Rockstars kennen kein Ende (Die Rockstars-Serie 8) (eBook)
418 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60156-5 (ISBN)
Teresa Sporrer hegte schon ihr ganzes Leben lang eine große Leidenschaft für Bücher: zunächst als Leserin, später auch als Bloggerin und mittlerweile ist sie selbst eine erfolgreiche Autorin. Ihre Reihe über verwegene Rockstars spielte sich in die Herzen vieler Leser*innen. Neben witzig-romantischen Lovestorys schreibt sie auch Fantasy-Romane über Antihelden wie chaotische Hexen und ruchlose Piraten.
Teresa Sporrer hegte schon ihr ganzes Leben lang eine große Leidenschaft für Bücher: zunächst als Leserin, später auch als Bloggerin und mittlerweile ist sie selbst eine erfolgreiche Autorin. Ihre Reihe über verwegene Rockstars spielte sich in die Herzen vieler Leser*innen. Neben witzig-romantischen Lovestorys schreibt sie auch Fantasy-Romane über Antihelden wie chaotische Hexen und ruchlose Piraten.
PROLOG
IT'S A ME, MARIO – ÄH MARIA
Mit zittriger Hand trug ich ganz dezent Eyeliner und Mascara auf und verzichtete schweren Herzens auf dunklen Lidschatten und intensiven Lippenstift. Ganz vorsichtig tupfte ich mir ein bisschen Puder auf die Wangen und auf die Stelle, an der ich ausgerechnet heute Morgen einen dicken fetten Pickel bekommen hatte, der zumindest ein Fünfzigstel meines Gesichtes entstellte.
Ich fluchte leise, als mir meine Puderdose aus der Hand fiel und sich mit einem lauten Platschen verabschiedete. Es war vielleicht doch nicht so eine geniale Idee gewesen, sich ausgerechnet in einer Toilettenkabine zu verschanzen, um sich nachzuschminken.
»Scheiße! Das Puder hat zehn Dollar gekostet!«, regte ich mich auf. »Zehn verf … verwunschene Dollar!«
Ich warf das restliche Schminkzeug kurzerhand in meinen ausgeliehenen Schulrucksack – mein eigener sah aus wie eine unförmige Voodoo-Puppe, bekritzelt und mit dutzenden von Band-Buttons und Schleifchen geschmückt und kniete mich vor die Kloschüssel hin.
Meine Puderdose war nur eine eklige Armlänge von mir entfernt. Wenn ich kurz die Augen zu machen würde, dann könnte ich mir die Dose angeln – und riskieren, dass ich mein Outfit an meinem großen Tag ruinierte.
Mit einem resignierten Seufzer drückte ich auf die Spülung. Da gingen zwei ganze Stundenlöhne dahin! Jetzt konnten sich Ratten und Kanalmenschen mit meinem teuren Puder schminken!
Doch statt meiner Wut mit ganz schön vielen Schimpfwörtern Luft zu machen, atmete ich tief ein und wieder aus. Ich musste mich nur einen einzigen verfick … verfluchten Tag nicht wie … na ja, ich aufführen! Es sollte doch nicht so schwer sein, einen Tag lang auf anständige Musterschülerin zu machen, die nicht alles und jeden anpöbelte. Heute musste ich so wenig mariahaft wie es nur ging wirken. Ich würde nicht erzählen, was ich in meiner Freizeit so unternahm, für was ich mich interessierte und falls der Kerl mich auf die Zwischenfälle in meiner Schulakte ansprechen würde, würde ich von pubertären Verwirrungen sprechen und wie sehr ich das alles bereute. Vielleicht schaffte ich es sogar ein paar unechte Tränen rauszudrücken.
Ja klar, weil ich es ja so bereute Joe Cayne in der Neunten gegen eine Mauer geschubst zu haben, weil er dumme Scherze über meinen legendären Haarfärbe-Unfall gemacht hatte oder die Sache mit Sally Smith. Sie hatte »Freak« an meine Spindtür geschrieben. Im Gegenzug malte ich ihr Handy zuerst mit Nagellack pink an und versenkte es anschließend mit einer theatralischen Rede im Klo – spätestens damit hatte ich dann allen bewiesen, dass ich eigentlich doch ein Freak war.
Ich wollte gerade aus der Kabine treten, als ich hörte, wie die Tür zu den Toiletten geöffnet wurde und ein paar Mädchen laut tratschend eintraten.
