Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer -  Hendrik M. Bekker

Götter und Helden: Acht Fantasy Abenteuer (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-0051-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
8 Fantasy Abenteuer von Hendrik M. Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 242 Taschenbuchseiten. Dieses Buch enthält acht Fantasy Abenteuer: Hendrik M. Bekker: Zwerg und Wächter Teil 1 und 2 Hendrik M. Bekker: Mjölnirs Diebstahl Hendrik M. Bekker: Im Dienste des Königs Min'dar Hendrik M. Bekker: Die Dunkelelbin und die Feuerschale von Sundam Hendrik M. Bekker: Am Ende eines langen Tages Hendrik M. Bekker: Radswid im Zauberwald Hendrik M. Bekker & Alfred Bekker: Edros Suche Hendrik M. Bekker: Radswid und die Insel der Verzweiflung

Abstieg in die Tiefe Teil 2


„Urik, hast du die freudige Botschaft schon vernommen?“, fragte Grodarig Feuerbart und ließ sich auf den Platz gegenüber Uriks auf eine Bank fallen. Sie saßen in einer Taverne nach Feierabend, wo sich die beiden Stadtwachen jeden Abend zusammensetzen.

„Was‘n?“, fragte Urik müde. Er hatte eine Nachtschicht extra gemacht, soweit Grodarig wusste, und war entsprechend fertig. Urik hob die Hand, um der zierlichen rothaarigen Kellnerin zu zeigen, dass sie noch etwas bestellen wollten.

„Das Horimbar-Viertel wird renoviert“, setzte Grodarig an und wurde von der Rothaarigen unterbrochen.

„Was darf‘s sein, die Herren Stadtwachen?“

„Met“, sagte Urik müde. „Zwei.“

Grodarig nickte und sie rauschte ab.

„Also, das Horimbar-Viertel wird renoviert, wurde von Fürst Zuil gekauft, diesem Vanth. Da werden Fundamente verändert werden müssen und vor allem wird da die Kanalisation überarbeitet. Und rate mal, wen Zuil mit der Beaufsichtigung der Bauarbeiter beauftragt hat? Die Stadtwache, der missbraucht das ganze Rechtssystem doch für seine Bauarbeiten, um Nobelwohnungen zu bauen“, ereiferte sich Grodarig.

„Sag bitte nicht...“, setzte Urik an, doch Grodarig nickte.

„Ja, wir sind auch eingeteilt, gleich morgen Mittag geht’s los“, erklärte er.

„Hoffentlich bekommen wir genug Verstärkung, um uns zu wehren, falls die...“, er suchte nach dem passenden Wort, „...Dinger wieder auftauchen.“

Grodarig nickte. Er erinnerte sich noch lebhaft daran, wie sie vor einem Monat eine Begegnung gehabt hatten.

„Ach, wird schon irgendwie gut gehen, ich denke nicht, dass sich wer traut, die Bauarbeiter zu behelligen. Eher finden wir ‘nen Schmuggler oder Diebestunnel da“, meinte Grodarig.

„Beim Barte des alten Worworik, hat er meine Augen verhext?“, murmelte Grodarig, als sie am nächsten Morgen den Übungsplatz vor der Wachkaserne betraten. Worworik war einer alten Zwergenlegende nach eine Art Dämon, der für seine schlimmen Taten verflucht wurde und jeden Tag in einer Höhle verbringen musste, denn die Sonnenstrahlen ließen ihn zu Stein werden. Bei Mondlicht wiederum konnte er normal wandeln. Es gab einige Flüche bei den Zwergen, die sich auf ihn bezogen.

Urik kannte diese inzwischen durch die gemeinsame Zeit mit Grodarig ziemlich gut und fand, dass Grodarig es treffend ausgedrückt hatte.

