Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Marismera (eBook)

Die Insel der Zaubersmaragde
eBook Download: EPUB
2017 | 14. Auflage
292 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7375-8799-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Marismera -  Anna-Maria Nagy
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
(CHF 2,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die elfjährige Veronica kann ihren Augen kaum trauen, als sie einem sprechenden Hund und einer sprechenden Katze gegenübersteht. Diese waren mit einem fliegenden smaragdfarbenen Boot auf einem kleinen See vor Veronicas Augen gelandet. Aus dem Gespräch mit ihnen erfährt Veronica, dass die beiden aus Marismera stammen, einer vom Rest der Welt abgeschnittenen Insel, und dringend Veronicas Hilfe brauchen. Sie sollte den zwei Tieren dazu verhelfen, deren einstige menschliche Gestalten wiederzuerlangen. Doch dafür muss Veronica mit dem fliegenden Boot nach Marismera reisen und sich dort auf die Suche nach acht Zaubersmaragden begeben, die überall versteckt sein könnten - auch in dem gefahrvollen Urwald in der Inselmitte. Als Veronica beschließt, sich auf das Abenteuer einzulassen, ahnt sie nicht, welche Überraschungen und Gefahren dieses für sie bereithält. Doch bald entdeckt sie, dass sie sich dem nicht allein stellen muss, denn neue, außergewöhnliche Freunde schließen sich ihr an. Wird es ihnen gelingen, die Zaubersmaragde ausfindig zu machen? Und werden sie sich vor dem schauderhaften Monster in Acht zu nehmen wissen, das in dem großen Urwald lauert und sich zum Ziel gesetzt hat, Veronica an ihrer Aufgabe zu hindern? Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren, ebenso für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene.

Anna-Maria Nagy wurde 1982 im Nordwesten Rumäniens geboren und begann bereits mit zwölf Jahren, Geschichten zu schreiben. Nach dem Abitur studierte sie Englisch und Deutsch im Südosten Rumäniens, brach dieses Studium jedoch ab, um in Deutschland Deutsch als Fremdsprache, Amerikanistik und Romanistik (Spanisch) an der Universität Augsburg zu studieren. Seit ihrem Studienabschluss ist sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an einer Sprachenschule in Augsburg tätig. Sie mag Fremdsprachen, das Meer, Schreiben, Lesen, Tanzen und Live-Konzerte.

Anna-Maria Nagy wurde 1982 im Nordwesten Rumäniens geboren und begann bereits mit zwölf Jahren, Geschichten zu schreiben. Nach dem Abitur studierte sie Englisch und Deutsch im Südosten Rumäniens, brach dieses Studium jedoch ab, um in Deutschland Deutsch als Fremdsprache, Amerikanistik und Romanistik (Spanisch) an der Universität Augsburg zu studieren. Seit ihrem Studienabschluss ist sie, neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an einer Sprachenschule in Augsburg tätig. Sie mag Fremdsprachen, das Meer, Schreiben, Lesen, Tanzen und Live-Konzerte.

Kapitel 3

Die Katze, die keine Katze ist, und der Hund, der kein Hund ist

Veronica wäre über die weite Wiese, die sich hinter der Bank erstreckte, schon längst davongelaufen, wenn sie sich nicht erinnert hätte, dass ihr Koffer noch immer vor der Bank stand. Sie wollte ihn nicht zurücklassen, wagte jedoch nicht, aus ihrem Versteck hervorzukommen.

Hinter der Bank geduckt, wartete sie, dass die zwei merkwürdigen Gestalten, die soeben aus dem fliegenden Boot gestiegen waren, wieder verschwanden. Um nicht entdeckt zu werden, vergrub sie ihr Gesicht zwischen den Knien und machte sich so klein wie möglich.

Kurz darauf vernahm sie zu ihrer Rechten ein leises Rascheln. Sie hob den Kopf. Der dunkelbraune Hund war um die Bank herumgekommen und stand jetzt nur wenige Schritte von ihr entfernt.

„Hallo“, sagte er.

Veronica wollte sofort losrennen. Doch als sie sich aufzurichten versuchte, sackten ihr die Beine ein und sie fiel nach hinten.

Nun war auch die Katze um die Bank herumgekommen und stellte sich neben den Hund. „Guten Morgen“, sagte sie.

Auf dem Boden liegend, tastete Veronica nach einem Stein, mit dem sie sich würde wehren können, falls die zwei sie angreifen würden.

„Es tut uns leid, dass wir dich so überfallen“, sprach wieder die Katze. „Es ist nicht unsere Absicht, dich zu erschrecken.“

„Ich hoffe, dass wir durch unser für dich etwas ungewöhnliches Auftauchen“, sagte der Hund, „keinen allzu schlechten Eindruck auf dich gemacht haben. Wir würden uns gerne mit dir anfreunden, denn wir brauchen deine Hilfe.“

Veronica sah sich um, doch es waren weit und breit keine Menschen zu sehen, die ihr hätten zu Hilfe kommen können. Sie war nun bereit, sich auch ohne ihren Koffer davonzumachen. Wenn ihre Beine ihr nur gehorchen würden!