Schnell huschte ich zurück.
»… und dann hat mich dieser Hipster-Abschaum einfach nur angesehen und den Kopf geschüttelt! Mich! Ich wette, dass er schwul war.«
»Nimm's dir nicht so zu Herzen, Schlampe.«
Ich musste ein Stöhnen unterdrücken. Zwar wusste ich nicht, wem die Stimmen gehörten, das hatte man davon, wenn man ständig mit Ohrstöpseln herumlief, aber Mädchen, die nur zu zweit aufs Klo gingen und deren liebster Kosename »Schlampe« war, gingen mir grundsätzlich auf den Nerv.
Ich hörte ein Rascheln, dann ein Klicken und kurz darauf ein langgezogenes Ausatmen.
Oh toll! Wenn der Feuermelder wieder losging, weil jemand auf der Mädchentoilette geraucht hatte, dann konnte ich mein Vorstellungsgespräch vergessen!
Plötzlich vernahm meine feine Nase einen komischen Geruch und kurz darauf etwas wahnsinnig Süßes.
Oh, ich hatte mich fast vertan. Die beiden kifften und versuchten mit Parfüm den Geruch zu überdecken.
»Hey, hast du Maria heute schon gesehen?«
Oh, die Kifferinnen kannten mich?
»Ja! Oh mein Gott, ich habe nicht gewusst, dass die so normal aussehen kann.«
Mein Kopf sank gegen die vollgekritzelte Toilettentür. Ich musste so schnell wie möglich aus diesen Klamotten raus, bevor sich mein rebellisches Gehirn ins Nirwana verabschiedete und ich selbst tratschend und auf Mädchentoiletten kiffend endete.
Zehn Minuten später, um acht Details über Jungs an der Schule, die ich nie in meinem Leben wissen wollte, reicher und ein klein bisschen high, konnte ich aus meinem Versteck heraustreten.
So wie ich heute aussah, wollte ich möglichst niemandem mehr über den Weg laufen.
Die Person, die mir aus dem Spiegel entgegenblickte, war mir unglaublich fremd: Ihre Haut war weder blass noch braungebrannt. Ihre dreifach blondierten Haare waren brav am Hinterkopf hochgesteckt, so dass niemand merkte, dass darunter auch schwarze Strähnen lagen.
Nur ihre blauen Augen kamen mir bekannt vor.
Ich stemmte eine Hand in die Hüfte und hielt dem Spiegel ein unsichtbares Buch hin. »Wollen Sie eine Bibel kaufen? Gott, kotz – äh, ich meine das Outfit nervt.«
Als meine Betreuerin Karen, der man sich besser nicht widersetzte, erfahren hatte, dass mich jemand von der NYU sprechen wollte, hatte sie sich sofort aufgedrängt und mir dieses besch … befremdliche Outfit aufgeschwatzt: Ich trug eine blütenweiße Bluse und darüber einen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt. Diese Spießigkeit wurde von einem knielangen dunkelgrauen Bleistiftrock und sandfarbenen Feinstrumpfhosen abgerundet. Um mich noch mehr in einen Clean-Teen zu verwandeln, hatte mir Karen schwarze Lackschuhe mit Miniabsatz und eine Lisa-Simpson-Perlenkette angedreht.
Für dieses besch … bescheidene Outfit war das ganze Geld draufgegangen, das ich eigentlich für einen gebrauchten iPod gespart hatte.
Ich zog den schwarzen Stoff des Pullovers über meine Fingerspitzen, aber er rutschte wieder zurück.
Meine Handgelenke fühlten sich irgendwie ungeschützt an. Normalerweise trug ich an beiden Armen zahlreiche Armbänder, aber heute hatte ich alle abgelegt – alle, bis auf ein silbernes Kettchen mit meinem Namen. Alles, was ich von meinen Eltern hatte. Erneut zog ich die Ärmel bis zu meinen Fingerspitzen.
Es war Zeit zu erfahren, was mir die Zukunft bringen würde.
Ich hatte kaum einen Fuß aus den Toiletten gesetzt, als ich schon die herablassenden Sprüche der anderen hörte.
»Hey Maria! Wurdest du vom heiligen Geist gefickt oder was?«
Witzig. Ich hasste meinen Namen.