Der Platz vor ihnen war voll mit gut sechzig Leuten. Und das Dutzend Wachen, das daneben stand, war vermutlich die gesamte Eskorte. Natürlich zuzüglich der beiden, obwohl sich Urik fragte, ob er sich spontan noch würde krank melden können.

„Ah, die beiden Wachmänner Grodarig und Urik, etwas spät nicht?“, bemerkte ein gut gelaunter glatzköpfiger Wachmann, der ihnen flüchtig bekannt war.

„Eben diese, Wachmann... Koril, richtig?“, antwortete Urik.

Der als Koril angesprochene nickte. „Korrekt.“

„Und, wie werden die verteilt?“, fragte Grodarig und blickte skeptisch zu der Bautruppe hinüber. Die meisten trugen volle Beutel und Säcke auf dem Rücken, in denen es leicht schepperte, wenn sie sich bewegten. Vermutlich randvoll mit Werkzeugen.

„Wir werden von der Fassbindergasse aus hinabgehen und dort werden sie einige Wände einschlagen, die laut den Architekten vermutlich nicht tragend sind“, erklärte Koril und Urik legte Grodarig beruhigend die Hand auf die Schulter, da er sehen konnte, dass Grodarig loszetern wollte, als er die Worte „vermutlich nicht tragend“ hörte.

„Die anderen haben ihre Aufgaben, sie beiden unterstehen heute meinem Kommando“, erklärte Koril. Urik und Grodarig nickten.

Sie folgten ihm mit guten zwei Dutzend beladener Arbeiter zur Fassbindergasse und stiegen dort in die Kanalisation hinab durch eines der schweren eisernen Gitter, durch die bei starkem Regen das Wasser von den Straßen ablaufen konnte.

Am Gitter lagen allerlei Kleinteile, wobei Grodarig sogar mehrere Münzen fand und sie einsteckte. Fiel den Leuten etwas hinunter, blieb es hier, denn die Eisengitter waren mit einem Schloss befestigt, das verhinderte, dass sie entfernt oder gestohlen wurden. Nur Befugte der Stadt bekamen diese Schlüssel ausgehändigt.

Sie gingen durch schmale, enge Gänge, bis ihnen einer der Arbeiter erklärte, dass sie hier richtig seien. Meißel wurden herausgeholt und mit Hämmern wurde eine der Wände bearbeitet. Immer wieder blickten einige der Arbeiter auf Karten, die sie hatten und die den geplanten Neuverlauf des Abwassers anzeigen sollten.

Für Grodarig und Urik war es langweilig und anstrengend ihnen zuzusehen, denn sie mussten gegen das ermüdende Geklopfe der Hämmer ankämpfen und wollten keine Sekunde unaufmerksam sein. Zudem war die ganze Szenerie in ein gespenstisches Licht von mehreren Fackeln getaucht, die munter vor sich hin brannten. Bald stank die abgestandene Luft im Gang nach dem Schweiß der Arbeiter.

„Oh verdammt“, rief einer der Arbeiter, als die Wand einbrach, und es dahinter vollkommen dunkel war. An einer anderen Stelle waren sie bereits durchgebrochen und in einem anderen Gang gelandet, so wie geplant. Allerdings arbeiteten da nun auch drei Männer unter Korils Aufsicht und Grodarig wurde klar, was den Arbeiter am zweiten Durchbruch störte. Es war dunkel dort, das war nicht der gleiche Gang, sondern eine Kammer.

„Ist die verzeichnet?“, rief er zu dem Mann mit den Plänen hinüber.

„Nee“, erwiderte dieser und studierte die Zeichnungen, die er hatte. Grodarig spähte ebenfalls hinein und sah, dass sie zwar an der richtigen Stelle waren, der Raum aber nicht da sein sollte.

„Gib ma‘ einer ‘ne Fackel“, rief der Arbeiter, der den Durchbruch gemacht hatte.

„Sollen wir mit?“, flüsterte Urik leise zu Grodarig.