Die Katze trat einen Schritt vor. „Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Wie du siehst, sind wir klein und machtlos. Es geht keine Gefahr von uns aus.“

„Wenn du möchtest“, sagte der Hund, „kannst du aufstehen und dich wieder auf die Bank setzen. Wir sind nicht hier, um dir etwas anzutun, sondern weil wir deine Hilfe brauchen.“

Veronica fasste sich an die Schläfen und murmelte vor sich hin: „Ich träume. Das ist nur ein Traum. Bald wache ich wieder auf.“ Sie schloss die Augen und hoffte, dass die zwei sich bald in Luft auflösen würden. Doch als sie Sekunden später die Augen öffnete, standen die zwei sprechenden Tiere immer noch vor ihr.

„Dies ist kein Traum, das kann ich dir versichern“, sagte die Katze. „Wir wissen, wie ungewöhnlich es dir vorkommen muss, zwei sprechenden Tieren zu begegnen. Aber wir sind in Wirklichkeit gar keine Tiere. Es würde uns sehr glücklich machen, wenn du uns eine Chance geben würdest ... und uns zuhörtest.“

Als Veronica begriff, dass die zwei nicht die Absicht hatten, sie anzugreifen, fasste sie ein wenig Mut. „Wie ... wie könnt ihr sprechen?“

Der Hund seufzte. „Das ist eine lange Geschichte. Wenn du bereit bist, sie dir anzuhören, erzählen wir sie dir gern.“

„Vorher sollten wir uns aber vorstellen“, sagte die Katze. „Ich heiße Lidia und das ist Ricky, mein Verlobter. Und wie heißt du?“

Als Veronica nichts erwiderte, sagte der Hund: „Ist in Ordnung, vielleicht verrätst du uns später deinen Namen. Möchtest du jetzt aufstehen und dich auf die Bank setzen?“

Veronica zwickte sich in den Arm, doch der Schmerz verriet ihr, dass dies kein Traum war. Vielleicht bin ich verrückt geworden, dachte sie, und ich bilde mir ein, dass Katzen und Hunde sprechen können. Sie erinnerte sich an das, was ihr Vater an diesem Morgen zu ihr gesagt hatte, nämlich dass es keine Magie gab. Er sollte in diesem Moment hier sein!

„Wir sind dir sehr dankbar“, sagte die Katze, „dass du nicht vor uns weggelaufen bist. Nicht viele Menschen lassen sich auf ein Gespräch mit uns ein. Die meisten laufen schon davon, wenn sie von Weitem unser Boot erspähen.“

Veronica beschloss herauszufinden, wie verrückt sie denn nun geworden war. Sie würde den beiden den Gefallen tun und ihnen zuhören. Wenn dies nur ein Traum war, müsste sie früher oder später wieder aufwachen. Sie richtete sich auf und umklammerte in ihrer Hand einen kleinen Stein. Wenn es nötig wäre, würde sie sich damit wehren. Sie ging um die Bank herum und setzte sich darauf. Der Hund und die Katze folgten ihr und setzten sich auf ihre Hinterpfoten ihr gegenüber. Das kleine Boot lag ein paar Schritte hinter ihnen am Ufer.

„Wir kommen aus Marismera“, begann der Hund, „und bevor wir Hund und Katze wurden, waren Lidia und ich normale Menschen. Genauso wie du.“

„Fast“, fügte seine Begleiterin hinzu.

Veronica blickte sich um, doch es waren immer noch keine Menschen auf dieser Uferseite. „Wo ist Marismera?“

„Mitten in einem großen Ozean“, erwiderte der Hund. „Es ist eine Insel. Dort sind wir geboren und dort haben wir unser ganzes Leben verbracht. Allerdings nicht immer in diesen Gestalten. Bis vor fünfzehn Jahren waren wir noch Menschen – jung und hübsch. Lidia war jedenfalls sehr hübsch.“ Der Hund schaute seine Begleiterin verschmitzt an.

„Und jetzt sind wir fünfunddreißig Jahre alt und du siehst, was aus uns geworden ist“, fügte die Katze hinzu.