»Nase voll von der Emo-Szene?«
»Ich hab's euch gesagt, die Kleine ist eigentlich doch ganz süß.«
Ich wollte das alles nicht hören – auch nicht, dass ich »süß« war. Mit gesenktem Kopf ging ich den Schulflur entlang und konzentrierte mich dabei auf die dreckigen Keramikfliesen, um mich abzulenken und nicht die Beherrschung zu verlieren.
Doch dann sprang einer dieser Idio … Individuen direkt vor mich. »Sieh mal einer an. Ist das unsere Scene-Queen Maria? Hast du endlich genug von diesen schwulen Musikern von Empathica? Denn, du siehst so wirklich hei-«
Ehe er sich versah, hatte ich ihn gegen einen der pissgelben Spinde gedrückt. Mein Unterarm quetsche seinen Hals und sorgte dafür, dass seine beschissenen Meldungen in seiner Kehle steckenblieben. Obwohl der Kerl – John, Joe oder so etwas in der Art – ein Footballer war und sicherlich zwanzig Zentimeter mehr maß und auch mindestens dreißig Kilo mehr wog als ich, war ich ihm im Kampf überlegen. Der Schock hatte ihn all seiner Kräfte beraubt und er sah mich wie ein Karpfen an: große Augen, Maul offen und nach Luft schnappend.
Ruhig Maria, sie halten dich so oder so schon alle für ein Gossenkind.
»Sag nichts über Empathica«, fuhr ich den Kerl schneidend an. Ich riss meinen Arm zurück und zog, als wäre nichts passiert, von dannen. Meine anderen Mitschüler sahen mir mit offenstehenden Mündern nach.
Zum Glück hatte kein Lehrer meine Aktion beobachtet und mir zum tausendsten Mal in diesem Jahr Nachsitzen aufgebrummt. Karen stand jedes Mal einem Herzinfarkt nahe, wenn ich erst Stunden später nach Hause kam, weil ich wieder einmal wie ich selbst gehandelt hatte und dafür zusätzliche Stunden in der Schule verbringen durfte.
Gerade noch pünktlich erschien ich vor dem »Psycho-Zimmer«. Eigentlich empfing unser Schulpsychologe Dr. Hoffmann dort immer Schüler, die Probleme hatten – unter anderem mich –, aber heute fand dort das Gespräch meines Lebens statt.
Auf billigen Plastikstühlen saßen noch drei andere Schüler und warteten darauf, dass sie aufgerufen wurden. Allesamt Jungs, die entweder mit einem iPad oder einem Macbook hantierten. Ich hatte nicht einmal das Geld mir einen gebrauchten iPod zu kaufen, weil ich das eklige Essen im Heim nicht einmal ansehen konnte und mein Geld in Pizza investierte oder mir als Aufmunterung Merchandisingzeugs von Empathica kaufte. Der andere Teil ging für Secondhand-Klamotten und Haarfärbemittelchen drauf.
Ich hatte gerade meinen Allerwertesten auf einen pinken Sessel – Schicksal! – bequemt, als die Tür ein kleines Stück weit geöffnet wurde. »Maria Evans.«
Seufzend stand ich auf und marschierte in den Psycho-Raum. Strahlend weiße Wände hießen mich willkommen. Die hinterste Wand war mit einem riesigen Bücherregal verstellt und vor diesem stand ein Schreibtisch aus dunklem Holz. An den Wänden hingen Bilder in beruhigenden grünen und blauen Schattierungen und am Boden standen einige Topfpflanzen.
Ein Mann, etwa fünfzig Jahre alt, ziemlich rundlich und mit einer...
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2015 |
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Reihe/Serie | Die Rockstar-Reihe |
Die Rockstars-Serie | Die Rockstars-Serie |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | Abbi Glines • Bist du ein Star? • Buch Liebe • Buch Liebesgeschichte • Buch Liebesroman • Comic-Roman • Felicitas Brandt • Gewitterherzen • Herbstflüstern • Impress • impress ebooks • Impress Magazin • Jugendbuch • Kai & Annabell • Kay & Annabell • Kylie Scott • Liebe • Liebesgeschichte • Martina Riemer • Musik • musik liebesroman • new adult bücher • new adult liebesroman • new adult romane • New York • Road to Hallelujah • Rockstar • Rockstar Finale • rockstar liebesromane deutsch • Rockstar Romance deutsch • Rockstarromane • Romantik • Teresa Sporrer • Verliebe dich nie in einen Rockstar • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-60156-6 / 3646601566 |
ISBN-13 | 978-3-646-60156-5 / 9783646601565 |
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