„Vermutlich“, erwiderte dieser ebenso wenig begeistert und sie beide folgten dem Arbeiter in den dunklen Raum.

„Hier, das sieht aus wie Betten“, bemerkte der Arbeiter und deutete auf Holzkonstruktionen mit Pritschen, auf denen alte Lumpen lagen.

„Oder das Materiallager eines Papiermachers.“

Urik hatte davon gehört, dass sie Lumpen ankauften, um den wertvollen Stoff zu erstellen, auf dem von Gesetzen bis hin zu Legenden Wissen festgehalten wurde.

„Vielleicht wirklich ein Schlupfwinkel von jemandem“, überlegte Grodarig laut.

„Wird es in irgendeiner Weise die Arbeiten verzögern?“, fragte Urik und blickte dabei den Arbeiter an.

Dieser schüttelte den Kopf. „Nicht sonderlich, wir werden nur diesen Abschnitt erstmal so lassen. Nicht dass wir hier was Tragendes umhauen.“

„Das wird den Fürsten nicht gerade freuen“, meinte Urik, der sich noch lebhaft an das Gerede der Leute über Fürst Zuil erinnern konnte. Er wurde meistens auf unschmeichelhafte Weise beschrieben, dass er nicht nur selbstverliebt war, sondern auch ungeduldig und ignorant, wenn es um die Sicherheit anderer ging. Vielleicht gerade deshalb war er aktuell immer wieder im Gespräch, da er massiv an Einfluss in verschiedenen Wirtschaftszweigen gewann.

Sie gingen dabei weiter im Raum auf und ab, inzwischen waren ihnen einige massiv wirkende Holztüren aufgefallen, die geschickt versteckt in den Schatten, die die Bettkonstruktionen warfen, lagen.

„Mir egal, ich bin nicht aus der Stadt“, grinste der Arbeiter. „Wie heißt ihr eigentlich?“

„Mein verehrter Kollege hört auf den klangvollen Namen Grodarig Feuerbart und mich nennt man Urik“, erklärte selbiger schwungvoll und mit einer ausholenden Geste, die er übertrieben gestellt wirken ließ.

„Angenehm, mich nennt man den Hammerschwinger, Höhergestellte nennen mich ‚He du‘ und andere wiederum nur Grao“, erklärte Grao und machte eine ebenso übertriebene Halbverbeugung.

Plötzlich war ein Ruf zu vernehmen aus dem Gang, in dem unablässig das Hämmern und Klopfen der Arbeiter dominierte.

„Scheiße, seht euch die Missgeburt an“, dröhnte es durch den Gang. Das Hämmern hörte auf.

„Schaun wir mal“, murmelte Urik zu Grodarig, während sie beide Böses ahnend in den Gang zurücktraten.

Es hatte sich eine kleine Traube um die „Missgeburt“ gebildet. Grodarig drängelte sich durch, indem er die Leute in Hüfthöhe wegrempelte.

Er wollte gerade noch einmal mit Kraft jemanden wegstoßen, da tat sich ihm die Sicht auf das Zentrum der Versammlung auf. Eine der seltsamen Kreaturen, die er und Urik bereits von ihrer letzten Eskapade unter der Stadt kannten, saß dort. Sie hatte spitze Ohren, die von ihrem kahlen Schädel abstanden. Die hohe Stirn hatte sie in Falten gelegt, während sie mit ihren schwach grünlich leuchtenden Augen die Arbeiter musterte.

„Shin‘shari?“, murmelte sie dabei. Grodarig hatte nicht die geringste Ahnung, was das hieß, geschweige denn welcher Sprache es entstammte. Er hatte schon so einige bei seinem Dienst für die Stadtwache der Hafenstadt Urukor gehört, doch diese war ihm fremd.

„Na, wo kommst du...

Erscheint lt. Verlag 28.5.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7389-0051-9 / 3738900519
ISBN-13 978-3-7389-0051-4 / 9783738900514
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 276 KB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich