhigen. »So etwas gehört einfach zur polizeilichen Routine.«

»Was willst du damit sagen?«, entgegnete Matteo unsicher.

»Die gehen immer so vor«, meinte nun Sam. »Bitte nimm es meinem Vater nicht übel, dass er das auch bei deiner Familie so tun musste.«

»Natürlich, ist schon klar«, lenkte Matteo nun ein. »Nur gut, dass meine Eltern nicht in der Gaststube befragt wurden. Das hätte bei unseren Hotelgästen wohl keinen guten Eindruck hinterlassen.«

»Bei aller Sorge um deine Eltern, Matteo, frage ich mich aber vor allem, wie es Dirk geht«, sagte Sam etwas harscher als beabsichtigt. Natürlich fühlte er auch mit seinem Freund Matteo, aber das Mitleid galt in erster Linie dem Opfer – Dirk Beermann.

Matteo schaute seinen Freund erst ungläubig an, dann kochte die Wut hoch. »Glaube ja nicht, mir sei Dirk egal!«, schnaubte Matteo, der Sams versteckte Kritik sehr genau gespürt hatte. »Was meinst du, wohin ich sofort gelaufen bin? Ich war einer der ersten auf Dirks Terrasse. Er stand ganz traurig da und ich versuchte ihn irgendwie zu trösten. Dann rief ich euch alle an, doch ausser Lena erreichte ich ja niemanden. Lena ist gleich mit der nächsten Gondel hochgefahren und wir haben versucht, Spuren im Schnee zu verfolgen oder vielleicht in irgendeinem Mülleimer hier auf der Alp eine leere Spraydose zu finden. Zudem …«

»Lass gut sein, Matteo«, sagte Amélie beschwichtigend, »keiner von uns wollte behaupten, du seist untätig gewesen und hättest dir bloss selbst leidgetan.« Beim Wort »keiner« bedachte sie Sam mit einem unmissverständlich strengen Blick, worauf diesem erst bewusst wurde, dass er Matteo verletzt hatte.

»Entschuldige«, sagte Sam deshalb in freundschaftlichem Ton, »so wars nicht gemeint.« Er rieb sich die Schläfen. »Ich bin etwas gereizt, weil mir das alles hier oben so viel bedeutet.«

»Ist schon okay, Sam. Ich bin ja selbst etwas von der Rolle.« Matteo zeigte sich schnell wieder besänftigt. Das war typisch für sein südländisches Temperament – manchmal aufbrausend und schnell beleidigt, im Prinzip aber äusserst grossherzig und dazu gnadenlos loyal gegenüber Familie und Freunden. »Schauen wir lieber, dass wir hier helfen können!«

In diesem Augenblick trat Dirk Beermann aus der Tür. Er wirkte niedergeschlagen und hatte den Blick auf den Boden gerichtet – wohl auch, um den Spruch an der Hauswand nicht...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2018
Reihe/Serie Ein Fall für die MounTeens
Ein Fall für die MounTeens
Illustrationen Natalie Behle
Verlagsort Urnäsch
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Spielen / Lernen Abenteuer / Spielgeschichten
Schlagworte Alp • Bergbahnen • Berge • Detektiv • Gondel • Hotel • Hotelbewertung • Indiziensuche • Jugendkrimi • Mobbing • MounTeens • Pizol • Polizist • Schlitteln • Schlitten • Schnee • Schweiz • Ski • Skifahren • Skigebiet • Skilehrer • Spuren • Teenager • Tourismusbüro • Verfolgungsjagd • Wanderweg • Weihnachten • Winter
ISBN-10 3-906037-43-6 / 3906037436
ISBN-13 978-3-906037-43-1 / 9783906037431
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