„Was ist denn passiert?“

„Als wir beide zwanzig waren, wurden wir in unsere jetzigen Gestalten verwandelt“, erklärte der Hund. „Dies geschah kurz vor unserer Hochzeit.“

„Was … wer hat euch denn verwandelt?“

„Ein Mädchen aus unserer Nachbarschaft“, antwortete die Katze. „Sie und Ricky waren von klein auf befreundet. Als ich ihn kennen lernte und wir uns ineinander verliebten, wurde sie sehr eifersüchtig. Und als wir einige Jahre später unsere Hochzeit bekannt gaben, verwandelte sie uns in zwei Tiere. Da sie nicht das haben konnte, was sie wollte, nämlich Rickys Liebe, wollte sie wenigstens verhindern, dass wir uns an unserer Liebe erfreuten.“

„Aber das ist unmöglich! Niemand kann einen anderen Menschen in ein Tier verwandeln!“ Veronica hielt inne. Wenn dies nur ein Traum war, dann war es vielleicht doch möglich. Genauso wie eine sprechende Katze und ein sprechender Hund möglich waren.

„Du siehst sehr wohl, dass man es kann“, entgegnete die Katze. „Jedenfalls in unserem Land.“

„Wir müssen dir etwas über Marismera verraten“, sagte der Hund. „Bis vor fünfzehn Jahren, als der Vorfall mit unserer Verwandlung geschah, war Marismera eine magische Insel. Das heißt, alle Bewohner besaßen magische Kräfte. Das war schon viele hundert Jahre so gewesen.“

„Magie – gibt es wirklich?!“

„Natürlich. Zumindest hat es sie in unserem Land gegeben. Dank unserer früheren Zauberkräfte führten wir ein sorgenfreies Leben und konnten uns vor den vielen Gefahren retten, die auf einer Insel lauern. Und genau dieser magischen Kräfte hat sich dieses Mädchen bedient, als es von unserer angekündigten Hochzeit erfuhr. Dadurch hat sie uns in unsere jetzigen Gestalten verwandelt.“

Veronica überlegte kurz. „Konntet ihr eure Zauberkräfte nicht dazu einsetzen, euch zurückzuverwandeln?“

„Leider nicht“, erwiderte die Katze. „Und genau darin besteht unser Problem. Aus diesem Grund brauchen wir deine Hilfe. Es gibt in Marismera nämlich ein Gesetz, das im Lebensbuch eingetragen ist.“

„Was ist ein Lebensbuch?“

„Es ist das wichtigste Buch auf Marismera. Es enthält die Gesetze und Regeln darüber, wie wir unser Leben führen sollen. Und darin steht, dass wir unsere magischen Kräfte nur unter einer Bedingung einsetzen dürfen, nämlich niemals zum Schaden unserer Mitmenschen. Wir dürfen uns mit der Magie das Leben verschönern und uns vor Gefahren retten, aber wir dürfen keiner Person Schaden zufügen. Natürlich hielten sich in der Geschichte unserer Insel nicht alle Menschen daran und es gab hin und wieder unglückliche Vorfälle. Im Lebensbuch steht auch, dass derjenige, der seine Zauberkräfte auf negative Weise einsetzt, sich in ein Monster verwandeln und bis zu seinem Lebensende im Urwald leben wird. In der Mitte unserer Insel gibt es nämlich einen großen Urwald.“

„Aber dann ist das Mädchen, das euch verwandelt hat, jetzt ein Monster!“

„So ist es“, bestätigte der Hund. „Und ich kann dir versichern, dass es kein ansehnliches Monster ist. Aber was wir dir noch nicht erzählt haben, ist, dass in unserem Lebensbuch eine weitere Strafe eingetragen ist. Wenn die neunundneunzigste Person in der Geschichte Marismeras ihre magischen Kräfte auf negative Weise einsetzt, verlieren alle Bewohner unserer Insel für immer ihre Kräfte.“

„Genau das ist vor fünfzehn Jahren eingetreten“, sagte die Katze. „Estelle war die neunundneunzigste Person, die die Magie negativ benutzt hat, denn sie hat aus Eifersucht gehandelt.“

„Estelle?“

„So heißt das Mädchen, das in Ricky verliebt war und uns in Tiere verwandelt hat.“

„Estelle war ein hübsches Mädchen“, erzählte der Hund. „Aber mein Herz schlug nur für Lidia. Estelle war für mich die ganze Zeit nur eine gute Freundin. Aber sie kam damit nicht klar und hat diese große Dummheit begangen. Als Folge ihrer Tat verloren alle Bewohner unserer Insel von einer Sekunde auf die andere ihre magischen Kräfte; wir natürlich auch. Dies geschah augenblicklich, sodass uns keine Zeit blieb, uns zurückzuverwandeln.“

„In den vergangenen fünfzehn Jahren“, ergänzte die Katze, „sind viele unserer...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2017
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Abenteuer • Fantasy • Insel • Magie • Magische Kräfte • Meer • Meerjungfrau • Musik • Smaragd • Spannung
ISBN-10 3-7375-8799-X / 373758799X
ISBN-13 978-3-7375-8799-0 / 9783737587990
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 929 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich